Teutoburger Wald - HeimatMomente - Dagmar Höner - E-Book

Teutoburger Wald - HeimatMomente E-Book

Dagmar Höner

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Beschreibung

Teutoburger Wald = Varusschlacht? Das ist definitiv zu kurz gedacht; der Höhenzug hat weit mehr zu bieten als ein berühmtes Schlachtfeld, denn der „Teuto“ gilt als äußerst attraktive Urlaubsregion mit etlichen Besonderheiten. Diese Facetten auf unterschiedlichste Art und Weise zu entdecken, darauf möchte das vorliegende Buch Lust machen. Ob auf einer spannenden Canyon-Wanderung oder beim Durchstreifen der „petite provence“, beim Chillen am Jachthafen oder beim Erkunden eines Baumwipfelpfads. Ob beim Radeln entlang der Storchenroute oder einer Fahrt im Museumszug; ob beim Paddeln über einen Moorteich oder beim Erspüren eines Barfußpfades, beim Fossiliensuchen oder beim Picknicken auf dem Balkon Bielefelds; ob bei einer Begegnung mit Wisenten und Alpakas oder beim Besuch einzigartiger Museen – die hier vorgestellten 50 Mikroabenteuer sollten sowohl Urlaubern als auch Einheimischen genug Anregung bieten, um Alt- und Unbekanntes in und um die Mittelgebirgsregion neu zu entdecken.

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Dagmar Höner

Teutoburger Wald

50

MIKROABENTEUER

ZUM ENTDECKEN UND GENIESSEN

IMPRESSUM

Teutoburger Wald

50 MIKROABENTEUER ZUM ENTDECKEN UND GENIESSEN

Dagmar Höner

© 2024 360° medien

Nachtigallenweg 1 I 40822 Mettmann

Das Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung sowie Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Der Inhalt des Werkes wurde sorgfältig recherchiert, ist jedoch teilweise der Subjektivität unterworfen und bleibt ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität.

Redaktion und Lektorat: 360° medien

Satz und Layout: Elke Gräfe

Gedruckt und gebunden:

Druck- und Verlagshaus Mainz GmbH I Süsterfeldstraße 83 I 52072 Aachen

www.verlag-mainz.de

Bildnachweis: siehe Seite 256

ISBN: 978-3-96855-468-6

Hergestellt in Deutschland

360grad-medien.de

Dagmar Höner

Teutoburger Wald

50

MIKROABENTEUER

ZUM ENTDECKEN UND GENIESSEN

Vorwort

Der Teutoburger Wald in Nordrhein-Westfalen hat mehr zu bieten als das Hermannsdenkmal und die Externsteine. Dies sind zwar die bekanntesten Sehenswürdigkeiten, doch die beliebte Urlaubsregion zwischen Norddeutscher Tiefebene und Sauerland hält noch viele weitere Highlights bereit: darunter zwei Naturparks, eine großartige Historie, ungewöhnliche Landschaftsformen sowie ein reiches kulturelles Erbe.

Das „grüne Rückgrat Ostwestfalens“ beeindruckt mit mittelalterlichen Kirchen und Klöstern genauso wie mit imposanten Schlössern und Burgen; traditionelle Kurorte und Parks haben hier ebenso ihren Platz wie malerische Fachwerkstädte und große Hofstätten. Im Teutoburger Wald wird hanseatische Vergangenheit lebendig und die Anfänge der Christianisierung; westfälische Schmankerln begeistern neben exquisiter Confiserie.

Doch dieses Buch beschäftigt sich neben den offensichtlichen Attraktionen der Region auch mit den kleinen, versteckten, aber nicht minder lohnenden Zielen. Jene, die erst auf den zweiten Blick ihren Reiz offenbaren, aber dennoch genauso sehens- und erlebenswert sind. Die jeden Urlaubstrip um vielschichtige Facetten bereichern, aber auch für diejenigen, die die Region zu kennen glauben, noch unerwartete Überraschungen bereithalten.

