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Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Politik - Region: Russland, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin (Lehrstuhl für internationale Politik), Veranstaltung: Hauptseminar: Staaten und Finanzmärkte: die Reform der internationalen Finanzarchitektur, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Transformation einer ganzen Volkswirtschaft, der Wechsel von Kommunismus bzw. Zentralverwaltungswirtschaft zur Marktwirtschaft ist ein komplizierter, langwieriger Prozess. Im Vorfeld der Russlandkrise von 1998, also knapp zehn Jahre nach dem Ende des Kommunismus, befand sich das Riesenreich in einem ökonomischen Vakuum: 80% der Transaktionen der Unternehmen finden auf Basis von Tauschhandel statt, nur knapp 10% der Steuerzahlungen der Großunternehmen gehen bar oder per Überweisung ein; die Schattenwirtschaft und der illegale Kapitalexport florieren, aber die offizielle Wirtschaft schrumpft. Die Dollarisierung schreitet fort, für Rubel gibt es immer weniger, manchmal nichts zu kaufen. Russlands ökonomischer Zustand gleicht am Ende des Jahres 1998 sozialistischen Zeiten. Vor dem offenen Ausbruch der Krise galt eine Politik mit dem Ziel der monetären Stabilisierung, die mit Hilfe eines Systems fester Wechselkurse erreicht wurde, als größter Erfolg der postsozialistischen Wirtschaftspolitik. Ende 1996 wurde zum ersten Mal ein Wechselkursziel mit einer nominalen Abwertung entsprechend der erwartetetn Inflationsrate für das nächste Jahr festgelegt. Es gelang, die Inflation von über 2500 Prozent im Jahr 1992 auf 11 Prozent in 1997 zu senken und damit das Vertrauen in den Rubel zu stärken. „Das Ziel eines nominellen Wechselkursankers besteht in der Schaffung eines Korsetts für die inländische Preisniveauentwicklung sowie im Aufbau von Vertrauen in die externe Stabilität einer Währung“. Insgesamt konnten durch diesen Wechselkurskorridor sichere monetäre Rahmenbedingungen geschaffen werden. Die positiven Auswirkungen dieser Maßnahmen spiegelten sich unter anderem in dem gestiegenen Vertrauen ausländischer Investoren wieder. So nahmen die Direktinvestitionen in Russland 1997 um den Faktor 2,5 gegenüber dem Vorjahr zu. Das Konzept schien aufzugehen. Die makroökonomischen Indikatoren bescheinigten der russischen Wirtschaftspolitik 1997 erste Erfolge. Mit dem offenen Ausbruch der Währungskrise zeigten sich jedoch Mitte August 1998 die Unzulänglichkeiten des russischen Staates, der Wirtschaft und des Finanzsystems. Der Wechselkurs konnte nicht mehr verteidigt werden und der Rubel verlor innerhalb eines Monats gut 60 Prozent seines Wertes. Das fragile russische Finanzsystem erlitt den Totalkollaps.
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