Ungeziefer im Haus - Egon Binder - E-Book

Ungeziefer im Haus E-Book

Egon Binder

0,0
8,49 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Hilfe gegen Ungeziefer! - Über 30 ungebetene Gäste werden vorgestellt- Umwelt- und gesundheitsschonend vorbeugen und bekämpfen- Aktuelle Rechtsfragen und Meldepflichten Dieses kompakte Handbuch stellt alle wichtigen Ungezieferarten imund am Haus vor: Es beschreibt über 30 ungebetene Gäste, von Schimmel überAmeisen und Motten bis zum Marder. Außerdem schildertes das Schadenspotenzial sowie vorbeugende und bekämpfendeMaßnahmen. Dabei wird besonders auf gesundheits- undumweltschonendes Vorgehen Wert gelegt. Auch rechtliche Fragen werden beantwortet.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 131

Veröffentlichungsjahr: 2011

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Egon Binder

Ungeziefer im Haus

Motten, Mäuse, Käfer & Co.

Ulmer E-Books

Inhaltsverzeichnis

Wenn’s kreucht und fleuchtImmer diese lästigen TierchenBekämpfen ist gutVorbeugen ist besserRichtig erkannt, bald gebanntSchimmelpilzeHausstaubmilbenZeckenLäuseFlöheSilberfischchenBettwanzenAsselnSchabenHausgrillen (Heimchen)MuseumskäferMehlkäferHausbockGewöhnlicher Nagekäfer („Holzwurm“)ParkettkäferKugelkäferAmeisenSpinnenStaublausFliegenMückenBremsenWespenHornissenKleidermottenDörrobstmottenTaubenMäuseRattenMarderWaschbärServiceseitenSchädlingsbekämpferBeratungsstellenBezugsquellenInternetadressenZum WeiterlesenBildquellen
[zurück]

Wenn’s kreucht und fleucht

Immer diese lästigen Tierchen

Warum besiedeln sie mein Haus?

„Tiervater“ Brehm hat die in das Biotop Haus Zugewanderten in Nützlinge, Schädlinge und Lästlinge eingeteilt und unterscheidet „Nette“ und „Fiese“. Die Vorteile für sie alle liegen klar auf der Hand: In ihren Verstecken aller Art genießen sie Schutz vor Regen, Schnee und Kälte und zudem finden sie oftmals Futter im Überfluss.

Der Asiatische Marienkäfer kann sich in Massen an der Hauswand ansammeln.

Sicherlich sind die Speisekammern heutzutage durch Kühlschränke und fest schließende Vorratsschränke etwas sicherer geworden. Doch von den Lebensmitteln fällt in der Küche oder bei der Aufbewahrung des Mülls immer etwas ab, und das deckt den Tisch für Nager und Krabbler reichlich.

Wintergäste

Ganz besonders dann, wenn sich der Spätherbst verabschiedet und die Tage schnell kälter werden, suchen viele Wildtiere die Nähe des Menschen; sie finden in seinen beheizten Häusern ein warmes Zuhause oder eine zuverlässige Nahrungsquelle. In der Regel stören sie den Menschen kaum und verlassen im Frühjahr wieder die menschlichen Behausungen.

So geht’s ja nicht!

Erstaunlicherweise tauchen im Winter immer wieder Marienkäfer in der Wohnung auf. Wer aufmerksam ist, entdeckt sie vielleicht in ihrem Unterschlupf in den kleinsten Spalten von einem Fensterrahmen. Inzwischen sieht man auch immer häufiger, dass sich die eingewanderten Asiatischen Marienkäfer (Harmonia axyridis) an unseren Wänden zu Tausenden zusammenrotten. Da bringt ein Staubsauger Abhilfe.

Schmetterlinge, wie die Weibchen von Tagpfauenaugen und der Kleine Fuchs beispielsweise, suchen frostfreie Räume zum Überwintern auf.

