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Taube und schwerhörige Menschen sind eine oft übersehene gesellschaftliche Minderheit, die von der hörenden Mehrheit vorrangig durch ihre Art der Kommunikation getrennt sind – nämlich durch Gebärdensprachen oder visuell gestützte Lautsprachen. Die Analyse ihrer Geschichte verdeutlicht die kulturellen und historischen Einflüsse, die dazu führen, dass manche Sinneswelten und Kommunikationsformen als natürlich und vollwertig gelten, andere aber nicht. In Fallbeispielen vom frühen 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart untersuchen die Autorinnen und Autoren die Bedeutung von Gebärdensprachen, die Geschichte von Gehörlosenverbänden, die wechselvolle Entwicklung der Gehörlosenbildung sowie den Einfluss von Medizin und Technik auf das Leben tauber und schwerhöriger Menschen im deutschsprachigen Raum. Sie analysieren die Faktoren, die bis heute systemische Diskriminierung nach sich ziehen, zeigen jedoch auch die vielfältigen Beiträge tauber und schwerhöriger Menschen, um Inklusion, Teilhabe und das Recht auf eigene kulturelle und linguistische Räume zu erreichen. Mit online frei verfügbaren Zusammenfassungen der Beiträge als Videos in der Deutschen Gebärdensprache unter: https://www.uni-erfurt.de/philosophische-fakultaet/seminare-professuren/historisches-seminar/professuren/neuere-und-zeitgeschichte-und-geschichtsdidaktik/barrierefreiheit-gehoerlosengeschichte/dfg-netzwerk-gehoerlosengeschichte/dgs-videos-unsichtbare-geschichten-sichtbar-machen
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Seitenzahl: 798
Veröffentlichungsjahr: 2024
Anja Werner, Marion Schmidt (Hg.)
Unsichtbare Geschichte(n) sichtbar machen
Gehörlose und schwerhörige Menschen im deutschsprachigen Raum vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart
Campus VerlagFrankfurt/New York
Über das Buch
Taube und schwerhörige Menschen sind eine oft übersehene gesellschaftliche Minderheit, die von der hörenden Mehrheit vorrangig durch ihre Art der Kommunikation getrennt sind – nämlich durch Gebärdensprachen oder visuell gestützte Lautsprachen. Die Analyse ihrer Geschichte verdeutlicht die kulturellen und historischen Einflüsse, die dazu führen, dass manche Sinneswelten und Kommunikationsformen als natürlich und vollwertig gelten, andere aber nicht. In Fallbeispielen vom frühen 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart untersuchen die Autorinnen und Autoren die Bedeutung von Gebärdensprachen, die Geschichte von Gehörlosenverbänden, die wechselvolle Entwicklung der Gehörlosenbildung sowie den Einfluss von Medizin und Technik auf das Leben tauber und schwerhöriger Menschen im deutschsprachigen Raum. Sie analysieren die Faktoren, die bis heute systemische Diskriminierung nach sich ziehen, zeigen jedoch auch die vielfältigen Beiträge tauber und schwerhöriger Menschen, um Inklusion, Teilhabe und das Recht auf eigene kulturelle und linguistische Räume zu erreichen.Mit online frei verfügbaren Zusammenfassungen der Beiträge als Videos in der Deutschen Gebärdensprache unter:https://www.uni-erfurt.de/philosophische-fakultaet/seminare-professuren/historisches-seminar/professuren/neuere-und-zeitgeschichte-und-geschichtsdidaktik/barrierefreiheit-gehoerlosengeschichte/dfg-netzwerk-gehoerlosengeschichte/dgs-videos-unsichtbare-geschichten-sichtbar-machen
Vita
Anja Werner, PD Dr., leitet an der Universität Erfurt eine DFG-Forschungsgruppe über gehörlose westliche Missionar:innen und Gehörlosenbildung in Westafrika. Sie war von 2020 bis 2024 Co-Koordinatorin des DFG-Netzwerks »Gehörlosengeschichte«.
Marion Schmidt, PhD ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Ethik und Geschichte der Universitätsmedizin Göttingen. Von 2020 bis 2024 koordinierte sie das DFG-Netzwerk »Gehörlosengeschichte«.
