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"USA vegetarisch" tritt den Beweis an, dass "Comfort Food" und "Soul Food" nicht umsonst englische Begriffe sind. Die US-amerikanische Küche kennt zahlreiche vegetarische Köstlichkeiten. Einflüsse aus der indigenen Bevölkerung und den Herkunftsländern der Einwanderer haben eine außergewöhnliche Rezeptvielfalt hervorgebracht, die dieser Band erstmals präsentiert. Die Küche ist so abwechslungsreich und inspirierend wie das riesige Land, aus dem sie stammt. Von Klassikern wie Mac & Cheese, California Rolls oder Avocado-Quesadillas über Spezialitäten wie Green Gumbo, Three Sisters Cobbler oder Hawaiian Cole Slaw bis zu beliebten Süßspeisen wie Key Lime Pie, Rhabarber-Cheese-Cake und Walnuss-Brownies. Wie schon bei den Bänden zu Österreich, Deutschland, Italien und der Türkei sind die Rezepte in fünf Jahreszeiten sortiert, leicht nachzukochen und für jeden Tag geeignet.
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Seitenzahl: 212
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USAVEGETARISCH
Oliver TrificKatharina Seiser (Hg.)
Christian Brandstätter Verlag
VORWORT DER HERAUSGEBERIN
Ofenwarmes, flauschiges Banana Bread mit süßen, sonnenwarmen Himbeeren, das war meine erste Mahlzeit auf amerikanischem Boden. Im heißen Sommer 1999 war ich als Trauzeugin meiner Freundin Petra nach New Hampshire eingeladen. Nach einer kurzen Nacht wachten wir bei Sonnenaufgang umgeben von rosa Blümchenstoffen und dunklem Holz in einem riesigen Zimmer auf. Der Juli-Tag versprach drückend heiß zu werden. Jetlag und guten Vorsätzen zum Dank wollten wir laufen gehen. Schlichen die Holztreppe hinunter, wurden dort von zwei freundlichen Rottweilern begrüßt – und von Banana Bread auf dem Tisch. Kein Mensch in Sicht. Wir sahen uns um, waren sicher, es handle sich ums Frühstück. Entschieden uns für einen stärkenden Bissen vor dem Lauf zum See. Als wir zurückkamen, roch es nach gebratenen Eiern mit viel Butter, Tomaten und Kartoffeln, Toast und Kaffee. Wir waren sicher: Nicht für uns. Unsere Gastgeberin Elaine hieß uns herzlich willkommen und meinte, sie würde jetzt dann das Frühstück servieren, nehmt doch bei mir in der Küche Platz. Wir deuteten irritiert auf das Banana Bread. Ach, das sei nur ein Morgengruß gewesen, wir hätten ja eine lange Reise hinter uns.
Wer verliebt sich da nicht in dieses Land und seine Menschen? Deshalb freue ich mich ganz besonders über dieses Buch: Es zeugt von Gastfreundschaft und Vielfalt, von Neugier und einer reichen Koch-Tradition, von der wir viel zu wenig wissen. Dabei kommen einige unserer wichtigsten Lebensmittel aus dem für uns so wilden Westen: Kartoffeln und Tomaten, Mais, Kürbis und Paprika zum Beispiel. Aber auch die Hass-Avocado, die ihren Ursprung ebenso in den USA hat wie meine verehrte Meyer-Zitrone. Und dann wäre da noch Ahornsirup, eine Liebe fürs Leben.
In „USA vegetarisch“ hat Oliver Trific das Kunststück geschafft, ein riesiges Land in Form von 150 Rezepten zwischen zwei Buchdeckel zu bändigen, die Einflüsse der Ureinwohnerinnen und -einwohner ebenso sichtbar zu machen wie jene der zugewanderten Bevölkerung.
Dieser fünfte Band der Vegetarisch-Reihe nach Österreich, Deutschland, Italien und Türkei ist so bunt, überraschend, reichhaltig, intensiv und überschwänglich wie das Land selbst.
Enjoy!
