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Bei an Suizid Verstorbenen lag häufig eine Suchterkrankung vor und bei Suchtkranken ist das Risiko für Suizid(-versuche) stark erhöht. Dieses Buch fasst das aktuelle Wissen zu Suizidalität sowie die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Suizidalität bei Suchterkrankungen zusammen. Möglichkeiten zur Behandlung einschließlich Prävention werden dargestellt. Internationale Erfahrungen zeigen, dass wichtige Elemente einer erfolgreichen Suizidprävention die Information und Schulung von Fachkräften und Kontaktpersonen von Suizidgefährdeten sind. Das Buch richtet sich insbesondere an diese Personengruppen und will einen Beitrag zur Suizidprävention bei Suchtstörungen leisten.
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Seitenzahl: 165
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Sucht: Risiken – Formen – Interventionen
Interdisziplinäre Ansätze von der Prävention zur Therapie
Herausgegeben von
Oliver Bilke-Hentsch
Euphrosyne Gouzoulis-Mayfrank
Michael Klein
Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und für die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
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1. Auflage 2016
Alle Rechte vorbehalten
© W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart
Gesamtherstellung: W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart
Print:
ISBN 978-3-17-023360-7
E-Book-Formate:
pdf: ISBN 978-3-17-028798-3
epub: ISBN 978-3-17-028799-0
mobi: ISBN 978-3-17-028800-3
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Die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte im Suchtbereich sind beachtlich und erfreulich. Dies gilt für Prävention, Diagnostik und Therapie, aber auch für die Suchtforschung in den Bereichen Biologie, Medizin, Psychologie und den Sozialwissenschaften. Dabei wird vielfältig und interdisziplinär an den Themen der Abhängigkeit, des schädlichen Gebrauchs und der gesellschaftlichen, persönlichen und biologischen Risikofaktoren gearbeitet. In den unterschiedlichen Alters- und Entwicklungsphasen sowie in den unterschiedlichen familiären, beruflichen und sozialen Kontexten zeigen sich teils überlappende, teils sehr unterschiedliche Herausforderungen.
Um diesen vielen neuen Entwicklungen im Suchtbereich gerecht zu werden, wurde die Reihe »Sucht: Risiken – Formen – Interventionen« konzipiert. In jedem einzelnen Band wird von ausgewiesenen Expertinnen und Experten ein Schwerpunktthema bearbeitet.
Die Reihe gliedert sich konzeptionell in drei Hauptbereiche, sog. »tracks«:
Track 1:
Grundlagen und Interventionsansätze
Track 2:
Substanzabhängige Störungen und Verhaltenssüchte im Einzelnen
Track 3:
Gefährdete Personengruppen und Komorbiditäten
In jedem Band wird auf die interdisziplinären und praxisrelevanten Aspekte fokussiert, es werden aber auch die neuesten wissenschaftlichen Grundlagen des Themas umfassend und verständlich dargestellt. Die Leserinnen und Leser haben so die Möglichkeit, sich entweder Stück für Stück ihre »persönliche Suchtbibliothek« zusammenzustellen oder aber mit einzelnen Bänden Wissen und Können in einem bestimmten Bereich zu erweitern.
Unsere Reihe »Sucht« ist geeignet und besonders gedacht für Fachleute und Praktiker aus den unterschiedlichen Arbeitsfeldern der Suchtberatung, der ambulanten und stationären Therapie, der Rehabilitation und nicht zuletzt der Prävention. Sie ist aber auch gleichermaßen geeignet für Studierende der Psychologie, der Pädagogik, der Medizin, der Pflege und anderer Fachbereiche, die sich intensiver mit Suchtgefährdeten und Suchtkranken beschäftigen wollen.
Die Herausgeber möchten mit diesem interdisziplinären Konzept der Sucht-Reihe einen Beitrag in der Aus- und Weiterbildung in diesem anspruchsvollen Feld leisten. Wir bedanken uns beim Verlag für die Umsetzung dieses innovativen Konzepts und bei allen Autoren für die sehr anspruchsvollen, aber dennoch gut lesbaren und praxisrelevanten Werke.
Der vorliegende Band, verfasst von Barbara Schneider aus Köln und Tilman Wetterling aus Berlin, gehört zu Track 3: Gefährdete Personengruppen und Komorbiditäten. Er vertieft und analysiert die wichtige Thematik der suizidalen Gefährdung von Menschen mit Suchtproblemen. Nach Kapiteln zur Epidemiologie und Klinik folgen Ausführungen zum Entstehungsgefüge suizidaler Ideationen und Handlungen bei Suchterkrankten. Hier zeigt sich, wie komplex die Zusammenhänge sind und wie wichtig es ist, zwischen verschiedenen Zuständen bzw. Phasen der Suchtgeschehens wie Intoxikation, Entzug, Rückfall, oder chronisch starkem Konsum zu differenzieren. Ferner wird deutlich, wie begleitende Aspekte im Sinne der psychischen und somatischen Komorbidität, kognitiver Einschränkungen und psychosozialer Faktoren berücksichtigt werden müssen. Schließlich gehen die Autoren sehr praxisnah auf besondere Konstellationen und Schwierigkeiten beim Umgang mit suizidalen Suchterkrankten ein und sie weisen auf die Erfordernis der Entwicklung spezifischer präventiver Ansätze hin.
