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VEGAN QUEENS – die aktualisierte Neuausgabe! Sophia Hoffmann, Köchin, Autorin und Gastronomin, präsentiert die wahren Heldinnen einer neuen Food-Bewegung: Inspirierende Frauen, die als Köchinnen, Bäckerinnen und Unternehmerinnen in einer immer noch männlich dominierten Industrie ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht haben und hier ihre Erfolgsrezepte verraten! Diese Frauen sind Vorbilder für eine neue Küchengeneration, denn sie repräsentieren einen Wandel, der sich nicht nur durch einen Fokus auf pflanzliche Küche auszeichnet, sondern auch dadurch, dass sie neue Wege gehen und Dinge anders machen. Auch in der neuen, aktualisierten Ausgabe sind die Porträts aller alten Queens inklusive Updates enthalten, außerdem werden drei neue Köchinnen vorgestellt. Eingebettet in köstliche, vegane Menüs, die kulinarische Geschichten erzählen und sich der Vielfalt von Pizza, Pasta, kunterbunten Stullen und vielem mehr widmen, gibt es hier Vorspeisen, Hauptgänge, Desserts, Kuchen, Drinks, Raffiniertes, Einfaches, Saisonales und Klassiker neu erzählt. Diese Frauen und ihre Rezeptevermitteln Genuss, Inspiration und Lebensfreude pur! VEGAN QUEENS ist ein Kochbuch voll mit Küchengeschichten, Rezepten, Menüs und Infos, das die große Bandbreite pflanzlichen Kochens zeigt. Ein bewusster Umgang mit Lebensmitteln und eine gesunde Ernährung, gepaart mit einer ordentlichen Portion an Kreativität - und natürlich jeder Menge Geschmack!
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 197
Vorwort
Vegan Queens
Gewürze. Salze. Öle. Urlaub für die Sinne
Das Kräuterzeit Menü
Franziska Schmid — Veggie Love
Crostini mit hausgemachtem Thymian-Pilz-Schmalz
Franziskas Bärlauch-Risotto mit essbarer Blütenpracht
Franziskas Orecchiette mit bunten Möhren, Sauerampfer und Mandelsplittern
Tortellini mit Sauerampfer-Pesto-Mandelricotta-Füllung
Petersilienkartoffeln „International“
Cremiges Erdbeer-Basilikum-Eis mit knusprigem Teigblatt
Erdbeer-Basilikum-Sorbet mit Schoko-Knusperhaube
Das Detox vs. Dessert Menü
Laura Villanueva — Tausendsuend
Detox Menü
Rainbow Rollen mit kunterbunter Füllung
Orange Glücksschüssel mit Kurkuma-Tahini-Dressing
Lauras saftiger Raw Carrot Cake
Dessert Menü
Horchata massiva Mandel-Kakao-Dattel-Zimt-Milch
Himmlische Drei Zutaten Peanut Butter Cups
Der beste Apfelkuchen der Welt von Laura
Topfenknödel mit Vanillebröseln und Himbeerröster
Das Pizza & Drinks Menü
Jule Zachow — Chaostheorie
Grundrezept Pizzateig
Aromatische Tomatensauce und Schmortomaten
Calzone mit Spinat, Walnüssen, Cashew-Mozzarella und Basilikum
Pizza mit lila Cashew-Sourcream, hauchdünnen Kartoffeln und frischem Rosmarin
Pizza mit Tomatensauce, sautierten Pilzen, Cashew-Mozzarella und Oregano
Süße Pizza mit Schokocreme, Banane und Peanut-Crunch
Drinks
Jules Kirschblütenzauber
Jules Prenzlauer Berg Mule
Peggy Chan — Grassroots Initiatives & Zero Foodprint Asia
Pikanter Gemüse-Meeresalgen-Salat
Peggys herzhaftes Porridge aus Urgetreide
Das Stullen Menü
Luisa Dlugay — Stullenbüro
Lila Brot
Schwarzes Brot
Schwarze Stullen mit karamellisierter Möhrencreme und erröteten Kichererbsen
Luisas Lila Stullen mit Erdnuss-Rosmarin-Rote-Bete-Creme
Pulled Mushroom Sandwich mit hausgemachter BBQ-Sauce und rotem Coleslaw
Das Game of Thrones Menü
Elena Grimm & Franziska Schauren — TofuTussies
„Wolf Bread“ Roggen-Sauerteig mit Fenchelsamen und Nelken
„The Heart Tree“ Ofen-Blumenkohl mit essbaren Blüten
„The Khaleesi eats the heart out“ Süßkartoffel mit blutrotem Chili sin Carne
„Ned Stark’s Head“ Bösartige Zitronen-Marzipan-Cakepops
„A Song Of Ice And Fire“ Bratapfel mit Salz-Karamell und Eisblock aus roter Traube
Das Ganz-in-Weiß Menü
Lauren Wildbolz — vegan kitchen
Transparenter Birnen-Fenchel-Salat
Herrlicher Mandelfeta
Blumenkohlpüree mit geröstetem Knoblauch und Ofenspargel
Kalte Mandelsuppe mit Kohlrabi-Nudeln und Bärlauchöl
Weißes Sandwich mit Radicchio, Aquafaba-Mayonnaise, Rettich und Mandelfeta
Laurens rohköstliche Cherimoya-Torte
Nina Curtis — Plant’ish & Co.
