Vanlife in Amerika - Svenja Reidelbach - E-Book

Vanlife in Amerika E-Book

Svenja Reidelbach

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  • Herausgeber: epubli
  • Kategorie: Lebensstil
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2022
Beschreibung

Du möchtest mit dem Campervan Vanlife in Amerika erleben? Aber hast keine Ahnung, wo du anfangen sollst? Kann man als Tourist überhaupt einfach ein Auto in den USA kaufen? Oder in Südamerika? Darf man wildcampen? Ist Vanlife wirklich so toll, wie Social Media es einem glaubend machen will? Und wie funktioniert das eigentlich an den Grenzen mit dem Campervan? Das alles möchten wir dir in unserem Buch vermitteln. Wir waren 2 Jahre mit dem Campervan von Alaska bis Rio de Janeiro unterwegs. Mit zwei Campervans um genau zu sein. Profitiere von unseren Erfahrungen und Tipps beim Kauf und Verkauf unserer Fahrzeuge in Nord-, Zentral- und Südamerika und vermeide böse Überraschungen. Wir erklären dir, was ein Poder ist und in welchen Ländern du auch als ausländischer Tourist einfach einen Campervan kaufen kannst. Zudem verraten wir dir, wie Vanlife auf dem amerikanischen Kontinent wirklich ist und wie oft wir tatsächlich an einsamen Stränden und Bergseen übernachtet haben. Und wie oft doch nur auf weniger schönen Parkplätzen. Zudem gibt es über 120 Seiten detaillierte Länderinfos mit allen wichtigen Informationen zu Grenzübertritten, Kfz-Versicherungen und sonstigen lokalen Besonderheiten! Mit unserem Buch wollen wir dir die Reiseplanung erleichtern - sodass du selbst nur noch ins Vanlife in Amerika starten musst!

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Vanlife in Amerika - Tipps und Erfahrungen aus 2 Jahren Vanlife-Reise

ImpressumAn wen richtet sich dieses eBook?Basiswissen & Vorbereitung Vanlife – Mythos & RealitätAutokauf & VerkaufFahrzeugwahlDer Umbau zum CampervanVersicherung für deinen CampervanGrenzübertritteLänderinfosNützliches Werkstatt-ABC auf Englisch, Spanisch und PortugiesischUnd nun?

Impressum

Vanlife in Amerika

Nordamerika, Zentralamerika, Südamerika

Tipps & Erfahrungen aus 2 Jahren Vanlife-Reise

© 2020 Svenja Reidelbach & Peter Reidelbach

2. Auflage 2020

ISBN: 9783753100975

Herausgeber: Svenja und Peter Reidelbach GbR, Freischöffenweg 19, 44339 Dortmund

Fotos & Grafiken: Peter Reidelbach

Covergestaltung: Svenja Reidelbach

Weitere Tipps und Reiseberichte auf www.work-travel-balance.de

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Die Benutzung dieses Buches und die Umsetzung der darin enthaltenen Informationen erfolgt ausdrücklich auf eigenes Risiko. Die Autoren & Herausgeber können für etwaige Unfälle und Schäden jeder Art, die sich bei Anwendung und Befolgung der in diesem Buch aufgeführten Tipps und Hinweise, aus keinem Rechtsgrund eine Haftung übernehmen. Haftungsansprüche gegen die Autoren oder Herausgeber für Schäden materieller oder ideeller Art, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und/oder unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind grundsätzlich ausgeschlossen. Rechts- und Schadenersatzansprüche sind daher ausgeschlossen. Das Werk inklusive aller Inhalte wurde unter größter Sorgfalt erarbeitet. Die Autoren & Herausgeber übernehmen jedoch keine Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit und Qualität der bereitgestellten Informationen. Druckfehler und Falschinformationen können nicht vollständig ausgeschlossen werden. Die Autoren & Herausgeber übernehmen keine Haftung für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der Inhalte des Buches, ebenso nicht für Druckfehler. Es kann keine juristische Verantwortung sowie Haftung in irgendeiner Form für fehlerhafte Angaben und daraus entstandenen Folgen von den Autoren & Herausgebern übernommen werden. Für die Inhalte von den in diesem Buch abgedruckten Internetseiten sind ausschließlich die Betreiber der jeweiligen Internetseiten verantwortlich. Die Autoren& Herausgeber haben keinen Einfluss auf Gestaltung und Inhalte fremder Internetseiten. Die Autoren & Herausgeber distanzieren sich daher von allen fremden Inhalten. Zum Zeitpunkt der Verwendung waren keinerlei illegalen Inhalte auf den Webseiten vorhanden.

