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Der Theaterstück-Krimiklassiker von Agatha Christie Zehn Unbekannte werden auf eine abgelegene Insel eingeladen. Alles, was die Gäste gemeinsam haben, ist eine verruchte Vergangenheit, die niemand preisgeben will, und ein Geheimnis, das ihr Schicksal besiegeln wird. Sowie das Wetter umschlägt und die Gruppe vom Festland abgeschnitten ist, wird einer nach dem anderen entsprechend der Zeilen eines unheilvollen Kinderverses brutal ermordet. Nach dem ersten Todesfall am Abend glaubt noch keiner daran, dass weitere Opfer folgen werden. Als aber die zweite Person stirbt, kommen Zweifel auf, ob es sich hier um einen Zufall handelt. Nachdem alle gemeinsam die Insel durchkämmt haben, stellen sie fest: Außer ihnen befindet sich keine weitere Person auf der Insel. Der Mörder muss also unter den noch verbliebenen acht Personen sein. Und dann gab's keines mehr ist einer der blutrünstigsten Thriller, die Agatha Christie je geschrieben hat. Die albtraumhafte Geschichte über die zehn Gäste, die langsam einer nach dem anderen getötet werden, versetzt den Zuschauer bzw. Leser bis zum Ende in Schrecken. Die grandiose Idee diente einigen Filmen und Serien als Grundlage, erst 2015 wieder in einer neuen Serie der BBC. Die Theaterbearbeitung wurde im West End und am Broadway ein Riesenerfolg. "Das konzeptuelle Niveau ist hoch, die Ausgangssituation fesselt sofort und gleichzeitig verbreitet es eine zutiefst archetypische Stimmung. Ich hatte das starke Gefühl, in einen unheimlichen Traum hineingezogen zu werden – und, wie für die Charaktere auf der Insel, gab es für mich kein Entrinnen." (Sophie Hannah, The Guardian)
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Seitenzahl: 117
Agatha Christie
Und dann gab’s keines mehr
(And Then There Were None)Ein düsterer Thriller in drei Akten
Deutsch von Michael Raab
Mit den Schlüssen von 1939 und von 1943
FELIX BLOCH ERBEN
Verlag für Bühne, Film und Funk
Inhaltsverzeichnis
Titelseite
Personenverzeichnis
Bühne
Zeit
Anmerkung von Matthew Prichard über das Ende des Stücks
Erster Akt
Zweiter Akt
Erste Szene
Zweite Szene
Dritter Akt
Erste Szene
Zweite Szene
Schluss von 1943
Schluss von 1939
ZEHN KLEINE KRIEGERLEIN
Agatha Christie
Über das Stück
Impressum / Rechtliche Hinweise
ROGERS
MRS. ROGERS
VERA CLAYTHORNE
PHILIP LOMBARD
ANTHONY MARSTON
WILLIAM BLORE
GENERAL MACKENZIE
EMILY BRENT
SIR LAWRENCE WARGRAVE
DR. ARMSTRONG
FRED NARRACOTT
Das Wohnzimmer eines Hauses auf Soldier Island vor der Küste von Devon, England.
Erster AktEin Sommerabend im August
Zweiter AktErste Szene: Am nächsten VormittagZweite Szene: Am selben Nachmittag
Dritter AktErste Szene: Am selben AbendZweite Szene: Am nächsten Vormittag
Seit seiner Uraufführung 1943 wurde das Stück meiner Großmutter weltweit erfolgreich gespielt mit einem dafür spezifischen Ende, das nicht dem zugrundeliegenden Roman entspricht. Es gibt zahlreiche Hinweise darauf, dass das nicht ihre ursprüngliche Absicht war, sondern eine Reaktion auf das vermutete Publikumsbedürfnis in düsterer Zeit. Meine Großmutter hörte immer genau auf Vorschläge von Mitarbeitern, und der damalige wie der bis heute anhaltende Erfolg des Dramas geben dieser Haltung Recht.