Ninas sonnig-gesunde Smoothie Bowl
Sellerie-Pasta mit Dried-Tomato-Pesto und Kräuter-Oliven
Das Noodle Doodle Menü
Lisa Müller — Lab Kitchen
Australian Avocado Bites
Lisas Drei-Nudel-Teller mit Matcha-Basilikum- & Cashew-Sauce
Papa (r) delle mit köstlichen Rahmschwammerl und bunten Semmelnbröseln
Spaghetti Bohnonese
Falsche Ravioli mit Tropicana-Füllung und Himbeer-Coulis
Das Weihnachtsmenü
Catharina Bernhardt — Happenpappen
Zweierlei Hummüsse: Steckrüben-Hummus & Cathys Rosenkohl-Hummus
Miso-Pilzsuppe mit Grünkohl-Fritatten und Weihnachtsbäumen
Deutsch-Österreichische Freundschaft: Erdäpfelkas meets Kartoffelsalat
Cathys himmlische Christmas Bowl
Hokkaido-Kürbis mit Maronen-Quinoa-Füllung und hausgemachtem blauem Sauerkraut
Luftige Aquafaba Schokomousse
Das Refugees Welcome Menü
Theresa Helmich & Sarah Lebkücher — No58 Speiserei
Afghanische Sambosa Teigtaschen mit herzhafter Füllung & Erbsenfalafel
Muhammara & Tarator Syrische Paprikapaste und libanesischer Tahini-Dip
Anas Koriander-Knoblauch-Kartoffeln
Baingan Tamatar Pakistanisches Auberginencurry
Sarah und Theresas fast traditioneller Maracuja-Käsekuchen
Zarda Opulenter Reispudding aus Pakistan
Gefen Cohen — Café Pilz
Sommerlicher Brotsalat
Gefens veganer Labneh
Das David Bowie Tribute Menü
Nina Kränsel — Let It Be
„The Rock’n Roller“ Buffalo Wings
„The Modernist“ Marinierter Rettich
„The Hippie“ Frittierte Holunderblüten
„Ziggy Pie-Dust“ Sheperd’s Pie
Ninas Bowie Burger mit Rote-Bete-Kichererbsen-Patty und Raunchy Remoulade
„Rock God meets The King“ Ninas Schokocrêpe mit Peanutbutter-Nicecream
Rest
Danksagung
Team
Die Queens
Impressum
Lieber Genussmensch,
wie schön, Dich in meinem Kochbuch begrüßen zu dürfen! Nun bist Du hier und fragst Dich sicher, was es mit den Vegan Queens auf sich hat...
Eine Weile nach der Veröffentlichung meines ersten Kochbuchs „Sophias vegane Welt“ fing ich an, über ein zweites Buch nachzudenken. Es sollte keine Fortsetzung werden (Sophias veganes Universum!?), ich wollte lieber etwas Neues wagen.
Seit der Entstehung von „ Sophias vegane Welt“ war ich viel auf Food-Events unterwegs und stellte fest, wie unterrepräsentiert weiblich gelesene Personen in der Gastronomie und im kulinarischen Bereich immer noch sind. Oftmals war ich die einzige Frau auf der Bühne.
Gleichzeitig tauchten in meinem beruflichen Umfeld immer mehr Unternehmerinnen auf, die sich in diesem Bereich selbstständig machten. Gerade im veganen Kontext nahm ich immer mehr Frauen, oftmals Quereinsteigerinnen, wahr, die sich in diese Männerdomäne wagten: Inspirierende, kreative Macherinnen. Chefinnen. Diesen Frauen, beschloss ich, mit meinem Buch eine Bühne zu bauen. Das war 2016.
