Unnützes Wissen Bergisches Land. - Olaf Link - E-Book

Unnützes Wissen Bergisches Land. E-Book

Olaf Link

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Beschreibung

Die Solinger Olaf Link und Hans-Georg Wenke präsentieren absurde, amüsante und immer erstaunliche Fakten über das Bergische Land und seine Menschen. Dieser unverzichtbare Begleiter erweist sich als ungemein nützlich für die Vorbereitung des nächsten Smalltalks, Erkenntnisgewinn und Schmunzeln garantiert.

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Olaf Link und Hans-Georg Wenke

UNNÜTZES

WISSEN

BERGISCHES LAND

Skurrile Fakten zum Angeben

SUTTON

Inhalt

Unnützes Wissen Bergisches Land

Bildnachweis

Impressum

Author

Postraub

In der Nacht vom 28. auf den 29. Oktober 1799 wurde bei Richrath die zwischen Köln und Elberfeld fahrende Post von einer etwa 40 Mann starken Bande um 13.471 Reichstaler beraubt.

Quer durchs Bergische

Der Gedanke, „quer durchs Bergische“ zu fahren, ist touristisch äußerst reizvoll. Für Eilige empfehlen die Navigationssysteme das Bergische zu umrunden bzw. zu umfahren – bloß nicht „mitten durch“. Von Velbert bis Wiehl, den nordwest- und südöstlichen Eckpunkten des Bergischen, werden entweder die Autobahnkombinationen A3 und A4 oder A46, A45 und A4 empfohlen. Das sind einmal rund 100, einmal ca. 150 Kilometer, die Fahrzeit beträgt zwischen eineinviertel und eindreiviertel Stunden. Mit dem Zug fährt man am besten über Köln, die Fahrt dauert dann rund drei Stunden. Radfahrer haben auf direkter Strecke 800 Steigungs- und Gefälle-Meter vor sich und fünf bis sechs Stunden Fahrzeit. Und zu Fuß? Rund 16 Stunden sagt der Navigator, wobei man auf den Wanderwegen 1.200 Meter mal auf und dann wieder auf- und absteigen muss.

Ehrenbürger

Der in Köln geborene Komponist Max Bruch (1838–1920) ist Ehrenbürger von Bergisch Gladbach. Auf dem dortigen Igeler Hof schrieb er eine große Zahl seiner Werke.

Wupper und Wipper

Der Ursprung der Flussnamen Wupper und Wipper ist Deutung, weniger fester Beleg: Er soll sich vom Wippen des munteren Mittelgebirgsbächleins ableiten. Vielleicht ist der Name Wipper bzw. Wupper auch deshalb nicht einzigartig. In Thüringen findet sich ein gleichnamiges Gewässer (Wipper) als Nebenfluss der Unstrut, in Sachsen-Anhalt gibt es ebenfalls eine Wipper als Nebenfluss der Saale sowie die „Verbandsgemeinde Saale-Wipper“.

Verballhornung

Johann Ballhorn war ein Buchdrucker (um 1550), der eigenmächtig eingereichte Manuskripte nach Gutdünken verbessert und damit Fehler „verschlimmbessert“ haben soll. Das Entstellen von Wörtern, Namen oder Wendungen nennt man daher heute noch Verballhornung. Auch mit bergischen Namen klappt das ganz gut: Aus Hückeswagen wird dann die Aufforderung des reisenden Händlers „Hüh!, Käs-Wagen“ und aus Gummersbach der Grummersbach (grummelnd, grummelig – gemeint ist die typische in sich gekehrte oberbergische Mentalität der ortsstämmigen Bewohner). Keine Verbiegung sind jedoch solche Wandlungen wie die des Namens Grevenrode zu Gräfrath, also die (Wald-)Rodung der Grafen (zu Berg, natürlich).

Quellensuche

Gibt es die Wupper? O ja, natürlich, welch eine Frage. Offen jedoch bleibt die Frage, wo sie denn beginnt. Zwar wird bei Börlinghausen eine sozusagen inoffiziell offizielle, in Stein gefasste Wupperquelle zelebriert, es sind jedoch mehr als drei Dutzend andere Rinnsale, ähnliche Zuflüsse und Ursprünge, die man ebenfalls mit diesem Attribut hätte belegen können. Ein Fluss ohne definierten Anfang also, aber immerhin fließt die Wupper definitiv bei Leverkusen-Rheindorf unwiderruflich in den Rhein.

Ungefiltert

Die „Dröppelminna“ ist eine Kranenkanne aus Zinn. Ihren Namen verdankt sie der Tatsache, dass sich der Kaffeemott, andernorts auch als Kaffeesatz bekannt, unten in der Kanne absetzte. Wenn der Kaffee in der Kanne langsam zur Neige ging, musste man diese leicht kippen, und dabei geriet nicht selten Mott in den Hahn und verstopfte ihn so, dass der Kaffee nur noch in die Tasse „dröppelte“.

Bergische Brauereien

Im Jahr 1834 gab es im Bergischen Land 183 Brauereien, die sich in den damals bestehenden Kreisen Düsseldorf, Elberfeld-Barmen, Solingen, Lennep, Gummersbach, Siegburg und Waldbröl zentrierten. Die meisten dieser Brauereien waren unmittelbar mit Schankwirtschaften, manche auch mit landwirtschaftlichen Betrieben verbunden.