Cover
Titel
Über das Buch
Vita
Inhalt
Impressum
Dank
Anja Werner und Marion Schmidt: Einleitung
Aufteilung der einzelnen Beiträge
Literatur
Innovative neue Ansätze in der Gehörlosengeschichte und Geschichte der Gebärdensprachen
Hanna Jaeger: Zeugen des Sprachwandels: Historische Gebärdenbeschreibungen und ihre Bedeutung für die Erforschung von Gebärdensprachwandel
Einleitung
Teil 1: Moderne Perspektiven auf Gebärdensprachen
Sprachliche und außersprachliche Aspekte
Zur Entstehung von Gebärdensprachen
Teil 2: Historische Perspektiven auf Gebärdensprache
Die »natürliche Gebärdensprache«
Die »konventionelle Gebärdensprache«
Die »künstliche Gebärdensprache«
»Die Gebärdensprache« als Universalsprache
Teil 3: Sprachbezogene Herausforderungen der historischen Gebärdensprachforschung
Die Abwesenheit einer Gebrauchsschrift
Schriftlich fixierte Gebärdenbeschreibungen
Bilder und Filmaufnahmen
Teil 4: Gesellschaftliche Herausforderungen der historischen Gebärdensprachforschung
Teil 5: Gebärdensprachwandel als Forschungsgegenstand
Teil 6: Deutsche Gebärdensprache im Wandel: kulturelle und linguistische Aspekte
Historische Gebärdenbeschreibungen: Einblicke in eine vergangene Welt
Historische Gebärdenbeschreibungen: neue Perspektiven auf alte Fragen
Sprachliche Veränderungen: Form und Bedeutungsaspekte
Komplexitätsreduktion in Gebärdenbeschreibungen
Teil 7: Historische Gebärdenbeschreibungen: Potential und Limitationen
Zusammenfassung
Literatur
Radu Harald Dinu: Gehörlosengeschichte als transnationale Geschichte: Deutsche Einflüsse auf die schwedische Gehörlosenbewegung und Gehörlosenpädagogik
Einleitung
Wissenstransfer und transnationale Geschichtsschreibung
Der Durchbruch der »deutschen« Methode
Deutsche Einflüsse auf das Vereinswesen
Deutsche Einflüsse auf die Gehörlosenpädagogik
Der deutschsprachige Raum im Spiegel der Gehörlosenpresse
Nähmaschinen, Spionenwahn und Krieg
Ein Ausblick
Literatur
Periodika bis 1922
Ältere Literatur bis 1922
Literatur seit 1922
Sylvia Wolff: Das Unterrichtsfach Deutsche Gebärdensprache als Motor curricularen Wandels
Einleitung
Erste These: Schulfächer – »ein System der Organisation von Mannigfaltigkeit«
Zweite These: Das Schulfach Deutsche Gebärdensprache als »Kampfplatz widersprüchlicher Tendenzen«
Erster Abschnitt: Kampf um die Anerkennung der Gebärdensprache und die Durchsetzung des bilingualen Bildungs- und Erziehungskonzepts
Zweite Phase: Implementierung des Unterrichtsfaches Deutsche Gebärdensprache und Entwicklung einer universitären Disziplin
Dritte These: Mehr Bildung für alle: DGS als (Fremd-)Sprache und Teil inter- und transkultureller Bildung
Vierte These: Universale Ziele in regional geprägter Form
Zusammenfassung und Ausblick
Literatur
Markus Spöhrer: Deaf Clan: Eine Mikrogeschichte zur Zugänglichkeit von digitalen Spielen und der Vergemeinschaftung gehörloser Gamer*innen in Deutschland
Einleitung
Quellenlage und Forschungsstand
1970–2000: Von den »stillen Anfängen« zur verbalen Kommunikation
Vom Single Player zum Multiplayer Online Gaming. Als Mikrofone zum Standard wurden
Schluss
Literatur
Bausteine einer Geschichte andershöriger und schwerhöriger Menschen
Paula Mund und Juliane Wenke: Barrierearme Geschichtsvermittlung und -forschung
Einführung
1.
Verständnis von Inklusion vor dem Hintergrund historischer Kontexte
2.
Zugang zur akademischen Geschichtsvermittlung: Betroffene und (ihre) Geschichte
2.1
Der Zugang zum Geschichtsstudium
2.2
Grundsätzlicher Zugang zur und Teilhabe an akademischer Geschichtsvermittlung
3.
