Unterrichtsstörungen vermeiden: Mit einfachen Strategien zu einem angenehmen Klassenklima, produktiver Lernatmosphäre und einem entspannten Schulalltag für Lehrer und Schüler - Amke Dannen - E-Book

Unterrichtsstörungen vermeiden: Mit einfachen Strategien zu einem angenehmen Klassenklima, produktiver Lernatmosphäre und einem entspannten Schulalltag für Lehrer und Schüler E-Book

Amke Dannen

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Beschreibung

Jeder kennt sie, niemand liebt sie: Unterrichtsstörungen sind die wohl unbeliebteste Begleiterscheinung eines jeden Unterrichts und können selbst die erfahrensten Lehrer:innen zur Verzweiflung bringen. Dass es eine unruhige Klasse teilweise unmöglich machen kann, den Lernstoff zu vermitteln, und dass Unterrichtsstörungen in einem direkten Zusammenhang mit der mentalen Gesundheit von Lehrkräften stehen, ist Ihnen bestimmt bereits bekannt. Unterrichtsstörungen sind jedoch - entgegen der Erwartungen - kein reines Lehrerproblem und können auch langfristige Folgen für die gesamte Klasse mit sich bringen. In diesem Buch erfahren Sie daher nicht nur alles Notwendige über die negativen Auswirkungen von Störverhalten im Unterricht, sondern Sie bekommen auch einen umfassenden Überblick über weitere theoretische Grundlagen von Unterrichtsstörungen: Welche Erscheinungsformen gibt es? Welche Ursachen und Auslöser können sie hervorrufen? Und sind eigentlich immer nur die Schüler und Schülerinnen selbst für Unruhen im Unterricht verantwortlich?

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INHALT

Das erwartet Sie in diesem Buch

Unterrichtsstörungen verstehen

Definition und Erscheinungsformen

Ursachen der Unterrichtsstörungen

Endogene Faktoren

Exogene Faktoren

Folgen von Unterrichtsstörungen

Auswirkungen auf den Unterrichtsfluss und die Schüler:innen

Auswirkungen auf die Lehrergesundheit

Mit Unterrichtsstörungen richtig umgehen

Präventive Strategien

Unterrichtsvorbereitung und -gestaltung

Präsenz- und Stopp-Signale

Klare Regeln für das Miteinander

Die Lehrer-Schüler-Beziehung

Handlungsstrategien bei Unterrichtsstörungen

Nachteile von reaktiven Maßnahmen

Grundregeln für Ihre reaktiven Maßnahmen

So gehen Sie mit Unterrichtsstörungen um

Kurz und bündig: Die 10 goldenen Regeln für Ihr Klassenzimmer

Das erwartet Sie in diesem Buch

Jeder kennt sie, niemand liebt sie: Unterrichtsstörungen sind die wohl unbeliebteste Begleiterscheinung eines jeden Unterrichts und können selbst die erfahrensten Lehrer:innen zur Verzweiflung bringen. Dass es eine unruhige Klasse teilweise unmöglich machen kann, den Lernstoff zu vermitteln, und dass Unterrichtsstörungen in einem direkten Zusammenhang mit der mentalen Gesundheit von Lehrkräften stehen, ist Ihnen bestimmt bereits bekannt. Unterrichtsstörungen sind jedoch – entgegen der Erwartungen – kein reines Lehrerproblem und können auch langfristige Folgen für die gesamte Klasse mit sich bringen. In diesem Buch erfahren Sie daher nicht nur alles Notwendige über die negativen Auswirkungen von Störverhalten im Unterricht, sondern Sie bekommen auch einen umfassenden Überblick über weitere theoretische Grundlagen von Unterrichtsstörungen: Welche Erscheinungsformen gibt es? Welche Ursachen und Auslöser können sie hervorrufen? Und sind eigentlich immer nur die Schüler und Schülerinnen selbst für Unruhen im Unterricht verantwortlich?

Natürlich stellt sich auch die Frage, wie denn Unterrichtsstörungen nun zu verhindern sind. Eine jede Lehrkraft träumt wohl von einem störungsfreien Unterricht: eine ruhige, aufmerksame und motivierte Klasse, die mitarbeitet; keine Unterbrechungen durch Schwätzen, Zuspätkommen oder Zwischenrufe. Obwohl dieses Ziel vermutlich utopisch zu sein scheint, gibt es viele Maßnahmen, die Sie anwenden können, um Unterrichtsstörungen vorzubeugen oder ihr Auftreten zumindest zu minimieren.

Der zweite Hauptteil dieses Buchs, „Mit Unterrichtsstörungen richtig umgehen“, wird Ihnen dementsprechend praktisches Wissen vermitteln, welches Ihnen dabei hilft, einen (möglichst) störungsfreien Unterricht zu gestalten. Ganz egal, ob Sie mehr über den Königsweg im Umgang mit Unterrichtsstörungen – die Prävention – erfahren möchten oder ob Sie auf der Suche nach Sofortmaßnahmen sind, die Ihnen bei der Eindämmung von Unterrichtsstörungen in der Störsituation selbst helfen können: Dieses Buch bietet Ihnen eine Fülle an Handlungsmöglichkeiten, die Sie benötigen, um Ihre Klasse in den Griff zu bekommen. Und was sind eigentlich die 10 goldenen Regeln, die Sie in Ihrem Klassenzimmer immer beachten sollten?