Die Igel, die in Holzschuppen oder unter Holzlegen unter dem aufgeschichteten Heizmaterial ihre Winterruhe halten, dürfen nicht geweckt werden. Eine Flucht in die Kälte würde ihren sicheren Tod bedeuten.

Ein eher ganz ruhiger Geselle ist auch der Feldhamster, der sich in Häusern oft schon Ende August einquartiert und einen Fressvorrat von bis zu 4kg anlegt, bevor er seinen Winterschlaf antritt. Da er sehr selten geworden ist, steht er unter Naturschutz.

Alljährlich im Herbst sind Invasionen von Mäusen zu befürchten, die dann von der „Feldmaus zur Stadtmaus“ werden. Sie suchen (und finden auch) die Zugänge in die Häuser und wandern dann vom Keller bis zum Dachboden. Sind die Holzritzen zu klein bemessen, knabbern sie sich einfach durch. Wird Mäusekot entdeckt, empfiehlt es sich, sich gleich mit Fallen, am besten mit Lebendfallen, auf die Jagd zu machen, denn es kann oft Tage dauern, bis sie auf den ausgelegten Speck, Wurst oder Käse hereinfallen und man ihrer so habhaft wird.

Nur gelegentlich wird man in seiner häuslichen Ruhe vom Siebenschläfer gestört, der als echter Winterschläfer gilt, und sich nur bei der Quartiersuche im Herbst in unseren Dachböden oder in Scheunen bemerkbar macht. Bei der Suche nach Nahrung und Material für den Nestbau kann er allerdings nachts auch einmal eine Menge Raudau machen.

Fledermäuse sind sehr interessante Mitbewohner.

Keinerlei Ruhestörung ist von Fledermäusen zu befürchten, die im Winter den Schutz vor der Kälte vor allem an altem Dachgebälk schätzen. Sie sollten den sehr fleißigen Insektenvertilgern durchaus ihre Ruhe gönnen und sie keinesfalls aus ihrem Winterschlaf aufschrecken. Alle Fledermausarten sind gesetzlich geschützt.

Was ist tolerierbar?

Sagen wir es einfach mal so: Sicherlich ist es tolerierbar, wenn man da und dort in den Wohnräumen eine Spinne entdeckt, die man bequem mit einem Küchenpapiertuch ins Freie befördern kann, oder die eine oder andere Assel beseitigen muss. Generell sind Tiere im Haus völlig normal: Der Lebensraum auf der Erde ist eben begrenzt und Tiere suchen immer nach neuen „Wohnräumen“ (Menschen machen es ja genauso, wenn sie der Natur immer mehr Raum abgewinnen).

Doch wenn überall Mäusekot herumliegt, Ameisen wie in einer Karawane von der Terrasse in die Küche wandern und ein Wespennest daran Schuld ist, dass Sie einen Sommer lang Ihren Kaffee nicht mehr ungestört auf der Terrasse oder dem Balkon trinken können, dann ist das schon mehr als unangenehm. Letztlich ist es aber doch eine recht individuelle Entscheidung, welche Mitbewohner im Haus geduldet werden und welche nicht.

Wenn sich ein Gefahrenherd auftut, der sich zu einer Massenvermehrung entwickelt, können im schlimmsten Falle nur Gifte helfen. Allerdings können diese auch dem Menschen oder Haustieren Schaden zufügen. Allem voran steht bei der Schädlingsbekämpfung in Haus und Garten natürlich der Schutz der menschlichen Gesundheit im Vordergrund. Deshalb möchte dieses Buch allen Lesern empfehlen: Wehret jeglichen Anfängen!

Bitte keine Panik

Die große Angst vor dem lästigen Viehzeug in Haus und Wohnungen ist oft unbegründet, denn Sie können dem Schädlingsbefall durchaus vorbeugen. Eingefallene Lästlinge können oft umweltverträglich, tiergerecht und ohne Gift vor die Tür gesetzt werden.