Situation an der Universität Erfurt
4.
Barrierearmes Kolloquium
4.1
Möglichkeiten des Schriftdolmetschens (SD) im Kolloquium
4.2
Weshalb automatische Untertitel und Skripte allein nicht ausreichen
4.3
Organisatorische und Finanzielle Hürden des Schriftdolmetschens
4.4
Zeitverzögerungen, Zeitüberschreitungen und Lösungsoptionen hierfür
Fazit und Ausblick
Literatur
Nathalie Zechner: Schwerhörig – und trotzdem dabei: Die Entwicklung der Taubstummenbildung bis zur Schwerhörigenpädagogik am Beispiel von Österreich
Einleitung
Der Beginn der Schulbildung hörbeeinträchtigter Menschen in Österreich
Die »Entdeckung« und Institutionalisierung der Schwerhörigkeit
Nationalsozialismus: Ein dunkles Kapitel in der Geschichte der Hörbeeinträchtigten
Die Selbstbestimmt-Leben-Bewegung
Aus Integrationsklassen wurden Inklusionsklassen – Schulen für hörbeeinträchtigte Kinder
Bimodal-bilinguale Angebote
Was Österreich verspricht: Gesetze zu Rechten von Menschen mit Beeinträchtigungen
Lautsprache und Lippenabsehen: (Hör)Frühförderung bei schwerhörigen Kindern
Identität
Schwerhörigkeit in der Bildung der jüngeren Zeit
(Bildungs-) Erfahrungen gehörloser und schwerhöriger Schülerinnen und Schüler
Wenn Hörbeeinträchtigte studieren wollen
Fazit
Anhang: Österreichweite Schulklassen für hörbeeinträchtigte Schülerinnen und Schüler
Wien
Salzburg
Oberösterreich
Steiermark
Vorarlberg
Tirol
Kärnten
Niederösterreich
Literatur
Beate Winzer: Akustik zwischen Wiederherstellung und Optimierung des Menschen
Einleitung
Erster Weltkrieg
Zweiter Weltkrieg
Grundlagenforschung zum Hörvorgang
Wertewandel und der Wunsch nach Normalität
Ausblick
Literatur
Fallstudie Deutschland: Selbstbestimmung tauber Menschen Mitte des 20. Jahrhunderts
Sebastian Schlingheider: »Wo bleibst du Reichsverband der Gehörlosen Deutschlands?« Die Gehörlosenbewegung in der Weimarer Republik
Einleitung
»Warum der Gehörlose ein tüchtiger Mensch ist«
Die Sozialgesetze, 1918–1923
»Dürfen wir Minderwertige unfruchtbar machen?«
Eugenik und die Lex Zwickau, 1923–1926
»Es ist eine Herabwürdigung, Gehörlose mit Geisteskranken in einem Atem zu nennen«
Der Gehörlose Fritz Albreghs, 1926
»Am Scheideweg«
Ereignisse im Vorfeld der Reichsverbandsgründung, 1926
»Das Ergebnis von Weimar«
Die Gründung des Reichsverbands der Gehörlosen Deutschlands, 1927
»Friedensstörer ReGeDe«
Der Zeitungskonflikt, 1927–1928
»Kleiner, mir ist bange«
Gehörlose und die Folgen des Alltagsableismus, 1928–1929
»Die Einigung marschiert!«
Der ReGeDe unter Willi Ballier, 1929
»Wie hilft man den arbeitslosen Gehörlosen?«
Arbeitslosigkeit in den Weimarer Krisenjahren, 1929–1932
»Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei und der Gehörlose«
Anschluss gehörloser Menschen an die NSDAP, 1932
Schluss
Literatur
Jens Gründler: Reformorientierung nach der Katastrophe? Ambivalenzen, Kontinuitäten und Brüche an westfälischen »Blinden- und Taubstummenanstalten« zwischen 1933 und 1965
Einleitung
Forschungsstand und Quellen
Verstrickungen ins System: Direktoren und Lehrer
Modi des Mitmachens: Überzeugungstäter, »Konjunkturritter«, Karrieristen
Euphorisches Weiter so? Die Integration des Schulpersonals nach dem Zweiten Weltkrieg
Kontinuitäten langer Dauer und Reformverweigerung? Ein Ausblick
Literatur
Ulrika Mientus: Normalisierungsdruck und Anerkennungskämpfe: Die Deutsche Gehörlosenzeitung in den 1950er und 1960er Jahren