An wen richtet sich dieses eBook?

Wir haben uns 2018 dazu entschieden, unseren Traum vom „Vanlife“ in Amerika endlich wahr zu machen und sind nach Alaska geflogen. Unser Plan war es, vor Ort einen Campervan zu kaufen und damit bis Mexiko zu fahren. Im Endeffekt waren wir mit unserem Bulli von Alaska bis Nicaragua unterwegs und haben ihn schließlich in Honduras weiterverkauft. Doch damit war unsere Reise nicht zu Ende. Nach einer kurzen Pause vom Vanlife haben wir uns entschieden, die Reise in Südamerika fortzusetzen. Daher haben wir in Kolumbien ein neues Auto gekauft. Diesmal einen zum Camper umgebauten Geländewagen. Mit dem ging es dann weiter bis Rio de Janeiro in Brasilien. Genug Erfahrungen mit dem Kaufen und Verkaufen von Autos auf dem amerikanischen Doppelkontinent haben wir also gemacht, sodass wir auf die Idee kamen, dieses eBook zu schreiben.

Wir haben auf unserer Vanlife Reise durch Nord-, Zentral- und Südamerika alle Länder bereist, durch die der legendäre PanAmerican Highway (auch PanAmericana oder kurz PanAm) führt. Unsere Reise sind wir in Alaska relativ blauäugig angegangen und hatten letztlich Glück, dass ausgerechnet Alaska einer der US-Staaten ist, in dem man als Ausländer ohne Visum ziemlich einfach ein Fahrzeug kaufen und auf sich registrieren lassen kann. Doch die wirklichen bürokratischen Hürden gingen erst in Zentralamerika so richtig los. Alle notwendigen Informationen, Gesetze und Tipps mussten wir stets mühsam zusammensuchen und natürlich auch einiges auf der Reise lernen. Daher haben wir uns entschieden, dieses eBook zu schreiben, um dir deine Vanlife-Reise durch Nord-, Mittel- und Südamerika bzw. entlang der PanAmericana zu erleichtern.

An wen richtet sich dieses eBook?

Da wir in dem eBook unsere eigenen Erfahrungen in den Vordergrund stellen, richtet sich das eBook tendenziell an alle, die einen ähnlichen Reisestil haben wie wir. Wir haben keinen eigenen, vollausgestatteten Luxus-Camper aus Deutschland mitgebracht – allein schon, weil wir den a) nicht hatten und b) die Kosten für die Verschiffung sparen wollten. Denn schließlich gibt es auf dem amerikanischen Kontinent genügend Campervans. Uns ging es beim Vanlife nicht um den größtmöglichen Komfort, sondern darum, etwas zu erleben und in der Natur zu sein. 

Klingt nach dir und deinem Reisestil? Dann ist dieses eBook genau richtig für dich!

Wir selbst sind Anfang 30 und haben unsere Jobs und Wohnung in Deutschland gekündigt, um unsere Reise-Träume zu erfüllen. Wir haben die Reise von Ersparten finanziert sowie durch  unseren Reiseblog www.work-travel-balance.de, auf dem wir Reisetipps, Routen-Vorschläge und Reiseführer veröffentlichen. Außerdem halten wir in Deutschland Vorträge über unsere Reisen.

In diesem eBook erklären wir dir alles, was wir auf unseren Reisen über Vanlife und Overlanding in Nord-, Mittel-, und Südamerika gelernt und recherchiert haben. Wir möchten dir nützliches Basiswissen rund ums Thema Vanlife, Fahrzeugwahl, Autokauf und -Verkauf auf dem amerikanischen Kontinent sowie den Camper-Ausbau vor Ort geben. Außerdem teilen wir mit dir unsere Erfahrungen zu Grenzübertritten, Kfz-Versicherungen und Infos für die einzelnen Reiseländer – vom Zustand der Straßen über visumstechnische Besonderheiten bis hin zur Ersatzteilverfügbarkeit. Was wir nicht groß thematisieren, ist die Fahrzeug-Verschiffung aus Europa, denn das haben wir selbst nie gemacht. Wir fokussieren uns in diesem Buch auf den Kauf und Verkauf vor Ort.

