4,99 €
Diesmal weicht Heinz-Josef van Ool in manchen Texten von seinem Grundthema Bibel ab. Doch in vielen seiner Ansprachen ist er wieder bei seinem Lieblingsbuch, der Bibel. Seine Auslegungen und Ansätze beleuchten bekannte Texte von einer ungewöhnlichen Seite und laden ein, sich selber mehr mit dem Buch der Bücher zu beschäftigen.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 44
Veröffentlichungsjahr: 2025
für U.v.O
was mich bewegt
ich suche vergebens
Ansprache:
Erntedank - und eine Geschichte aus der guten alten Zeit
Vater Unser - Hallo Papa
Gebet
Ansprache:
Himmel offen, Stimme und Taube
krank
Paradies?
Ansprache:
Elija und der Gott des Lebens
Schöpfung
Himmel
schon wieder eine Konferenz….
göttliche Ohnmacht?
Ansprache:
immer sind die anderen schuld
Vater meiner deiner
Gott
Ansprache: murren
nochmal Psalm 23
Herbst
doch nichts war wie vorher
Ansprache:
Vorschriften sind einfach nur lästig
ich hoffe
Windhauch
Ansprache:
die Kirche in Kana
Stille
Gott überfordert?
Schneeflocke
Ansprache:
mein Königreich ist nicht von von dieser Welt
als ich Gott begegnete
Ansprache:
„Was fällt dem denn ein?“
mein Herz auf vielen Wegen
es ist nie zu Ende
so wie es scheint
die vielen Bände
in einem vereint
ich les’ einen Satz
und leg ihn mir aus
ein Bild zerplatzt
wie ein Kartenhaus
eine andere Stelle
zum Träumen bereit
eine weitere Quelle
gib den Tag mir Geleit
ein Wort, das bleibt
ein Wort, das bewegt
und ich schreib und schreib
und ich spür, dass es lebt
wird es je aufhören
mich zu bewegen
es muss mich stören
gehört mir zum Leben
so viele Gedanken
und so viele Bilder
es gibt keine Schranken
ich muss es nur schildern
ich werde nicht aufhören
solang ich noch kann
lass mich wieder betören
bis, - ja, bis wann?
Gott,
gelobt und gepriesen
in der Schöpfung zu finden
genannt mit tausend Namen
für alles brauchbar
von allen geglaubt
doch ich
Ansprache:
Ich merke an mir, ich komme so langsam in das Alter, in dem ich beginne, meinen Enkeln Geschichten aus meiner „guten alten Zeit“ zu erzählen.
Und neulich erst, als einer meiner Enkel mit 10 Jahren darüber stöhnte, was er alles im Haus tun muss, bei wie vielen Dingen er seinen Eltern zu Hand gehen sollte, habe ich eine Geschichte aus meiner eigenen Kindheit ihm erzählt, was von uns damals alles so verlangt wurde.
Und aus der „guten alten Zeit“, wurde in meiner Erinnerung eine Zeit der Arbeit und Anstrengung.
Die Geschichte, die ich ihm erzählte, handelte von Gartenarbeit.
Mein Vater wie auch mein Großvater besaßen einen großen Garten.
Und im Frühjahr zurzeit des Säens und des Pflanzen musste ich mit ran.
Mit 9 oder 10 Jahren konnte ich schon fast selbstständig eine „Fuur grave“.
Mir ist zwar das hochdeutsche Wort - Furche graben - dafür eingefallen, aber das drückt lange nicht die Härte der Arbeit aus und bleibt auch erklärungsbedürftig, deshalb will ich kurz erzählen, was damit gemeint ist.
Zu Beginn des Beetes wurde ein spatenbreiter Graben ausgehoben und der ausgehobene Mutterboden an das Ende des Beetes aufgeschüttet. In diesem Graben wurde Mist verteilt, Pferde- oder besser noch Hühnermist. Dann begann man die nächste spatenbreite Erde auf diesen Mist umzusetzen, wodurch die erste „Fuur“, der erste Graben, wieder zu gemacht wurde und eine neue „Fuur“ - Furche - entstand.
Es war eine anstrengende Arbeit. Aber sie lohnte sich, weil im Herbst eine Menge an Gemüse geerntet werden konnte.
Frisch zubereitet oder den Winter über in Erdlöchern gelagert, schmeckte dieses selbstgezogene Gemüse immer ausgezeichnet.
Und beim Essen dachte niemand mehr an die Mühe, die das Ganze von der Aussaat bis zur Ernte gekostet hatte.
Als ich diese Geschichte, natürlich noch eingehender ausgeschmückt, meinem Enkel erzählte, bekam ich von ihm eine Antwort darauf, die mich doch sehr nachdenklich machte.
Er sagte nämlich:
„Aber Opa, konntet ihr das Gemüse denn nicht einfach im Supermarkt kaufen.“
Das ist genau der wunde Punkt.
Wofür sollen wir heute am Erntedankfest noch danken. Wir können doch alles, was wir zum Leben brauchen, irgendwo kaufen und mit dem Geld, das wir durch unsere Arbeit verdient haben, bezahlen.
Für uns ist das selbstverständlich.
Doch auch hinter dieser Selbstverständlichkeit steckt irgendwo ein Mensch, der, ob mit der Hand oder durch Maschinen unterstützt, gesät, gepflegt und geerntet hat.
Und hinter dieser Selbstverständlichkeit steckt auch ein Gott, der uns immer wieder eine reiche Ernte schenkt und wenn auch nur indirekt unsere Supermarktregale mit all dem füllt, was unser Herz begehrt.
Also ist so ein Tag schon angebracht, um einmal zu danken.
Und wir sollten es heute tun, indem wir zu seinem Lobpreis und Dank beten und singen.
Hallo Papa
zeig mir immer
wie lieb du mich hast
auch wenn ich dich manchmal nicht
verstehe
gib mir ein geborgenes Zuhause
und sei nicht böse
wenn ich mal Mist baue
ich versuche ja auch mit anderen gut
auszukommen
sei mir ein Vorbild
und lass mich nicht allein
mit den Versuchungen von Handy, Internet
und falschen Idealen
zu dir schaue ich auf
weil du schon groß bist
und so viel mehr weißt als ich
du hast die Kraft
die mir noch fehlt
Amen
bittet
fleht
dankt und lobt
wendet sich an Gott
doch ohne Antwort
stirbt
Ansprache:
(Lukas 4,15-22)