Oliver Bilke-Hentsch, Winterthur/Zürich
Euphrosyne Gouzoulis-Mayfrank, Köln
Michael Klein, Köln
Geleitwort der Reihenherausgeber
1 Einleitung
2 Allgemeine und klinische Epidemiologie
2.1 Epidemiologie von Suchterkrankungen
2.1.1 Allgemeine Epidemiologie von Suchterkrankungen
2.1.2 Klinische Epidemiologie von Suchterkrankungen
2.2 Epidemiologie suizidalen Verhaltens
2.3 Suchterkrankungen und Suizid
2.3.1 Suchterkrankungen als Risikofaktoren für Suizid
2.3.2 Alkoholerkrankung und Suizid
2.3.3 Nikotinabhängigkeit und Suizid
2.3.4 Andere substanzbezogene Störungen und Suizid
2.3.5 Suizid und psychiatrische Komorbidität bei Suchterkrankungen
2.3.6 Pathologisches Glückspiel und Suizid
2.3.7 Einfluss des Geschlechts
2.3.8 Einfluss des Alters
2.4 Suchterkrankungen und Suizidversuche
2.4.1 Alkoholerkrankung und Suizidversuche
2.4.2 Nikotinabhängigkeit und Suizidversuche
2.4.3 Andere substanzbezogene Störungen und Suizidversuche
2.4.4 Pathologisches Glückspiel und Suizidversuche
3 Klinik, Verlauf, Prognose
3.1 Suchterkrankungen
3.1.1 Begriffsbestimmung und Klinik
3.1.2 Komorbidität
3.1.3 Verlauf und Prognose
3.2 Suizidalität
3.2.1 Kulturgeschichtliches
3.2.2 Begriffsbestimmung und Definitionen
4 Ätiologie und spezielle Suchtdynamik
4.1 Das Entstehungsgefüge von Suchterkrankungen
4.2 Das Entstehungsgefüge von Suizidalität
4.2.1 Ätiopathogenesemodelle von Suizidalität
4.2.2 Risikofaktoren für Suizid
4.3 Erklärungsansätze für Suizidalität bei Suchterkrankungen
4.3.1 Psychologische Aspekte
4.3.2 Sucht und Zustand, in dem die Suizidalität auftritt
4.3.3 Verschiedene Formen der Suizidalität
4.3.4 Neurobiologische Grundlagen
4.3.5 Entstehung von Suizidalität bei Suchtkranken
5 Diagnostik
5.1 Diagnostik von Suchterkrankungen
5.2 Erkennen und Diagnostik von Suizidalität
6 Interventionsplanung, interdisziplinäre Therapieansätze
6.1 Therapie der Abhängigkeitserkrankungen
6.1.1 Alkoholabhängigkeit
6.1.2 Nikotinabhängigkeit
6.1.3 Drogenabhängigkeit
6.1.4 Medikamentenabhängigkeit
6.1.5 Behandlung der Sucht bei Komorbidität mit anderen psychischen Erkrankungen
6.2 Interventionen bei Suizidalität
6.2.1 Therapeutischer Umgang mit akuter Suizidalität
6.2.2 Nachsorge
6.2.3 Juristische Aspekte und Dokumentation
6.3 Interventionen bei Suizidalität bei Suchterkrankungen
6.3.1 Medikamentöse Ansätze
6.3.2 Psychosoziale Ansätze
6.3.3 Häufige Schwierigkeiten bei der Behandlung suizidaler Suchtkranker
7 Präventive Ansätze
7.1 Suchtprävention
7.1.1 Primärpräventive Maßnahmen
7.1.2 Sekundärpräventive Interventionen
7.2 Suizidprävention
7.2.1 Beispiele für Initiativen zur Suizidprävention
7.2.2 Strategien der Suizidprävention
7.3 Suizidprävention bei Suchterkrankungen
8 Synopsis und Ausblick
Literatur
Stichwortverzeichnis
Suizidalität ist einer der häufigsten psychiatrischen Notfälle und eine der großen therapeutisch-präventiven Aufgaben im Alltag der psychosozialen und psychiatrisch-medizinischen Versorgung. Suizid ist eine der wichtigsten Ursachen für einen vorzeitigen Tod bei Konsum von Alkohol, Nikotin und illegalen Drogen. In westlichen Ländern leiden die meisten Suizidopfer an psychischen Erkrankungen; an oberster Stelle stehen affektive Störungen, Schizophrenien und Suchterkrankungen. Metaanalysen von Kohortenstudien (Wilcox et al. 2004; Harris und Barraclough 1997) und kontrollierten Studien mit der Methode der psychologischen Autopsie (Kap. 4.2.2) (Cavanagh et al. 2003; Arsenault-Lapierre et al. 2004; Schneider 2009) haben gezeigt, dass Störungen durch Substanzkonsum mit einem stark erhöhten Suizidrisiko einhergehen.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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