Unter Frauen - Karl Brennt - E-Book

Unter Frauen E-Book

Karl Brennt

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Beschreibung

Sex, Sex und wieder Sex, aneinandergereiht wie auf eine Perlenkette, aber nicht, um sich damit zu schmücken, sondern um Ketten zu sprengen.

Das E-Book Unter Frauen wird angeboten von BoD - Books on Demand und wurde mit folgenden Begriffen kategorisiert:
erotische Literatur, Lust, Leben, Persönlichkeit, Spicy

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Leben ist das was passiert, während wir dabei sind, andere Pläne zu machen.

John Lennon

Inhaltsverzeichnis

Präambel

Kindheit

Frühe Jugend

Erste Küsse

Erste Liebschaften

Erste Freundin

Warten

Das Erste Mal

Sonja

One Night Stands mit Fremden

One Nights Stands mit Freundinnen

One Night Stands mit Schulkameradinnen

Claude

Kolleginnen

Miss Braucht

Veronica

Bitte Lächeln

Mach’s Mir Baby!

Rock’n’Roll

Unisex

Die WG

Urma

Dürre

Saat

Ernte

Für die Ewigkeit

What The Fuck

Epilog

Präambel

Dieses Buch ist zu 98% authentisch. Nahezu alle Episoden haben aus meiner Sicht genau so stattgefunden. Namen und Orte habe ich zwecks Schutz der enthaltenen Identitäten abgewandelt.

Dieses Buch ist voller Liebe. Liebe für den Augenblick. Liebe für das Leben. Es ist voller Wohlwollen für die darin beschriebenen Menschen.

Es ist ein Seelen-Striptease, der beim Schreiben geprickelt hat. Es ist eine Reise über eine Spanne von Jahren, und die Einladung, Facetten dieser Reise in sich selbst zu entdecken.

Kindheit

Regelmäßig frisch verliebt. Von klein auf eine Spezialität von mir. Da war Nena. Ich war vielleicht vier. Sie war auf dem Cover vom Stern, hielt lachend ihre Hand an den Mund, rief etwas. "Hilfe, rette mich!" hörte ich. Es galt mir. Sie war circa zehn Jahre älter, schätzte ich. Vielleicht könnte es doch einen Weg geben, dass wir heirateten.

Etwas näher, nämlich zwei Stockwerke tiefer, wohnte Elena. Natürlich war ich in sie verliebt. Wir saßen zusammen in der Badewanne, lachten. Im Gegensatz zu Nena war sie nur ein halbes Jahr älter als ich. Wir verstanden uns blind und blendend. Es stand außer Frage, dass wir eines Tages heiraten würden. Das hatten wir uns auch schon fest versprochen. Wenn ich sie heute ab und zu mal treffe, stelle ich immer fest, dass wir immer noch eine tiefe Seelenverwandtschaft haben, sie immer noch eine sehr tolle Frau ist und sich eine Direktheit, Offenheit und Herzlichkeit bewahrt hat, bei der ich mich direkt verstanden fühle. Elena zog irgendwann weg. Einen Kilometer weit. Sie ging dann zur Schule. Wir hatten nicht mehr viel miteinander zu tun. In ihre Wohnung zog dann Anna. Anna war aber erst drei, nicht schon knapp sieben. Das war dann kein Liebesersatz.

Etwa gleichzeitig mit Elena zog Mieke weg. Mieke wohnte oben in der Straße. Sie war sehr hübsch. Manchmal wusste ich nicht, in wen ich mehr verliebt war. Das war aber nicht so schlimm, fand ich. Mieke zog richtig weit weg, auf die andere Flussseite. Ich glaube, sie war dann noch ein einziges Mal zu Besuch gekommen. Zum ersten Mal war ich verlassen worden.