Katharina Seiser
HERAUSGEBERIN
VORWORT DES AUTORS
Ich war etwa sieben Jahre, als ich realisierte, dass ich in einer etwas anderen Welt lebte als meine Schulfreunde. Mein Vater, ein deutscher Einwanderer mit tschechisch-österreichischserbischen Wurzeln und meine deutsch-ein-wenig-dänische Mutter betrieben in Chicago ein französisches Restaurant in einer vornehmlich jüdischen Nachbarschaft. Das war jenseits der Norm, aber für uns das Normalste der Welt. Samstagvormittags fuhren wir die Western Avenue runter, um Lebensmittel aus der alten Heimat zu kaufen: knackige Gewürzgurken, süßes Marzipan, Feinbrot von Brunos litauischer Bäckerei. Nachdem wir eine Nummer gezogen und mit den anderen Deutschen geplauscht hatten, bedienten uns ältere Damen in weißen Kitteln. Sonntagmorgens aßen wir Knishes und Blintzes, Bagels und Schmear bei Frenkel’s, einem jüdischen Deli. Ab und zu durften mein Bruder und ich uns eine dicke Waffel mit Erdbeeren und Sirup teilen. Montag aber, Montag war der beste Tag. Da ging es zu Lou Malnatti’s, wo wir deep-dish Pizzas groß wie Wagenräder futterten, triefend vor Käse und mit einer Kruste so buttrig und zart, wie keine Pizza in Neapel es je hätte sein können.
Knapp 20 Jahre später arbeite ich als Koch und Pâtissier im Park Hyatt Hotel in Chicago. Es ist ein eiskalter Sonntagmorgen im Januar und wir müden Köche geben unser Bestes, einen Sonntagsbrunch auf die Beine zu stellen. Dann kommt die Erlösung: José hat Chilaquiles gemacht. Scharf, süßlich, knusprig und saftig zugleich. Das perfekte Frühstück! Dazu gibt es Spiegeleier und ein paar verbotene Biere. Und weil das vielleicht nicht reicht, hat Chief, der Indianer am Grill, Cornbread gebacken. Mit viel Chilis und Käse, um den letzten bösen Geist des Vorabends zu vertreiben.
Ich hätte Ihnen hier von der langen Tradition vegetarischer Gerichte in Amerika erzählen können. Oder dass die Pilger am ersten Thanksgiving keinen Truthahn hatten. Oder von der Recherche nach unbekannten oder vergessenen Gerichten. Doch das ist nebensächlich. Denn in diesem Buch geht es darum, die Diversität der Küche Amerikas zu feiern. Eine Küche, die sich auch heute noch auf vielfältige Weise weiterentwickelt. Eine Küche, die mich und meinen Kochstil stark geprägt hat.
Eine Küche, die Sie, so hoffe ich, genauso begeistert wie mich.
Let’s eat!
Oliver Trific
AUTOR
Green Asparagus Omelette
Das nussige Aroma des gebratenen grünen Spargels, der traditionell in Kalifornien angebaut wird, gibt diesem simplen Omelett eine ganz neue Dimension.
ZUTATEN FÜR 2 OMELETTS
250 g grüner Spargel
3 EL Öl
Salz
Pfeffer
6 Eier
50 g Cheddar
2 TL Butter
ZUBEREITUNG
Ofen auf 100 °C vorheizen. Die holzigen Enden vom Spargel abschneiden. Spargelstangen schräg in 0,5 cm dicke Stücke schneiden. Öl bis auf ca. 2 TL in einer Pfanne erhitzen und den Spargel darin unter Rühren bei hoher Hitze 3–4 Minuten kräftig anbraten. Mit Salz und Pfeffer würzen. Beiseitestellen.
Inzwischen Eier in einer Schüssel mit Salz und Pfeffer würzen und kräftig verquirlen. Käse reiben.
1 TL Öl und 1 TL Butter in einer kleinen beschichteten Pfanne (ca. 15 cm Ø) erhitzen. Die Hälfte des Eis zugeben und bei mittlerer Hitze leicht stocken lassen. Mit einem Silikonspatel am Pfannenboden entlang drei- bis viermal zur Pfannenmitte schieben und 2–3 Minuten bei milder bis mittlerer Hitze stocken lassen. Etwas weniger als die Hälfte des Spargels auf das Ei geben, das Omelett vorsichtig um den Spargel aufrollen und auf eine ofenfeste Platte geben. Etwas Spargel und die Hälfte vom Käse auf das Omelett geben. Im Ofen warm halten.