Diese ist nun die überarbeitete Neuauflage des Originals und seit damals hat sich viel getan, sowohl im Leben der ursprünglichen Vegan Queens als auch in meinem eigenen. Einige haben ihre Betriebe verkauft bzw. geschlossen, manche haben der Gastronomie komplett den Rücken gekehrt. Einige haben den Standort oder das Geschäftsmodell gewechselt, Kinder bekommen oder eine neue Position angenommen. Was ihnen allen gemein ist: dass sie in Zeiten von Pandemie, Wirtschafts- und Klimakrise eine Menge Erfahrungen dazugewonnen haben.
Als ich mit meinem Verlag über eine überarbeitete Neuauflage sprach, waren zwei Dinge schnell klar: Wir wollten die Original-Porträts der Queens beibehalten und trotzdem deren aktuellen Stand abbilden, dieser findet sich deshalb in kleinen Update-Texten am Ende der Porträtseiten. Außerdem wollten wir Platz für neue Vegan Queens machen und so sind drei neue, inspirierende Menschen dazu gekommen: Peggy Chan (Seite 92), Nina Curtis Seite 156) und Gefen Cohen (Seite 222. Ich könnte noch ein ganzes weiteres Buch mit veganen Vorreiterinnen füllen, leider waren unsere Kapazitäten beschränkt, aber wer weiß, was die Zukunft bringt. Auf jeden Fall kann ich sagen, dass seit damals mein Netzwerk an Gastronominnen stetig gewachsen ist und diese Tatsache für mich einer der Gründe war, mich an mein nächstes, großes Abenteuer zu wagen.
Denn während ich diese Zeilen tippe, stecke ich knietief in den letzten Vorbereitungen für mein eigenes Restaurant HAPPA, das ich in wenigen Wochen zusammen mit meiner Gründungspartnerin Nina Petersen in Berlin eröffnen werde.
Bereits 2017 haben Nina und ich uns über das Thema Lebensmittelverschwendung kennengelernt, das ich in meinem Buch Zero Waste Küche (2019) behandle. Nina war damals ehrenamtlich für den Verein RESTLOS GLÜCKLICH tätig und wir stellten schnell fest, dass wir beide den Traum vom eigenen Restaurant hegten. 2018 wurde Nina Mutter einer Tochter und als wir 2020 schön langsam starten wollten, kam uns die Coronapandemie in die Quere. Jetzt endlich, 5 Jahre später, haben wir einen Standort gefunden, unser Konzept geschärft und sind endlich startklar.
Wir wollen alles beherzigen, was wir von den tollen Vegan Queens gelernt haben, und von Anfang auf das achten, was in der Gastronomie immer noch oft vernachlässigt wird: eine Work-Life-Balance, die die Vereinbarkeit von Familie und Betrieb erlaubt und auch die soziale Nachhaltigkeit der im Betrieb tätigen Menschen berücksichtigt. Wir wollen Teil eines positiven Paradigmenwechsels sein. Die Gedankenreise dorthin begann für mich schon damals, als ich das erste Mal anfing, an diesem Buch zu arbeiten.
Als ich 2020 mein bereits viertes Kochbuch „Die kleine Hoffmann: einfach intuitiv kochen lernen“ schrieb, befasste ich mich viel mit meiner eigenen Reise zum Beruf Kochen, die über einige Umwege erfolgte und ich fragte mich, warum ich trotz der bereits seit meiner Kindheit vorhandenen Leidenschaft nicht früher (hauptberuflich) in einer Restaurantküche gelandet bin: Es fehlte mir schlichtweg an weiblichen Vorbildern, mit denen ich mich identifizieren hätte können. Zudem eilte der Branche seit jeher ein sexistischer, latent menschenverachtender Ruf voraus, der mich sicherlich zusätzlich abschreckte.
In den letzten 10 Jahren hat sich eine Menge getan und selbst wenn Diversität in der Außenwahrnehmung der Gastronomie immer noch zu wünschen übriglässt, haben zumindest mehr Frauen ihren Weg in verschiedenste Bereiche dieses Berufsfeldes gefunden.
Egal ob mit Ausbildung oder — wie ich — als Quereinsteigerin haben sie begonnen, sich ihre eigenen Arbeitswelten zu gestalten und alteingesessene Inhalte, Muster und Hierarchien zu hinterfragen.