Das einzig Gute am Wegzug von Elena und Mieke war: es gab Raum für Neues. In der zweiten Klasse hielten Ella und ich schon eine Weile Händchen. Das hatte dort noch niemand sonst gewagt. Entsprechend irritiert waren unsere Mitschüler*innen. Sie reagierten mit einem beständigen "Ei Ei Ei, was seh' ich da - ein verliebtes Ehepaar!" Es war sehr schwierig, sich dem zu stellen. Ich fühlte mich klein und wurde oft rot, musste mich entscheiden, entweder mit den Jungs spielen dürfen, oder mit Ella Händchen halten. Trotzdem spürte ich in all ihrem Dissen untrüglich, dass Neid mitschwang. Nach ein paar Tagen oder Wochen hatten wir dann genug Händchen gehalten. Ohne das Gehänsel wären wir sicher noch ein paar Tage länger nebeneinander gegangen.

In der dritten Klasse schrieben Uta und ich Liebesbriefe. Einen davon hatte sie mit einem Original-Uta-Kussmund mit dickem roten Lippenstift unterzeichnet. Der roch und schmeckte atemberaubend, wenn man ihn nachküsste. Der Zufall wollte es, dass wir beim Auszug aus der Messe unserer Erstkommunion nebeneinander gingen. Sie im weißen Kleidchen, ich im Anzug. Jetzt war klar, dass wir füreinander bestimmt, quasi schon verheiratet, waren. Unser einziges Date wurde allerdings durch das unerwartete Aufkreuzen dreier Klassenkameraden gestört. Schlotterten mir schon vorher die Knie, weil ich nicht wusste, wie ich es anstellen sollte, dass wir uns endlich ganz in echt küssten, war seit diesem Moment des Entdecktwerdens alles dahin. Uta spürte, dass ich dem Ganzen nicht gewachsen war, und ließ mich fallen. Ich bin Uta noch eine Weile nachgelaufen. Aber alles in allem ließ sich der Schmerz innerhalb weniger Wochen verarbeiten.

Mir war klar, dass die Erwachsenen keine Ahnung hatten, wenn sie sagten, dass wir Kinder noch nichts von Liebe verstünden. Was wussten die denn schon? Ausgerechnet sie, die sich tagelang schlimm streiten konnten. Ich vermutete darin ein Verneinen der Gefühle der eigenen Kindheit, auch wenn ich das damals nicht hätte in Worte fassen können.

Frühe Jugend

Meine frühe Jugend war vor allem dadurch geprägt, dass ich so nervig war. Annäherungen an Mädchen konnten praktisch niemals zustande kommen. Ich war einfach nicht auszuhalten. Einzige Ausnahme war die Phase mit Carola. In der fünften waren alle Jungs in Carola verliebt gewesen. Wirklich alle, der Reihe nach. Es war ein komischer Reiz, den sie ausstrahlte. Ihre Sportlichkeit, mit der sie fast allen Jungs überlegen war. Ihr kesser Mädchencharme, gepaart mit einer latent androgynen Ausstrahlung. Sie war unerreichbar für uns alle. Souverän, sexy. Das legte sich bei den meisten erst in der sechsten Klasse.

In der siebten flammte meine Begeisterung für sie nochmals auf. Carola war unique. Augenscheinlich sehr stark, aber auch ganz feinfühlig, manchmal, wie ich feststellen sollte. Wir hatten ein Date, und ich besuchte sie zuhause. Wir saßen auf ihrem kombinierten Couch-Bett in ihrem kleinen Jugend-Zimmer, und aus ihrer Kompaktanlage von Kenwood lärmte "Verdammt ich lieb' Dich! Ich lieb' Dich nicht..." Abgesehen davon, dass mir das absolut peinlich war – ihre dominante Mutter war ja direkt hinter der Zimmertür in der Küche aktiv – irritierten mich Interpreten- und Song-Auswahl immens. Was wollte sie mir denn damit sagen? Ja? Nein? Und es war so unromantisch! Schlager-Pop… ich hätte vielleicht Patricia Kaas oder so etwas erhofft, Lindenbergs Cello von mir aus. Statt des lang ersehnten ersten Kusses kam es zu nichts. Ihre mutmaßliche Schüchternheit konnte ich angesichts der Song-Irritation damals nicht deuten. Und seit diesem Moment war ich so verunsichert, dass meine Gefühle schwanden. Carola war wohl noch ein Jahr an mir interessiert. Aber das verstand ich erst viel später. Tja, hätte sie auf der Kassette vorher mal "...ich lieb' Dich nicht..." mit Stille überspielt. Dann wäre ja alles klar gewesen.