Manch ein Naturliebhaber hat sogar nichts dagegen, wenn einige Tiere zu ihm nach Hause auf Wohnungssuche gehen und er darin nicht nur Unterhaltung sondern auch einen gewissen Nutzen findet. Er toleriert Spinnen, wenn sie in ihren Netzen vor den kleinen Sprossenfenstern eine Fliege fangen, Spatzen dürfen zwischen den Dachsparren nisten, und er freut sich vielleicht sogar, wenn es sich eine seltene Fledermaus-Art in einem nicht isolierten Dachboden gemütlich macht oder gar eine Steinmarder-Familie wie ein Poltergeist im Füllboden sein Unwesen treibt. Einige Gäste können auch als Zeichen für eine harmonische Nähe zur Natur gesehen werden. Oft lassen sie interessante Naturbeobachtungen zu.

Je nachdem, wo die Liebe für den Mitbewohner aufhört, gibt es entsprechende Schutzmaßnahmen, die Sie in den Einzelkapiteln dieses Buches finden. Es gibt immer eine Lösung!

Schnell nachgeschaut

Sie haben einen Eindringling in Ihrem Haus entdeckt? Nach der ersten Schrecksekunde sollten Sie sich klar werden, wie gefährlich er eigentlich ist. Dabei hilft Ihnen die nachfolgende Schnellübersicht, in der die hauptsächlichen Schadbilder der ungebetenen Gäste aufgelistet sind. Wie Sie gegen die unerwünschten Mitbewohner vorgehen sollten und was genauer zu beachten ist, finden Sie auf den angegebenen Seiten.

 

Bekämpfen ist gut

Lieber natürlich bekämpfen

Unsere Vorfahren kannten keine oder fast keine chemische Bekämpfung ihrer ungebetenen Hausplagen, und sie wussten oft überlieferte Ratschläge und Hausmittel mit eigenem Geschick gut zu kombinieren. Oft schonen diese nicht nur die Umwelt und unsere Gesundheit, sondern auch den Geldbeutel. Die Hausmittelchen sind aber nicht nur bei der Bekämpfung nützlich, sondern auch bei der Prophylaxe.

Grundsätzlich gilt:

Vorbeugen ist der beste Schutz vor Eindringlingen, weil Sie damit einer Massenvermehrung wirksam zuvorkommen.

Chemie nur im Notfall

Ob Sie sich für chemische Schädlingsbekämpfung entscheiden, sollten Sie sich gut überlegen. Stellen Sie sich zuvor die folgenden Fragen, um Sicherheit zu erlangen:

Kann ich das Problem auch mit traditionellen Vorgehensweisen beheben, die die Umwelt und die Gesundheit schonen?

Gibt es für mein Problem nicht auch ein Schutzmittel, das auf natürlicher Basis hergestellt ist und das bei geringem Kontakt mit Mensch und Haustier keinerlei Schäden verursacht?

Gefährde ich mit dem Einsatz von chemischen und damit oft giftigen Insektenvertilgungsmitteln Babys oder Kleinkinder?

Sind Haustiere wie Hunde und Katzen in der Nähe, die durchaus vom ausgelegten Giftköder „kosten“ könnten, und dann oft entsetzlich leiden müssen?

Habe ich mich für den Fall, dass ich mir nur mit Chemie zu helfen weiß, genügend über den Einsatz dieser Mittel beraten lassen? Habe ich die Gebrauchsanleitung sorgfältig studiert?

Bin ich mir über die rechtlichen Konsequenzen im Klaren, die eine unsachgemäße Verwendung von Chemikalien haben kann?

Chemische Mittel und ihre Risiken

Die Schädlingsbekämpfungsmittel, die im privaten Haushalt eingesetzt werden, müssen in Deutschland strenge Prüf- und Zulassungsverfahren durchlaufen. Achtung aber bei Reisen ins Ausland: Hier gilt es, sich über die jeweiligen Mittel und ihre Inhaltsstoffe zu informieren, da diese eventuell weniger strengen Gesetzen unterliegen.