In den letzten Jahren experimentierten Regisseure damit, ihrem vielleicht kritischeren Publikum den Schluss des Romans als den des Stücks zu präsentieren. Auch dieses Vorgehen wurde positiv aufgenommen und führte zu einer Debatte darüber, welches denn nun das „richtige“ Ende sei. Es liegt mir fern, diese Diskussion beenden zu wollen. Stattdessen möchte ich im 125. Geburtsjahr meiner Großmutter allen Regisseuren die Möglichkeit einräumen, ihrer eigenen Auffassung bezüglich der Absicht der Autorin zu folgen und ihnen ausdrücklich die Wahl zwischen dem Schluss des Stücks von 1943 und dem des Romans von 1939 offen lassen.
Unter Verwendung von Archivmaterial und Briefen aus der Zeit der Uraufführung gab ich eine Dramatisierung des Romanendes in Auftrag. Beide Bühnenversionen des Schlusses beginnen mit Lombards Bemerkung zu Vera: „Du – jung, schön und komplett verrückt“. Danach sind die Leser und die Regisseure mit derselben Wahl konfrontiert, vor der auch meine Großmutter stand.
Torquay, England, September 2015
Das Wohnzimmer eines Hauses auf Soldier Island. Ein heller, sonniger Abend. Das hintere Ende des Raums besteht fast komplett aus einem Fenster mit direktem Meerblick. Eine Glastür zu einer Terrasse mit Stühlen. Man hat den Eindruck, sich auf einem Schiffsdeck zu befinden, das praktisch über dem Wasser hängt. Der Hauptzugang zum Haus erfolgt über angenommene Stufen zur Terrasse. Im Inneren führen Türen ins Ess- und Arbeitszimmer. Eine weitere Tür zum Flur mit einem Strang zum Läuten daneben. Der Raum ist sehr modern und karg mit einem Sofa, Sesseln, einem Cocktailkabinett und einem Bücherregal eingerichtet. Über dem offenen Kamin hängt eine Reproduktion des „Zehn kleine Kriegerlein“-Kinderreims. Auf dem Kaminsims stehen zehn Porzellanfiguren von Soldatenjungen. Sie sind nicht nebeneinander aufgereiht, sondern so gestellt, dass man sie nur schwer zählen kann. Vor dem Kamin liegt ein großes Eisbärenfell mit Kopf. ROGERSmacht letzte Handgriffe im Raum. Er ist ein kompetenter Hausangestellter mittleren Alters, kein Butler. Schnell und beherzt. Nur ein klein wenig dubios und durchtrieben. Von draußen hört man Möwengeschrei und die Hupe eines Motorboots. MRS. ROGERS kommt aus dem Esszimmer. Sie ist mager, besorgt und verängstigt. NARRACOTT tritt von der Terrasse aus auf. Er trägt einen Einkaufskorb voller Päckchen.
NARRACOTTDer erste Trupp kommt mit Jims Boot. Der zweite dann auch gleich.
MRS. ROGERSGuten Abend, Fred.
NARRACOTTGuten Abend, Mrs. Rogers.
MRS. ROGERSIst das das Boot?
NARRACOTTJa.
MRS. ROGERSOh Gott, schon? Haben Sie auch nichts vergessen?
NARRACOTT gibt ihr den Korb.
NARRACOTTWoher denn. Zitronen. Seezunge. Sahne, Eier, Tomaten und Butter. Das war doch alles?
MRS. ROGERSStimmt. Ich weiß gar nicht, mit was ich anfangen soll. Diese ganzen Gäste heute, und die Mädchen kommen erst morgen früh.
ROGERSBeruhig dich, Ethel, alles im grünen Bereich. Sieht doch prima aus, Fred, oder?
NARRACOTTFür mich schon. Bisschen nüchtern, aber reiche Leute mögen das anscheinend.
MRS. ROGERSReiche Leute sind komisch.
NARRACOTTWar schon ein komischer Herr, der dieses Haus gebaut hat. Erst steckt er eine Unmenge Geld rein, dann verliert er die Lust dran und verkauft das Ding.
MRS. ROGERSKein Schimmer, warum die Oddeys es gekauft haben. Wer will schon auf einer Insel leben?
ROGERSKrieg dich wieder ein, Ethel, und bring den ganzen Kram in die Küche. Sie kommen jeden Augenblick.
MRS. ROGERSDer steile Anstieg ist bestimmt die Ausrede für einen Drink. Du weißt, was ich meine.
Von draußen die Hupe eines Motorboots.
NARRACOTTDas muss der junge Jim sein. Ich geh dann besser. Anscheinend kommen zwei Herren mit dem Auto.