Auch ich staunte, als ich – pandemiebedingt – kleinere und größere Kreise um meinen Wohnort mitten im Teutoburger Wald zog; mir eröffnete sich ein vollkommen neues Universum, von dem ich vorher wenig bis gar nichts geahnt hatte. Weder wähnte ich den nördlichsten Vulkan Deutschlands in meiner Nähe noch die älteste Pferderasse. Dass es im Teutoburger Wald Lavendelfelder gab war mir ebenso fremd wie die nördlichste Berghütte Deutschlands. Dies alles und noch viel mehr entdeckte ich auf diversen Wanderungen und Pilgerreisen, auf Mini-Städtetrips und kleinen Ausflügen.

Begleiten Sie mich auf dieser Entdeckungsreise durch den Teutoburger Wald! Ich bin mir sicher, auch Sie werden viele neue Lieblingsorte finden, überraschende und inspirierende Mikroabenteuer erleben!

Dagmar Höner

Inhaltsverzeichnis

WILLKOMMEN IM TEUTOBURGER WALD

TOP TEN DER SEHENSWÜRDIGKEITEN IM TEUTOBURGER WALD

KURIOSES UND BESONDERHEITEN IM TEUTOBURGER WALD

TECKLENBURGER LAND UND OSNABRÜCKER LAND

  1.Tecklenburg: die Bergstadt ruft

  2.Geocaching Lengericher Canyon: Spannung für alle

  3.Baumwipfelpfad Bad Iburg: Kronenerlebnis und mehr

  4.Tuchmacher Museum Bramsche: ein ganz besonderes Rot

  5.Piesberg: Geologie zum Anfassen

  6.Wandern mit Alpakas: Selbsterfahrung inklusive

  7.Seifenmanufaktur Sankt Annen: ein Traum, aus dem mehr als Schaum wurde

  8.Bad Essen: Marina meets Sole

KREIS MINDEN-LÜBBECKE UND KREIS HERFORD

  9.Museumseisenbahn Minden: Platz nehmen in der Polsterklasse

10.Großes Torfmoor in Hille: renaturierte Wunderwelt

11.Storchenroute Petershagen: auf Entdeckungsreise an der Weser

12.Wasserstraßenkreuz Minden: Wasserwege gehen

13.Besucherbergwerk Kleinenbremen: die etwas andere Bergwelt

14.Aqua Magica: der Geysir von Ostwestfalen-Lippe

15.Fassadengemälde Vlotho: die Open-Air-Galerie

16.Markthalle Herford: einzigartige Begegnungsstätte

17.Holzhandwerksmuseum Hiddenhausen: Mekka der Holzliebhaber

18.Hücker Moor: Beachfeeling im Moorstrand Haus

BIELEFELD

19.Café im Bauernhausmuseum Bielefeld: Kaffee und Kuchen in historischem Ambiente

20.Museum Wäschefabrik: ein begehbares Industriedenkmal

21.Nordpark: Duftoffensive

22.Rund um den Siggi: Outdoor-Feeling im Bielefelder Westen

23.Seekrug am Obersee: Pickert meets Beach Club

24.Sparrenburg Bielefeld: Burgblicke der Extraklasse

KREIS GÜTERSLOH UND KREIS PADERBORN

25.Böckstiegel-Pfad: wo Westfalen expressionistisch wurde

26.Schulze Ladencafé Borgholzhausen: beim Honigkuchenbäcker

27.Museum für Kindheits- und Jugendwerke bedeutender Künstler: die Anfänge der Genies entdecken

28.Bergweltenweg: seltene Pflanzen und urige Kneipen

29.Stadtpark Gütersloh: die besondere Oase

30.Rheda und Wiedenbrück: Stadt-Park-Fluss

31.Emsquellen-Wanderweg: ein besonderes Stück Natur

32.PaderWanderung Paderborn: Flusswelten

33.Rundweg Altenbeken: Bogen-Blicke

34.Wewelsburg: spannende Geschichte im Dreieck

35.Stiftung Kloster Dalheim: Klosterkultur par excellence

36.Barfußpfad Bad Wünnenberg: glücklich ohne Schuhe

KREIS HÖXTER

37.Wisentgehege Hardehausen: exotische Huftiere aufspüren

38.Desenbergrunde mit Warburg: Schmetterlinge, Vulkane und ein besonderes Rathaus

