Tatort Fankurve - Klaus Blume - E-Book

Tatort Fankurve E-Book

Klaus Blume

3,9

  • Herausgeber: BEBUG
  • Kategorie: Lebensstil
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2013
Beschreibung

Brennende Bengalos, demolierte Mannschaftsbusse, hinterhältige Angriffe auf Fans - ohne Krawall und Exzess geht es im deutschen Fußball nicht mehr. Allwöchentlich attackieren sich gegnerische Hooligans, auch die eigentlich friedlichen Ultra-Gruppen werden immer radikaler. Eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Phänomen seitens des DFB und der Politik findet nicht statt. Klaus Blume durchleuchtet die aktuelle Fußballszene und stellt fest: Das Fußballstadion ist längst zu einer Bühne der Gewalt geworden - und die Fankurve zum Tatort. Die Gewalt im deutschen Fußball nimmt zu. Fans, Fußballer und Funktionäre werden im Stadion oder nach dem Spiel überfallen. Massenschlägereien auf Autobahnraststätten und in Innenstädten sind Usus geworden. Schiedsrichter werden bedroht, bespuckt und zusammengeschlagen. Längst sind die Rechten in die Ultra-Gruppen und Fanclubs, z.B. von Borussia Dortmund, Eintracht Braunschweig oder Hertha BSC, eingedrungen, untergraben sukzessive Amateur- und Jugendligen. International sind die Hooligans untereinander vernetzt. Maßnahmen seitens des DFB sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Und von der Politik wird das Problem unterschätzt. Anhand zahlreicher Beispiele und Interviews mit Beteiligten leistet Klaus Blume einen klugen und kenntnisreichen Überblick über das Thema und plädiert für eine offene Debatte - damit auch in Zukunft die Begeisterung an Deutschlands Volkssport Nr. 1 anhält.

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Seitenzahl: 188

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KLAUS BLUMETATORT FANKURVE

KLAUS BLUME

Tatort Fankurve

Fußball, Gewalt und Rechtsextremismus

Von Klaus Blume liegt bei Rotbuch außerdem vor:

Die Dopingrepublik. Eine (deutsch-)deutsche Sportgeschichte (2012)

eISBN 978-3-86789-576-7

1. Auflage

© 2013 by BEBUG mbH/Rotbuch Verlag, Berlin

Umschlaggestaltung: fuxbux, Berlin

Umschlagabbildung: Marcus Hammerschmitt/bobsairport

Ein Verlagsverzeichnis schicken wir Ihnen gern:

Rotbuch Verlag

Alexanderstraße 1

10178 Berlin

Tel. 01805/30 99 99

(0,14 Euro/Min., Mobil max. 0,42 Euro/Min.)

www.rotbuch.de

Inhaltsverzeichnis

VORWORT

Der Fußball – eine Bühne der Gewalt

REINHARD RAUBALL

Null Toleranz

KAPITEL 1

Das Stadion – ein Spiegelbild unserer Gesellschaft?

NSU-Mundlos in der Dortmunder Szene

KAPITEL 2

Ein Vierteljahrhundert Naziunterwanderung

»Kameraden, lasst uns verstärkt die Fußballfans für uns gewinnen«

KAPITEL 3

Die neue Jugendkultur

Warum Schiedsrichter Freiwild sind

KAPITEL 4

Macht und Ohnmacht der Ultras

Mein Gott, diese Fußballfans!

KAPITEL 5

Vereine im Visier der Nazis

»Judeklubb« Eintracht Frankfurt

KAPITEL 6

Die Neonazis und die DDR

Hooligans fallen nicht vom Himmel

KAPITEL 7

Ein NPD-Vorstand für den Fußball

Die unverzichtbaren »Kümmerer«

KAPITEL 8

Schulterschluss gegen rechts

Reichen Lichterketten gegen Schläger aus?

KAPITEL 9

Grenzenlose Hooligans

Wer Wind sät …, will auch ernten

KAPITEL 10

NSU-Versorgungsraum Pfalz

»Ab 2008 wird zurückgeritten«

SCHLUSSBEMERKUNG

Theo Zwanziger: »Der Fußball nimmt den Rechtsradikalismus nicht ernst genug«

VORWORT

Der Fußball – eine Bühne der Gewalt

Es geschah am Pfingstmontag, in der Nacht zum 21. Mai 2013. Als unwiderruflich feststand, der niedersächsische Traditionsverein Eintracht Braunschweig würde in der Saison 2013/14 nach langen Jahren quälenden Wartens endlich wieder in der ersten Fußball-Bundesliga aufspielen. Als diese Tatsache unter den Braunschweiger Fans publik wurde, brach los, was die dortige Polizei als die »schlimmsten Fußballkrawalle in der Geschichte unserer Stadt« einstufen musste. Nach dem Aufstieg des Braunschweiger Clubs randalierten rechte Fans in der Innenstadt, als gäbe es kein Morgen. Als könnten Zerstörung und Trümmer eine neue Epoche markieren. Flaschen, Gläser und Aschenbecher wurden ohne Rücksicht auf mögliche Verletzte von Straßenseite zu Straßenseite geworfen. Mit Stühlen und Tischen griffen militante Fußballfans ohne Vorwarnung Polizeibeamte in der Innenstadt brutal an.

»Randalierer« nannte Polizeipressesprecher Joachim Grande die Gruppe anderntags im Gespräch mit der Berliner Tageszeitung (taz); eine Gruppierung, die so betrachtet »nicht politisch einzuordnen« sei. Wie das? Wohl blind auf dem rechten Auge? »Rechte Hooligans« erkannte hingegen die »Initiative gegen rechte Hooligan-Strukturen« in jenen Angreifern, die am Pfingstmontag 2013 Braunschweigs Innenstadt in Schutt und Asche legen wollten und dabei die Polizisten ebenso routiniert wie systematisch in die Flucht geschlagen hatten.

Die Polizisten setzten zwar Pfefferspray und Schlagstöcke ein – aber ohne Erfolg. Sie mussten sich als geschlagene Truppe zurückziehen. Wie so etwas passieren konnte? Die Einsatzkräfte, so Braunschweigs Polizeipressesprecher, seien von der »außerordentlichen Aggressivität« der Angreifer überrascht worden. Dadurch habe man sich überrumpelt gefühlt und in die Enge treiben lassen. Ein erneutes Einschreiten wagte die Polizei erst, als die Fußgängerzone an beiden Enden abgeriegelt wurde und zusätzliche Verstärkung aus Hannover, Göttingen und sogar von der Bundespolizei eingetroffen war. Aber auch dieser massive Einsatz führte nur zu einem Pyrrhussieg: zwanzig Polizisten wurden verletzt, manche von ihnen sogar schwer. Die rechtsradikalen Schläger zogen anschließend johlend davon, um sich gemeinsam mit ihren Anhängern gebührend zu feiern.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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