MRS. ROGERSDenk dran, dass ich morgen früh mindestens fünf Brote und sechs Liter Milch brauche.
NARRACOTTOkay.
MRS. ROGERS stellt den Korb auf den Boden und geht in den Flur ab.
ROGERSUnd vergiss das Motoröl nicht, Fred. Ich muss morgen unbedingt nachfüllen, sonst gibt der Stromgenerator den Geist auf.
NARRACOTT geht in Richtung Terrasse ab.
NARRACOTTKam zu spät mit dem Zug. Ist jetzt am Bahnhof. Ich bring’s gleich morgen früh rüber.
ROGERSUnd hilf ihnen mit dem Gepäck, ja?
NARRACOTTGut.
MRS. ROGERS kommt mit einer Liste herein.
MRS. ROGERSIch hab ganz vergessen, dir die Liste mit den Gästen zu geben,Tom.
ROGERS nimmt und überfliegt sie.
ROGERSDanke, Herzchen. Hmm, sieht nach einem ziemlich gewöhnlichen Haufen aus. Miss Claythorne. Ist wahrscheinlich die Sekretärin.
MRS. ROGERSVon Sekretärinnen halt ich nicht viel. Schlimmer als Krankenschwestern, immer etepetete und meinen, sie sind was Besseres als die Hausangestellten.
ROGERSJetzt hör mit dem Gemoser auf, Ethel, und schieb ab in deine schweinisch teure, hypermoderne Küche.
MRS.ROGERS nimmt den Korb und geht in Richtung Esszimmer.
MRS. ROGERSZuviel neumodischer technischer Schnickschnack für meinen Geschmack!
VERA und LOMBARD sind draußen zu hören. ROGERS steht bereit, sie zu begrüßen. Er ist jetzt ganz der perfekte, unterwürfige Hausdiener. VERA und LOMBARD betreten die Terrasse. Sie ist 25 und sieht gut aus. Er ist 34, schlank, attraktiv, gebräunt und wirkt ein wenig wie ein Abenteurer. VERA gefällt ihm bereits sehr. Er schaut sich im Raum um.
LOMBARDDas ist es also!
VERAAbsolut spitzenmäßig!
ROGERSMiss Claythorne!
VERASie sind – Rogers?
ROGERSJa. Guten Abend, Miss.
VERAGuten Abend, Rogers. Könnten Sie mein Gepäck und das von Major Lombard hochbringen?
ROGERSSelbstverständlich, Miss.
Er geht über die Terrasse ab.
VERASie waren schon einmal hier?
LOMBARDNein – aber ich habe viel darüber gehört.
VERAVon Mr. und Mrs. Oddey?
LOMBARDNein, der gute alte Johnny Brewer, ein Kumpel von mir, hat das Haus gebaut – ist eine traurige und berührende Geschichte.
VERAEine Liebesgeschichte?
LOMBARDJawohl, Ma’am – die allertraurigste. Er war ein reicher alter Knabe und hat sich in die berühmte Lily Logan verliebt – sie geheiratet – die Insel gekauft und das hier für sie gebaut.
VERAKlingt schrecklich romantisch.
LOMBARDDer arme Johnny! Glaubte, indem er sie vom Rest der Welt fernhält – ganz ohne Telefon und andere Kommunikationsmittel – bleibt sie bei ihm.
VERAAber natürlich langweilte sich die schöne Lily in ihrem Elfenbeinturm – und entfloh?
LOMBARDU’huh. Johnny ging zurück an die Wall Street, machte noch ein paar Millionen, und das Haus wurde verkauft.
VERAUnd jetzt sind wir hier. Also, ich schau besser mal, wo Mrs. Oddey ist. Die anderen müssen gleich da sein.
VERA will zur Flurtür gehen. LOMBARD stoppt sie.
LOMBARDDas wäre sehr unhöflich, mich hier ganz allein zu lassen.
VERAAch ja? Na gut, aber wo steckt sie bloß?
LOMBARDMacht sich bestimmt nur fertig. Meinen Sie, ich kann mir einen Drink gönnen? Ich habe ziemlichen Durst.
LOMBARD geht zum Cocktailkabinett und schenkt ein.
VERAKlar doch.
LOMBARDBei dem Anstieg kommt man ganz schön ins Schwitzen. Was möchten Sie?