Wie beschrieben ein zweites Omelett zubereiten, zum Schmelzen des Käses ebenfalls kurz in den Ofen geben.
TIPP:
Mit Toastbrot (→ S. 244) servieren.
GETRÄNK:
Kaffee oder frisch gepresster Orangensaft
Easterbread French Toast with Strawberries
French Toast ist neben Pfannkuchen das beliebteste süße Frühstück in Amerika. Hier die Deluxe-Version aus griechischem Osterbrot (→ S. 47) mit frischen Erdbeeren.
ZUTATEN
FÜR DIE ERDBEEREN
250 g Erdbeeren
2 EL Zucker
1 Zweig grüne Minze
FÜR DIE ARMENRITTER
3 Eier
150 ml Milch
1 Msp. Zimtpulver
1 Prise Salz
8 Scheiben altbackenes griechisches Osterbrot (→ S. 47)
2–3 EL Butterschmalz
6–8 EL Ahornsirup
(bevorzugt Grad A)
ZUBEREITUNG
Erdbeeren waschen. Grün entfernen und die Erdbeeren je nach Größe vierteln oder halbieren. In einer Schüssel mit dem Zucker mischen. Minzblätter zupfen und hacken. Zu den Erdbeeren geben und die Beeren ca. 20 Minuten Saft ziehen lassen.
Eier, Milch, Zimtpulver und Salz kräftig verquirlen. Brotscheiben mehrmals in der Eiermilch wenden, bis sie sich vollgesogen haben. Währenddessen Butterschmalz in der Pfanne erhitzen. Brotscheiben bei mittlerer Hitze von jeder Seite ca. 3–4 Minuten im Butterschmalz goldbraun braten.
Auf Teller geben und mit den Erdbeeren und Ahornsirup servieren.
V A R I A NTE N
Sie können anstelle des Osterbrotes auch Toastbrot (→ S. 244), Brioche-Brötchen für Burger (→ S. 246) oder anderes helles Brot nehmen.
TIPP:
Schmecken auch pur oder mit anderen Früchten.
GETRÄNK:
Kaffee
Cheese Blintzes
Der Name kommt vom jiddischen blintseh, was wiederum eine Ableitung des russischen blinis ist. Sie schmecken in jeder Sprache gleich gut.
ZUTATEN
FÜR DIE PFANNKUCHEN
175 g Mehl
4 EL Zucker
1 Prise Salz
350 ml Milch
4 Eier
Butter oder Öl zum Braten und für die Form
FÜR DIE FÜLLUNG
100 g Frischkäse (Doppelrahmstufe)
250 g Magerquark oder Quark, 20%
100 g Hüttenkäse
4 Eigelb
1 Pkg. Bourbon-Vanillezucker
1 Msp. gemahlener Kardamom
2 EL Butter
ZUBEREITUNG
Mehl in eine Schüssel sieben. Mit 1 EL Zucker und Salz mischen und mit Milch und Eiern zu einem glatten Teig rühren. 20 Minuten ruhen lassen.
Teig in einer beschichteten Pfanne mit jeweils etwas Öl oder Butter zu 16 dünnen Pfannkuchen backen. Fertige Pfannkuchen auf einen Teller stapeln und auskühlen lassen.
Frischkäse, Quark und Hüttenkäse in einer Schüssel verrühren. Eigelbe, Vanillezucker, restliche 3 EL Zucker und Kardamom dazugeben und glattrühren. 20 Minuten kalt stellen.
Ofen auf 190 °C vorheizen. Eine große Auflaufform mit Öl oder Butter ausstreichen. Ca. 2 EL Füllung auf einen Pfannkuchen geben. Pfannkuchen links und rechts über die Füllung klappen. Pfannkuchen zu einer kleinen Rolle formen.
Mit der Naht nach unten in die Form legen. Restliche Füllung und Pfannkuchen ebenso verarbeiten und dicht an dicht in die Form legen.
Form mit Alufolie abdecken und im heißen Ofen ca. 10 Minuten backen. Alufolie abziehen und weitere 5–10 Minuten backen. Butter schmelzen und die gebackenen Pfannkuchen damit bestreichen.