39.Weser-Skywalk: überraschende Welten

40.Modellbundesbahn Brakel: das Miniaturwunderland von Ostwestfalen-Lippe

41.Weidenpalais Schloss Rheder im Nethetal: einmalige Flechtkunst

42.Sachsenklause bei Bad Driburg: Windbeutel und weite Blicke

43.Köterberg: auf dem „Brocken“ des Weserberglands

KREIS LIPPE

44.Schwalenberg: Malerstadt mit Charme

45.Emmerauenpark Lügde: Relaxen am Fluss

46.Archäologisches Freilichtmuseum Oerlinghausen (AFM): alte Geschichte hautnah erleben

47.Lavendelfelder von TAOASIS: die „Petite Provence“ in Lippe

48.Ziegeleimuseum Lage: mehr als nur Steine

49.Junkerhaus Lemgo: ein Haus gewordenes Kunstwerk

50.Waldbaden im Kalletal: Naturmedizin at its best

DAS KLEINE WÖRTERBUCH

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BILDNACHWEIS

Hinweis:

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf eine geschlechtsneutrale Differenzierung verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform beinhaltet keine Wertung.

Willkommen

IM TEUTOBURGER WALD

„Das ist doch da, wo die Varusschlacht war“ – das ist das erste, was vielen einfällt, wenn sie Teutoburger Wald hören.

Und in der Tat: Die epochale Schlacht, bei der um 9 nach Christus der gewiefte Germane Arminius die römischen Elitelegionen des Feldherrn Varus besiegte und so den Niedergang des Imperium Romanum einläutete, war ein weitreichendes geschichtliches Ereignis. Zudem bescherte dieses dem Teutoburger Wald seinen Namen, verortete doch der römische Geschichtsschreiber Tacitus den Austragungsort der Varusschlacht im „Saltus Teutoburgensis“. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts vermutete man dieses historische Schlachtfeld am Hauptkamm des Teutos, Osning genannt. Daraufhin wurde in Anlehnung an die Beschreibung des Tacitus der Osning schließlich in Teutoburger Wald umbenannt.

Doch an welchem Ort die Schlacht wirklich stattfand, lässt sich nicht mehr genau nachvollziehen. Behauptungen, dass die Römer im Teutoburger Wald geschlagen wurden, stehen der wahrscheinlicheren Annahme gegenüber, dass Varus im Raum Bramsche-Kalkriese im Osnabrücker Land seine Truppen verlor. Vielerlei römische Fundstücke, die heute im Museum Kalkriese ausgestellt sind, scheinen dies zu belegen.

Aber der Name Teutoburger Wald besteht weiter fort. Der eigentliche Gebirgskamm gilt mit 105 Kilometern als längster Höhenzug Deutschlands und bis auf einen kleinen Abschnitt in Niedersachsen gehört er zu Nordrhein-Westfalen. Er erstreckt sich in südöstlicher Richtung von Hörstel im Tecklenburger Land bis nach Horn-Bad Meinberg im Lipperland. Hier beginnt das südwärts gerichtete Eggegebirge. Mit gut 446 Metern im äußersten Südosten ist der Barnacken die höchste Erhebung des Teutoburger Waldes; im Eggegebirge sind dies die Lippische Velmerstot mit 441 Metern sowie die Preußische Velmerstot mit 464 Metern.

Fast der gesamte Teutoburger Wald gehört zwei Naturparks an: Zusammen mit dem Wiehengebirge bildet der nördliche Teil des Teutoburger Waldes den Naturpark TERRA.vita. Der südliche Teil ab Bielefeld bildet zusammen mit dem Eggegebirge den Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge.

Weite Blicke

Diese Naturparke weisen eine große landschaftliche Vielfalt auf. Neben den Höhenzügen des Teutos, des Wiehen- und Eggegebirges wird die Landschaft auch durch bedeutende Flüsse wie Weser, Ems, Hase und Lippe geprägt. Auf markante Felsformationen und Bergkuppen trifft man in der Region gleichermaßen wie auf sanfte Auen- und Hügellandschaften. Eichen- und Buchenwälder haben hier genauso ihren Platz wie idyllische Seen und charakteristische Bachtäler, großflächige Moore und seltene Heidelandschaften.