Bei unnötig häufiger Anwendung besteht außerdem die Gefahr, dass die Schädlinge gegen die Wirkstoffe resistent werden. Am besten ist es also, wenn Sie sich im Falle eines Falles an einen anerkannten Schädlingsbekämpfer wenden.

Eltern und Großeltern aufgepasst!

Der Einsatz von Insekten- und Mäusegiften wird besonders dann bedenklich, wenn Kleinkinder im Haushalt leben. Deren Aktivitäten spielen sich im Krabbelalter zumeist auf den Fußböden ab; sie nehmen die dort herumliegenden Spielzeuge gerne in den Mund und können sich infolge einer chemischen Schädlingsbekämpfung schlimme Vergiftungen zuziehen.

Der Umgang mit diesen „chemischen Keulen“ ist für Privatpersonen, die damit keinerlei Erfahrungen haben, nicht ungefährlich. Der Mensch kann sich, etwa nach Berührung toter Tiere oder als Langzeitschädigung, ebenfalls gefährliche Vergiftungen zuziehen.

Die käuflichen Präparate zur chemischen Schädlingsbekämpfung im Haushalt lassen sich in drei Gruppen einteilen: Insektizide gegen Insekten, Akarizide gegen Milben und andere Spinnentiere und Rodentizide gegen Nagetiere. Achten Sie beim Kauf genau auf ihre Inhaltsstoffe und informieren Sie sich ausreichend über deren Anwendung.

Die Gefahrenhinweise müssen auf der Verpackung gekennzeichnet sein.

Carbamate

Carbamate sind farb- und geruchlose Kristalle, die als Fraß- oder Kontaktgift wirken. Sie werden vor allem als Insektizide eingesetzt. Unter anderem sind sie als Ameisenspray, Ameisenstaub, Seedoxin FHL und Ungeziefer-Spray im Handel.

Beim Menschen können sie zu Störungen der Konzentrationsfähigkeit, Erbrechen, Sehstörungen, starkem Schwitzen, Bauchschmerzen und Muskelzittern führen.

Phosphorsäureester

Phosphorsäureester werden bei der Insekten- und Milbenbekämpfung eingesetzt. Wegen ihrer hohen Giftigkeit bedarf es dabei nur sehr geringer Mengen. Beispiele von Insektiziden dieser Substanzklasse sind Phoxim, Dichlorvos (DDVP), Fenthion, Chlorpyrifos, Pharathion (E 605) und seine Methyl- und Ethyl-Derivate sowie Bladan.

Aufgrund der hohen Toxizität muss mit diesem Wirkstoff gegen Insekten und Milben äußerst vorsichtig umgegangen werden, damit Mensch, Haus- und Wildtiere nicht gefährdet werden. Durch die Giftwirkung könnte es beim Menschen zu Verkrampfungen, verlangsamtem Herzschlag, erhöhtem Speichelfluss, Atemnot und im schlimmsten Falle zum Atemstillstand kommen.

Pyrethroide

Pyrethroide sind Insektizide, die dem natürlichen Chrysanthemengift Pyrethrum nachgebaut sind. Sie haben eine bei Fraß oder Kontakt schnell einsetzende Wirkung gegen fast alle Insekten. Die wichtigsten Pyrethroide sind Permethrin, Deltamethrin, Cyfluthrin, Fenvalerat, Cypermethrin und Tetramethrin. Perethrin hat inzwischen Lindan als meistverwendetes Insektizid verdrängt. Permethrin und Cyfluthrin werden auch für den vorbeugenden Schutz von Textilien gegen Motten- und Käferfraß eingesetzt. So sind Teppichböden mit Wollsiegelqualität fast immer mit Permethrin behandelt, da die Vergabe des Wollsiegels an die Mottenschutzbehandlung geknüpft ist. Pyrethroide kommen auch in Käferboxen und Sprays gegen Insekten (auch gegen Silberfischen) vor.

