Unnützes Wissen Dresden. - Una Giesecke - E-Book

Unnützes Wissen Dresden. E-Book

Una Giesecke

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Beschreibung

Besserwisser aufgepasst: Una Giesecke präsentiert absurde, erstaunliche und amüsante Fakten über Dresden und seine Bewohner. Die perfekte Lektüre für Dresdner und alle, die es werden wollen. Dieser unverzichtbare Begleiter erweist sich als ungemein nützlich für den nächsten Smalltalk und birgt so manche Überraschung.

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Una Giesecke

UNNÜTZES

WISSEN

DRESDEN

Skurrile Fakten zum Angeben

SUTTON

Inhalt

Unnützes Wissen Dresden

Bildnachweis

Impressum

Über die Autorin

Mehrfach-Meister

Mit 98 Spielen im Uefa-Pokal war Dynamo Dresden einer der bekanntesten DDR-Fußballklubs in Europa. Der Verein wurde achtmal Meister in der DDR-Oberliga und siebenmal DDR-Pokalsieger.

Oberirdisch

Am 4. Mai 2019 wurde das Wildwiesen-Labyrinth am Georgplatz eröffnet. Es besteht aus Kräutern, Blumen und der Sandsteinskulptur „Labyrinth – Lebensweg“ von Monika Sztrányay. Kernaspekt des Labyrinths ist, dass alles seine Zeit des Kommens und Gehens hat. Der Internationale Labyrinthtag findet jährlich am ersten Samstag im Mai statt.

Falsche Zahl

1434 erwähnen Urkunden den Dresdner Striezelmarkt zum ersten Mal. Was ja nicht heißt, dass er da erstmals stattfand. Doch selbst mal angenommen, es war der erste, dann müsste 1435 bereits der zweite gewesen sein. Weitergerechnet kann schon deshalb die Zahl der 586. Auflage, mit der 2020 für den berühmten Weihnachtsmarkt geworben wird, nicht stimmen. Doch auch 587 wäre falsch, da der Markt in Hungerjahren und Kriegszeiten belegtermaßen des Öfteren ausfiel.

Unterirdisch 1

Was ist ein Stollen? Richtig, ein unterirdischer Gang zum Erzabbau. Das althochdeutsche „stollo“ bedeutet Stütze oder Pfosten. Schon die alten Germanen nannten eine Säule, die ihren höchsten Göttern geweiht war, „stulo“. Der Dresdner Christstollen hingegen ist etwas ganz Oberirdisches, manche meinen gar, etwas überirdisch Himmlisches: jenes berühmte Weihnachtsgebäck, das nur mit dem goldenen Qualitätssiegel der eingeborenen Bäckerzunft ein echtes, einzig wahres Gourmeterlebnis bescheren darf. Hergestellt wird es nach überlieferter Rezeptur ausschließlich in rund 115 Bäckereien und Konditoreien in und um Dresden. 1434 hieß der Stollen übrigens noch „Striezel“ und gab so dem Budenstädtchen im Advent auf dem Altmarkt seinen Namen. Nachgewiesen ist der Dresdner Christstollen ab 1474. Dass schon 1329 ein Gebäck namens „Stollen“ aus Naumburg an der Saale urkundlich erwähnt wird, lassen wir Dresdner gern als Krümelkackerei unter den Tisch fallen.

Unterirdisch 2

360-Grad-Projektionen von 27 Hochleistungsbeamern und 3D-Audiotechnik entführen die Besucher seit 2019 unter der Brühlschen Terrasse zu 25 unterirdischen Stationen innerhalb der Festungsmauern. Das moderne Museum Festung-Xperience setzt in der Kulisse der historischen Gewölbe 500 Jahre Geschichte multimedial in Szene. Ein ähnliches virtuelles Erlebnis verspricht die staatliche Schlösser GmbH für die 2021 eröffnende ZwingerXperience, auf die ein temporäres Kuppelzelt im Zwinger neugierig machte.

Unterirdisch 3

Die Dresdner Kanalisation von 1869 war eine der modernsten ihrer Zeit. Zu besichtigen ist sie dank des „Trichters“ von 2011. Das Kunstwerk von Franka Hörnschemeyer an der Ecke Seestraße/Dr.-Külz-Ring führt hinab zum freigelegten Sandsteinkanal der Stadtentwässerung unter dem ehemaligen Seetor.

Deckel drauf

Dresdens älteste in Betrieb befindliche Kanalisation verläuft unter dem Theaterplatz. Zu erkennen ist sie oberirdisch am gusseisernen Schleusendeckel von vor 1755.

Bester Bundestrainer

Der aus Dresden stammende Fußballer Helmut Schön führte die Auswahl der Bundesrepublik 1974 zur Weltmeisterschaft und war von 1964 bis 1978 der bislang erfolgreichste Bundestrainer und einer der erfolgreichsten Nationaltrainer der Welt. Eine Straße am Dresdner Stadion ist nach ihm benannt.

