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Sturm über Berlin E-Book

Susanne Goga

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Beschreibung

Berlin, Januar 1919 Ein verlorener Krieg, eine Revolution und eine Pandemie. ›Sturm über Berlin‹ erzählt die Vorgeschichte zu ›Leo Berlin‹, in der Kommissar Leo Wechsler eine schwere Zeit erlebt, aber auch auf eine neue Zukunft hoffen kann.

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Über das Buch

Berlin, Januar 1919: Ein verlorener Krieg, eine Revolution und eine Pandemie. ›Sturm über Berlin‹ erzählt die Vorgeschichte zu ›Leo Berlin‹, in der Kommissar Leo Wechsler eine schwere Zeit erlebt, aber auch auf eine neue Zukunft hoffen kann.

 

Von Susanne Goga sind bei dtv außerdem erschienen:

Leo Berlin

Tod in Blau

Die Tote von Charlottenburg

Mord in Babelsberg

Es geschah in Schöneberg

Nachts am Askanischen Platz

Der Ballhausmörder

Schatten in der Friedrichstadt

Der Teufel von Tempelhof

Susanne Goga

Sturm über Berlin

Berlin, Januar 1919

Dorothea Wechsler lief unruhig in der Wohnung auf und ab. Die Kinder waren endlich eingeschlafen. Sie verstanden nicht, was in der Stadt und dem ganzen Land vorging, spürten aber die Anspannung. Und sie hörten auch immer wieder Schüsse und bekamen mit, dass Erwachsene von Schießereien und Toten sprachen. Sie versuchte, Marie und Georg abzulenken, ihnen vorzulesen und lustige Geschichten zu erzählen, aber es gelang ihr nur bedingt. Marie wachte nachts auf und weinte, und Georg wollte kaum etwas essen, selbst wenn sie irgendwie etwas hatte auftreiben können, das er gern mochte.

Sie trat ans Fenster und schaute hinaus. Die Emdener Straße lag still da, niemand war zu sehen. In diesen Zeiten ging man im Dunkeln nur aus dem Haus, wenn man etwas Dringendes zu erledigen hatte oder zur Arbeit musste.

Leo war auch bei der Arbeit, doch sein Dienst war längst vorbei. Dorothea fragte sich, wo er sein mochte. War ein unerwarteter Fall dazwischengekommen? Doch dann hätte er ihr Bescheid gegeben. Vielleicht war er aufgehalten worden. Mitunter verhinderten Demonstrationen, dass die Bahnen pünktlich fuhren.

Dann und wann ertappte sie sich bei dem Wunsch, Leo möge einen anderen Beruf haben – Schreiner oder Arzt oder Buchhalter –, irgendetwas ohne Morde und Verbrechen. Als Kriminalbeamter hatte er zum Glück wenig mit Straßenkämpfen und Demonstrationen zu tun. Dennoch war sie in den ganzen Kriegsjahren nie so verängstigt und besorgt gewesen wie jetzt.

Es kam ihr vor, als wäre im letzten November alles zusammengebrochen, als hätte sich die Welt, die sie kannte, völlig aufgelöst. Eine Revolution, in Deutschland, wer hätte je damit gerechnet? Erst weigerten sich die Matrosen in Kiel und Wilhelmshaven, zu einer letzten Feindfahrt auszulaufen, dann hatte der Widerstand aufs ganze Land übergegriffen. Anfangs war alles einigermaßen friedlich abgelaufen, doch dann kam es zum blutigen Streit zwischen den beiden Flügeln der SPD