Alle Inhalte haben wir nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert bzw. selbst erlebt. Dennoch oder sogar genau aus diesem Grund erhebt dieses eBook keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir können dir nur sagen, wie es bei uns war oder eben bei Leuten, die wir unterwegs getroffen haben. Sicherlich gibt es auch Meinungen und Erfahrungen anderer Reisender, die von unseren abweichen. Und Regeln und Gesetze können sich natürlich jederzeit ändern. Wir selbst waren von 2018 bis 2020 auf unserer Vanlife-Reise. Daher können wir keinen Anspruch auf Aktualität der rechtlichen Situation erheben oder dir eine Garantie geben, dass bestimmte Sachverhalte bei deiner Reise zu einem späteren Zeitpunkt noch genauso sind.

Wir sind uns dennoch sicher, dass unsere Tipps und Hinweise deine Planung und Reise entlang der PanAmericana deutlich entspannter machen und dir das ein oder andere Mal eine nützliche Hilfestellung sein werden. Und eine gute Wissensgrundlage zahlt sich immer aus. Daher wünschen wir dir nun viel Spaß beim Lesen und beim Planen deiner Vanlife-Reise in Nord-, Zentral- und Südamerika!

Basiswissen & Vorbereitung

Wenn du dich das erste Mal mit dem Thema Vanlife in Nordamerika, Zentral- oder Südamerika beschäftigst, hast du sicherlich viele Fragen und Unsicherheiten. Was kostet Vanlife in Amerika? Wie viel Geld brauche ich? Wo finde ich jeden Abend einen Schlafplatz? Wie funktionieren Grenzübertritte mit dem eigenen Campervan? Kann ich ohne Probleme von Alaska bis Feuerland fahren oder umgekehrt? Muss ich in Zentral- und Südamerika Spanisch sprechen können? Brauche ich eine Versicherung? Woher bekomme ich die als Ausländer? Und kann ich überhaupt als Ausländer ein Auto im Reiseland kaufen?

In diesem Kapitel wollen wir dir einen allerersten Überblick über die Basics geben und dir verraten, wie und wo du an zusätzliche und jeweils aktuelle Informationen kommst.

Wichtige Begriffe

In den folgenden Kapiteln wirst du immer wieder über ein paar Begriffe stolpern, die beim Vanlife in Amerika zum Alltag gehören. Bevor es zu Verwirrung kommt, die wichtigsten Wörter, die in diesem eBook immer wieder vorkommen werden einmal kurz erklärt.

Overlanding / Overlander

Beim Overlanding geht es wie schon der Name vermuten lässt um das grenzüberschreitende Bereisen verschiedener Länder mit einem Fahrzeug. Ob du dabei auf den Hauptverkehrsstraßen oder Off-Road unterwegs bist, ist dabei zweitrangig. Was zählt ist die freie und unabhängige Art mit dem eigenen Fahrzeug zu reisen.

PanAmericana

Der PanAmerican-Highway oder auch Panamericana ist ein System von Schnellstraßen, das sich fast vollständig von Alaska bis Feuerland in Argentinien erstreckt. Das Straßennetzwerk umfasst ungefähr 48.000 km und ist in seiner längsten Nord-Süd-Verbindung ca. 25.750 km lang.