Quereinsteiger*innen bringen meines Erachtens immer frischen Wind in eine Branche, weil sie aus Leidenschaft handeln und sich frei von vorgegebenen Mustern bewegen.
Mir ist es wichtig, dass junge Menschen auch das professionelle Kochen zukünftig als mögliche, positive Option wahrnehmen und dort Entwicklungschancen sehen, und wenn ich durch meine Arbeit dazu beitragen kann, macht mich das sehr glücklich. Denn wie heißt es so schön: „Representation matters!“
Restaurantküchen sollten für alle Menschen ein diskriminierungsfreier Ort mit guten Arbeitsbedingungen sein. Wertschätzung sollte nicht nur krummen Karotten entgegengebracht werden, sondern auch den Menschen, die sie verarbeiten. Privatleben, Familie und Gastro-Beruf sollte für Menschen jeden Geschlechts gut vereinbar sein.
Am 08.03.2018 hatte ich ein Schlüsselerlebnis, das mich bis heute prägt: Zusammen mit fünf anderen Köchinnen durfte ich im James Beard House in New York zum International Women’s Day ein veganes 6-Gänge-Menü für 85 Gäste kochen, das erste komplett vegane Menü an diesem geschichtsträchtigen Ort überhaupt. Nach dem Dessert bekamen wir Standing Ovations und eine Urkunde, die heute in meinem Restaurant hängt.
Für mich war dieser Abend ein Meilenstein auf dem Weg in die Professionalität, denn ich habe nicht nur gelernt, dass professioneller Output auf kleinstem Raum mit Augenhöhe und höflichem Umgang möglich ist, sondern auch, dass es nichts gibt, was mehr Empowerment bringt als eine Küche voller Köchinnen, die ihre ganze Liebe und ihr Können auf den Teller bringen, sich gegenseitig unterstützen und gemeinsam Großartiges vollbringen!
Deshalb wollte ich zwei der fünf Köchinnen dieses Abends unbedingt in der Neuausgabe dabeihaben: Nina Curtis aus den USA und Peggy Chan aus Hongkong. Dazu gesellt sich Gefen Cohen aus Israel. Diese drei sind perfekte Beispiele dafür, wie viele großartige Vegan Queens es mittlerweile überall auf der Welt gibt.
Natürlich ist dieses Buch nicht nur für weiblich gelesene Personen gedacht, sondern einfach für ALLE. Neben den tollen Porträts enthält „Vegan Queens“ außerdem 10 vegane Menüs — plus sechs nagelneue Rezepte —, die sich aus dem Repertoire meiner Dinner-Abende speisen, die ich seit 2012 veranstalte. Ich habe die spannendsten Menüs herausgesucht und noch mal komplett überarbeitet. Übrigens wird es auch im HAPPA Restaurant regelmäßige Dinner-Events geben, kuckt gerne mal auf unserer Webseite www.happa-berlin.com.
Du musst natürlich auch nicht die kompletten Menüs nachkochen, sondern kannst Dir einfach rauspicken, was Dir gefällt: Vorspeisen, Hauptgänge, Desserts, Kuchen, Drinks, Raffiniertes, Einfaches, Buntes, Verrücktes, Saisonales, Klassiker neu erzählt. Blättere einfach mal durch und wenn Du gezielt nach einer Kategorie suchst, hilft Dir das Register Seite 254). Pro Menü wurden ein bis zwei Rezepte von meinen Gast-Queens beigesteuert. Sie sind mit einem Unternehmens-Emoticon gekennzeichnet.
Und natürlich sind alle Rezepte in diesem Buch vegan, genauso wie ich seit über 10 Jahren. Zum Glück muss ich im Jahr 2022 nicht mehr so häufig erklären, erstens, warum es eine gute Idee ist, den Konsum tierischer Produkte zu reduzieren, und zweitens, dass vegan auch wirklich lecker sein kann.
Und wenn es nicht lecker ist, hat wohl einfach jemand schlecht gekocht.
Ich wünsche Dir größtmögliches Kochvergnügen mit meinem Buch,
Deine Sophia
PS:
→ Ja, ein leistungsstarker Mixer kommt bei vielen meiner Rezepte zum Einsatz und ist eine sinnvolle Investition, wenn Du viel vegan kochst.
→ Ja, mit einem guten Messer macht Schnippeln mehr Spaß und strengt weniger an. Mit guten Messern nie auf Plastikbrettern schneiden, da werden sie schnell stumpf.