Carola ist später Physiotherapeutin geworden. Prickelnde Szenarien mit dem Wiedersehen der ersten Jugendliebe in der Physiopraxis haben sicher nur in meinem Kopf stattgefunden. Das kommt davon, wenn man alberne Pornos konsumiert.

Erste Küsse

Was ist eigentlich ein Kuss?

Zu meiner ersten Lippenberührung kam es dann endlich in der 8. Klasse. Nach der Schule ging ich mit Tina auf ihrem Nachhauseweg. Da war so eine Anziehung, ein Interesse. Zum ersten Mal so, dass es mich eindeutig sexuell erregte. So eine Art Schmetterlinge auf Koks. Zwar waren die Ejakulationen bei der Selbstbefriedigung noch so klein, dass ich mir nicht vorstellen konnte, dass dieses halbe Tröpfchen für eine Schwangerschaft reichen könnte. Aber der Frühling kribbelte eindeutig im Bauch, und Kribbeln im Bauch bedeutete immer auch Kribbeln in der Hose. Mit einer irren Durchblutung im Rumpf, zumindest in meinem, schlenderten wir also über einen super-hässlichen Fußgängerweg mit ein paar frischgrünen Bäumen und etwas Vogelgezwitscher. Nicht fähig, irgendein Wort hervorzubringen, verlangsamten sich unsere Schritte, bis wir schließlich standen, und, als hätten wir es perfekt einstudiert, uns vollkommen synchron zueinander hindrehten. Es ging alles zielstrebig, ohne unnötige Umschweife und doch in Zeitlupe.

Und es fühlte sich komisch an. Ich spürte sofort mehr denn je, dass es von meiner Seite aus falsch war. Ich war nicht wirklich verliebt. Sie war auch nicht heiß. Sie war einfach nur eine nette Klassenkameradin, die auf mich stand. Sie war sogar so nett, dass sie es mir nie krumm genommen hat, dass ich seit diesem Moment nicht mehr an ihr interessiert war.

Auf Nicoles Geburtstag spielten wir eine Kombination aus Wahrheit oder Pflicht. Alkohol gab es noch nicht. Waren anfangs noch alle an Wahrheiten interessiert, weil man glaubte, man könne etwas Heißes über das andere Geschlecht erfahren, waren die Grenzen des Erzählbaren recht schnell ausgelotet und der Reiz verflüchtigte sich.

Bei Pflicht gab es mit zunehmender Dauer erst Händchenhalten, aber bald nurmehr Küsse auf die Wange, oder gar auf den Mund. Meine persönliche Krönung war, dass Silvie und ich uns fünf ganze Sekunden lang auf den Mund küssen sollten. Silvie war seit jeher süß und hübsch. Es wurden vielleicht nicht ganz fünf Sekunden, weil zu aufregend, und es war auch keine Zunge im Spiel, aber es war der erste Kuss mit einer kleinen Verweildauer. Wobei sich unsere Lippen anstatt des festen Aufeinanderpressens für einen Sekundenbruchteil entspannten, und ich erstmals erahnte, was einen leidenschaftlichen Kuss würde ausmachen können. Seit diesem Moment wollte ich Silvie unbedingt körperlich nahekommen, probierte es mit stundenlangem stumpfem Füßeln im Physikunterricht – was sie anfangs vielleicht noch nett fand. Ich überzog jedoch maßlos. Sie zog sich zurück.

Ich war ein bisschen gewachsen, sehr schmächtig, hatte jetzt längeres Haar, leicht gewellt, und die eine oder andere fand mich süß. Wohl auch Natalia. Ich hatte sie noch nie zuvor gesehen. Sie wirkte selbstbewusst, tanzte hemmungslos und hatte, soweit ich das erkennen konnte, Rundungen. Es war überhaupt meine erste Party mit richtigem Dancefloor, es gab ein Flashlight, Nebel und einen Tripod mit buntem, sich bewegendem Licht in Rot, Gelb und Grün. Aber insgesamt doch recht dunkel gehalten, eine richtige erste Disco eben, die Ingolf da zu seinem 16. Geburtstag aufgefahren hatte. Es liefen Dr. Alban, Snap und Konsorten, aber auch viel Rockiges.