Darien Gap

Wenn du nicht nur in einem Teil des amerikanischen Doppelkontinents unterwegs sein willst, sondern von Zentralamerika nach Südamerika oder umgekehrt reisen möchtest, ist das Darien Gap für dich ein Thema. Viele, die sich das erste Mal mit der Reise auf der PanAmericana beschäftigen, müssen schnell feststellen, dass man die berühmte Straße gar nicht komplett durchfahren kann. Das Problem ist das sogenannte Darien-Gap: ein nicht erschlossenes Dschungelgebiet ohne Straßen im Grenzgebiet von Panama und Kolumbien. Die einzige Möglichkeit, deinen Campervan von Panama nach Kolumbien (oder umgekehrt) zu bringen, ist ein (kostspieliges) Containerschiff. An dieser Stelle soll das Darien Gap nur eine Info für den Hinterkopf bei der Planung sein. Mehr Infos gibt es später im Kapitel über die Grenzübertritte.

Temporary Import Permit (TIP)

Die Temporary Import Permit, kurz genannt TIP, ist quasi das Visum deines Fahrzeugs. Bei jedem Grenzübertritt in Nord-, Zentral- und Südamerika benötigst du ein solches TIP, temporär mit deinem Fahrzeug einreisen zu dürfen. Die einzelnen Staaten wollen somit sicherstellen, dass du dein Fahrzeug nicht illegal (und an der Staatskasse vorbei) im Land verkaufst oder verschrottest.

Poder

Ein Poder ist eine Vollmacht, die es dem Käufer erlaubt, den unmittelbaren Besitz des Fahrzeugs auszuüben. Es erlaubt dir also, das Fahrzeug eines anderen (des rechtmäßigen Eigentümers) zu fahren, dafür Versicherungen abzuschließen sowie TIPs zu erhalten und Landesgrenzen zu passieren. Offizieller Eigentümer wirst du mit diesem Dokument allerdings nicht.

Digitale Helferlein

Der erste Schritt ist getan: Du hast dieses eBook gekauft und bist bereits bis hierhin gekommen Dennoch gibt es viel mehr zum Thema „Vanlife in Amerika“ zu wissen. Und vor allem tagesaktuelle Infos, die ein Buch niemals liefern kann, sind für deine Reise wichtig. Seien es neue Campingspots oder eine gesperrte Grenze. Daher folgende Tipps, um in das Thema Vanlife in Nord- bis Südamerika und Reisen entlang der PanAmericana reinzukommen:

Egal, ob du Facebook magst oder nicht: Wenn du eine Vanlife-Reise (mehr oder weniger) entlang der PanAmericana planst, ist die Facebook-Gruppe

PanAmerican Travelers Association

wirklich nützlich. Hier tauschen sich Reisende bei spezifischen Fragen und über aktuelle Reisetipps und -warnungen aus. Außerdem bieten hier viele Reisende am Ende ihrer Reise ihr Fahrzeug zum Verkauf an. Daher unser Tipp: Tritt

bereits

während der Planungsphase

der Facebook-Gruppe bei. Übrigens: Wir selbst haben uns absolut nicht strikt an den Verlauf des PanAmerican Highways gehalten, aber das tut den Infos in der Gruppe keinen Abbruch 😊

Lade dir die

App

iOverlander

auf dein Smartphone herunter. Sie ist kostenlos und (trotzdem) Gold wert. In iOverlander kann jeder Campingplätze (offizielle und Wildcamping) eintragen und bewerten. Auch andere Services wie Werkstätten, Tankstellen, Orte zum Trinkwasser auffüllen, Tipps zu Grenzübergängen und vieles mehr findest du kinderleicht über iOverlander. Und das Beste: die App funktioniert auch offline. Wir kennen keine Vanlife-Reisenden zwischen Alaska und Feuerland, die die App nicht nutzen. In Nordamerika sind zusätzlich noch Wiki Camps USA und Wiki Camps Canada zu empfehlen. Lade dir die App bereits vorab runter – so bekommst du einen ersten Eindruck von der Infrastruktur deiner Vanlife-Region.

Kommunikation mit Einheimischen

Wenn du nicht nur in den USA und Kanada unterwegs sein willst, sondern auch in Mexiko, Zentral- und/oder Südamerika, solltest du frühzeitig anfangen, wenigstens ein bisschen Spanisch zu lernen. Unserer Erfahrung nach sprechen die Menschen – abgesehen vor sehr touristischen Regionen und manchen Großstädten – in den seltensten Fällen Englisch. Beim Vanlife bist du aber immer wieder in sehr abgelegenen Regionen unterwegs und vollkommen auf dich gestellt. Ein paar Brocken Spanisch um im Zweifel mit einem Mechaniker oder auch nur dem Betreiber des Campingplatzes zu kommunizieren, sind daher unerlässlich. Klar, gibt es inzwischen viele hilfreiche Übersetzungs-Apps, aber du wirst definitiv mehr von den Locals akzeptiert und wirst tiefer in die Kultur eintauchen können, wenn du dich einigermaßen passabel mit den Einheimischen unterhalten kannst.