Ausgangspunkt: Die westdeutsche Nachkriegszeit
Arbeit und Leistung
Bildung
Frühkindliche Sprachförderung
Fürsorge und Behinderungshierarchien
(Selbst-)Disziplinierung
Fazit
Literatur
Biographische Ansätze in der Erforschung der Gehörlosenbildung
Lisa Maria Hofer: Taub geworden, stumm gemacht, von der Geschichte vergessen? Die soziale und wirtschaftliche Konstruktion von deafness und dis/ability im Taubstummeninstitut Linz 1812–1869
Einleitung – dis/ability: eine unterschätzte Forschungskategorie der Geschichtswissenschaft
Schritt 1: Unerhörte Lebenswelten? – Intersektional gelesene Biografien aus Linz
Schritt 2: Intersektionale Kategorien in der österreichischen Gehörlosengeschichte
Schritt 3: Gehörlos in Linz Teil 1 – Eine Entstehungsgeschichte
Schritt 3: Gehörlos in Linz Teil 2 – Methodik
Schritt 4: 1.000 Mal be_hindert gemacht – Schulstandort Linz in Zahlen
Schritt 5: Gehörlos in Linz Teil 3 – Die Zahlen und Leben im historischen Kontext
Schritt 6: Quo vadis nach der Bewertung?
Ausblick – eine unerhörte Geschichte
Literatur
Anja Werner: Der Bildungsweg der gehörlosen Missionarin Berta Foster, geb. Zuther (1939–2018): Gehörlosenbildung und Gehörlosenseelsorge im Prozess der Teilung Berlins, 1945–1961
Einleitung
Die Wiedereröffnung der Gehörlosenschulen in Berlin, 1945–1949
Die Schulgebäude
Engagement von (hörenden) Eltern und gehörlosen Akteuren
Entnazifizierung und »Sowjetisierung« im Spannungsfeld des Lehrermangels
Gehörlosenseelsorge in Gesamt-Berlin 1945–1961
Privatunterricht bei Marta Astfalck-Vietz, 1948–1960
Fazit
Literatur
Ines Potthast und Bettina Lindmeier: Gehörlosengeschichte innerfamilial. Eine Fallrekonstruktion von Familiengeschichten von der NS-Zeit bis heute: Gehörlosigkeit, Gebärden und Cochlea Implantat
Einleitendes
Zum Familienbegriff
Familiengeschichten und Erzählen über Familie
Gehörlosigkeit in der Familie
Historische und ethische Bezüge: Gebärdensprachgemeinschaft
Anlage der Daten
Erzählen über Familie und von Familiengeschichten
NS-Zeit, Kriegs- und Nachkriegsjahre: Die Familie der Großeltern und die Familiengeschichte
Nachkriegsjahre bis Neunzigerjahre: Kommunikation in Bernds Herkunftsfamilie
Gegenwart: Bernds Gründungsfamilie: Diagnose und Cochlea Implantat
Fazit und Ausblick
Literatur
Autorinnen und Autoren
An erster Stelle danken wir der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), die das Netzwerk Gehörlosengeschichte im deutschsprachigen Raum zwischen 2020 und 2024 gefördert hat. Der vorliegende Sammelband ist ein Ergebnis unserer Netzwerkaktivitäten. Zusätzliche finanzielle Unterstützung erhielten wir vom Forschungsförderprogramm der Universitätsmedizin Göttingen und der Werner-Schurig-Stiftung zur Förderung der Medizinischen Wissenschaft und Forschung, die uns Schriftdolmetschung ermöglichte, aber auch die Erstellung von online verfügbaren DGS-Videos zu den einzelnen Beiträgen dieses Bandes. Dafür danken wir herzlich. Ebenso danken wir dem Historischen Seminar der Universität Erfurt, insbesondere Christiane Kuller, Paula Mund, Sabine Schmolinsky und Juliane Wenke, die sich in der AG Barrierefreiheit für den Abbau kommunikativer Barrieren engagiert haben und dabei aktiv mit dem DFG-Netzwerk Gehörlosengeschichte kooperierten. Nicht zuletzt erarbeiteten sie eine Webseite zur Barrierearmut in den Geschichtswissenschaften, auf der auch die genannten Gebärdensprachvideos veröffentlicht werden. Anja