Unterrichtsstörungen verstehen

Wer schon mal eine Klasse unterrichtet hat oder auch nur selbst Teil einer Klasse war, der weiß: Völlig ruhig und diszipliniert geht es hier nie zu. Während man sich als Schüler vermutlich noch an kurzen Unterbrechungen des Unterrichtsgeschehens – sei es das Tuscheln mit der Sitznachbarin, heimliche Beschäftigung mit dem Smartphone unter dem Tisch oder auch amüsante Zwischenrufe durch den „Klassenclown“ – erfreut hat, umso anstrengender kann dies für die Lehrkraft sein, die sich Mühe gibt, der Klasse den Lernstoff zu vermitteln. Besonders junge Lehrer:innen, die vor ihrem ersten Schulpraktikum stehen oder frisch aus dem Referendariat kommen, erleiden hier häufig den sogenannten „Praxisschock“: Darüber, wie man eine unruhige Klasse in den Griff bekommt und mit den vielen Unterbrechungen des Unterrichts umgeht, haben sie noch nicht sonderlich viel gelernt.

Dieser Umgang mit Unterrichtsstörungen kann eine der größten Herausforderungen des Schulalltags darstellen. Da Störverhalten im Unterricht jedoch in jeder Schule auf der Tagesordnung steht, ist es wichtig, Lehrkräfte stärker für dieses Thema zu sensibilisieren und ein Verständnis für das Verhalten der Schüler:innen aufzubauen. Nur so ist es möglich, adäquat auf Störungen zu reagieren, eine Reduktion der Unterbrechungen herbeizuführen und die aktive Lernzeit im Klassenzimmer zu erhöhen.

Der erste Teil dieses Buches soll Ihnen deshalb dabei helfen, Unterrichtsstörungen von Grund auf zu verstehen. Ein Blick hinter die Kulissen verrät Ihnen, welche Ursachen die Unterrichtsstörungen hervorrufen können und welche negativen Konsequenzen sie mit sich bringen. All das wird Sie dabei unterstützen, einen besseren Umgang mit den Störungen im Unterricht zu erlernen und ein entspannteres Klassenklima zu entwickeln.

DEFINITION UND ERSCHEINUNGSFORMEN

Um sich differenziert mit Störungen des Unterrichts und deren Minderung auseinanderzusetzen, ist es wichtig, die verschiedenen Erscheinungsformen von Unterrichtsstörungen zu kennen. Eine objektive Definition dessen, was sich als störendes Verhalten klassifiziert und was nicht, ist nur schwer möglich, weshalb in der Wissenschaft noch keine allgemeingültige Definition existiert. Was die eine Lehrkraft bereits als Störung des Unterrichts bezeichnet, kann jemand anderes noch als tolerierbar empfinden und leicht darüber hinwegsehen.

Unterrichtsstörungen sind also stets subjektiv zu verstehen und immer abhängig von der Wahrnehmung des Betrachters. Gert Lohman definierte Unterrichtsstörungen als „Ereignisse, die den Lehr-Lern-Prozess beeinträchtigen, unterbrechen oder unmöglich machen, indem sie die Voraussetzungen, unter denen Lehren und Lernen erst stattfinden können, teilweise oder ganz außer Kraft setzen“. Hierbei lässt sich bereits herauslesen, dass es sich um eine Fülle an unterschiedlichen

Störungsmöglichkeiten handelt, die sich nach ihrer Schwere und Stärke der Unterrichtsbeeinträchtigung einteilen lassen. Der Versuch, eine Liste aller Unterrichtsstörungen dieser Welt anzufertigen, wird wohl eher erfolglos bleiben; dafür sind einfach zu viele Arten und Ausprägungsformen denkbar. Ich werde mich daher im Folgenden auf die geläufigsten Formen von Unterrichtsunterbrechungen konzentrieren.

Eine simple Unterteilung stellt die Unterscheidung zwischen aktivem und passivem Stören des Unterrichts dar. Aktiv umfasst hierbei ungebetene Handlungen, die der oder die Schüler:in gewollt ausführt, während passives Stören eher auf das Unterlassen von erwünschtem oder gefordertem Verhalten bezogen ist. Zu den aktiven Unterrichtsstörungen zählen die vermutlich bekanntesten und gängigsten Formen wie verbale Störungen (heimliche Gespräche und Schwätzen mit den Sitznachbar:innen, ungewünschte Kommentare oder „reinrufen“, Streitigkeiten oder aggressives Verhalten, …) und nonverbale Störungen (heimliche Handynutzung, bereits für ein anderes Fach lernen, auf den Tisch malen, …). Auch motorische Unruhe kann den Unterricht ungemein stören, indem durch Verhaltensweisen wie Zappeln, mit dem Stuhl zu kippeln, Materialien frühzeitig zusammenzupacken oder Papierkügelchen zu werfen, das konzentrierte Arbeitsklima beeinträchtigt wird.