Dabei musst du kein grammatikalisch perfektes Spanisch sprechen. Es reicht völlig, wenn du die Grundgrammatik lernst und ein kleines Vokabular aufbaust. Mit der Zeit wirst du merken, dass du unterwegs automatisch mehr und mehr lernst, da du in den meisten Regionen Zentral- und Südamerikas einfach dazu gezwungen bist, Spanisch zu sprechen. Faszinierend sind auch die kleinen, aber feinen sprachlichen Unterschiede in den Ländern Lateinamerikas. In Paraguay und Chile wird ein völlig anderes Spanisch gesprochen als in Mexiko und Kolumbien. Aber auch damit kommt man irgendwann klar. In manchen Regionen Lateinamerikas kommst du übrigens nicht einmal mit Spanisch weiter: So mussten wir in manchen entlegenen Regionen in Guatemala und Peru feststellen, dass die Einheimischen sich nur in der jeweiligen indigenen Sprache verständigen können. Aber das sind natürlich eher die Ausnahmen.

Wenn du im Französischsprachigen Teil Kanadas oder in Brasilien unterwegs sein willst, gilt das gleiche natürlich für Französisch und Portugiesisch. Und selbstverständlich Englisch für die USA und den Rest von Kanada.

Egal, wie gut du bereits Englisch, Spanisch oder Portugiesisch sprichst, bestimmte Kfz-Fachbegriffe sind dir vielleicht noch nicht geläufig. Um es dir vor Ort etwas leichter zu machen, haben wir dir am Ende dieses eBooks ein kleines Werkstatt-ABC mit den wichtigsten Begriffen auf Englisch, Spanisch und Portugiesisch zusammengestellt.

Kosten im Überblick

Die Frage nach den Kosten ist meist eine der ersten, die wir gestellt bekommen. Wie viel muss man gespart haben? Kann man unterwegs arbeiten? Ist Nordamerika wirklich so viel teuer als Zentral- und Südamerika? All diese Fragen wollen wir in diesem Kapitel beantworten.

Budget für Vanlife in Amerika

Auch wenn wir selbst dank einer Haushaltsbuch-App relativ genau wissen, was wir in den einzelnen Ländern ausgegeben haben, ist die Frage trotzdem nicht so leicht pauschal zu beantworten. Wie viel Geld du brauchst, hängt vor allem von deinem persönlichen Reisestil und deinen Präferenzen ab. Kochst du selbst oder gehst du eher auswärts essen? Wenn ja, Streetfood oder in ein richtiges Restaurant? Sind dir Aktivitäten und geführte Touren wichtig oder wanderst du einfach auf eigene Faust? Möchtest du wildcampen oder lieber auf offiziellen Campingplätzen stehen? Die Fragenliste könnten wir noch ewig weiterführen.

Ein weiterer Faktor, von dem dein Budget abhängt, ist natürlich das Reiseland selbst. In Nordamerika ist das Leben allgemein teurer als in Zentral- und Südamerika. Jedoch lässt sich auch das nicht immer pauschalisieren. Importierte Güter sind in den Schwellen- und Entwicklungsländern oft deutlich teurer als z.B. in den USA oder in Deutschland. Dennoch haben wir festgestellt, dass unsere durchschnittlichen Kosten in allen Ländern im Endeffekt doch sehr ähnlich waren. Wie kommt das? – Weil wir unseren Lebensstil dem Reiseland entsprechend angepasst haben. So haben wir im teuren Nordamerika meist selbst gekocht, während wir im günstigen Zentralamerika meist auswärts essen waren. Dort haben wir auch häufiger mal eine Aktivität wie eine Kajaktour gemacht, während wir im teuren Nordamerika lieber wandern waren. So waren unsere Durchschnittskosten pro Region letztlich auf einem ähnlichen Level.