Die Schwarz-Gelben

Die Stadtfarben von Dresden sind Schwarz und Gelb. Aber auch Freiberg, Heidelberg, Stuttgart, Aachen, Bergheim und Herne tragen diese im Wappen. Die Städte Plauen, München, Göttingen, Krefeld und Jülich schmücken sich mit Schwarz und Gold.

Kein Hundezwinger

Der Zwinger ist nicht nach den Käfigen für die höfischen Jagdhunde benannt, sondern nach dem Raum zwischen äußerer und innerer Stadtmauer. Zwingergräben umgaben seinerzeit so manche Festung in Europa. August der Starke ließ auf dieser Freifläche einen Terrassengarten für seine Orangerie anlegen, bevor dieser bis 1719 zum Festplatz für die Hochzeit seines Sohnes erweitert wurde.

Kein regionales Obst

Die Orange wird in Sachsen Apfelsine genannt, abgeleitet aus dem Sprachgebrauch der niederländischen Importeure: „sinaasappel“, Apfel aus China.

Pflaumenkult

1801 erstmals urkundlich erwähnt, gilt der Pflaumentoffel als Symbol des Dresdner Striezelmarktes, dem dort sogar ein eigenes Fest im Advent gewidmet wird. Auch im Weihnachtsmusical des Dresdner FriedrichstaTTpalastes spielt die Figur eine Rolle. Es handelt sich um ein Männlein aus Trockenpflaumen. Berühmt wurde der Pflaumenfeuerrüpel durch eine Zeichnung Ludwig Richters, die idyllisierend zwei bettelarme Kinder zeigt, wie sie das Naschwerk als glücksbringende Schornsteinfegerfigur feilbieten. Genau genommen ist es aber ein Kind: Bis zur Erfindung herablassbarer Besen mussten sieben- bis achtjährige Waisenknaben den Essenkehrern als Kaminkriecher dienen, was ab 1653 offiziell genehmigt war, und die Schornsteine von innen reinigen. Als Schutz trugen die Jungen lediglich einen Schulterumhang mit Kapuze.

Unchristlich

Den geschmückten Nadelbaum am 24. Dezember nennen Dresdner in der Regel Weihnachtsbaum. In anderen Gegenden Sachsens sagt man Tannen- oder seltener Christbaum.

Schillers Haarpracht

Eine mit Sahne gefüllte Blätterteigrolle nennt man in Dresden „Schillerlocke“. Während Marbach, Jena und Weimar noch rätseln, ob einer der ihrigen Konditoren das Gebäck erfand, das nach Schillers Haartracht benannt ist, sind die Dresdner sicher, dass ihren Bäckern das Urheberrecht zusteht. Schließlich genoss der große deutsche Dichter hier einige Jahre die Gastfreundschaft seines Freundes Körner, sodass er in Ruhe den „Wallenstein“ vollenden und die „Ode an die Freude“ dichten konnte.

Das täglich Brot

Was dem Berliner seine Stulle, ist dem Sachsen seine Bemme: ein Butterbrot. Und was dem Berliner seine Schrippe, ist dem Sachsen seine Semmel und dem Dresdner sein Brötchen.

Große Worte und lange Schlangen

Oben am Hochhaus am Pirnaischen Platz stand zu DDR-Zeiten die Losung „Der Sozialismus siegt“. Die Dresdner spotteten auf Sächsisch: „Dor Sozschalismus siecht.“ Getreu dem Brecht-Spruch „Erst kommt das Fressen und dann die Moral“ stellten sie sich unten am Eingang in die Warteschlange vor dem Schild „Sie werden platziert“. Die Gaststätte hieß „Gastmahl des Meeres“. Den Namen trägt heute wieder ein Dresdner Fischrestaurant, das der Konkurrenz der bundesweiten Nordsee-Filialen trotzt.

Goldenes Geflügel

In der Prager Straße gab es zu DDR-Zeiten eine Goldbroilerbar. Dort konnte man leckere Grillhähnchen essen, die auf jeden Fall besser schmeckten als ihre Artgenossen in der Schulspeisung: die „Gummiadler“.

Hochgebirgsflair im Elbtal

Seit 2018 findet der COOP FIS Skiweltcup alljährlich im Januar – kein Witz – in Dresden statt. Damit die Olympiasieger und Weltmeister im Langlauf am Königsufer um Punkte sprinten können, wird die Strecke mit Kunstschnee präpariert. Der wird immerhin aus Regenwasser ohne chemische Zusätze mit 100 Prozent grünem Strom hergestellt. Dadurch und mit dem Konzept der kurzen Wege sei die Kohlendioxid-Bilanz besser als in Gebirgsregionen, sagen die Veranstalter. Im Anschluss dürfen Klein und Groß den Weltcupschnee noch ein bisschen für Schulsport und Brettl-Cup, Charity-Lauf und Schneeballschlachten nutzen.