Werner dankt generell ihren Kolleg*innen am Historischen Seminar der Universität Erfurt für ihre aktives Interesse an der Geschichte gehörloser und schwerhöriger Menschen. Marion Schmidt dankt auch ihren Kolleg*innen vom Institut für Ethik und Geschichte der Medizin, insbesondere Claudia Wiesemann, für ihre Unterstützung beim Versuch um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Ebenso danken wir den Mitgliedern des Netzwerks, die unsere Treffen und Workshops mit anregenden Diskussions-, Forschungs- und Praxisbeiträgen bereicherten und stets um ein konstruktives Diksussionsklima bemüht waren. Insbesondere wollen wir die anregende Zusammenarbeit mit den drei nationalen Gehörlosenverbänden nennen, dem deutschen Gehörlosenbund DGB mit Präsidenten Helmut Vogel, dem Österreichischen Gehörlosenbund ÖGLB mit Präsidentin Helene Jarmer und Vize-Präsident Lukas Huber sowie dem Schweizer Gehörlosenbund SGB-FSS mit seinem Geschäftsführer Harry Witzthum. Außerdem danken wir den beiden Verbänden Kultur und Geschichte Gehörloser e.V. (KuGG) und insbesondere seinem Verantwortlichen für Deaf History Ralf Kirchhoff sowie der Interessengemeinschaft Gehörloser jüdischer Abstammung in Deutschland (IGJAD) mit ihrem Präsidenten Mark Zaurov.
Ein besonderer Dank gilt den Gebärdensprachdolmetschenden (GSD) sowie den Schriftdolmetschenden (SD), die uns im Lauf der Jahre bei verschiedenen Workshops, öffentlichen Veranstaltungen sowie internen Absprachen tatkräftig unterstützten und eine Kommunikation innerhalb des Netzwerks zwischen gebärdensprachlich österreichischen und deutschen sowie lautsprachlich kommunizierenden Personen ermöglicht haben.
In der Netzwerkarbeit sowie der Gestaltung unserer Webseiten haben uns die studentischen Hilfskräfte Sofia Dräger (Göttingen) und Meike Katzek (Erfurt) tatkräftig unterstützt. Tabea Anders unterstütze uns zusätzlich beim Lektorat. Außerdem danken wir Juliane Wenke herzlich für die redaktionelle Mitarbeit in der Vorbereitung des Manuskripts zur Drucklegung. Wir danken Diana Preller von der Bibliothek Hör- und Sprachgeschädigtenwesen in Leipzig für ihre freundliche Unterstützung. Nicht zuletzt danken wir den Reihenherausgeberinnen sowie unseren Ansprechpartner*innen im Campus-Verlag, die diesen Band in dieser Form ermöglicht haben.
Anja Werner dankt darüber hinaus ihren Kindern – Frieda, Konrad und Arthur – für Zerstreuung, Abwechslung und Neugier. Sie dankt ihrem Ehemann, dem Historiker Oliver Werner, für Verständnis, Rückkhalt sowie anregende Rückfragen und Hinweise. Marion Schmidt dankt ihrem Ehemann Jonas Krainbring für Unterstützung und Beratung und ihrer Tocher Ava für Fantasie und Fabulieren.
Hanna Jaeger
In der Gebärdensprachlinguistik wird immer wieder lamentiert, dass es, von wenigen Ausnahmen abgesehen, bis heute praktisch keine umfangreiche, historische Forschung gibt, die Aufschluss über frühere Sprachzustände ausgewählter Gebärdensprachen geben könnte. Häufig wird dies damit begründet, dass die Möglichkeit der Aufnahme bewegter Bilder erst seit Anfang des 20. Jahrhunderts besteht und somit angemessen dokumentiertes Gebärdensprachmaterial auch frühestens in dieser Zeit zu identifizieren ist. Auch die Abwesenheit einer Gebrauchsschrift, die die Rekonstruktion gebärdensprachlicher Zeichen ermöglichen könnte, wird oft als Begründung für die eher untererforschte Natur dieses Bereichs genannt.