Bitte beachte, dass die genannten Werte unsere persönlichen Erfahrungen widerspiegeln und nicht zwingend auf deine individuelle Reise übertragbar sind.

Folgende Richtwerte (über die Länder gemittelt) können wir dir als Orientierung geben:

Kraftstoff: 0,10 EUR/km

Reparaturen, Nebenkosten & Wartung: 0,10 EUR/km

Kranken- & Kfz-Haftpflicht-Versicherung: 100 EUR/Monat

Kosten für Nahrungsmittel: 300 EUR/Monat

Kosten für Unterkünfte: 150 EUR/Monat

Kosten für Aktivitäten: 150 EUR/Monat

Sonstige Kosten: 50 EUR/Monat

Hin- und Rückflug: 1.500 EUR

Verschiffung Darien-Gap (unserer Recherche nach): 1.500 EUR

Kosten für deinen fahrbaren Untersatz: da sind deiner Fantasie keine Grenzen gesetzt😊 Wir selbst haben für unseren T4 Eurovan 4.500 USD gezahlt und nochmal etwa 500 USD in den Umbau und Equipment gesteckt

Bei einer 18-monatigen Reise zu zweit von Alaska bis nach Feuerland (wir gehen mal von 50.000 km inkl. Umwegen aus), kommst du so beispielsweise auf 20.750 EUR pro Person. Hinzu kommen dann noch ggf. die Kosten für die Verschiffung deines Fahrzeugs von/nach Europa bzw. die Differenz von Kauf- und Verkaufspreis deines Campervans. Du siehst also: Einen Kleinwagen solltest du dir schon angespart haben – dafür bekommst du aber auch ein einmaliges Erlebnis!

Aber was, wenn du das Geld nicht gespart hast und dennoch ins Vanlife in Amerika starten willst?

Unterwegs arbeiten als Vanlifer

Im Optimalfall kannst du als digitaler Nomade von unterwegs aus arbeiten und dir so die Reise finanzieren. Wenn du bereits ortsunabhängig arbeitest, kannst du das natürlich einfach weiterhin tun. Allerdings bist du dann auf deiner Vanlife-Reise vermutlich oft eingeschränkt, da unserer Erfahrung nach die Internet-Versorgung nicht immer ideal ist. Trotz lokaler SIM-Karten hatten wir zum Beispiel nicht immer Empfang in den Nationalparks. Wenn du einen dringenden Auftrag fertig stellen musst, müsstest du möglicherweise deine Route ändern. Und du brauchst beim Wildcamping dann natürlich eine gute Stromversorgung für den Betrieb deines Laptops. Das alles ist irgendwie machbar, indem du zum Beispiel deine Reiseroute entsprechend anpasst und Solarmodule auf deinen Campervan installierst, aber du solltest dir darüber vorher entsprechend Gedanken machen.

Unserer Erfahrung nach finanzieren die meisten Vanlife-Reisenden in Amerika die Reise allerdings tatsächlich von Erspartem. Eine weitere Option wäre es, unterwegs Jobs anzunehmen. Hier ist allerdings zu beachten, dass lediglich Kanada ein Work & Travel Visum anbietet – und das auch nur bis zu einem bestimmten Maximalalter. In den USA bräuchtest du ein spezielles Arbeitsvisum, was in der Regel nicht mal eben so zu ergattern ist wie ein Touristenvisum. In Zentral- und Südamerika solltest du beachten, dass das Lohnniveau deutlich unter dem liegt, das du aus Europa gewohnt bist. Zudem besteht die Frage, ob du unter Umständen einem Einheimischen den Job wegschnappst, der dringender darauf angewiesen ist als Reisende aus Europa. Das alles sind natürlich sehr individuelle Überlegungen. Wir selbst haben die Reise aus Erspartem finanziert und würden das auch empfehlen. Denn: Die Zeit, die du unterwegs arbeitest, geht natürlich auch von deiner Reisezeit ab. Das heißt, wenn du zwei Jahre reisen willst, aber die Hälfte der Zeit unterwegs arbeitest, hast du effektiv weniger Zeit um vor Ort die Reiseländer zu erkunden. Daher haben wir die Arbeit lieber in Deutschland getan. Hier konnten wir sicher sein, einen guten Lohn zu bekommen und mussten uns nicht mit einem Arbeitsvisum oder ähnlichem befassen.

