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Zwischenprüfungsarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2+, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Ger III), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Verfasser des 1509 in Augsburg gedruckten Romans war sehr darauf bedacht, dem Leser nahe zubringen, dass nicht die Wahl zwischen Weisheit oder Reichtum besteht, sondern beide Güter wichtig und sogar unzertrennlich sind. Im Epilog verweist er auf die salomonische Weisheit, eine Wahl, die dem mächtigen Herrscher nicht nur Ruhm gebracht, sondern ihn auch zum reichsten Herrscher der Welt gemacht hat. Der Fortunatus-Roman versucht, die Notwendigkeit von Erziehung und Bildung über die Darstellung von negativen Folgen ihrer Mängel der Öffentlichkeit zu vermitteln.1 Fortunatus kommt aus einer verarmten Patrizierfamilie, sein Vater ain edler purge / altz herkommens verlor sein Vermögen bei Spielen, stechen und dueliren. Als Nichtadeliger ließ er sich auf eine feudale Art zu leben ein. Adelige Standeszugehörigkeit wurde durch Repräsentation dokumentiert. Dabei taucht ein Problem auf: Der Besitz des Adels war unproduktiv, er war weniger auf Verwendung des Wertes als vielmehr auf die Aneignung von Gebrauchswerten gerichtet. Die feudale Gesellschaft war agrarisch, der Adel lebte vom Ertrag der Bewirtschaftung seines Bodens.2 Theodorus versäumte bei seiner nicht standesgemäßen Lebensart, seine Lebensgrundlage und Standeszugehörigkeit zu sichern. Er hinterließ seinem Sohn nichts anderes als eine Erziehung, die den feudalen Ansprüchen als Junker genügte.3 Die Armut zwingt Fortunatus zum Entschluss, in die Fremde zu ziehen. Er gibt die traditionelle Gemeinschaft auf und somit seine Bindungen, um nach dem Glück zu jagen. Bei seiner Glückssuche in der Welt hat er das Ziel, die Rehabilitierung der Familie, immer vor Augen. Fraglich ist, ob dieses Ziel auch sein Glück garantiert.4 1 Vgl., Kästner, H., „Fortunatus“, S. 186 2 Vgl., Bachorski, H.-J., „Geld und soziale Identität im ´Fortuntaus`“, S 237 3 Ebd., S. 168 4 Vgl., Kästner, H., „Fortunatus und Faustus“, S. 93
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