TIPPS:
Dazu passen marinierte Erdbeeren (→ S. 13) oder anderes saisonales Obst.
Sie können Blintzes auch in einer Pfanne braten, statt sie im Ofen zu garen, dann werden sie entsprechend knuspriger.
GETRÄNK:
Kaffee
Almond Soup with Green Asparagus Salsa
Die Mandel kam im 18. Jahrhundert mit Franziskanermönchen in die USA. Hauptanbaugebiet ist heute das nördliche Kalifornien, wo etwa eine halbe Million Hektar bepflanzt sind. Kein Wunder also, dass Mandeln in der modernen kalifornischen Küche eine Rolle spielen, wie hier in einer cremigen Suppe mit feiner Salsa aus rohem grünem Spargel.
ZUTATEN
FÜR DIE SALSA
250 g grüner Spargel
1 Knoblauchzehe
2 Frühlingszwiebeln
½ Bund Koriander
2 EL Olivenöl
Salz
Pfeffer
1 TL Limettensaft
FÜR DIE SUPPE
250 g blanchierte Mandelkerne
3 Frühlingszwiebeln
2 Knoblauchzehen
2 EL Olivenöl
1 l Gemüsebrühe (→ S. 253)
Salz Pfeffer
200 ml Sahne
2 TL Limettensaft
ZUBEREITUNG
Für die Salsa die holzigen Enden vom Spargel abschneiden. Spargelstangen in 1 cm kleine Stücke schneiden. Knoblauch pellen und klein schneiden. Das Weiße der Frühlingszwiebeln klein schneiden, Grün der Frühlingszwiebeln ebenfalls aufheben, es kommt später zur Suppe. Korianderblätter zupfen und grob hacken.
Spargel in ein schlankes hohes Gefäß geben. Mit dem Pürierstab grob pürieren. Knoblauch, Frühlingszwiebelweißes, Koriander und Öl dazugeben und fein pürieren. Mit Salz, Pfeffer und Limettensaft würzen.
Für die Suppe die Mandeln in einer Küchenmaschine zu feinem Grieß mahlen. Frühlingszwiebeln putzen und in Stücke schneiden. Knoblauch pellen und fein hacken.
Öl in einem Topf erhitzen, Zwiebeln inkl. des Grüns der Frühlingszwiebeln von der Salsa und Knoblauch darin bei mittlerer Hitze 2–3 Minuten farblos anschwitzen. Mandeln dazugeben und kurz anschwitzen.
Mit Brühe aufgießen, mit Salz und Pfeffer würzen und bei mittlerer Hitze 15 Minuten sanft kochen, dabei häufig umrühren. Sahne dazugeben und weitere 10 Minuten sanft kochen. Am Ende der Garzeit mit Limettensaft abschmecken.
Mit der Salsa servieren.
GETRÄNK:
Pale Ale
Creamy Artichocke Soup
Wer den berühmten Highway 1 von San Francisco nach Santa Barbara fährt, ahnt, welche Rolle die Artischocke in der örtlichen Landwirtschaft spielt. Um Castroville, dem selbsternannten Artischocken-Zentrum der Welt, reihen sich die Distelgewächse aneinander soweit das Auge reicht. Da bleiben auch welche für diese Suppe über.
ZUTATEN
3 EL Zitronensaft
1,25 kg Artischocken (ca. 4–5 Stück)
200 g Zwiebeln
50 g junger Knoblauch (ohne ausgebildete Zehen)
3 EL Olivenöl
Salz
Pfeffer
175 ml Weißwein, z.B. Chardonnay
800 ml Gemüsebrühe (→ S. 253)
2 Lorbeerblätter
2 Zweige Basilikum
200 ml Sahne
✤ Schnittlauch
ZUBEREITUNG
Zitronensaft mit 2 l kaltem Wasser in eine Schüssel geben. Stiele der Artischocken vom Boden abbrechen, dabei die kleinen Fäden aus dem Boden mit herausziehen. Blatt für Blatt die äußeren harten Blätter von den Artischocken entfernen, dann gut des oberen Teils der Artischocken abschneiden. Mit einem scharfen Gemüsemesser die Blattreste am Blütenboden entfernen, bis der Boden gleichmäßig rund ist. Im Boden befindet sich das ungenießbare Heu, dieses mit einem Esslöffel vorsichtig ausschaben. Artischockenböden in das Zitronenwasser legen.