Die beste Reisezeit

Bevor du deine Vanlife-Tour in Amerika startest, lohnt sich ein Blick auf den Kalender und auf die jeweils besten Reisezeiten in den einzelnen Regionen. Denn vor allem, wenn du die komplette Strecke von Alaska bis nach Feuerland fahren willst, stellt sich eine Frage: Wann ist eigentlich die beste Zeit um deine Vanlife-Tour durch Amerika zu starten?

Kurz gesagt: Es gibt sie nicht. Es ist einfach verdammt schwierig, eine optimale Reisezeit für die gesamte Route auszumachen und dementsprechend gibt es auch keinen perfekten Starttermin. Grob kann man sagen, dass sich bei einem Start in Nordamerika die Sommermonate Mai bis Juli anbieten und für einen Start in Südamerika eher die Monate November bis Februar. Die PanAmericana verläuft durch unzählige Klima-, Höhen- und Vegetationszonen und es ist nahezu unmöglich, in allen Regionen die optimale Reisezeit zu treffen. Selbst innerhalb einzelner Länder Südamerikas variiert diese stark und ist abhängig davon, ob du gerade in die Berge, an die Küste oder in den Regenwald möchtest. Früher oder später wirst du somit zwangsläufig eine zu kalte, zu heiße oder zu nasse Region passieren müssen. Zusätzlich hängt es natürlich stark von deiner individuellen Reisegeschwindigkeit ab, ob du die jeweils idealen Reisezeiten überhaupt zeitlich schaffen kannst ohne zu hetzen.

Die folgende Grafik soll dir nur einmal ein Gefühl vermitteln, wie eine grobe Routenplanung mit möglichst guten Wetterbedingungen aussehen könnte.

Vanlife – Mythos & Realität

Der Begriff Vanlife wurde in den vergangenen Jahren sehr gehypt. Viele Menschen haben nicht zuletzt durch Social Media ein sehr romantisches, um nicht zu sagen verzerrtes Bild vom Vanlife. 

Der Traum vom Vanlife und die Realität

Also wie ist Vanlife wirklich? Ganz einfach: Mal so, mal so. Manchmal ist Vanlife wunderschön und das Beste, das du dir vorstellen kannst. Manchmal findest du einen tollen abgelegenen Ort und kannst aus deinem Campervan-Bett den Sonnenuntergang beobachten. Oder das Meer rauschen hören. Morgens als erstes in einen kristallklaren See springen. Und abends beim Lagerfeuer Stockbrot machen. Ganz genau so, wie du es dir vielleicht erträumt hast.

An anderen Tagen ist Vanlife aber auch einfach ziemlich kacke. Du findest keinen guten Schlafplatz und musst irgendwo mit zwielichtigen Gestalten auf einem Supermarkt-Parkplatz übernachten. Oder du frierst dir nachts den Hintern ab, weil dein Campervan einfach doch nicht so gut isoliert ist wie deine Wohnung zuhause. Oder du machst vor lauter Hitze kein Auge zu. Fenster auflassen geht aber auch nicht wegen der aggressiven Moskitos. Und obendrein macht die Kühltruhe die Hitze nicht mehr mit und am nächsten Morgen ist die Frühstücks-Milch sauer geworden. Solche Tage gibt es nicht ständig, aber auf jeden Fall kommen sie immer wieder vor. Und darauf solltest du mental einfach eingestellt sein.

Wir wollen dir auf keinen Fall die Lust am Vanlife verderben. Aber wir wollen auch kein unrealistisches Bild von grenzenloser Freiheit und purem Glück zu jeder Tages- und Nachtzeit suggerieren. Denn selbstverständlich hat alles im Leben seine Vor- und Nachteile. So auch das Vanlife. Es gibt gute und schlechte Aspekte:

Du hast die ganz große Freiheit – aber eben auf kleinstem Raum