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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,0, Evangelische Hochschule Berlin, Veranstaltung: Der Verfahrenspfleger - ein Anwalt des Kindes in Verfahren vor dem Familien- und Vormundschaftsgericht, Sprache: Deutsch, Abstract: Am 1.Juli 1998 trat ein Gesetz in Kraft, das wesentliche Änderungen im Familienrecht mit sich brachte – das Kindschaftsrechtsreformgesetz (KindRG). Mit dem Gesetz ging u.a. die Neuregelung der elterlichen Sorge im Falle von Trennung und Scheidung einher. Trennung und Scheidung haben in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich zugenommen. Im allgemeinen Sprachgebrauch macht heute immer häufiger der Begriff von der „Patch-Work-Familie“ die Runde. Die maßgeblich von Trennung und Scheidung Betroffenen sind Kinder. 1997 lag die Zahl der Scheidungskinder laut Statistischem Bundesamt bei 163.112. Diese Zahl ist alarmierend, da – wenn auch sehr oberflächlich – die erheblichen Belastungen von Trennung und Scheidung für Kinder im Allgemeinen bekannt sind. Das KindRG soll eine Antwort auf diese Problematik geben – so war es zumindest Intention des Gesetzgebers. Entsprechend ist es Ziel dieser Arbeit, das KindRG und seine Bedeutung für Scheidungs- und Sorgerechtsvorgänge darzustellen und seine Entwicklung von 1998 bis heute ausführlich zu beleuchten. So sollen ein vorläufiges Urteil ermöglicht und eine Bilanz gezogen werden, wie das Gesetz knapp acht Jahre nach Inkrafttreten bewertet werden kann. Aufgrund der umfassenden Thematik ist es im Rahmen dieser Arbeit nicht möglich, auf andere Neuregelungen des KindRG einzugehen. Eingangs wird zunächst die Bedeutung von Trennung und Scheidung für die Betroffenen – Eltern sowie Kinder – erarbeitet, um ein Grundverständnis für die vorhandene Problematik aufzuzeigen, der diese ausgesetzt sind. Im Folgenden sind die rechtlichen Neuregelungen bzgl. der elterlichen Sorge nach Trennung und Scheidung zu erläutern. Hierauf aufbauend werden die Aufgaben der beteiligten Professionen beschrieben, um die Verschiebung der Zuständigkeiten und vor allem der Verantwortungsbereiche zwischen den einzelnen Fachkräften und das daraus erforderlich werdende Zusammenwirken dieser zu verdeutlichen. Abschließend werden unterschiedliche Beiträge aus der wissenschaftlichen Literatur, positive wie negative, gegeneinander abgewogen. Hiervon ausgehend, soll eine Bilanz präsentiert werden, mit der versucht wird, eine Stellungnahme über das KindRG abzugeben.
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Am 1.Juli 1998 trat ein Gesetz in Kraft, das wesentliche Änderungen im Familienrecht mit sich brachte - das Kindschaftsrechtsreformgesetz (KindRG). Mit dem Gesetz ging u.a. die Neuregelung der elterlichen Sorge im Falle von Trennung und Scheidung einher. Trennung und Scheidung haben in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich zugenommen. Im allgemeinen Sprachgebrauch macht heute immer häufiger der Begriff von der „Patch-Work-Familie“ die Runde. Die maßgeblich von Trennung und Scheidung Betroffenen sind Kinder. 1997 lag die Zahl der Scheidungskinder laut Statistischem Bundesamt bei 163.112.1Diese Zahl ist alarmierend, da - wenn auch sehr oberflächlich - die erheblichen Belastungen von Trennung und Scheidung für Kinder im Allgemeinen bekannt sind. Das KindRG soll eine Antwort auf diese Problematik geben - so war es zumindest Intention des Gesetzgebers. Entsprechend ist es Ziel dieser Arbeit, das KindRG und seine Bedeutung für Scheidungs- und Sorgerechtsvorgänge darzustellen und seine Entwicklung von 1998 bis heute ausführlich zu beleuchten. So sollen ein vorläufiges Urteil ermöglicht und eine Bilanz gezogen werden, wie das Gesetz knapp acht Jahre nach Inkrafttreten bewertet werden kann. Aufgrund der umfassenden Thematik ist es im Rahmen dieser Arbeit nicht möglich, auf andere Neuregelungen des KindRG einzugehen.
Eingangs wird zunächst die Bedeutung von Trennung und Scheidung für die Betroffenen - Eltern sowie Kinder - erarbeitet, um ein Grundverständnis für die vorhandene Problematik aufzuzeigen, der diese ausgesetzt sind. Im Folgenden sind die rechtlichen Neuregelungen bzgl. der elterlichen Sorge nach Trennung und Scheidung zu erläutern. Hierauf aufbauend werden die Aufgaben der beteiligten Professionen beschrieben, um die Verschiebung der Zuständigkeiten und vor allem der Verantwortungsbereiche zwischen den einzelnen Fachkräften und das daraus erforderlich werdende Zusammenwirken dieser zu verdeutlichen. Abschließend werden unterschiedliche Beiträge aus der wissenschaftlichen Literatur, positive wie negative, gegeneinander abgewogen. Hiervon ausgehend, soll eine Bilanz präsentiert werden, mit der versucht wird, eine Stellungnahme über das KindRG abzugeben.
1vgl. Buchholz-Graf, Wolfang: Das neue Kindschaftsrecht bei Trennung und Scheidung. Herausforderungen für
die Verfahrensbeteiligten. S.11. In: Buchholz-Graf, Wolfgang; Claudius Vergho (Hrsg.): Beratung für Schei-
dungsfamilien. Das neue Kindschaftsrecht und professionelles Handeln der Verfahrensbeteiligten. Weinheim;
München 2000. S.11-29.