Zwiebeln pellen und in feine Streifen schneiden. Die äußere Haut vom frischen Knoblauch entfernen und den Knoblauch bis zum Stielansatz in feine Ringe schneiden.
Öl in einem großen Topf erhitzen, Zwiebeln und Knoblauch darin bei mittlerer Hitze 5–6 Minuten anschwitzen.
Inzwischen die Artischockenböden abtropfen lassen. In Scheiben schneiden und in den Topf geben, weitere 5 Minuten bei mittlerer Hitze anschwitzen. Mit Salz und Pfeffer würzen.
Weißwein angießen und um einkochen lassen. Gemüsebrühe, Lorbeerblätter und Basilikumzweige dazugeben und aufkochen. Bei mittlerer Hitze 35 Minuten sanft kochen lassen.
Basilikumzweige und Lorbeer aus der Suppe entfernen, Suppe in einem Standmixer fein pürieren und zurück in den Topf geben.
Erneut zum Kochen bringen, Sahne dazugeben und weitere 5 Minuten sanft kochen lassen. Erneut mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit geschnittenem Schnittlauch bestreut servieren.
TIPP:
Eine tolle Garnitur sind KNUSPRIGE ARTISCHOCKEN - CHIPS. Dafür ½ Artischockenboden zurücklegen. Auf einem Trüffelhobel sehr dünn hobeln und in etwas Speisestärke wenden. Überschüssige Stärke abschütteln und die Böden in 180 °C heißem Fett 1–2 Minuten knusprig frittieren. Auf Küchenpapier abtropfen lassen.
GETRÄNK:
leichtes Bockbier oder Pale Ale
Romaine Lettuce Soup with Chili Oil
Römersalat ist nicht nur im Caesar Salad (→ S. 74) eine Wucht. Seine feine bittere Note gibt auch dieser schnell zubereiteten Suppe einen wunderbaren Kick.
ZUTATEN
1 rote Chilischote
75 ml Olivenöl
3 Frühlingszwiebeln
50 g Butter
50 g Mehl
125 ml Weißwein, z.B. Chardonnay 200 ml Milch
750 ml Gemüsebrühe (→ S. 253)
250 g Römersalat
etwas Zitronensaft
ZUBEREITUNG
Chilischote längs halbieren, entkernen und fein hacken. Mit dem Öl mischen und 2 Stunden ziehen lassen.
Frühlingszwiebeln putzen, Weiß und Grün in Ringe schneiden. Butter in einem Topf erhitzen, Frühlingszwiebeln darin 1 Minute glasig dünsten. Mehl dazugeben, kurz mitschwitzen und den Wein angießen. Wein und Mehlschwitze glattrühren, unter Rühren Milch und Gemüsebrühe angießen. Bei mittlerer Hitze unter häufigem Rühren ca. 30 Minuten sanft kochen.
Salat putzen, in kleine Stücke schneiden, waschen und trockenschleudern. Am Ende der Garzeit in die Suppe geben. 3– 4 Minuten kochen und anschließend mit dem Pürierstab fein pürieren. Mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft würzen. Mit dem Chiliöl servieren.
VARIANTEN
Sie können anstelle des Römersalats auch jeden anderen Salat verwenden. Besonders eignet sich Salat, der ein wenig zu welk geworden ist, um ihn frisch zu essen.
TIPP:
Die Suppe schmeckt auch kalt hervorragend. Nach dem Abkühlen sollte sie aber noch einmal abgeschmeckt werden.
GETRÄNK:
Bier mit zitrusartiger Hopfennote
Gumbo z’herbes
Gumbos, würzige Eintöpfe, sind in der Cajun-Küche allgegenwärtig. Meist mit Fleisch oder Fisch zubereitet, hat die grüne Gumbo z’herbes (eine Verballhornung des französischen aux herbes) einen besonderen Status. Traditionell an Gründonnerstag serviert, ist sie seit jeher rein pflanzlich – eine Seltenheit in der Südstaaten-Küche.