Auch in Holzschutzmitteln sind sie enthalten. Bei Überdosierungen kann es zu einem Brennen im Gesicht und vor allem in den Augen, zu Reizungen der Schleimhäute, Kopfschmerzen, Schwindelanfällen, zu Niedergeschlagenheit, Erbrechen und Herzrasen kommen.

Cumarine

Diese Nagetierbekämpfungsmittel mit dem Wirkstoff Cumarin kommen unter anderem in Fraßködern und Produkten zur Begasung von Lagerräumen und unterirdischen Nagetiergängen vor. Schädlingsbekämpfungsmittel aus diesen Substanzen sind unter den Namen Difenacoum, Brodifacoum, Flocoumafen, Difethialon bekannt und werden wirksam gegen Mäuse und vor allem Ratten eingesetzt. Teilweise tritt deren Wirkung zeitversetzt erst nach vier bis sieben Tagen ein, denn Fraßköder, neben denen tote Ratten liegen, werden von den Artgenossen in der Regel nicht mehr angerührt. Die vergifteten Tiere müssen unbedingt beseitigt werden, um nicht Haus- und Wildtiere zu gefährden.

Bei der Verwendung von Cumarin durch die Lebensmittelindustrie und als Aromastoff in Kerzen und Parfüms kam es immer wieder zu Einschränkungen in der erlaubten Verwendungsdosis und fallweise auch zu vollständigen Verboten des Wirkstoffs. Denn größere Mengen oral aufgenommenen Cumarins können Erbrechen, Schwindel, schwere Kopfschmerzen und Schlafsucht auslösen. Auch Leber- und Nierenschädigungen sowie Zellschädigungen bis hin zu Krebserkrankungen sind nicht ausgeschlossen. Ein sorgsamer Umgang mit diesem Mäuse- und Rattengift ist deshalb unabdingbar.

Profi-Hilfe durch Schädlingsbekämpfer

Heutzutage wird die Bezeichnung Kammerjäger durch Schädlingsbekämpfer, Exterminator oder in der Schweiz durch Desinfektor ersetzt. In Deutschland gilt der Schädlingsbekämpfer seit 2004 als anerkannter Ausbildungsberuf. Davon gibt es nicht wenige: Wer einmal das Branchenbuch durchblättert oder sich im Internet auf die Suche nach ihnen macht, der wird feststellen, dass es in jedem Bundesland Hunderte dieser Kämpfer gegen das häusliche Ungemach gibt. Bei der Auswahl sollten Sie auf jeden Fall darauf achten, dass er IHK-geprüft ist und die Identifizierung kostenlos durchführt.

Auf die Frage, wann er gerufen werden soll, gibt es viele Antworten. Entscheidend sind

der Umfang des Befalls,

der Wert der gefährdeten Gegenstände,

das Risiko der Ausweitung des Problems,

die Klärung der rechtlichen Fragen,

wer den Einsatz veranlassen muss/darf – der Mieter oder Vermieter –,

die Zeitdauer, in der man nach eventuell chemischer Bekämpfung die Wohnung nicht betreten sollte,

ob Haustiere gefährdet werden könnten und

über welchen Zeitraum sich die Wirksamkeit und Dauer einer Bekämpfung erstrecken kann.

Schädlingsbekämpfer bei der Arbeit: Die genaue Diagnose verlangt eine gründliche Untersuchung.

Wenn Sie sich überlegen, ob Sie bei sich zu Hause selbst zur Tat schreiten oder lieber einen Profi rufen sollen, bedenken Sie bitte Folgendes: In schwierigen Fällen, in denen Sie auf chemische Hilfe angewiesen sind, ist es oft ratsam, sich von einem Profi beraten zu lassen. So gehen Sie auf Nummer sicher und müssen sich nicht erst selbst tief in die sachgemäße Verwendung einlesen, um allen gesundheitlichen und rechtlichen Risiken aus dem Weg zu gehen.

