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Brennende Bengalos, demolierte Mannschaftsbusse, hinterhältige Angriffe auf Fans - ohne Krawall und Exzess geht es im deutschen Fußball nicht mehr. Allwöchentlich attackieren sich gegnerische Hooligans, auch die eigentlich friedlichen Ultra-Gruppen werden immer radikaler. Eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Phänomen seitens des DFB und der Politik findet nicht statt. Klaus Blume durchleuchtet die aktuelle Fußballszene und stellt fest: Das Fußballstadion ist längst zu einer Bühne der Gewalt geworden - und die Fankurve zum Tatort. Die Gewalt im deutschen Fußball nimmt zu. Fans, Fußballer und Funktionäre werden im Stadion oder nach dem Spiel überfallen. Massenschlägereien auf Autobahnraststätten und in Innenstädten sind Usus geworden. Schiedsrichter werden bedroht, bespuckt und zusammengeschlagen. Längst sind die Rechten in die Ultra-Gruppen und Fanclubs, z.B. von Borussia Dortmund, Eintracht Braunschweig oder Hertha BSC, eingedrungen, untergraben sukzessive Amateur- und Jugendligen. International sind die Hooligans untereinander vernetzt. Maßnahmen seitens des DFB sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Und von der Politik wird das Problem unterschätzt. Anhand zahlreicher Beispiele und Interviews mit Beteiligten leistet Klaus Blume einen klugen und kenntnisreichen Überblick über das Thema und plädiert für eine offene Debatte - damit auch in Zukunft die Begeisterung an Deutschlands Volkssport Nr. 1 anhält.
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Seitenzahl: 188
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KLAUS BLUMETATORT FANKURVE
KLAUS BLUME
Fußball, Gewalt und Rechtsextremismus
Von Klaus Blume liegt bei Rotbuch außerdem vor:
Die Dopingrepublik. Eine (deutsch-)deutsche Sportgeschichte (2012)
eISBN 978-3-86789-576-7
1. Auflage
© 2013 by BEBUG mbH/Rotbuch Verlag, Berlin
Umschlaggestaltung: fuxbux, Berlin
Umschlagabbildung: Marcus Hammerschmitt/bobsairport
Ein Verlagsverzeichnis schicken wir Ihnen gern:
Rotbuch Verlag
Alexanderstraße 1
10178 Berlin
Tel. 01805/30 99 99
(0,14 Euro/Min., Mobil max. 0,42 Euro/Min.)
www.rotbuch.de
VORWORT
Der Fußball – eine Bühne der Gewalt
REINHARD RAUBALL
Null Toleranz
KAPITEL 1
Das Stadion – ein Spiegelbild unserer Gesellschaft?
NSU-Mundlos in der Dortmunder Szene
KAPITEL 2
Ein Vierteljahrhundert Naziunterwanderung
»Kameraden, lasst uns verstärkt die Fußballfans für uns gewinnen«
KAPITEL 3
Die neue Jugendkultur
Warum Schiedsrichter Freiwild sind
KAPITEL 4
Macht und Ohnmacht der Ultras
Mein Gott, diese Fußballfans!
KAPITEL 5
Vereine im Visier der Nazis
»Judeklubb« Eintracht Frankfurt
KAPITEL 6
Die Neonazis und die DDR
Hooligans fallen nicht vom Himmel
KAPITEL 7
Ein NPD-Vorstand für den Fußball
Die unverzichtbaren »Kümmerer«
KAPITEL 8
Schulterschluss gegen rechts
Reichen Lichterketten gegen Schläger aus?
KAPITEL 9
Grenzenlose Hooligans
Wer Wind sät …, will auch ernten
KAPITEL 10
NSU-Versorgungsraum Pfalz
»Ab 2008 wird zurückgeritten«
SCHLUSSBEMERKUNG
Theo Zwanziger: »Der Fußball nimmt den Rechtsradikalismus nicht ernst genug«
Es geschah am Pfingstmontag, in der Nacht zum 21. Mai 2013. Als unwiderruflich feststand, der niedersächsische Traditionsverein Eintracht Braunschweig würde in der Saison 2013/14 nach langen Jahren quälenden Wartens endlich wieder in der ersten Fußball-Bundesliga aufspielen. Als diese Tatsache unter den Braunschweiger Fans publik wurde, brach los, was die dortige Polizei als die »schlimmsten Fußballkrawalle in der Geschichte unserer Stadt« einstufen musste. Nach dem Aufstieg des Braunschweiger Clubs randalierten rechte Fans in der Innenstadt, als gäbe es kein Morgen. Als könnten Zerstörung und Trümmer eine neue Epoche markieren. Flaschen, Gläser und Aschenbecher wurden ohne Rücksicht auf mögliche Verletzte von Straßenseite zu Straßenseite geworfen. Mit Stühlen und Tischen griffen militante Fußballfans ohne Vorwarnung Polizeibeamte in der Innenstadt brutal an.
»Randalierer« nannte Polizeipressesprecher Joachim Grande die Gruppe anderntags im Gespräch mit der Berliner Tageszeitung (taz); eine Gruppierung, die so betrachtet »nicht politisch einzuordnen« sei. Wie das? Wohl blind auf dem rechten Auge? »Rechte Hooligans« erkannte hingegen die »Initiative gegen rechte Hooligan-Strukturen« in jenen Angreifern, die am Pfingstmontag 2013 Braunschweigs Innenstadt in Schutt und Asche legen wollten und dabei die Polizisten ebenso routiniert wie systematisch in die Flucht geschlagen hatten.
Die Polizisten setzten zwar Pfefferspray und Schlagstöcke ein – aber ohne Erfolg. Sie mussten sich als geschlagene Truppe zurückziehen. Wie so etwas passieren konnte? Die Einsatzkräfte, so Braunschweigs Polizeipressesprecher, seien von der »außerordentlichen Aggressivität« der Angreifer überrascht worden. Dadurch habe man sich überrumpelt gefühlt und in die Enge treiben lassen. Ein erneutes Einschreiten wagte die Polizei erst, als die Fußgängerzone an beiden Enden abgeriegelt wurde und zusätzliche Verstärkung aus Hannover, Göttingen und sogar von der Bundespolizei eingetroffen war. Aber auch dieser massive Einsatz führte nur zu einem Pyrrhussieg: zwanzig Polizisten wurden verletzt, manche von ihnen sogar schwer. Die rechtsradikalen Schläger zogen anschließend johlend davon, um sich gemeinsam mit ihren Anhängern gebührend zu feiern.
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