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Neuer Job, neues Glück. Zumindest war es das, was Maya sich erhofft hatte, als sie die Stelle als Zimmermädchen in einem Hotel angenommen hatte. Aber dann bleibt sie mit der Queen von England zusammen in einem Fahrstuhl stecken. Maya gelingt es, die Queen vor einer Panikattacke zu bewahren. Als Dank, und weil sie sich erhofft, Maya könnte es schaffen, ihrem Sohn William Grenzen aufzuerlegen, stellt die Queen sie als persönliche Assistentin für den Prinzen ein.Was nach einem Traumjob klingt, entpuppt sich bald als Falle, denn William ist hart, oft kühl und hält von Grenzen gar nichts. Mit seiner dominanten Art bringt er Maya immer wieder ins Schwitzen. Verzweifelt versucht Maya das Ruder herumzureißen, aber William lässt sich nicht gerne etwas sagen. Denn er hat das Sagen. Und das in jeder Hinsicht.
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Über dieses Buch
A Cinderella Story
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Epilog
Copyright 2018 by Elena MacKenzie
Dr.-Karl-Gelbke-Str. 16
08529 Plauen
Kontakt: [email protected]
Coverfoto: Canva
Coverdesign: Elena MacKenzie
Alle Rechte vorbehalten, einschließlich das
des vollständigen oder teilweisen Nachdrucks
in jeder Form.
Alle Personen und Handlungen sind frei erfunden. Eventuelle Ähnlichkeiten zu realen Personen sind rein zufällig.
»Ich stehe aus meiner Nische auf, gehe auf sie zu und reiche ihr meine Hand, obwohl das gegen das Protokoll verstößt. Aber scheiß auf das Protokoll. Ich muss der Erste sein, den sie sieht. Ich muss derjenige sein, der sich in ihr Gedächtnis brennt. Und am besten sofort in ihr Höschen. Denn dieses Mal gewinne ich diesen Wettkampf.«
Neuer Job, neues Glück. Zumindest war es das, was Maya sich erhofft hatte, als sie die Stelle als Zimmermädchen in einem Hotel angenommen hatte. Aber dann bleibt sie mit der Queen von England zusammen in einem Fahrstuhl stecken. Maya gelingt es, die Queen vor einer Panikattacke zu bewahren. Als Dank, und weil sie sich erhofft, Maya könnte es schaffen, ihrem Sohn William Grenzen aufzuerlegen, stellt die Queen sie als persönliche Assistentin für den Prinzen ein.
Was nach einem Traumjob klingt, entpuppt sich bald als Falle, denn William ist hart, oft kühl und hält von Grenzen gar nichts. Mit seiner dominanten Art bringt er Maya immer wieder ins Schwitzen. Verzweifelt versucht Maya das Ruder herumzureißen, aber William lässt sich nicht gerne etwas sagen. Denn er hat das Sagen. Und das in jeder Hinsicht.
* * *
Maya
»O du lieber Gott, wir stecken fest«, stöhnt die ältere Dame neben mir auf und presst ihre Hand ängstlich auf ihr Herz.
Ich versuche mich an einem Lächeln. »Keine Angst«, sage ich beruhigend. »Der Service hier im Hotel ist immer sehr schnell. Wahrscheinlich sind sie schon auf dem Weg.«
Sie verzieht das Gesicht, ihre Angst ist ihr deutlich anzusehen. Ich hoffe wirklich sehr, dass sie nicht unter Platzangst leidet, denn das würde uns beiden in diesem engen Fahrstuhl nicht bekommen.
Was für ein erster Arbeitstag in diesem Luxus-Hotel für mich! Ich glaube, ich bin heute in so ziemlich jedes Fettnäpfchen getreten, in das ich nur treten konnte. Erst habe ich einen der gläsernen Engel in der Penthouse-Etage umgeworfen, als ich ihn abstauben wollte. Dann habe ich das Hemd eines Gastes mit Blumenwasser verschmutzt, als mir die Vase umgefallen ist. (Wer hängt sein blütenweißes Designerhemd auch so unachtsam über einen Stuhl?) Dann habe ich einen Gast auf seinem Balkon ausgesperrt, weil ich ihn dort nicht gesehen habe. Er musste bei Wintertemperaturen mehrere Minuten ausharren, bevor jemand sein Rufen gehört und ihn befreit hat. Und jetzt stehe ich mit der Queen von England im Fahrstuhl zur Penthouse-Suite. Und ich dürfte nicht einmal hier drin sein. Aber der Fahrstuhl hat sich so schnell geschlossen, dass ich nicht dazu in der Lage war, meine Utensilien rechtzeitig einzusammeln und meine Reinigungsarbeiten zu beenden, bevor sich die Türen im Penthouse geöffnet haben und die Queen zu mir in den Fahrstuhl stieg.