→ Nein, Tofu ist nicht prinzipiell langweilig, er hat nur ein Imageproblem und es gibt enorme Qualitätsunterschiede.
→ Ja, ich verwende (weißen) Zucker, alles in Maßen.
→ Ja, vegan schmeckt. Schmeckt es nicht, hat wahrscheinlich einfach jemand schlecht gekocht.
Manche Lebensmittel haben von sich aus einen so tollen Eigengeschmack, dass sie fast keine Würze benötigen. Schwarzer Reis, Hülsenfrüchte, Quinoa, reife Tomaten, knackige Karotten, frische Früchte … Doch wenn man Gewürze, Salze und Öle gezielt benutzt, kann man damit fantastische Akzente setzen und den natürlichen Geschmack noch besser unterstreichen.
Ich habe diesbezüglich einen ziemlichen Tick. So wie andere Menschen sich über Designerschuhe freuen, frohlocke ich beim Erwerb von iberischem Räuchersalz, portugiesischem Oregano, wild gesammeltem Voatsiperifery-Pfeffer aus Madagaskar oder pikantem Schwarzkümmelöl. Wenn man einmal anfängt, sich mit der Bandbreite des Angebots und den damit einhergehenden geschmacklichen Möglichkeiten auseinanderzusetzen, bekommt Kochen noch mal eine völlig neue Dimension.
Deshalb habe ich bei vielen der Rezepte in diesem Buch Empfehlungen für spezielle Salze und Gewürze ausgesprochen. Das ist einfach als Vorschlag aus meinem Erfahrungsschatz gedacht, kein Muss. Wenn Du dies oder jenes gerade nicht zur Hand hast, ist das halb so wild. Statt Rosmarin-Meersalz kannst Du auch Salz aus dem bayerischen Voralpenland verwenden und statt Schwarzkümmelöl aromatisches Olivenöl.
Salz
Ich salze fast immer ganz am Schluss und dann in Maßen. Manche Lebensmittel sind wahre Salzfresser, aber gerade wenn man vorher schon mit frischen Kräutern und Gewürzen gearbeitet hat, braucht man nur noch eine Prise Salz, um das Gericht abzurunden. Nie zu viel salzen, ganz langsam vorarbeiten … mehr geht immer, weniger nicht.
Pfeffer
Benutze niemals fertig gemahlenen Pfeffer in Pulverform. Auch wenn Du nicht gleich anfangen musst, außergewöhnliche Pfefferraritäten zu sammeln, stellt diese Form der Darreichung einen schieren Missbrauch dieses fantastischen Gewächses dar. Der Pfeffer verliert fast gänzlich sein ursprüngliches Aroma und hat nur noch sehr wenig mit dem zu tun, wozu er frisch gemahlen geschmacklich in der Lage ist.
Investiere einmal in eine Pfeffermühle mit ordentlichem Mahlwerk, die hält ein Leben lang. Kaufe hochwertige, ganze Pfefferkörner und mahle frisch.
Öl
Kaufe niemals das billigste und minderwertigste Olivenöl, das es im Supermarkt gibt. Vor ein paar Jahren kam eine Studie zu dem erschreckenden Ergebnis, dass der/die deutsche Durchschnittskonsument*in mehr Geld für Motoröl ausgibt, als für Speiseöl.
Denk daran: Du bist, was Du isst. Nicht nur, dass Du damit ein minderwertiges Lebensmittel konsumierst, das keinen gesundheitlichen Mehrwert birgt, Du unterstützt damit auch die Machenschaften einer Industrie, die mit Panscherei und Etikettenschwindel Millionen verdient. Erkundige Dich nach Gütesiegeln und Herkunft. Benutze hochpreisige Öle wohl dosiert als Geschmackszutaten und günstigere Öle wie regionales Bio-Sonnenblumenöl zum Anbraten. Beim Öl sparen heißt am falschen Ende sparen. Wenn Du ein beschränktes Budget hast, spare lieber, indem Du saisonales Gemüse kaufst und viel mit Hülsenfrüchten kochst.
Qualität statt Quantität.
Vivienne Westwood drückt es perfekt aus:
„Buy less, choose well and make it last.“
Franziskas Blog war einer der ersten im deutschsprachigen Raum, der sich voll und ganz dem Veganismus widmete.
Noch heute ist sie als Content Creator und Autorin eine Ausnahmeerscheinung, da sie im Fashion-, Beauty- und Lifestyle-Bereich nicht nur Wert auf vegane Produkte legt; auch Fairtrade und Nachhaltigkeit sind für sie eine Grundvoraussetzung.
