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Sie wollen sich mit einem guten Handicap brüsten, in Turnieren vorne platziert sein, und beim Spiel um Geld Ihre Spielpartner endlich einmal entscheidend erleichtern? Aber Sie scheuen den immensen Trainingsaufwand, den es dafür bräuchte? Kein Problem. Hier etwas geschummelt und dort etwas nachgeholfen, und schon nach kurzer Zeit werden Ihre Rundenergebnisse in die richtige Richtung gehen. Das Buch liefert eine Fülle an praxiserprobten Hinweisen zum Schummeln, die auf der Überholspur zum Erfolg führen. Bis Sie zum Ende des Buches kommen…
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Seitenzahl: 60
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Spiele den Ball, wie er liegt. Spiele den Platz, wie Du ihn vorfindest. Wenn Du keines von beiden tun kannst, verhalte Dich fair.
LIEBER GEWINNEN ALS EIN GUTMENSCH SEIN
GRUNDLAGEN FÜR DEN EROLG
SCHUMMELN IN DER PRAXIS
3.1 MEIN BALL GEHT NIEMALS VERLOREN
3.2 MEIN BALL LIEGT IMMER GUT SPIELBAR
3.3 MEINE SCHLAGZAHL VERRINGERT SICH
3.4 MEIN GEGNER WIRD GESCHWÄCHT (LOCHSPIEL)
3.5 PLANUNGEN FÜR DEN NOTFALL
AUF GEHT’S, JETZT WIRD UMGESETZT
Ganz früher, als schottische Kaufleute die Beschäftigung, die später Golf genannt wurde, aus Flandern nach Schottland brachten, machte das Spiel bestimmt noch viel Spaß. Jeder hat nach eigenem Gutdünken auf den Ball gedroschen und sich Erleichterungen gegönnt, wo es ihm persönlich angebracht erschien. Dann kamen die honorigen Herren aus Edinburgh, um einen feinen Club zu gründen, Golfregeln zu erfinden und sich so etwas wie die Golfetikette auszudenken. Daraus entwickelt hat irgendein Weltverbesserer den sogenannten Spirit of the Game:
„Das Spiel beruht auf dem ehrlichen Bemühen jedes einzelnen Spielers, Rücksicht auf andere Spieler zu nehmen und nach den Regeln zu spielen. Alle Spieler sollten sich diszipliniert verhalten und jederzeit Höflichkeit und Sportsgeist erkennen lassen, gleichgültig wie ehrgeizig sie sein mögen.“
So ein Schwachsinn! Selbst beim Golf soll ich Rücksicht auf andere nehmen. Nicht mit mir! Denn ich bin ein Schummler. Einer, der andere übervorteilt, der beschuppst, der mogelt, der besch***t. Nennt es, wie Ihr wollt. Ich bin einer, dem es um sich geht. Die Golfetikette wurde für andere gemacht.
Ich bin keiner, der seine Mitspieler zum Spaß veräppelt. Ich bin keiner, der unbewusst betrügt, weil er die Regeln nicht kennt. Ein falscher Drop ist schnell gemacht, ein kleiner Ast bricht leicht mal ab. Ich bin auch kein Kleinganove, der den Platz an allen möglichen Stellen für nachfolgende Spieler schwieriger zu machen versucht. Ich reche keine Kanten in den Bunkersand hinein, und ich verteile kein loses Zeug rund um das Loch, so dass jeder Ball auf dem Weg dorthin abgelenkt wird.
Nein, ich bin ein eiskalter Betrüger, der wissentlich und kaltblütig zum eigenen Nutzen schummelt. Wenn es die Situation erfordert, setze ich einige Regeln außer Kraft. Oder ich lege sie so aus, dass sie mir zum Vorteil sind. In kniffligen Situationen denke ich mir neue Regeln aus. Gespielt 9, gesagt 7, aufgeschrieben 6 und später ausgebessert auf 5, ist üblich bei mir. Ich finde meinen Ball sogar an unmöglichen Stellen. Wenn ich ihn spiele, fliegt er weit und kontrolliert. Man könnte meinen, ich hätte ihn auf ein Tee gesetzt – was hin und wieder der Fall ist.
Ich muss beim Golf gewinnen, da ich auch im richtigen Leben gewinne. Ich bin kein Verlierertyp. Damit das so bleibt, überlasse ich nichts dem Zufall, sondern nehme mein Glück selbst in die Hand. Statt mich über jahrelanges Training zu verbessern, habe ich den schnellen Weg gewählt: über Schummeln. Denn dieser Weg führt zum gewünschten Ergebnis – mit Sicherheit.