Die Queen seufzt, dann mustert sie mich. Wahrscheinlich gebe ich nicht das beste Bild ab, mit dem Putzlappen in meiner Hand, den Reinigungsmitteln im Arm und meiner fast komplett aufgelösten Frisur nach diesem stressigen Tag. Sollte ich knicksen? Wahrscheinlich sollte ich das. »Entschuldigen Sie, Euer Hoheit«, bringe ich zitternd hervor und senke den Blick und knickse so gut ich kann.
»Bemühen Sie sich nicht«, sagt sie ein wenig knurrig.
Ich sehe wieder auf und bemerke, dass sie noch nervöser geworden ist. Auf ihrer Stirn steht Schweiß und sie knabbert auf ihrer Unterlippe. Sie trägt eins ihrer farbenfrohen Kostüme, es ist türkisfarben. Ich mag die Art, wie sie sich kleidet. »Geht es Ihnen gut?«, frage ich sie besorgt.
»Ich mag enge Räume nicht«, entschuldigt sie sich mit einem kränkelnden Lächeln. »Sie erdrücken einen, ganz grauenvoll.« Sie seufzt wieder.
Ich bücke mich und stelle die Sachen ab, die ich vor meinen Körper gedrückt hatte, als wären sie ein Schild. Aber was die Queen jetzt wohl nicht braucht, ist jemand neben sich, der unnahbar erscheint. »Wissen Sie, so schlimm ist das gar nicht«, setze ich zu einem wohl wirklich blöden und hilflosen Versuch an, sie zu beruhigen. Aber dass ich hier in einem Fahrstuhl mit der Queen feststecke, sorgt dafür, dass ich nicht wirklich zum Denken fähig bin. »Dies hier ist ein Luxusfahrstuhl in einem Luxushotel. Hier drinnen kann Ihnen viel weniger passieren als dort draußen.«
Die Queen seufzt. Mein Versuch kommt wohl nicht so gut an, aber ich habe ja auch keine Erfahrung im Umgang mit Königinnen. »Wenn ich nicht schon wieder auf der Suche nach meinem Sohn gewesen wäre, dann würde ich jetzt nicht hier feststecken.« Jetzt lacht sie gequält und schiebt sich die schokoladenfarbenen Haare aus der Stirn. Die Queen ist Mitte sechzig, wenn man den Klatschspalten glauben darf, denn sie sieht viel jünger aus. Aber sie hat zwei erwachsene Söhne, also sollte es wohl stimmen.
»Welchen von beiden?«, entfährt es mir und ich zucke zusammen, weil diese Frage wahrscheinlich ziemlich dreist ist. Aber sie kam mir einfach über die Lippen, obwohl ich es nicht gewollt habe. Es ist komisch, aber wahrscheinlich wollte mein Verstand einfach nur dem verschwundenen Sohn ein Bild zuordnen. Eines von den vielen Bildern, die in meinem Kopf durch unzählige Artikel in den Medien abgespeichert wurden.
Die Queen lacht leise. »William. Obwohl Alexander auch nicht ohne Tadel ist«, fügt sie an.
Ich nicke, als sich ein paar Artikel über die beiden Prinzen in meine Gedanken drängen, die in den letzten Jahren wohl weltweit die Boulevardblätter gefüllt haben. Alexander, der sich gern mit jedem Model der Welt sehen lässt. William, dem es nicht nur Models, sondern auch Partys und Alkoholexzesse angetan haben. »Ich habe einen jüngeren Bruder«, sage ich, als würde das schon alles aussagen. Und das tut es wohl auch, denn die Queen nickt bestätigend.
Nervös tritt sie von einem Fuß auf den anderen und wedelt sich mit der Hand Luft zu. Sie wirkt blass und sehr angespannt und ich befürchte, dass sie jeden Moment eine Panikattacke bekommt. Das wäre überhaupt nicht gut. Wahrscheinlich wäre es eine Verletzung ihrer Würde, wenn eine Dienstmagd wie ich sie in einer solchen Verfassung zu sehen bekäme. Oder das Personal draußen vor dem Fahrstuhl, sobald die Türen sich öffnen. Ich muss sie also irgendwie ablenken. Meiner neuen Arbeitsstelle bekäme es wahrscheinlich nicht gut, wenn ich zulassen würde, dass die Queen von England einen Anfall erleidet.
»Männer«, stöhne ich gespielt. »Woher nehmen sie nur den Glauben, dass sie tun und lassen können, was sie wollen? Meine Eltern sind gestorben, als ich 18 war und mein Bruder erst 14. Ich hatte also die Verantwortung für ihn. Es war schwer, sich gegen ihn zu behaupten. Wir haben so ziemlich alles durchgestanden, was ein Junge in dem Alter so anstellen kann, aber wir haben es geschafft. Jetzt studiert er an der NYU.«
Sie sieht mich überrascht an. »Das mit Ihren Eltern tut mir leid. Aber Sie hatten mit so jungen Jahren die Verantwortung für Ihren Bruder? Das ist erstaunlich.«
»Ja, es war nicht einfach. Ich hab mein Studium aufgeben müssen und er hat gegen mich rebelliert. Eine Zeit lang sah es sehr ernst aus, er hat in der Schule abgebaut, hat sich ständig geprügelt und sogar mal ein Auto gestohlen. Aber jetzt wird er Anwalt werden und ich bin sehr stolz auf ihn.«
Sie mustert mich ernst, wirkt aber schon ruhiger, also fahre ich fort, auf sie einzureden.