Franziska zeigt, dass es möglich ist, hohe ethische Ansprüche zu haben ohne auf ausgewählte Konsumgüter verzichten zu müssen, die das Leben schöner machen. Und natürlich gehört auch gutes Essen dazu.
Franziskas Unternehmen
Ich bin die Gründerin des Online Magazins für vega-nen Lifestyle „Veggie Love“, in dem es um vegane und faire Eco Fashion, Kosmetik, Cafés und Restaurants geht. Ich schreibe über das schöne Leben, denn ich mag schöne Dinge. Diese sollen aber weder der Umwelt noch anderen Menschen oder Tieren schaden.
Veggie Love ging im August 2010 online. Relativ schnell habe ich nach dem Start der Seite angefangen, auch für andere Medien über veganen Lifestyle zu schreiben. Außerdem habe ich zu dieser Zeit die beiden Bücher „Grüne Smoothies“ und „Local Superfood“ geschrieben und seit Anfang 2016 arbeite ich Vollzeit an Veggie Love.
Kulinarik
In meiner Familie war Essen immer ein wichtiges Thema. Es wurde viel gekocht und übers Kochen geredet. Man verwendete frische saisonale und regionale Lebensmittel, das Motto lautete: „Der Kühlschrank ist die beste Apotheke“ bzw. „Du bist, was du isst!“.
Als ich vor über acht Jahren vegan wurde, habe ich noch besser verstanden, was damit gemeint ist und wie unmittelbar gesunde Ernährung mit unserem körperlichen und seelischen Wohlbefinden zusammenhängt.
Regionale Superfoods
Nach der Veröffentlichung von „Grüne Smoothies“ wurde ich von Leser*innen immer wieder gefragt, ob man diese mit Superfoods wie Chia oder Acai nicht noch viel gesünder machen könnte. Ich wurde neugierig und wollte wissen, was wir direkt vor unserer Haustür an Lebensmitteln haben, die man ebenfalls als Superfoods bezeichnen könnte. Eigentlich sind Superfoods nämlich nur Lebensmittel, die über eine besonders hohe Nährstoffdichte in Form von Vitaminen und Mineralstoffen verfügen.
Und so habe ich dann für mein zweites Buch jene Supernahrungsmittel zusammengetragen, die bei uns wachsen und die man zum Teil auch selbst anpflanzen kann. Das sind unter anderem Himbeeren, Blaubeeren, Sanddorn, Wildkräuter, Grünkohl, Sprossen, Weizen- und Gerstengras, Rote Bete, Süßlupinen, Kresse und Süßkartoffeln.
Die Idee
Als Veganerin wollte ich auch weiterhin schöne Restaurants und Cafés besuchen, gutes Essen genießen, duftige Kosmetik sowie roten Lippenstift benutzen und coole Schuhe tragen. Dafür soll aber niemand leiden. Mein Anspruch an die Dinge, die ich konsumiere, hat sich verändert, nicht aber mein Stilempfinden und Sinn für Ästhetik.
Weil es damals kein Medium gab, in dem es um Veganismus außerhalb der eigenen Küche ging, habe ich Veggie Love gegründet. Von Anfang an stand fest: Ich betreibe die Seite professionell und schreibe nur über Dinge, die mich begeistern.
Zweifel und Ansporn
Im Jahr 2010 hat noch niemand über vegane Ernährung gesprochen, geschweige denn über vegane Kleidung und Kosmetik. Es war schon eine kleine Sensation, wenn das Wort „vegan“ in einer überregionalen Tageszeitung auftauchte. Bloggen war ungewöhnlich, noch ungewöhnlicher war veganer Lifestyle, und es war nicht immer einfach zu erklären, was ich eigentlich mache. Dennoch habe ich mich nicht beirren lassen. Aber natürlich schleichen sich immer wieder kleine und große Zweifel ein.
Anfang 2016 ging Veggie Love mit neuem Design an den Start. Mit diesem zweiten Durchstarten gingen auch sehr viele Ängste einher. Im Nachhinein waren sie alle vollkommen unbegründet, dennoch hatte ich schlaflose Nächte. Geholfen hat mir dabei die Rückbesinnung auf mein „Warum“.
Meine Motivation und mein Antrieb sind, andere zu inspirieren und zu zeigen, dass eine Lebensweise, die viele sicherlich zunächst mit Entbehrung verbinden, cool ist und es an überhaupt nichts fehlt.