Gewinnen im Golf kommt für mich dreierlei daher: Handicap, Turnierpreise und Bargeld beim Zocken.
1. Beeindruckendes Handicap
Mein Handicap muss gut und anerkannt sein. Es soll besser sein, als mein Spiel es zulässt. Ein gutes Handicap verbessert mein Standing ungemein: „Wow, Du bist ja schon unter 20. Wie cool! So wie Du wäre ich auch gerne.“, heißt es dann von Freunden, Geschäftspartnern und Mitspielern im Urlaub. Wenn ich die Rangliste der Handicaps meines Club oder Verbands sehe und ich stehe unter den besten 30%, läuft es mir herunter wie Öl. Wen ich auf dem Papier schon alles hinter mir gelassen habe!
Der Deutsche Golf Verband (DGV) behauptet, dass mein Handicap gar nicht mir, sondern ihm gehöre. Papperlapapp, das Handicap ist Teil meiner Persönlichkeit. Im Internet bin ich neulich auf die Seite wunschhandicap.de gestoßen. Die schien perfekt für mich, um mein Handicap per Mausklick zu verbessern. Dummerweise entpuppte sich das als eine Fälschung – sogar vom DGV höchstpersönlich. Kein Wunder, dass ich das Thema selbst in die Hand nehmen muss!
An mein einmal erreichtes Handicap klammere ich mich. Was ich habe, will ich nicht wieder verlieren Auf keinen Fall darf es sich verschlechtern – und sei es nur um 0,1 Schläge nach einem übel gelaufenen Turnier. Mag sein, dass es meinen Golffreunden egal ist, wo mein Handicap steht. Mir nicht!
2. Tolle Sachpreise
Im Turnier will ich die teuren Preise ergattern, die sich bislang andere unter den Nagel gerissen haben. Sicherlich kann ich es mir leisten, die Preise im Pro Shop zu kaufen. Nur das gibt mir nichts. Viel schöner ist, sie gratis aus der Hand des Clubpräsidenten oder des Sponsors zu bekommen. Alle klatschen, ich habe die Ehre. Jeder sieht, dass ich gewonnen habe.
Wenn ich schon keinen Preis bekomme, darf ich keinesfalls Letzter auf der Ergebnisliste sein. Hier setze ich alle Hebel in Bewegung, dass mir eine solche Schmach erspart bleibt. Mein Name steht vorne, niemals hinten.
3. Reichlich bares
Gerne spiele ich um Einsätze auf der Runde. Wenn mich ein Mitspieler zum Zocken einlädt, sage ich nicht nein. Ich will dann bloß nicht mit weniger Geld nach Hause fahren, als ich gekommen bin. Also her mit Euren Scheinen! Klar, es darf mal ein Spiel verloren gehen, aber insgesamt will ich mit einem dicken Plus abschneiden. Vor allem sollen meine Kumpels, die ich erfolgreich abgezockt habe, noch lange an ihren Wunden lecken.
Bei einem bin ich mir im Golf sicher: Alle anderen schummeln ebenfalls! Schummeln ist Teil des Spiels. Jeder, der behauptet, dass er nicht schummelt, ist nicht nur ein Schummler, sondern auch ein Lügner.
Bestimmt sind unter den ehrenhaften, hoch angesehenen Mitgliedern in meinem Club viele, die zu den schlimmsten Betrügern gehören. Selbst Profis schummeln, vor allem deren Caddies. Einige Gutmenschen auf der Tour belegen sich zwar mit Strafschlägen, selbst wenn kein anderer gesehen hat, dass sich ihr Ball um den Bruchteil eines Millimeters bewegt haben soll. Für mich sind das die ganz wenigen Ausnahmen in einem riesigen Heer an Schummlern.
Wenn alle anderen es tun, dann darf ich das auch. Dann muss ich es sogar machen, um wieder für Chancengleichheit zu sorgen. Bestimmt schummle ich dabei noch viel weniger als andere. Denn ich mache es eigentlich nur, um zuvor erlittenes Pech wieder auszugleichen. Ich hake das als Kleinigkeit ab, als Kavaliersdelikt. Schuld ist letztendlich das System. Mir wird das Schummeln leicht gemacht. Beim Golf gibt es so viele Gelegenheiten, in denen ich unbeobachtet bin und etwas zu meinem Vorteil ändern kann. Bei so wenig Kontrolle darf doch nicht ich verantwortlich gemacht werden. Die Art des Spiels an sich ist schuld.
Um erfolgreich zu schummeln, kann ich drei Dinge richtig gut:
1. Vertrauen erschleichen