Tschäggsch dä Pögg?! - Sandy Jud - E-Book

Tschäggsch dä Pögg?! E-Book

Sandy Jud

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Beschreibung

Aller guten Dinge sind drei. Auch in Ihrem 3. Band schreibt Sandy Jud über Gott und die Welt, über grossartig Kleines, über kleine Grossartigkeiten und über den ganz alltäglichen Wahnsinn in einer bekloppten Welt. Gewohnt frisch und frei von der Leber weg, oftmals mit dem Herzen auf der Zunge, aber niemals gänzlich ohne Hintergedanken beobachtet und berichtet Sandy mit ihrer typischen "Zürischnörre" von ihrer Umwelt und ihren Mitmenschen.

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Seitenzahl: 82

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Verurteile niemals einen Menschen voreilig für sein Handeln, denn er hatte bestimmt triftige Gründe dafür.

Zur Autorin

Sandy Jud wurde 1982 am Zürichsee geboren, wo sie auch heute noch lebt. Sie hat schon viel ausprobiert in ihrem Leben. Gestartet als Drogistin, war sie u.a. als Koordinatorin für Telefonbücher zuständig, plante Photovoltaikanlagen, verkaufte Backwaren und Gemüse und arbeitete auf verschiedenen Baustellen in der Schweiz. Heute ist sie als Visagistin und Dozentin tätig, malt grosse Acrylgemälde, illustriert Kinderbücher und schreibt leidenschaftlich gerne Kolumnen und Kurzgeschichten über alltäglich Sonderbares.

„Tschäggsch dä Pögg?!“ ist ihr 3. Buch, welches aus ihrem Blog „Spitze Feder“, sowie ihrer Tätigkeit als Kolumnistin für die Zeitschrift Fischotter (www.fischotter.ch) hervorgeht. Weitere Infos zu Sandy Jud findet man unter www.sanjustar.com.

Inhaltsverzeichnis

Halli hallo und sali du

Kleiderwechsel

Wie chlilililili isch doch diä Wält

Etienne & Marie

Isch da no frei?

Von Jodlerradios und Sunneski

Von guten Vorsätzen & anderen leeren

So eine Sauerei!

Der Kissen-Mann

De Gschiider git naa…

Von roter Unterwäsche, Austern und

Free Hugs

We Blätter gheie

Daddy cool

Sommer17

Wechsel der Blickrichtung

Sirenen in der Nacht

Irgendetwas bleibt

Safety first

1000 Küsse

Ein Freund, ein guter Freund

Von Ouwärniiiiiis und laaangen Snakes

Frau Untermtisch

Old man my ass

Ein Herz für Tiere

Von WTF, LOL und OMG

Von A wie Arithmetik bis Z wie

Sie haben Ihr Ziel erreicht

Das erste halbe Jahr 2020 hätten wir

Und zum Schluss

Halli hallo und sali du

Hallo, schön, dich zu sehen. Nach meinen ersten beiden Büchern „Sorry gäh…“ und „Tiggts no?!“ wurde schnell der Wunsch in mir wach, ein drittes zu schreiben, denn aller guten Dinge sind doch mindestens drei. So viel gibt es noch zu berichten, zu beobachten und zu analysieren auf dieser herrlich bekloppten Welt!

Auch in meinem 3. Band ist mir Grammatik eigentlich so lang wie breit, denn jedermann weiss ja, dass es vor allem auf den Inhalt, denn weniger auf die Verpackung ankommt. Und so habe ich mir redlich Mühe gegeben, gewisse Regeln einzuhalten, andere wiederum habe ich ganz bewusst gebrochen – tschäggsch dä Pögg?!

Auch in diesem Band wird es Geschichten geben, die dich vielleicht nicht zu packen vermögen, die dich vermutlich gar langweilen werden. Aber das ist nicht weiter tragisch, denn du hast ja zwei gesunde Hände zum Weiterblättern, gäll...

In anderen wiederum findest du dich vermutlich gar selbst wieder und da machst du dir dann ein Eselsohr rein, um sie deinen Liebsten vorzulesen? Sehr cool…

In diesem Band wirst Du neu auch Kurzgeschichten finden, die gänzlich erfunden sind (oder vielleicht doch nicht?), und manchmal auch den einen oder anderen Misston herauslesen, denn nicht alle Tage sind in Dur gehalten, manche sind halt ganz einfach in Moll untermalt.