Franziskas Rat
Think big in small steps. Die große Vision ist genauso wichtig wie die vielen kleinen Schritte auf dem Weg dorthin. Seid zielstrebig, aber auch flexibel, denn ständig passiert etwas Unvorhergesehenes.
Und leichter gesagt als getan: traut euch. Ganz ihr selbst zu sein und das zu machen, was ihr wirklich wollt.
Franziskas Philosophie
Für viele bedeutet Veganismus Verzicht, ich antworte darauf mit veganem Bio-Champagner. Er verkörpert die ultimative Form von Luxus und ist für mich unbedingt Teil des schönen Lebens.
Auch wichtig: Qualität statt Quantität. Vivienne Westwood drückt es perfekt aus: „Buy less, choose well and make it last.“
U P D A T E
Nach 10 Jahren Veggie Love hatte Franziska den Wunsch nach Veränderung. Sie kehrte Berlin den Rücken, arbeitet jetzt als Business Mentorin und lebt in Konstanz. Von dort aus begleitet sie mit jeder Menge feministischer Haltung Selbständige auf deren beruflichem Weg.
Aus ihrer Zeit als Bloggerin hat sie gelernt, konsequent Grenzen zu setzen, sich mehr Raum für Entwicklung zu erlauben und der eigenen Neugier zu folgen. Diese führte sie in Richtung Duft und gerade schloss sie ihre zweite Ausbildung in der Aromatherapie ab.
Alle guten und schlechten Erfahrungen mit Veggie Love prägen ihre aktuelle Tätigkeit. Ihrem Ich von 2016 würde sie gerne zurufen: Mach mehr Pausen und gönn dir mehr Zeit für Schönes!
Crostini mit hausgemachtem Thymian-Pilz-Schmalz
Franziskas Bärlauch-Risotto mit essbarer Blütenpracht
Franziskas Orecchiette mit bunten Möhren, Sauerampfer und Mandelsplittern
Tortellini mit Sauerampfer-Pesto-Mandelricotta-Füllung
Petersilienkartoffeln „International“
Cremiges Erdbeer-Basilikum-Eis mit knusprigem Teigblatt
Erdbeer-Basilikum-Sorbet mit Schoko-Knusperhaube
Franziska und ich haben uns bei meinem ersten Kräuterdinner im Frühjahr 2013 kennengelernt. Sie kam als hungriger Gast und ist mittlerweile eine gute Freundin, mit der ich nicht nur Küchengeheimnisse, sondern auch die Leidenschaft für gutes Essen, prickelnden Champagner und viele andere schöne Dinge teile.
Sowohl in ihrem ersten Buch „Grüne Smoothies“ als auch in ihrem zweiten Buch „Local Superfoods“ spielten Wildkräuter und ihre positive Gesundheitswirkung eine tragende Rolle. Keine Frage also, dass ich sie bat, genau zu diesem Menü etwas beizusteuern.
Insgesamt habe ich bis heute fünf Kräuterdinner in 3 Städten gekocht, denn Kräuter kommen nie aus der Mode. Sie sind ein bisschen wie gute alte Freund*innen, bei denen man manchmal vergisst, wie toll sie eigentlich sind. Dann nimmt man sich vor, sie stärker in sein Leben zu integrieren.
Kräuter muss man nicht mal regelmäßig anrufen und man kann sie sogar auf dem Fensterbrett selbst anbauen. Für Geschmacks- und Gefühlsexplosionen — die Farbe der Hoffnung in all ihrer Vielfalt!
20 Minuten 4 Personen
Die Hauptzutat dieses Amuse-Gueule ist Fett, aber wer würde das auch nicht erwarten, wenn die Überschrift laut SCHMALZ ruft? Doch die Verwendung von Kokos- und Olivenöl sorgt zumindest dafür, dass wir uns gesunde Fette auf der Zunge zergehen lassen, die antibakteriell und nach neuesten Erkenntnissen sogar antidepressiv wirken. Verbürgtes Happy Food also! Pilze und Thymian sind sowieso eine unschlagbare Kombi und für knuspriges Weißbrot kann sich auch Franziska begeistern, die aus einer Bäcker*innenfamilie stammt!