VERANein danke – nicht im Dienst.
LOMBARDEine gute Sekretärin ist immer im Dienst.
VERA schaut sich im Raum um.
VERAIm Ernst. Das ist richtig aufregend!
LOMBARDWas?
VERAAll das hier. Der Geruch des Meers – die Möwen – der Strand und dieses tolle Haus. Hier werde ich meinen Spaß haben.
LOMBARD geht auf VERA zu und hält seinen Drink hoch.
LOMBARDBestimmt. Werden wir beide. Auf Sie – und Ihre Schönheit.
ROGERS kommt über die Terrasse mit zwei Koffern herein.
VERAWo ist Mrs. Oddey?
ROGERSMr. und Mrs. Oddey kommen erst morgen aus London. Wussten Sie das nicht?
VERAMorgen – aber –
ROGERSHier ist eine Liste mit den zu erwartenden Gästen, Miss, wenn Sie die haben möchten. Das zweite Boot trifft gerade ein.
VERA nimmt die Liste. ROGERS geht in den Flur ab.
VERADanke. So ein Mist – Sie werden doch wohl so nett sein, mir zu helfen, oder?
LOMBARDIch weiche nicht von Ihrer Seite.
VERADanke.
Sie liest die Liste.
War bescheuert, nur uns im ersten Boot zu bringen und alle anderen im zweiten.
LOMBARDDas war kein Zufall, sondern Absicht.
VERAAbsicht? Wie meinen Sie das?
LOMBARDIch habe dem Fahrer gesagt, er braucht auf niemand zu warten. Und nach einem kleinen Trinkgeld hat er dann den Motor angeworfen.
VERA(lacht) Das war frech von Ihnen!
LOMBARDNaja, die sind doch wohl ein reichlich trister Haufen?
VERADer junge Mann sah ganz nett aus.
LOMBARDEine Rotznase. Eine totale. Grün hinter den Ohren.
VERAUnd Männer über dreißig sind wahrscheinlich attraktiver?
LOMBARDVon wegen wahrscheinlich, meine Liebe – mit Sicherheit.
MARSTON kommt über die Terrasse herein. Er ist etwa 23, gutaussehend, reich, verwöhnt und nicht der Hellste.
MARSTONEin Super-Haus haben Sie hier.
MARSTON begrüßt VERA; sie geben sich die Hand.
VERAIch bin die Sekretärin von Mrs. Oddey. Sie hat leider noch in London zu tun und kommt erst morgen.
MARSTON(vage) Oh, das ist aber schade.
VERADarf ich Ihnen Major Lombard vorstellen, Mr. – äh –
MARSTONMarston, Anthony Marston.
LOMBARDDrink?
MARSTONAber gerne.
BLORE kommt auf die Terrasse hoch. Er ist mittleren Alters und untersetzt, trägt eher schrille Kleidung und wirkt wie ein Goldmagnat. Er schaut sich zügig um und registriert alles.
LOMBARDWas darf’s sein? Gin, Whiskey, Sherry?
MARSTONWhiskey, denke ich.
LOMBARD und MARSTON gehen zum Cocktailkabinett. BLORE geht direkt auf VERA zu, ergreift ihre Hand und schüttelt sie kräftig.
BLORESehr schön haben Sie’s hier.
VERAIch bin die Sekretärin von Mrs. Oddey. Sie hat leider noch in London zu tun und kommt erst morgen.
LOMBARDSagen Sie stopp!
MARSTONOh, super!
BLORE geht zum Cocktailkabinett.
BLOREGuten Tag.
LOMBARDIch heiße Lombard. Trinken Sie was, Mr. –
BLOREDavis. Davis ist mein Name.
LOMBARDMr. Davis – Mr. Marston!
BLOREGuten Tag, Mr. Marston. Schön, Sie kennenzulernen. Danke, Mr. Lombard, da sage ich nicht nein. Ziemlich steiler Anstieg. Aber wow! Was für ein Blick von hier oben. Erinnert mich an Südafrika.
LOMBARD starrt BLORE an.
LOMBARDAch ja? Welche Ecke?
BLOREOh – äh – Natal, Durban, Sie wissen schon.
LOMBARDWirklich?
LOMBARD gibt ihm seinen Drink.