Mühle Destel

Kulturell fällt die große Dichte an Klöstern, Burgen und Schlössern auf, an Mühlen, historischen Altstädten und großen Gutshöfen. Aber auch die Vielzahl der Heilquellen hinterlassen ihre Spuren – nicht umsonst gilt dieser Landstrich mit seinen vielen Kurorten als der „Heilgarten Deutschlands“.

Gemeinsam ist all den Regionen, die die Naturparke des nördlichen und südlichen Teutoburger Waldes umfassen, dass sie überwiegend ländlich geprägt sind. Ackerbau und Viehzucht mit weiten Getreidefeldern, satten Wiesen und Weiden sowie anmutigen Fachwerkgehöften dominieren das Landschaftsbild.

Darüber hinaus stellt sich die Region um den Teutoburger Wald als wirtschaftlich stark dar: Waren es früher Traditionssektoren wie Textil und Bekleidung, Tabakverarbeitung und Möbelherstellung, die Industrie und Handwerk bestimmten, gibt es heute darüber hinaus eine große Branchenvielfalt mit Maschinenbau, Metallindustrie, Ernährungsgewerbe, Elektrotechnik, Computerherstellung, chemischer Industrie, Papier-, Druckerei- und Verlagsgewerbe sowie Kunststoffverarbeitung. Auch der Dienstleistungssektor wächst.

Neben dieser großen Vielfalt an Produktionsstätten, Handwerksbetrieben und Dienstleistern zeichnen sich die Regionen und Kreise, die zu den Naturparks des nördlichen und südlichen Teutoburger Waldes zählen, durch viele Besonderheiten und unverwechselbare Charakteristika aus.

Benennt sich beispielsweise das Tecklenburger Land selbst als die „Toskana des Teutoburger Waldes“, so punktet das angrenzende Osnabrücker Land mit der Friedensstadt Osnabrück sowie einer reichen Erd- und Siedlungsgeschichte. Der Kreis Minden-Lübbecke tut sich mit Mühlen und Störchen hervor, während Lippe die Hauptattraktionen des Teutos wie das Hermannsdenkmal oder die Externsteine auf sich vereint. Der Kreis Gütersloh beeindruckt mit Unternehmen von Weltrang wie Miele, Bertelsmann, Claas und Storck, während im Kreis Herford ein Großteil der deutschen Küchenmöbelindustrie zu Hause ist. Der Kreis Höxter bietet alte Klostertradition satt, dazu prachtvolle Bauten der Weserrenaissance. Im Kreis Paderborn befindet sich neben der Kaiserpfalz auch das weltgrößte Computermuseum sowie bedeutende Heide- und Karstflächen. Mitten durch die „Puddingtown“ Bielefeld schließlich schlängelt sich der Höhenzug des Teutoburger Waldes vorbei an Industrieriesen wie Dr. Oetker oder den Bodelschwinghschen Anstalten Bethels.

Das Heinz Nixdorf Museums-Forum (HNF) in Paderborn

Diese ganze Vielfalt will entdeckt und erkundet werden, und anhand der hier ausgewählten Mikroabenteuer sollte dies auch bestens gelingen. Auf inspirierenden Wanderungen, interessanten Radtouren und lohnenden Ausflügen zu schönen Plätzen werden die vielen Facetten der Region zu eindrücklichen Bildern und Erlebnissen; der Teutoburger Wald bekommt ein unvergleichliches Gesicht mit unvergesslichen Erinnerungen.

In diesem Sinne: Viel Spaß beim Erleben und Entdecken dieser einzigartigen Region!

