Träume sind Schäume - Tommy-Lee Köberlein - E-Book

Träume sind Schäume E-Book

Tommy-Lee Köberlein

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Beschreibung

Traum jede Nacht in meinem Traum lieg ich unter einem Baum und esse nur die schönsten Feigen um mich bildet sich ein Reigen sie hüpfen und springen immer wieder die Brüste gehen auf und nieder es ziert der Schweiß der Frauen Glanz wie nach einem schweren Tanz nach der Arbeit folgt Vergnügen ich werde diese Frauen rügen sie kommen zu mir und dann fängt der Spaß erst richtig an die erste Frau beginnt zu stöhnen ich werde mich an ihr verwöhnen nah zusammen, ich in ihr hat sie schon ein Teil von mir alle Frauen sind am Drängeln ich bin ein Teufel unter Engeln jeder ist mit mir vereint bis die Sonne wieder scheint

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Träume sind Schäume

Kunst des Liebens

Phantasie

Nina

Der Prozess

kalt

Gelber Rauch

Ich liebe dich

Maske

Bastard

Aus dem Schatten

Ganz ohne Kleid

Paradies

Totgeburt

Weihnachtsabend

in der Nacht

Männerliebe

Früchte

Haben oder Sein

Sonnentod

Afrika

Kleidung

Hundeliebe

Nikolaus

Mutti (1)

Verderbtheit

Schöner Abend

Zeit

Kinder der Dunkelheit

Jasmin

Elter

Tod

Links und Rechts

Gespräch mit dem Herrn Baron

Rätsel

Merkwürdig

Schwarze Beulen

Geld

Jenseits aller Illusionen

Fernweh

häßlich

Person

Mutti (2)

Sonne

Ich weiß

Vergiss mein nicht

Rassist

Tür

Meine Flamme

Fallobst

Elegie an die Liebe

Narben

schönste Tier

Mutti (3)

Teilen

Freiheit

ich kenne dein Gesicht

Trauer

Gefangen zwischen Zähnen

Kunst

Dogma

Bordell

Kleines Mädchen

Harlekin

Leid

Ahoi

wenn es regnet

Verschwörung

Hassliebe

nichts

Für dich

Laterne

Heirate mich

Verderben

Ich kenne es

der Phantast

Erinnern

Bruderherz

Clown

es war einmal

Liebesbrief

Spiegel

Kastration

Bunt

Authentisch leben

der jüngste Tag

Es

Neugier

Ach

Schwesterlein

Riecher

Nacht

Held

Figur

der Reim

Spaß und Abenteuer

Liebe

Puppe

Ich

ich warte hier

Kindbett

Realität

Schweine können fliegen

Kein Gewissen

Märchen

Anastasia

Besuch

Dummheit

Erinnerung

Licht und Schatten

Heiligtum

Flucht vor der Freiheit

Nur ein Wort

Abschied

Du

Engel

Regierung

Traurig

Über-Ich

warmes Wasser

Tannenbaum

weiße Fee

Diamant

Nachtigall

Niemand

Empirik

Bürge(r)

Alle

Augenschein

Fischlein

Unglück

Verlangen

Ein warmer Sommerabend

Rauch

Erwachsen

Beugt euch

Der Stab

Vergeltung

Was bin ich für dich

Glück

weiter

Besitz

Willkommen

Gehirn

Wolke

Hure

Der Mond

Vater

wie alt bist du nur

Bambi

Augen

Fleisch und Feil

Spieglein, Spieglein

Fetisch

Die erste Liebe

weißer Wal

Den Fisch hatte ich ertränkt

Alltag

Wer bist du?

Fluch und Segen

Dämmerung

Sucht

Herr Lindemann

Vorwort

Sie sind nichts Besonderes, missverständlich, kurzlebig, vergänglich, fehlerhaft, unbeachtet und ungeschätzt. Vor allem aber sind sie ein Ausdruck tiefster Gefühle und Emotionen, der kein Mensch mächtig ist. Kein Verehrer wagte je darüber zu sprechen, kein Maler hielt figurativ diesen Ausdruck fest und kein Philosoph sinnierte intensiv darüber.

Sie sind ein Teil der Seele, des Geistes, des abgründigsten, menschlichsten Verlangens, was in uns allen lebt. Sie sind das Tor in eine andere, phantastische Welt, in die wir gerne eintauchen, wenn wir an sonnigen Tagen den Wolken hinterher schauen, wenn wir abends heimlich Romane unter der Bettdecke lesen oder wenn wir den Alltag zu entrinnen versuchen.