BLOREAuf die Anonymen Alkoholiker! Kennen Sie – äh – Südafrika?
LOMBARDIch? Nein.
BLORE(vertraulich) Da bin ich her. Nativ aus Natal – ha ha.
LOMBARDInteressantes Land. Stell ich mir vor.
BLOREDas beste der Welt, Sir. Gold, Silber, Diamanten, Orangen, alles, was man braucht. Milch und Honig fließen dort.
GENERAL MACKENZIE kommt auf der Terrasse an. Er ist ein alter Mann mit freundlichem, müdem Gesichtsausdruck und hält sich soldatisch aufrecht.
MACKENZIEÄh – guten Abend allerseits.
VERAGeneral Mackenzie, nicht wahr? Ich bin die Sekretärin von Mrs. Oddey. Sie hat leider noch in London zu tun und kommt erst morgen. Darf ich Ihnen vorstellen: Major Lombard – Mr. Marston und Mr. –
BLORE geht auf ihn zu und gibt ihm die Hand.
BLOREDavis, Davis ist mein Name.
LOMBARDWhiskey mit Soda, Sir?
MACKENZIEÄh – bitte.
MACKENZIE mustert LOMBARD.
Sind Sie in der Armee?
LOMBARDIch war im königlich-afrikanischen Infanterieregiment. In Friedenszeiten war mir aber zu wenig los. Hab’s geschmissen.
MACKENZIESchade drum.
MISS EMILY BRENT kommt an. Sie ist eine großgewachsene, magere alte Jungfer mit unangenehmem, mürrischem Gesicht. Sie herrscht VERA an.
EMILYWo ist Mrs. Oddey?
VERAMiss Brent, nicht wahr? Ich bin die Sekretärin von Mrs. Oddey. Sie hat leider noch in London zu tun.
LOMBARD &VERAUnd kommt erst morgen.
Sie verstummen, ziemlich peinlich berührt.
EMILYSagen Sie bloß. Nicht zu fassen. Hat sie den Zug verpasst?
VERANehme ich an. Möchten Sie etwas trinken? Darf ich vorstellen: Major Lombard – General Mackenzie – Mr. Marston. Sie haben sich alle schon auf dem Boot getroffen. Und Mr. –
BLOREDavis, Davis ist mein Name. Darf ich Ihnen Ihren Koffer abnehmen?
LOMBARDMöchten Sie einen Drink? Einen trocknen Martini? Ein Glas Sherry? Whiskey mit Soda?
EMILY(kalt) Ich trinke keinen Alkohol.
LOMBARDÜberhaupt keinen?
EMILYJunger Mann, Ihnen ist doch hoffentlich bewusst, dass Sie uns am Kai haben stehen lassen?
VERAIch fürchte, daran war ich schuld, Miss Brent. Ich wollte –
EMILYEinfach unglaublich, dass Mrs. Oddey nicht hier ist, um ihre Gäste zu begrüßen.
VERA(lächelt) Vielleicht ist sie ja der Typ Mensch, der Züge versäumt.
BLORE(lacht) So sieht’s aus.
EMILYIm Gegenteil. Das passt überhaupt nicht zu Mrs. Oddey.
LOMBARD(leichthin) Oder ihr Mann ist schuld?
EMILY(scharf) Sie ist nicht verheiratet.
VERA starrt. ROGERS kommt aus dem Esszimmer herein.
Ich würde gerne auf mein Zimmer gehen.
VERANatürlich. Ich bringe Sie.
ROGERSMrs. Rogers erwartet Sie oben, Miss. Sie zeigt Ihnen das Zimmer.
VERA, EMILY und ROGERS gehen in den Flur ab. WARGRAVE kommt von der Terrasse herein; LOMBARD geht auf ihn zu und begrüßt ihn.
LOMBARDIch fürchte, unsere Gastgeber sind noch nicht da, Sir. Mein Name ist Lombard.
WARGRAVEWargrave, sehr erfreut.
LOMBARDGuten Tag. Ein Drink, Sir?
WARGRAVEJa, bitte. Einen Whiskey.
BLOREGuten Tag. Davis, Davis ist mein Name. Ich muss schon sagen, Spitzen-Haus hier. Ziemlich einzigartig.
WARGRAVEAllerdings – ziemlich einzigartig.