Im Reich der Schneekönigin

Auf dem Gelände der Zeitenströmung, an der B 97 im Dresdner Norden, findet seit 2017 alljährlich eine der größten überdachten Eis- und Schneeskulpturen-Ausstellungen Europas statt. Auf rund tausend Quadratmetern stehen in der Eiswelt etwa hundert märchenhafte Figuren. Internationale Künstler, unter ihnen mehrere Welt- und Europameister im Ice-and-snow-Carven, erschaffen in den Wochen zuvor mithilfe von Kettensäge, Bohrer, Meißel und Bügeleisen bei minus acht Grad aus 150 Tonnen Schnee und 250 Tonnen Eis bizarre Meisterwerke der Bildhauerei. Allein die Produktion der 500 Eisblöcke im Vorfeld dauert vier Monate. Die Skulpturen erreichen bis zu sieben Meter Höhe und können rund acht Tonnen schwer sein, trotzdem sind sie bis ins winzigste Detail ausgeführt.

Die sanften Achtsamen

Dresdens erstes Yoga-Café ist das „Achtsam“ an der Wallstraße. Es verfügt neben einem veganen Café über ein Yoga-Studio.

Die gute Mutter

Wenn Dresdner etwas „guddi” finden, geht die Sonne auf. Der zugehörige sächsische Gute-Laune-Spruch lautet: „Alles guddi, sprichd dä Muddi.“

Der wilde Mann

Wilder Mann heißt ein Viertel im Dresdner Nordwesten. Der Name übertrug sich von einem bis 1945 bekannten Ausflugslokal auf den gesamten Stadtteil. Einer Sage nach soll Kurfürst Johann Georg das Grundstück an der heutigen Döbelner Straße im Jahr 1648 einem Einsiedler zum Dank dafür geschenkt haben, dass dieser dem Landesherrn bei einem Raubüberfall das Leben gerettet hatte. Stark muss der sagenumwobene Eigenbrötler also gewesen sein, ob er ein zauberkundiger Waldmensch wie im grimmschen Märchen war, bleibt dahingestellt.

„Arbeiterschließfächer“

Seit der Zerstörung 1945 herrschte in Dresden große Wohnungsnot. Daher wuchsen im Laufe der folgenden Jahrzehnte ganze Satellitenstädtchen rings um die Kernstadt förmlich aus dem Schlamm. Die fernbeheizten Neubauwohnungen in diesen Plattenbausiedlungen waren trotz ihrer uniformen Bauweise begehrt. Daher nannten die Dresdner Stadtteile wie Prohlis oder Gorbitz „Arbeiterschließfächer“.

Nicht arbeits-, aber erwerbslos

2018 lag die Erwerbslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen in Dresden bei 5,6 Prozent, der Anteil der 18- bis 64-Jährigen betrug 4,8 Prozent.

Hinterm Mond oder verschont?

Weil der Empfang im Elbkessel so schlecht war, dass die Dresdner kein Westfernsehen hereinbekamen, nannte die Restrepublik Dresden „das Tal der Ahnungslosen“.

Keine Zeitungsente

Die „Sächsische Zeitung“ (SZ, nicht zu verwechseln mit der Süddeutschen SZ) ist in ihrem Verbreitungsgebiet die auflagenstärkste Tageszeitung und in Deutschland unter den Top Ten. Auf dem Europäischen Zeitungskongress in Wien erhielt sie bislang 15 Mal den European Newspaper Award in diversen Kategorien. Die SZ gehört der DDV Mediengruppe, deren Gesellschafter außerdem u.a. Onlineportale und Taxis betreiben, Bücher und Briefmarken herausgeben und Reisen anbieten.

Geheimer Goldesel

Eigentlich sollte Friedrich Böttger Gold machen, daher hielt August der Starke den erhofften „Goldesel“ als Gefangenen unter dem Namen „gewisse Person“ oder „Herr Schrader“ in den Festungsmauern unter Verschluss. Die Erfindung des „Weißen Goldes“ ist nicht Böttgers alleiniges Verdienst. Ohne das Wirken des Gelehrten Ehrenfried Walther von Tschirnhaus wäre die Herstellung des europäischen Porzellans, ab 1701 als Meissener bekannt, nicht gelungen.

Helle Köpfchen

In Dresden wird viel getüftelt. Im Vergleich der zehn deutschen Metropolregionen lag Dresden mit 9,8 Patentanmeldungen je 100.000 Einwohner eine Zeitlang auf Platz eins. Und das nicht erst seit heute.

Die erste deutsche Dampflokomotive konstruierte Professor Johann Andreas Schubert in Übigau und nannte sie „Saxonia“. Sie eröffnete 1839 die erste deutsche Ferneisenbahnstrecke zwischen Leipzig und Dresden.

Die Kleinbildspiegelreflexkamera Kine Exakta entwickelten 1936 die Ihagee-Kamerawerke in Striesen.

Gurkennummer

Da man zu den Filmnächten am Elbufer keine Getränke oder Speisen mitbringen darf, müssen diese bei Kontrollen an der Garderobe abgegeben werden. Eine versehentlich vom Einkauf noch in der Tasche befindliche Gurke zum Beispiel erhält einen Nummernaufkleber, damit man sie im Anschluss wieder abholen kann.

Man muss sich nur zu helfen wissen