Wenn die Gefahr besteht, dass die Umgebung in Mitleidenschaft gezogen wird, wie bei einem ausufernden Rattenbefall, darf zur Bekämpfung nur eine Fachkraft eingesetzt werden. So sehen es die staatlichen Verordnungen vor.

Sind Sie Besitzer eines Mietshauses, empfiehlt es sich aus rechtlichen Gründen und um Schadensersatzklagen vorzubeugen, die aufgrund gesundheitlicher Probleme infolge von unsachgemäßem Vorgehen entstehen können, einen Profi zu rufen. Mietern wird empfohlen sich an ihren Vermieter zu wenden, wenn festgestellt wird, dass Schäden durch Schädlinge entstanden sind oder entstehen könnten. Dieser sollte dann einen Profi zurate ziehen.

Wie hoch die Kosten für die Schädlingsbekämpfung sind, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab und kann allgemeingültig nicht beantwortet werden. Bei manchen Schädlingen werden allerdings vor dem Einsatz Pauschalen vereinbart, die regional unterschiedlich ausfallen können. Zu rechnen ist (Stand 2010) mit etwa 80–150 Euro – im Einzelfall auch mit höheren Beträgen. Vor einem Auftrag zu klären wären auch die Fahrtkosten und die Frage, ob in dem vom Kammerjäger genannten Preis Einsatzmittel inbegriffen sind.

Vermieter vor Gericht

Oft müssen sich sogar Gerichte mit Klagen von Mietern gegen Hausbesitzer befassen, denn wenn eine Mäuseplage oder ein Käfer- und Kakerlakenbefall vom Vermieter beseitigt wird, müssen die Mittel angemessen sein und das gesundheitliche Wohl der Bewohner im Vordergrund stehen. So wurde eine Vermieterin zur Zahlung von Schmerzensgeld an ihre Mieter verurteilt, weil der Hausmeister eine aggressive Chemikalie in der Wohnung versprüht hatte. Diese hätte in einer Wohnung gar nicht verwendet werden dürfen. Die Bewohner litten monatelang unter Atembeschwerden, Übelkeit und Herzbeklemmung. Das Amtsgericht Köln wertete diese Art von Schädlingsbekämpfung als Körperverletzung (AZ: 207 C 09/93).

 

Vorbeugen ist besser

Schlupflöcher entdecken und schließen

Immer dann, wenn in Zimmern Renovierungen anstehen – und sei es nur, dass die Wände neu gestrichen werden sollen –, können entscheidende Vorbeugungsmaßnahmen gegen Schädlinge getroffen werden. In diesen Fällen werden die Zimmer größtenteils ausgeräumt oder die Möbel wenigstens in die Mitte des Raumes geschoben. Das erleichtert den Zugang zu den Eckkanten zwischen Mauern und Fußböden, die es in solchen Fällen zu kontrollieren gilt, ob sich durch Kälte beziehungsweise Wärme bedingt Risse im Mauerwerk oder auch in den Holzverkleidungen gebildet haben; diese Risse dienen letztendlich als willkommene Einschlupflöcher für Ungeziefer aller Art. Stellen Sie solche Schadstellen fest, greifen Sie – je nach Größe der Risse – zu Fertigmörtel, Spachtelmassen oder zur Silikonpresse, um dem ungehinderten Ein- und Ausgang für Schädlinge einen Riegel vorzuschieben.

Gleiches gilt auch für die Verankerungen von Fenstern und Türen. Deren Holz kann durch den jahrlangen Trocknungsprozess schwinden, wodurch Ritzen zwischen Mauerwerk und Holzkonstruktionen entstehen können.

Zuerst müssen die Schlupflöcher aufgespürt werden.

Wer genau hinsieht, findet so einige Zugänge in seiner Wohnung.