ZUTATEN
1 kg gemischte Blätter von Gemüsen und Kräutern, z.B. Betegrün, Senfgrün, Blätter von Rüben, Grünkohl, Brunnenkresse, glatte Petersilie oder Möhrengrün
Salz
50 g Knoblauch
250 g Zwiebeln
150 g Staudensellerie (aus der Mitte der Staude)
250 g grüne Paprikaschoten
100 ml Öl
100 g Mehl
500 ml Gemüsebrühe (→ S. 253)
3 Gewürznelken
4 Lorbeerblätter
4 Pimentkörner
Salz
Pfeffer
Tabasco
ZUBEREITUNG
Die gemischten Blätter putzen, kräftige Stiele oder Strunke entfernen. Blätter klein schneiden. In reichlich kochendem Salzwasser 5 Minuten blanchieren. Abgießen, dabei 750 ml vom Kochwasser auffangen. Blätter gut abtropfen und abkühlen lassen. Anschließend ausdrücken und fein schneiden.
Knoblauch pellen und fein hacken. Zwiebeln pellen und 0,5 cm groß würfeln. Sellerie putzen, Blätter in kaltes Wasser legen und in den Kühlschrank geben, der Eintopf wird damit dekoriert. Sellerie in 0,5 cm große Würfel schneiden. Paprikaschoten vierteln, entkernen und ebenfalls 0,5 cm groß würfeln.
Öl in einem Topf erhitzen, Mehl unter Rühren hinzugeben. So lange unter Rühren sanft rösten, bis die Mischung eine hellbraune Farbe (Mandelschalenbraun) bekommt. Gemüsewürfel dazugeben und alles bei mittlerer Hitze 4–5 Minuten weiter braten. Knoblauch dazugeben. Unter Rühren Brühe und das aufgefangene Kochwasser dazugeben. Vorbereitete Blätter dazugeben und alles gut durchrühren. Nelken, Lorbeer und Piment dazugeben. Zum Kochen bringen und 40 Minuten sanft kochen. Am Ende der Garzeit mit Salz und Pfeffer würzen, wenn gewünscht etwas Tabasco dazugeben. Mit den Sellerieblättern garniert servieren.
TIPP:
Traditionell wird dieses Gericht auf gekochtem Langkornreis serviert.
GETRÄNK:
Wasser
Green Asparagus Vichyssoise
Die grüne Version der klassischen Vichyssoise (→ S. 116) – genau das Richtige an einem warmen Frühlingssonntag!
ZUTATEN
3 Frühlingszwiebeln
250 g mehlige Kartoffeln
500 g grüner Spargel
2 EL Butter
3 EL Öl
650 ml Gemüsebrühe (→ S. 253) Salz
Pfeffer
100 ml Milch
100 ml Sahne
1–2 TL Zitronensaft
ZUBEREITUNG
Frühlingszwiebeln putzen und in Stücke schneiden. Kartoffeln schälen und in grobe Würfel schneiden, bis zur weiteren Verwendung in kaltes Wasser legen.
Die holzigen Enden vom Spargel abschneiden. 12 Spitzen für die Garnitur abschneiden, längs halbieren und beiseitelegen. Restlichen Spargel in 1 cm lange Stücke schneiden.
Butter und 2 EL Öl in einem Topf erhitzen. Frühlingszwiebeln und Spargelstücke darin 4 Minuten bei mittlerer Hitze anschwitzen. Abgetropfte Kartoffeln und Brühe dazugeben und mit Salz und Pfeffer würzen. Zum Kochen bringen und zugedeckt bei mittlerer Hitze ca. 20 Minuten sanft kochen lassen.
Suppe mit dem Pürierstab fein pürieren. Milch und Sahne dazugeben, kurz aufkochen und anschließend durch ein Sieb gießen, dabei die festen Bestandteile kräftig mit einer Kelle ausdrücken. Suppe abkühlen lassen und anschließend mind. 4 Stunden oder über Nacht im Kühlschrank erkalten lassen.
Restlichen EL Öl in einer Pfanne erhitzen. Spargelspitzen darin bei hoher Hitze 1 Minute braten. Mit Salz und Pfeffer würzen und abkühlen lassen.
Suppe mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken und mit den Spargelspitzen dekoriert in gekühlten Schalen servieren.