Jedes Einzelne ist eines Künstlers Kind und wird in ihrer Einzigartigkeit und Imperfektion geliebt. Nein, sie sind nicht perfekt. Weder sind sie immer stimmig gedichtet noch haben sie eine ansehnliche, für das Auge wohl schnittige, Form. Oftmals ergeben sie gar keinen Sinn, oder er erschließt sich uns einfach nicht. Genau dieser Tatsache geschuldet, sind sie, in meinen Augen zumindest, wunderschön und sollten nicht zu schnell in die Vergessenheit geraten. Gedichte

Ich war nie ein Mensch, der offen und hemmungslos über Probleme sprechen konnte, die sich im Laufe des Lebens zwangsweise ergeben. Ich fand nie die richtigen Worte. Egal, was ich auch probierte, ich war nie der Auffassung, meinem Bemühen gerecht zu werden. Irgendwann entdeckte ich über die Musik ein schier unendliches Land der Freiheit und der Wortgewalt, der ich ebenso Herr werden konnte. Die Lyrik Endlich konnte ich mir selber gerecht werden. Endlich fand ich die richtigen Worte.

Mein erster Kontakt vollkommener Lyrik sollte mit einer Band sein, die es schafft, mich bis heute in ihren Bann zu ziehen und mich mit tiefst vergessenen Gefühlen konfrontiert. Liebe, Sex, Gewalt, Verletzlichkeit und vor allem das Leben selbst fand ich in ihren Texten wieder. Rammstein. Diese Band ist für wahr prägend für mich gewesen und noch immer stets geehrt. Somit ist es auch nicht verwundernswert, wenn der Ein oder Andere gewisse Parallelen zu Rammsteins Textzeilen finden mag. An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, daß es keinesfalls gewollt ist, fremde Errungenschaften als mein Eigen zu verkaufen. Ich hatte niemals das Bemühen, andere Lyrik bewusst in diesem Buch zu verwenden.

Was war eigentlich mein Bemühen bei diesem Unterfangen? In einer Zeit, in der die meisten Menschen niemals freiwillig ein Buch, und erst recht kein Gedichtband, in die Hand nehmen, will ich tatsächlich mit unbekannter und schräger Lyrik ankommen? Diese Frage stellte ich mir im Laufe der letzten Jahre immer öfter. Abschließend läßt sich diese Frage bis zum heutigen Tag nicht klären. Ich träumte davon, selber ein Buch zu veröffentlichen, worüber sich andere Menschen freuen können, daß sie was zum Lachen, zum Weinen oder auch zum Nachdenken haben, genauso wie ich es seinerzeit hatte. Ich hoffe, daß sich Menschen, die sich gerade in einer schwierigen Phase befinden, in diesem Buch eventuell wiederfinden und wissen, daß sie nicht alleine sind.

Seit mittlerweile fünf Jahren schreibe ich in meiner Freizeit Gedichte. Anfangs verarbeitete ich Liebeskummer, später Erkenntnisprozesse und gesellschaftliche Probleme. Ich nutze dabei meistens eine einfache Sprache, um gewisse Situationen besonders hervorzuheben. Ich bin ein sehr sarkastischer und ironischer Mensch, was sich in meinen Gedichten ebenso spiegelt. Man sollte also nicht mit hohen Erwartungen an diesen Band herantreten, da man sonst gnadenlos enttäuscht wird. Es ist ein kleines 'Best Of' meines Sammelsuriums der letzten fünf Jahre. Wird man in einem Moment in die Kunst des Liebens herangeführt, so folgt direkt darauf ein brachiales Zusammentreffen verschiedener Perversionen.

Ich verfolge mit diesem Buch kein bestimmtes Ziel. Ich wünsche allen Lesern viel Spaß beim Interpretieren, Analysieren und Rezitieren mit Freunden, Familien oder beim Vortragen vor der Klasse.

Bevor nun die Vergewaltigung sämtlicher Vernunft beginnt, möchte ich mich herzlichst bei allen bedanken, die mich unterstützten und mich zu dem formten, der ich heute bin. Ohne euch wäre ich nie an diesem Punkt gekommen, meinen Traum wirklich Form zu verleihen. Ich danke mir.

Einen besonderen Dank möchte ich meinen Eltern widmen. Wir hatten oftmals sehr schwierige Zeiten, aber ihr habt euch stets gut um mich kümmert. Ihr brachtet mir das Denken, das selbstständige Leben und vor allem das Phantasieren bei. Niemals werde ich euch das genug danken können. Ich hätte keine besseren Eltern haben können.

Weiterhin möchte ich Theo Ludwig danken, daß er mir half, in schwierigen Zeiten den richtigen Weg einzuschlagen und daß er stets ein offenes Ohr für meine trivialen Probleme hatte.

Außerdem danke ich Kay Rörig, daß er sich wirklich die Zeit nahm, dieses Projekt in dieser Form umzusetzen. Wir beide sind technisch zwar nicht versiert, aber geschafft haben wir es ja trotzdem.