Was gibt es sonst noch gross zu sagen? Eigentlich gar nichts - sorry gäh.

Also dann, auf, auf und los gehts. Dieses Mal besuchen wir magische Umkleidekabinen, lernen den Kissen-Mann kennen und wundern uns, warum gewisse Türen auf einmal offenstehen. Wir nerven uns über Alte, freuen uns über Neues und versuchen aus allem irgendwie doch das Beste zu machen.

Also Obacht – es geht los!

Deine Sandy

Kleiderwechsel

Hi, schön dich zu sehen. Ich habe mich vor Jahren in eine Hose verliebt. Ich habe sie gesehen, bin spontan reingeschlüpft und habe sie auch gleich anbehalten. Sie wurde zu meiner absoluten Lieblingshose. Farbe, Schnitt, Stoff, alles hat gepasst wie Arsch auf Eimer. Und sie liess sich gut mit anderen Kleidungsstücken kombinieren. Kein sich gegenseitiges Aufreiben, kein Farbenwirrwarr, einfach perfekt.

Auch konnte man viel mit dieser Hose unternehmen. Ob Wandern, Shopping oder Ferien – sie machte alles mit. Ich war sehr zufrieden mit meiner Lieblingshose und wollte eigentlich bloss noch diese eine tragen, immer.

Klar kam es ab und zu dann doch mal vor, dass ich mit einer anderen Hose wegging, weil die Lieblingshose doch mal eine Wäsche nötig hatte. Vielleicht die schicken Nadelstreifen oder doch die sehr legeren Leggins? Es war ganz okay, doch das Grundgefühl war nie dasselbe. Ich fühlte mich irgendwie fremd in der eigenen Haut und sobald die Lieblingshose wieder trocken war, schlüpfte ich beherzt aufs Neue hinein und die Welt war wieder in Ordnung…

Und so ging das über die Jahre hinweg sehr gut. Ich war zufrieden, ich war glücklich mit meiner Hose. Aber nichts hält für ewig, das ist allgemein bekannt…

Und so lief ich eines Tages in einem Laden ganz unverhofft an eine neue Hose. Sie winkte mir förmlich aus dem Regal zu und wiederum ganz spontan, schlüpfte ich hinein. Bloss, um mal zu sehen, wie es sich so anfühlt.

Und als ich mich da so in der Umkleidekabine im Spiegel betrachtete, in dieser neuen tollen Hose, die einfach perfekt an mir aussah und ich mich so gut darin fühlte, wanderte mein Blick zu meiner alten Lieblingshose, welche da ganz traurig auf dem Stuhl lag. Und ich musste mit Schrecken feststellen, dass meine Lieblingshose gar nicht mehr so perfekt sass wie ich bisher immer angenommen habe. Die Taille sass zu locker, der Stoff am Hintern war abgescheuert, auf den Knien hatte es gar ein kleines Loch.

Doch was war geschehen? Habe ich ihr zu wenig Sorge getragen, sie als selbstverständlich angesehen? Sie war ja immer da! Ich habe sie gewaschen, aber womöglich auch überstrapaziert? Ich habe sie zu allen erdenklichen Unternehmungen getragen und dabei nicht einmal bemerkt, dass sie mit der Zeit unangemessen wurde? Ich habe wohl das Getuschel der Leute hinter vorgehaltener Hand ignoriert, dass meine Hose zu lose sei, zu abgenutzt, nicht mehr recht passen wollte. Ich habe es nicht hören, nicht sehen wollen.

Und so habe ich mich schweren Herzens von meiner alten Lieblingshose getrennt. Ich habe die neue Hose anbehalten und sie zu meiner neuen Lieblingshose erkoren. Ich trage sie nun mit grosser Sorgfalt und versuche, mich jeden Tag an ihr zu erfreuen.

Klar finden einige Leute, die alte Hose hätte es doch noch eine Weile getan, war doch eigentlich noch ganz gut und eine perfekt passende Hose sei ohnehin Wunschtraum, aber ich denke, diese Leute sollten doch zuerst einmal im eigenen Kleiderschrank für Ordnung sorgen.