Natalia war sicher nicht diejenige, die gerne fackelte. "Hallo!" - "Hallo!" - "Wie heißt Du?" - "Ich heiße Karl." - "Ich bin Natalia." Und zack, per sofort hatte ich ihre fleischigpelzige Zunge raumfüllend in meinem Mund. Sie kam so energisch daher, dass ich gar keine Möglichkeit hatte, mit meiner eigenen Zunge wirksam etwas entgegenzusetzen. Ich versuchte es aus Leibeskräften. Ihre Zunge war stärker. Sie pflügte fleißig meinen Mundraum um, fand aber anscheinend nichts, wühlte weiter. Ihre Zunge schmeckte extrem gut. Süßlich irgendwie, angenehm strukturiert, etwas pelzig, aber lecker. Vermutlich konsumierte sie gerne Süßigkeiten. Oder war es ihr Parfum? Leider musste ich früh nach Hause, meine Bahn fuhr um 23:45 und mein Vater war streng damit. Wir hatten noch keine Mobiltelefone. Ich weiß gar nicht, wie wir es schafften, uns zu verabreden. Aber wir trafen uns wieder.

Erste Liebschaften

Bei unserem Wiedersehen war ein alter Bekannter vor Ort. Thibault war ein halbes Jahr älter, und fuhr schon einen 80er-Roller. Thibault war nicht hübsch, aber mit seinem Roller ganz klar der Typ mit der dicken Hose. Ich kam mir so überflüssig vor. Ich glaube, einmal knutschten Natalia und ich noch kurz, aber dann war das Thema durch. Sie himmelte Thibault an, in Kombination mit seinem Roller, und hatte obendrein noch ein weiteres Eisen im Feuer. Zu viel für mich. Kleinlaut, zerstört, schlich ich mich irgendwann von dannen. Ich war gekommen, um meine erste richtige Freundin zu sehen. Vier Tage hatte ich in der aufreibenden Hoffnung gelebt, dass es nun richtig los ging. Als geprügelter Hund ging ich. Beileid spendete mir in der Schule ausgerechnet Tina.

Aber natürlich ging es weiter. Meine nicht hübsche Klassenkameradin Jule hatte Schluss mit Dominik. Die beiden waren schon sehr lange ein Paar gewesen, nämlich ganze sechs Monate, hatten angeblich schon Sex gehabt. Jule nutzte den Moment. Wir knutschten. Eine knappe Woche später ging sie wieder mit Dominik. Ich war abserviert. Beileid spendete mir wieder Tina. Und ihre beste Freundin Simona.

Mit Tina und Simona besuchte ich auch einen Tanzkurs. Da war Dana, meine häufigste Tanzpartnerin bei Rumba, Discofox und Cha Cha. Sie war groß und hatte sehr große, weiche Brüste. Wir knutschten mal. Es hätte gerne weitergehen dürfen, aber ich glaube, ich war ihr zu unreif. Sie ließ mich schnell fallen.

Die Geschichte ist bis hierhin einfach erzählt. Ich fühlte mich einfach schon sehr früh hingezogen zu Frauen. Ich wusste, was ich wollte. Aber ich bekam es nicht so schnell. Ich wollte es zu sehr.

Jahrzehnte später grübelte ich darüber, warum ich eigentlich schon immer hin zu den Mädchen und Frauen wollte. Und dann fiel mir wieder etwas ein, das ich Jahrzehnte vergessen hatte. Möglicherweise fing alles damit an, dass ich mich als kleiner Junge als selbstbezeichnete "Wärmflasche" gerne zu meiner Mutter ins Bett legte. Sie mochte das, weil sie oft fror. Einmal fing ich damit an, meine Mutter mit kleinen Bewegungen zu erregen. Ich hatte genau gespürt, das da etwas bei ihr ankam. Da war ich vielleicht fünf oder sechs gewesen. Ich hatte unterbewusst begriffen, dass ich da ein interessantes Knöpfchen gedrückt hatte. Und wollte das wiederholen. Allein, meine Mutter ließ das nicht zu, und ich verstand nicht warum.

Erste Freundin