Juni 2020

Träume sind Schäume

du bist mir im Traum erschienen

verlockend im funkelnden Gewand

sehnsüchtig rief dein Blick die Ferne

und hat mich beim Namen genannt

geflochten dein goldenes Haar zu einem Meer aus vergangenen Tagen wo die Wellen das Land geküsst werden mich deine Zweifel plagen

die Blicke fesseln gleich eiserne Ketten

jedes Glied ist eine verdurstete Zähre

die ich für dich geblutet habe

den Hafen verläßt diese letzte Fähre

meine Sehnsucht ist der Kapitän das Steuer übernimmt die Einsamkeit gefangen fahre ich zur offenen See du hattest niemals für mich Zeit

auf den hohen Wellen angekommen legt sich matt die stürmische Flut überall regt sich furchterregende Stille ich hoffe nur, dir geht es gut

meine Gedanken wiegen mich in den Schlaf wenn ich deine samten Lippen geküsst entging ich dieser ewigen Qual obgleich du nicht mehr bei mir bist

dein Trugbild nistet stets in meinen Rippen

so bewahre ich auf ewig den Schein

im Traume eng umschlungen

am Tage dennoch allein

Kunst des Liebens

der größte Wunsch, die Kunst des Liebens

ist alleine mir geblieben

ich bin mir dessen nun bewusst

dein Herz schlägt Laute in der Brust

und ruft mir Worte in den Wind

die für mich zu hören sind

durch deine Augen kann ich sehen

alle Taten klar verstehen

dir Achtung und Vertrauen schenken

keinen deiner Träume lenken

und immer öfter von dir träumen

am liebsten will ich nichts versäumen

wir wachsen und gedeihen

wir streiten und verzeihen

sind einander treu ergeben

fördern Wünsche, fördern Streben

und wir wissen alles ganz und gar

jeden Tag und jedes Jahr

Phantasie

ein schier unbegrenztes Land

ertrinkt in meiner Flut

in meiner Schädelwand

erblüht reges Gedankengut

über Berge flogen sie davon unter Seen tief verschollen wer von euch weiß das schon wer von euch hört mein Grollen

ich sehe sie schon vor mir stehen Transzendenz so wunderschön bleibt in meinem Hirn versteckt bevor ein anderer euch entdeckt

ich sehe was, was du nicht siehst wenn du deine Augen schließt ich sehe was, was du nicht siehst wenn du vor mir niederkniest ich sehe was, was du nicht siehst wenn du meine Verse liest

ich sehe was, das siehst du nie meine Phantasie

Nina

das erste Mal, da sah ich dich

und tief im Herzen dieser Stich

dein Anblick war mir sehr gewogen

das Schicksal spannte seinen Bogen

am Tresen standest du einfach da

ich erinnere mich

ach Nina

dein blondes Haar pries Licht, das fehlte

ich sah, daß dich etwas quälte

und völlig hilflos mußte ich äugen

daß sich Zweifel an dir säugen

dein Gesicht- dem Auge fern, dem Herzen nah

ich erinnere mich

ach Nina

ich hab dich ohne Herz gefunden

selbstlos heilte ich die Wunden

das Lieben brachte ich dir bei

das Leben, wie es wirklich sei

ich wusste schon, als ich dich damals sah

ich erinnere mich

ach Nina

ich wollte nichts dir vorenthalten

rettete die Liebe zweier Gestalten

man nannte mich dümmlich und naiv

noch immer sitzt der Herzschmerz tief

doch du bist mit ihm glücklich, ja

ich erinnere mich

ach Nina

Der Prozess

am heutigen Tage um Punkt 6 Uhr strömen in Scharen Menschen zuhauf denn ein Mann mußte zu Justitias Tor leise fiel auf den harten, eisernen Grund die Träne aus des Mannes Gesicht zögernd ging er in den Höllenschlund vor ihm -das ehrbare Gericht

als Justitia im schönsten Kleid

betete er zu ihr hinauf

zur Göttin der Gerechtigkeit

doch schlich sich leise in ihr Ohr

Menschenklang im frohen Getümmel

ein aufgeregter Massenchor

der Neider wahrer Himmel

rasche Klage der Anwalt laut gesprochen kein Verteidiger noch Zeuge ward gesehen die Wahrheit kommt ans Licht gekrochen man sah, wie Sie faßten ein Kind in Unschuld wasche ich meine Hände thesierte der Angeklagte geschwind so auch das hohe Gericht befände

doch seine Worte zerfielen zu Staub denn die drei ehrbaren Richter waren taub

ein weiteres Mal erhob der Mann das Wort

mit den Fingern ganz evident

ihr wollt den wahren Täter, er sitzt dort

ganz egal, was er doch probierte

der Mob behielt die Illusion

er war bereits attribuiert

wie ein König mit glänzender Kron‘

die Leute waren froh gesinnt

denn die drei ehrbaren Richter waren blind

ein letztes Mal ertönt der Schrei

Freude spiegelt sich in deren Augen

beinahe ist der Prozess vorbei

die Angst allmählich den Manne umschlungen

dessen Urteil stand schon immer fest

der Mob hat bereits die Oden gesungen

das Gericht ihm nicht am Leben läßt

doch warum

die drei ehrbaren Richter sind nicht stumm

in seinem Herzen steckte ein Speer

niemand vermochte ihm zu glauben

die Augen gebaren ein heißes Meer

-Er solle baumeln an einen Strang-

es tobte und raste die Menge

der Widerhall den Schänder verschlang

überall ein heiteres Gesänge

der Täter winselte nun in den Raum