Top 10

DER SEHENSWÜRDIGKEITEN IM TEUTOBURGER WALD

1Hermannsdenkmal: Wohl kein anderes deutsches Denkmal ist so bekannt wie dieses: die fast 27 Meter hohe, grün patinierte Kolossalstatue des Cheruskerfürsten Arminius. Der später von Martin Luther in „Hermann“ umbenannte, legendäre Sieger der Varusschlacht steht mit emporgerecktem Schwert auf der Grotenburg im Südwesten des Teutoburger Waldes. Mit einer Gesamthöhe von gut 53 Metern ist das Hermannsdenkmal die höchste Statue Deutschlands und war bis zur Erbauung der Freiheitsstatue im Jahr 1886 sogar die höchste der westlichen Welt. Obwohl mit seinem Bau bereits 1838 begonnen wurde, konnte das Denkmal aufgrund von Geldknappheit erst 37 Jahre später fertiggestellt werden. Sein Erbauer, der Bildhauer und Architekt Ernst von Bandel, widmete einen Großteil seines Lebens diesem Projekt. Während der Bauarbeiten lebte er sogar zeitweise in einem unterhalb des Denkmals errichteten Blockhaus. hermannsdenkmal.de

2Externsteine: Das deutsche Stonehenge – so bezeichnen manche die markanten, rund 40 Meter aufragenden Sandsteinfelsen, die recht unvermittelt aus dem Tal der Wiembecke im Lipperland aufragen. Dabei werfen das Alter und die Funktion dieser einzigartigen Felsformation bis heute Fragen auf. Ob es sich hierbei um ein heidnisches Heiligtum handelte, kann nicht belegt werden. Eine mittelalterliche Grottenanlage, ein offenes Felsengrab und vor allem das monumentale Kreuzabnahmerelief lassen jedoch auf eine sakrale Bedeutung schließen. Über eine Treppenanlage kann man die einzigartigen Felsen erklimmen und das Terrain erkunden. Oftmals werden die Externsteine als Kraftort verstanden, weshalb sich in der Nacht zum 1. Mai, der Walpurgisnacht und Sommersonnenwende, diverse esoterische Gruppierungen auf dem Gelände einfinden. externsteine-info.de

3Dörenther Klippen: Diese besondere Sandsteinformation erstreckt sich rund vier Kilometer entlang des oberen Südwesthangs des Teutoburger Waldes. Die bis zu 20 Meter hohen, frei stehenden Felsen locken nicht nur wegen fantastischer Ausblicke ins Tecklenburger Land; auch klettern kann man hier ganz wunderbar. Bekannte Einzelfelsen sind der Dreikaiserstuhl und das Hockende Weib, um das sich eine tragische Sage rankt. teutoburgerwald.de

4Adlerwarte Berlebeck: Diese Sehenswürdigkeit mitten im Teutoburger Wald punktet gleich mit zwei Superlativen: Nicht nur ist die Greifvogelwarte die älteste, sondern auch die artenreichste Europas. Bei atemberaubenden Freiflugvorführungen kann man die mehr als 180 Greifen hautnah erleben und dabei viel Interessantes über die imposanten Vögel lernen. Auf dem Gelände befindet sich auch ein Lehr- und Informationszentrum über die Greife, die Geschichte der Falknerei und die Aufgaben der Adlerwarte im Artenschutz. Daneben kann man viele Vögel in Volieren und auf dem Freigelände anschauen. detmold-adlerwarte.de

5Schloss Corvey: Das ehemalige karolingische Kloster in Höxter war im 9. und 10. Jahrhundert ein Zentrum der christlichen Kultur in Nordwesteuropa. Heute ist es nicht nur wegen seines Westwerks berühmt, das seit 2014 Weltkulturerbe ist und als herausragendes Zeugnis der karolingischen Renaissance gilt: Schloss Corvey verfügt auch über eine der wertvollsten Bibliotheken des Landes. Ihr stand im 19. Jahrhundert Hoffmann von Fallersleben vor, der Dichter der deutschen Nationalhymne. Zu besichtigen sind die reich ausgestattete barocke Abteikirche, der Kaisersaal, die herzöglichen Salons sowie die Fürstliche Bibliothek mit circa 74.000 Bänden. Reizvoll ist auch die Lage der Klosteranlage direkt an der Weser. corvey.de