TIPP:
Wenn Sie nicht warten können: Die Suppe schmeckt auch heiß.
GETRÄNK:
Sémillon, z.B. aus dem Sonoma County
Spinach Salad
Benutzen Sie für das Dressing dunkelschalige Hass-Avocados, die aromatischer als andere Sorten sind. Alle Hass-Avocado-Bäume stammen vom selben Baum in Kalifornien ab, dessen Besitzer Rudolph Hass hieß.
ZUTATEN
1 vollreife Avocado (am besten Hass-Avocado)
400 g Seidentofu
2 EL Olivenöl
3 EL Zitronensaft
2 EL Weißweinessig
75 ml Gemüsebrühe (→ S. 253, ersatzweise leicht gesalzenes Wasser)
Salz
Pfeffer
350 g Baby-Spinat
1 kleine rote Zwiebel
125 g braune Champignons
4 Scheiben Weißbrot oder anderes Brot nach Wahl (z.B. S. 242, 244)
ca. 5 EL Öl zum Braten
ZUBEREITUNG
Avocado halbieren, Stein entfernen und das Fruchtfleisch aus der Schale lösen. Klein schneiden und mit Tofu, Olivenöl, Zitronensaft, Essig und Gemüsebrühe im Standmixer (oder mit dem Pürierstab) fein pürieren. Mit Salz und Pfeffer würzen.
Spinat putzen, waschen und trockenschleudern. Zwiebel pellen und in sehr dünne Ringe schneiden. Pilze putzen und in dünne Scheiben schneiden. Brot entrinden und in 1 cm große Würfel schneiden.
Öl in einer beschichteten Pfanne erhitzen, Brotwürfel bei niedriger bis mittlerer Hitze ca. 2 Minuten unter Rühren goldbraun braten, dabei mit etwas Salz und Pfeffer würzen. Croûtons mit einer Schaumkelle rasch aus dem Öl heben und auf Küchenpapier abtropfen lassen.
Spinat in einer Schüssel mit Zwiebelringen, Pilzen und Croûtons anrichten und mit dem Avocado-Dressing servieren.
VARIANTE
Kein Tofu zur Hand? Dieser Salat kann auch mit der gleichen Menge Joghurt zubereitet werden.
TIPP:
Leicht unreife Avocados reifen mit etwas Geduld und Zeitungspapier nach: Avocados bei Zimmertemperatur in Zeitung gewickelt liegen lassen.
GETRÄNK:
Weißburgunder aus der Pfalz
Spinach Dip in a Bread Bowl
Auf keiner Party in den 1980er Jahren fehlte sie: die essbare Brotschüssel. Meist gefüllt mit einer Mischung aus Frischkäse und gehacktem TK-Spinat, verwegen gewürzt mit Zwiebel-Suppen-Pulver aus der Packung. Nicht alles war früher besser. Glücklicherweise wissen wir heute mehr: Hier eine „high-class“-Version des Klassikers.
ZUTATEN FÜR 6–8 PORTIONEN
2 Knoblauchzehen
150 g Zwiebeln
300 g Baby-Spinat
2 EL Öl
Salz
Pfeffer
300 g Frischkäse (Doppelrahmstufe)
150 g Joghurt (3,5 % Fett)
2 TL Limettensaft
Tabasco
1 rundes Brot von ca. 800 g (z.B. Sauerteig-Brot aus San Francisco → S. 242, alternativ helles, knuspriges Weizenmischbrot)
✤ Chipotle-Chilipulver (oder scharfes Pimentón de la Vera)
✤ Gemüsesticks nach Wahl oder Cracker
ZUBEREITUNG
Knoblauch pellen und fein hacken. Zwiebeln pellen und fein würfeln. Spinat putzen, waschen und gründlich trockenschleudern.
Öl in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebeln darin bei mittlerer Hitze 3–4 Minuten farblos dünsten. Knoblauch und Spinat dazugeben und unter Rühren kurz dünsten, bis der gesamte Spinat in sich zusammengefallen ist. Mit Salz und Pfeffer würzen und auf einem Blech vollständig abkühlen. Spinat anschließend gut ausdrücken und fein hacken.