»Die peinlichsten Augenblicke waren, als er das gesamte Auto des Schuldirektors mit Penissen bemalt hat. Neongrüne Farbe. Der Direktor hat mich in die Schule kommen lassen und ich war der Situation überhaupt nicht gewachsen. Unsere Eltern waren erst ein paar Wochen tot. Damals hatte ich das Gefühl, es niemals schaffen zu können. Emilio schien, als wäre er außer Kontrolle. Es sah nicht gut aus, das Jugendamt stand kurz davor, ihn mir wegzunehmen.«
»Und wie haben Sie es geschafft, dass das nicht passiert ist? Wahrscheinlich waren diese Fehltritte seine Art, mit dem Verlust umzugehen. Verlust braucht ein Ventil und gerade junge Menschen gehen manchmal auf sehr unkonventionelle Weise mit Verlust um.«
»Ich habe klare Regeln aufgestellt. Eigentlich bin ich kein sehr strenger Mensch, aber ihm seine Grenzen aufzuzeigen und ihm die Konsequenzen vor Augen zu führen, war die einzige Möglichkeit, ihn wieder auf den richtigen Weg zu führen. Er brauchte Hilfe dabei, herauszufinden, welche Grenzen er nicht überschreiten durfte«, erkläre ich ihr und lausche dann nervös nach draußen, in der Hoffnung, dort Stimmen zu hören, die unsere nahende Rettung bedeuten könnten.
»Sie können stolz auf sich sein«, sagt sie.
»Danke, Euer Hoheit«, sage ich, drücke noch einmal den Notfallknopf hinter mir ganz still und heimlich, um sie nicht noch mehr zu verängstigen. »Heute ist mein erster Tag hier. Und wahrscheinlich auch mein letzter. Ich war so nervös, dass ich ganz tollpatschig war«, erzähle ich weiter, um sie abzulenken. »Ich hab ein Hemd mit Blumenwasser versaut. Wahrscheinlich war es von Ihrem Sohn«, gestehe ich im Plauderton. »Ich habe es natürlich in die Reinigung gegeben.«
Die Queen zieht die gepflegten Augenbrauen hoch. »Wahrscheinlich wird er es nicht einmal vermissen. Ist Ihnen auch so warm?« Sie legt sich die Hände an die Wangen.
»Nein, alles in Ordnung«, sage ich ruhig. Ein Scharren an den Türen ist zu hören. »Da sind sie, gleich haben wir es geschafft.«
Sie atmet erleichtert aus. »Dank Gott. Haben Sie diesen Beruf gelernt? Im Hotel?«, fragt sie und mustert mich noch einmal. Ich trage eine typische Dienstmädchenuniform in schwarz-weiß mit einem viel zu kurzen Rock, wie sie alle Mädchen hier im Hotel tragen.
»Ich habe eigentlich gar keinen Beruf gelernt, aber ich hatte das Glück, für einen sehr netten Herren als persönliche Assistentin arbeiten zu dürfen. Gleich nachdem unsere Eltern gestorben sind. Ohne ihn hätten mein Bruder und ich es wohl nicht geschafft. Er ist verstorben, vor ein paar Wochen«, erkläre ich ihr.
»Das tut mir auch leid«, sagt sie wieder. Ich nicke nur, denn der Kloß in meinem Hals verhindert, dass ich reden könnte. Ich habe gern für David gearbeitet, ein Schriftsteller und Künstler und CEO eines großen Verlags, der mit meinem Vater befreundet war, seit er für ihn als Fahrer arbeitete, und mir diesen Job wohl nur aus Mitleid gegeben hatte.
»Oh schauen Sie nur, ein Lichtspalt«, stößt sie plötzlich aufgeregt aus, als sich graues Metall zwischen die Türen schiebt und sie dann aufgedrückt werden.
»Euer Majestät, es tut mir sehr leid«, sagt der Manager des Hotels, der mich heute Morgen kurz begrüßt und dann an die Chefin der Zimmermädchen weitergereicht hat. Als er mich im Fahrstuhl entdeckt, wirft er mir einen sehr grimmigen Blick zu, bevor er mich wieder ignoriert und der Queen aus dem Fahrstuhl hilft.
Die Queen dreht sich zu mir um. »Es war nett, Sie kennenzulernen …«, sagt sie und runzelt fragend die Stirn.