6Kaiser-Wilhelm-Denkmal Porta Westfalica: Äußerst markant und weithin sichtbar liegt das mit 88 Metern zweithöchste Denkmal Deutschlands auf dem Wittekindsberg oberhalb des Weserdurchbruchs Porta Westfalica. Die Monumentalfigur von sieben Meter Höhe zeigt einen lorbeerbekränzten Wilhelm I. mit adlergeschmücktem Hermelin-Krönungsmantel, der die rechte Hand segnend zum Gruß erhebt – ein Bild nationaler Stärke, das dem Zeitgeist der Erbauung im ausgehenden 19. Jahrhundert entspricht. Von 2013 bis 2018 wurde das Großdenkmal restauriert und die Denkmalstätte durch ein Restaurant und einen Ausstellungsraum aufgewertet. kaiser-wilhelm-porta.de

7Freilichtmuseum Detmold: Auf circa 90 Hektar kann man hier anhand von mehr als 120 historischen Gebäuden aus ganz Westfalen auf eine Zeitreise durch 500 Jahre ländlichen Lebens gehen. Die Gehöfte und Handwerksstätten wurden im Freilichtmuseum originalgetreu wieder aufgebaut und eingerichtet und lassen so die Vielfalt der Region Westfalen entdecken. Darüber hinaus gibt es nach historischem Vorbild angelegte Gärten mit alten Pflanzenarten sowie zum Teil vom Aussterben bedrohte Haustierrassen. Mit der Pferdekutsche oder mit dem Bollerwagen kann man über das Gelände fahren und picknicken, vor Ort gebackenes Brot kaufen oder regionale Spezialitäten in der Gastronomie genießen. lwl-freilichtmuseum-detmold.de.

8Museum und Park Kalkriese: Es ist der Ort, der den Teutoburger Wald deutschlandweit berühmt gemacht hat: Hier soll nach neuesten Erkenntnissen um 9 nach Christus der Cheruskerfürst Arminius durch eine wohldurchdachte List die Elitetruppen des römischen Feldherrn Varus vernichtend geschlagen haben. Lange Zeit war umstritten, wo die legendäre Schlacht stattgefunden hat, aber letztendlich scheinen archäologische Funde darauf hinzuweisen, dass es hier im Osnabrücker Land war. Star der multimedialen Ausstellung des Museums ist neben kleineren Fundstücken eine römische Maske. Auf dem 20 Hektar großen Parkgelände kann man das ehemalige Schlachtfeld selbstständig erkunden und sich eine eigene Vorstellung vom damaligen Geschehen machen. kalkriese-varusschlacht.de

9Marta Herford: Ein Museumsgebäude des amerikanischen Star-Architekten Frank O. Gehry in einer ostwestfälischen Kreisstadt – das allein ist schon ungewöhnlich. Die besondere Architektur mit fließenden und kippenden Wänden und einer wogenden Dachlandschaft aus Edelstahl tut ein Übriges, um Staunen hervorzurufen. Und auch im Inneren des Museumsbaus trägt die ungewöhnliche Gestaltung zu überraschenden Raumerlebnissen bei. Die nicht immer unumstrittenen Ausstellungen zeigen zeitgenössische Kunst mit besonderem Bezug zu Architektur und Design, was auf die Möbelproduktion in der Region verweist. marta-herford.de

10Friedenssaal Osnabrück: Hier wurde Geschichte geschrieben, genauer gesagt durch die Beendigung des 30-jährigen Krieges im Jahr 1648 die Grundlage für ein vereintes Europa geschaffen. Der Friedensschluss war das Ergebnis eines jahrelangen Kongresses, bei dem – ein Novum – nahezu alle großen europäischen Mächte vertreten waren. Noch heute zeugen die Porträts von 42 beteiligten Gesandten und Herrschern im erhabenen, holzvertäfelten Friedenssaal von dem bahnbrechenden Ereignis. Besucher können selbst Teil der Geschichte werden, indem sie sich ins Goldene Buch eintragen. osnabrueck.de