Beinamen

Einst waren charakterisierende Attribute Bestandteile von Namen, Personen oder Orten, z. B. Lutherstadt Wittenberg, Karl der Große, Kunibert der Jüngere. Heute schmücken sich Städte wieder gerne damit oder die Eigenschaften sind sogar fester Namensbestandteil. Auch Nordrhein-Westfalen erlaubt diese Zusätze wieder, die von alters her oft Bestandteil der Identifikation und Selbstdarstellung sind:

•Klingenstadt Solingen

•Schloßstadt Velbert (gemeint ist kein Bauwerk, sondern die Schlösser-Industrie)

•Schloss-Stadt Hückeswagen (nun ist aber das kleine, schmucke Schloss gemeint)

•Remscheid, die Seestadt auf dem Berge (wegen ihrer Export-Bedeutung)

•Grafenstädtchen Burg a.d.W. (als es selbstständig und noch nicht Stadtteil von Solingen war)

•Kürten, die Stockhausen-Gemeinde

•Radevormwald – Stadt auf der Höhe

Spitzenreiter

In einer „Statistischen Darstellung des Kreises Solingen“ merkte Georg von Hauer, Landrat zu Opladen, im Jahr 1832 an: „Unter allen Nahrungsmitteln haben die Kartoffeln die meiste und fast unglaubliche Verbreitung gewonnen.“

Wirtschaftsflüchtling

Die erste Druckerei an der Wupper verdankt das Bergische Land der inquisitorischen Herrschaft der mittelalterlichen Kirche. In Köln wurde es dem Verleger und Buchdrucker Johann Soter zu gefährlich, sein Wirken im Schatten der (damals noch lange nicht errichteten, geschweige denn vollendeten) Domtürme auszuüben. Zu konträr war der Inhalt seiner Bücher, als dass es sich der Klerus gefallen lassen hätte. So flüchtete er an die seinerzeit urwaldähnlichen Ufer und Auen der Wupper und ließ sich an einem Ort nieder, der auf der Grenze des heutigen Solingens zu Remscheid liegt, genannt Papiermühle. Denn wie früher üblich, war das ganze grafische Gewerk an einer Stelle vereint: Hier wurde Papier geschöpft, Lettern wurden gegossen, Bücher gesetzt, gedruckt, gebunden und in mannigfacher Form verkauft. 1437 hielt so die Schwarze Kunst Einzug ins wilde, ungestüme und aufsässige Bergische Land.

Barrierefreie Dhünn

Der größte Nebenfluss der Wupper ist die Dhünn – immerhin 40 Kilometer lang und zwischendurch zu einer mächtigen Talsperre gestaut. Im April 2010 wurde die Dhünn Nordrhein-Westfalens erster „barrierefreier Fluss“. Gemeint ist damit, dass von der Mündung bei Rheindorf (Leverkusen) in den Rhein bis zur Staumauer der Talsperre (die größte Trinkwassertalsperre Westdeutschlands) kein Querbauwerk die Wanderung der Fische stört, mit dem Erfolg, dass sich einst vertriebene Fischarten erfreulich zügig und in einer bemerkenswerten Vielfalt wieder hier ansiedeln (ja, auch Lachse).

Schlacht bei Worringen

Die Freiheit des Bergischen Landes entschied sich streng genommen etwas außerhalb der als allgemein angesehenen Grenzen des Bergischen Landes, nämlich 1288 südlich des linksrheinischen und damit „außerbergischen“ Ortes Worringen, heute Stadtteil von Köln. Hier fand eine Schlacht statt, deren Bedeutung unter anderem darin bestand, dass Düsseldorf Stadtrechte erhielt. Damit war der Weg frei, sich später als Hauptstadt (Sitz der Grafen, nachmalige Herzöge) von Berg zu etablieren. Insofern ist dies der Grund, dass das eigentlich geografisch stärker zum nachmaligen Westfalen tendierende Bergische Land eher „rheinisch“ wurde. Noch heute ist dieser Mentalitätsgraben im Bergischen Land deutlich spürbar.

Fußballstar

Johannes Löhr aus Eitorf, der im dortigen Sportverein 09 seine Karriere als Fußballspieler begann, war 1968 Torschützenkönig der Bundesliga und bestritt fast zwei Dutzend Spiele in der Nationalmannschaft.

Regen

LUV-Effekt, so nennen Meteorologen, was für das Bergische Land charakteristisch ist. Die wolken- und damit regenreichen Tiefdruckgebiete ziehen vom Eismeer (Island, Grönland) meist über England und die Benelux-Länder gen Westen und treffen direkt östlich des Rheines auf der geografischen Höhe zwischen Velbert/Wuppertal im nördlichen und etwa Siegburg im südlichen Teil auf das Bergische Land. Die Wolken steigen – und regnen aus. Während ganz Nordrhein-Westfalen im Durchschnitt um 900 Millimeter Niederschlag per anno misst, sind es im Bergischen bis zu 1.700 Millimeter; gleichermaßen gilt dies auch für die Eifel, das Sieger- und Sauerland (sozusagen die „Randgebirge“ des Bergischen Landes). Kein Wunder, dass das Bergische somit Deutschlands Kerngebiet der Talsperren wurde. Abgeleitet wird das Wasser in Tausenden Bächen und gesammelt in weit über 100 Talsperren, größeren Weihern und Teichen. Doch als Flüsse (also Wasserläufe mit gewissem Volumen und Länge) gelten nur Wupper (116 km) und Agger (70 km); hinzu kommen geografisch am Rande des Bergischen noch Sieg (123 km) und Ruhr (93 km).

Medizinalordnung

In der für das Bergische Land am 8. Juni 1773 von Kurfürst Carl Theodor erlassenen Medizinalordnung wurde die Höhe von Gebühren festgelegt, nach der sich die Ärzte zu richten hatten. Für die Feststellung des Todes eines Menschen innerhalb des Wohnortes erhielt ein Arzt 1 Reichstaler, für das Öffnen des Leichnams 1 Reichstaler und 30 Stüber. Bei ärztlichen Leistungen außerhalb des Wohnortes kamen 3 Reichstaler hinzu.

Talsperre