Inzwischen Frischkäse, Joghurt, Limettensaft und Tabasco nach Geschmack glattrühren. Mit Salz und Pfeffer würzen, gehackten Spinat dazugeben und gründlich untermischen. 1 Stunde kalt stellen.
Vom Brot einen Deckel abschneiden und die Krume aus dem Brot lösen, so dass eine Schüssel entsteht. Kalten Spinat-Frischkäse-Dip in das Brot füllen und mit etwas Chilipulver bestreuen. Mit Gemüsesticks oder Crackern servieren.
TIPP:
Dazu können Sie die Krume aus der Mitte des Brotes servieren.
GETRÄNK:
wenig herbes Pils oder Lager
Wer in New Mexiko oder Arizona ein gegrilltes Käse-Sandwich (→ S. 208) bestellt, erntet höchstwahrscheinlich seltsame Blicke. Denn dort isst man mit Käse gefüllte gegrillte Quesadillas. Der gegrillte Fladen stammt ursprünglich aus Mexiko und wurde mit Cheddar als Füllung quasi eingebürgert.
ZUTATEN
1 vollreife Avocado (am besten Hass-Avocado)
100 g saure Sahne
1–2 TL Limettensaft
Salz
Pfeffer
175 g Cheddar
25 g eingelegte Jalapeños
2 Frühlingszwiebeln
8 Weizen-Mais-Tortillas (→ S. 235)
✤ Koriandergrün
ZUBEREITUNG
Für den Dip Avocado halbieren, Stein entfernen und Fruchtfleisch aus der Schale lösen. Zusammen mit der sauren Sahne und Limettensaft mit dem Pürierstab fein pürieren. Mit Salz und Pfeffer würzen. Kalt stellen.
Für die Quesadillas Käse reiben. Jalapeños abtropfen lassen und fein hacken. Frühlingszwiebeln putzen und in dünne Scheiben schneiden. Alles zusammen in einer Schüssel mischen.
4 Tortillas auf die Arbeitsfläche geben. Käsemischung darauf verteilen.
Mit 4 weiteren Tortillas abdecken und andrücken.
In einer beschichteten Pfanne oder auf dem mittelheißen Grill von jeder Seite 3–4 Minuten grillen. Mit dem Dip servieren und mit Koriander garnieren.
GETRÄNK:
mexikanisches Bier oder eine Margarita
Egg Salad Melt
Eier-Salat-Sandwiche sind ein amerikanischer Klassiker. Wir legen noch einen obendrauf, wörtlich, und verwandeln es mit einer Scheibe Käse zu einem sättigenden Hauptgericht.
ZUTATEN FÜR 2 – 4 PORTIONEN
6 Eier
1 Frühlingszwiebel
75 g eingelegte Gewürzgurken oder Cornichons
1 Stange Staudensellerie
1 Zweig Dill
75 g Mayonnaise (→ S. 254)
2 EL scharfer Senf
Salz
Pfeffer
2 English Muffins (→ S. 245)
4 Scheiben Cheddar (ca. 75 g)
ZUBEREITUNG
Eier in ca. 9 Minuten hart kochen. Kalt abschrecken, pellen und abkühlen lassen.
Frühlingszwiebel (Weiß und Grün) putzen und in feine Scheiben schneiden. Gurken fein würfeln. Sellerie von Fäden befreien und fein würfeln. Dill zupfen und grob hacken. Mayonnaise in eine Schüssel geben und mit Senf, Zwiebeln, Gurke und Sellerie mischen. Mit Salz und Pfeffer würzen. Die abgekühlten Eier grob hacken und unter die Mayonnaise mischen.
English Muffins waagerecht halbieren und im Toaster leicht toasten. Backofengrill vorheizen.
Muffinhälften auf ein Blech geben und den Eiersalat darauf verteilen. Mit jeweils 1 Scheibe Käse belegen und unter dem Grill gratinieren.
Sofort servieren.
VARIANTE
Sie können natürlich auch jedes andere helle Brot verwenden, zum Beispiel Sauerteig-Brot aus San Francisco (→ S. 242).
GETRÄNK:
Pale Ale oder herbes Pils
Mashed Peas with Mint and Mozzarella
Wie Laura Chenel den Ziegenkäse (→ S. 36