Und meine alte Lieblingshose? Die habe ich trotz allem behalten. Ganz allein für mich. Ich schlüpfe nicht mehr hinein und ich werde sie auch in der Öffentlichkeit nicht mehr tragen. Aber als Erinnerung liegt sie zuhinterst in meinem Schrank. Sie hat mich so viele schöne Jahre begleitet und ich verbinde viele tolle Erinnerungen mit ihr. Ich möchte sie nicht fortwerfen. Dass sie sich verändert hat im Laufe der Zeit und ich mich dazu, dass sie ein wenig verzogen wurde und nicht mehr recht sitzen wollte, dafür können wir wohl beide nichts.

Und so behalte ich sie, ganz allein für mich, in guter Erinnerung. Manchmal nehme ich sie rasch hervor, ich halte sie, ich schau sie mir an und lege sie dann andächtig zurück auf ihren neuen Platz. Denn den wird sie wohl auf ewig behalten, einen Platz in meinem Schrank.

Die Liebe mein Freund, ist eine verdammte Hose.

Wie chlilililili isch doch diä Wält

Grüezi, schön dich zu sehen. Ich habe vor einiger Zeit einem Gespräch gelauscht, in dem sich eine Mutter mit ihrem ca. 4 Jahre alten Mädchen unterhalten hat. Und das ging in etwa so…

„Los, tuäsch s’Jäggli wieder alegge Spätzli, es isch jetzt doch wieder chüeler worde, gäll…“ Das Mädchen hat genickt und sich beim Anziehen helfen lassen.

„So, no s’zweiti Ärmli… und no s’Helmli und jetzt tuäsch Dis Trottinettli gschnell stosse…“ Das Mädchen, nun mit Hello Kitty-Helm und pinker Jacke, nahm wortlos sein rosa Kickboard und stiess es ein bisschen widerwillig vor sich her…

„Luäg det vorne chasch denn s’Wäägli durab fahre, det isch es nümm so stotzig, gäll…“

Das Mädchen nickte wieder artig und beide gwaggleten davon. In der Ferne hörte ich noch leise die Mutter sagen: „Bisch es Schätzeli.“ Und dann sah ich noch, wie sie dem Meiteli ein Chusseli aufs Chöpfli (oder besser Helmli) drückte…

Die Szene hat mich berührt und irgendwie auch gerührt. Eine typische Schweizer Mami mit ihrem Zwerg. Woran man das erkennt? Vor allem an der Sprache. Und wie ich da so stand, kam mir spontan in den Sinn…

Unser Grosi schlief im Stübli, wenn es uns besuchte

Spielen durften wir Kinder auf dem Strössli vor dem Haus

Die Winterjacken hingen bei uns im Chämmerli

Unsere Velöli standen im Rüümli

Dem Samichlaus musste man (widerwillig, war ja klar) ein Chusseli geben, dem Schmutzli nicht

Laufen durfte ich jeweils auf dem Müürli

Gespielt haben wir auf dem Plätzli vor dem Haus

Oftmals schaukelte ich auf dem Gireizli

Gekuschelt habe ich mit meinem Plüschäntli

Meinem Bäbeli habe ich die Höörli gekämmt

Mein Teddybärli lag im Wägeli oder im Bettli

Einkaufen waren wir jeweils im Lädeli

Dort bekamen wir manchmal ein Weggli, ein Semmeli oder ein Gipfeli

Am Kiosk erhielten wir ein Zältli, in der Drogerie ein Truubezückerli und beim Metzger ein Wurschteli

Aus dem Urlaub hatten wir schöne Föteli

Diese wurden mit Fotoeggli oder Chläberli ins Album geklebt

Vor dem Einschlafen gabs ein Gschichtli

und wenn wir artig waren, durften wir uns ein Filmli im Fernsehen anschauen

…ich könnte noch ewig so weitermachen… Wie klein die Welt als Kind doch ist! Klein und in Ordnung. Und das kommt mit unserer Sprache auch so richtig schön zur Geltung.

Sodeli, und mit diesem schönen Gefühl der Erinnerung an meine Kindheit, mache ich mich auf den Heimweg und dann gibt’s ein Käfeli. Nu gschwind s’Högerli duruf, denn bini au scho da.

Uf Wiederluege und schöns Tägli – machs guet!

Etienne & Marie