Kurioses und Besonderheiten

AUS DEM TEUTOBURGER WALD

Zigarre XXL – Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war die Textilindustrie der wichtigste Wirtschaftsfaktor in Ostwestfalen-Lippe. Die mechanischen Webstühle in England führten jedoch zu ihrem Niedergang. Stattdessen entwickelte sich – begünstigt durch die Anbindung an die neuen Eisenbahnen – die Tabakindustrie zum führenden Wirtschaftszweig. Insbesondere das Ravensberger Land wurde zum Zentrum der europäischen Tabakindustrie. Noch heute zeugt das Deutsche Tabak- und Zigarrenmuseum in Bünde von dieser Ära. Hier wird auch die ehemals größte Zigarre der Welt ausgestellt, die 1,60 Meter lang ist und eine Brenndauer von 600 Stunden hat.

Bielefeld – das gibt’s doch gar nicht! – Jeder, der sich Fremden gegenüber als Bielefelder outet, hat diese Bemerkung schon einmal gehört. Ursprünglich war sie – zumindest nach Angaben des Informatikers Achim Held – nur ein Spruch, eine spontane Äußerung auf einer Party. Doch diese wurde aus einer Schnapslaune heraus weitergesponnen und zum Auslöser für eine wilde Verschwörungstheorie, der mittlerweile legendären Bielefeldverschwörung. Beflügelt wurden die Verschwörungstheoretiker von der Tatsache, dass just zu dem Zeitpunkt des Aufkommens der Theorie alle Autobahnabfahrten nach Bielefeld wegen Bauarbeiten kurzfristig gesperrt waren. Im Mai 1994 veröffentliche Held die „Bielefeldverschwörung“ in einem Usenet und die Theorie zog weite Kreise. Der Informatiker wollte durch die Aktion ursprünglich nur Verschwörungstheorien per se ad absurdem führen. Doch stattdessen trat er damit eine Lawine los: Im Jahr 2010 erschien der Film „Die Bielefeld-Verschwörung“, in dem Held auch selbst mitspielte, ein Jahr später folgte: „Bielefeld – stirb stilvoll“. Auch die Krimiserie „Wilsberg“ griff die Bielefeldverschwörung in einigen Folgen auf. 2019 schrieb die Stadt einen Wettbewerb aus: Wer Beweise für die Nicht-Existenz liefere, bekäme ein Preisgeld von einer Million Euro. Da kein Beweis wirklich schlüssig war, beendete die Stadt offiziell die „Bielefeld-Verschwörung“.

Pumpernickel – Es gibt diverse kulinarische Spezialitäten, die charakteristisch für Westfalen und auch in der Region Teutoburger Wald sehr verbreitet sind. Dazu zählt der Pumpernickel, ein Vollkornbrot aus Roggenschrot, das in einem besonderen Verfahren mindestens 16 Stunden lang gebacken und gegart wird. Das dunkle und saftige Brot hat eine besondere Konsistenz, ist sehr kompakt, feucht und etwas brüchig. Außerdem ist es außerordentlich lange haltbar: eingeschweißt mehrere Monate, in Dosen bis zu zwei Jahren. Kreiert wurde das Brot von der Bäckerei Haverland in Soest, der vermutlich ältesten heute noch existierenden Bäckerei für Pumpernickel. Hintergrund für die Erfindung war die Tatsache, dass Soest fast vollständig von fremdem Gebiet umgeben war und im Mittelalter manchmal oft lange belagert wurde. Damals soll Pumpernickel den Bürgern als Notration gedient haben.

Die Himmlischen – Ein süßes Vergnügen der Extraklasse produziert die Firma Leysieffer mit ihren leckeren Schokoladen- und Konditorwaren. Traditionell werden diese in Osnabrück hergestellt, wo man Kuchen und Pralinen auch im hauseigenen Café verkosten kann. Doch durch die Eröffnung einer Leysieffer-Filiale in der Friedrichstraße auf Sylt wurden die niedersächsischen Manufakturerzeugnisse in der ganzen Republik bekannt. Kult-Klassiker der Firma Leysieffer ist seit vielen Jahren „Die Himmlische“; der Schokoladen-Trüffel fungiert mittlerweile auch als Botschafter für Osnabrück.

Widukind –