Zutaten
1 mittelgroße Zwiebel
150 g Pilze, z. B. Champignons oder Kräuterseitlinge
5 EL Olivenöl + etwas mehrzum Anbraten der Brotscheiben
3 TL getrockneter Thymian oder 3 Zweige frischer Thymian + etwas mehr zur Dekoration, gerne Thymianblüten
150 g Kokosöl
Salz
fruchtiger frischer Kubebenpfeffer
optional 2 TL Hefeextrakt
1 frisches, krustiges Weißbrot (Ciabatta, Baguette)
Zubereitung
Die Zwiebel schälen und fein würfeln. Die Pilze putzen und je nach Größe vierteln oder achteln.
Das Olivenöl in einer Pfanne erhitzen. Zwiebelwürfel, Pilze und Thymian hineingeben und bei mittlerer Temperatur 5 Minuten langsam anschwitzen. Wenn die Zwiebeln glasig sind und die Pilzstücke gut angebräunt, das Kokosöl dazugeben und mit Salz, Pfeffer (und Hefeextrakt) würzen.
In eine Schüssel geben und abkühlen lassen, bis das Schmalz etwas fest wird, sich aber noch streichen lässt. Das Brot in daumendicke Scheiben schneiden.
Jede Scheibe mit einem Spritzer Öl in der heißen Pfanne anrösten, herausnehmen und großzügig mit Schmalz bestreichen. Mit frischem Thymian bzw. den Blüten bestreuen. Warm servieren und schnell aufessen.
40 Minuten glutenfrei 4 Personen
Bärlauch gibt es ab März vielerorts in freier Wildbahn zu jagen. Wer zu viel Angst vor der Verwechslung mit giftigen Maiglöckchenblättern hat oder an einer Hundewiese wohnt, kann das knoblauch-aromatische Grünzeug auch im Bioladen oder auf dem Wochenmarkt finden.
Risotto ist eines von Franziskas Lieblingsgerichten und sie kann es viel besser zubereiten als ich. Quasi blind rührt sie die Reismasse cremig und wenn die Flasche Weißwein schon mal offen ist, trinken wir dazu auch gerne ein Gläschen, bis die Kochzeit rum ist. Wir sind da multitaskingfähig. Außerdem mögen wir Blumen nicht nur in der Vase, sondern auch auf dem Teller!
Zutaten
1 Zwiebel
8 EL Olivenöl
300 g Risottoreis
200 ml Weißwein
800 ml Gemüsebrühe
50 g frischer Bärlauch
100 g TK-Erbsen
Muskatnuss
grobes Meersalz
Pfeffer aus der Mühle
essbare Blüten zur Dekoration (im Bild handelt es sich um eine Nelke und Bärlauchblüten)
Zubereitung
Die Zwiebel schälen und fein würfeln. 4 EL Olivenöl in einem großen Topf erhitzen und die Zwiebelwürfel darin anschwitzen, bis sie glasig sind. Den Risottoreis dazugeben und 2 Minuten weiter dünsten. Dann mit dem Weißwein ablöschen. Fleißig umrühren. Und weiterrühren.
Wenn der Wein verkocht ist, mit etwas Brühe nachgießen. Und rühren, rühren, rühren.
Nach und nach so die ganze Brühe in das Risotto „einarbeiten“, bis der Reis schön weich gekocht ist. Temperatur etwas runterschalten.
Den Bärlauch waschen und fein hacken. Bärlauch, Erbsen und die restlichen 4 EL Olivenöl in das Risotto geben, gut umrühren, vom Herd nehmen und 5 Minuten mit geschlossenem Deckel ziehen lassen.
Mit Muskatnuss, Salz und Pfeffer abschmecken und mit der Blütendekoration servieren.
1 Stunde (+ 1 Stunde Kühlzeit) 4 Personen
Dieses Pastarezept funktioniert auch ohne Nudelmaschine — wie praktisch! Die kleinen runden Dinger, die Orecchiette, heißen übersetzt „Öhrchen“ und sind ein Souvenir aus Franziskas Studienzeit am Luganersee.
Sauerampfer ist ein auch in Deutschland weit verbreitetes Wildkraut mit Heilmittel-Wirkung. Dank seines hohen Vitamin-C-Gehalts stärkt er das Immunsystem und soll gegen Frühjahrsmüdigkeit helfen.
Der süße Senf gibt dem Pesto seine besondere Note und wirkt zusätzlich verdauungsfördernd. Die gerösteten Mandelsplitter sind das Tüpfelchen auf dem i! Her damit!
Zutaten Nudelteig
500 g italienisches Nudelmehl (in gut sortieren Supermärkten erhältlich) + etwas mehr zur Weiterverarbeitung
1 TL Salz
2 EL Olivenöl
Zutaten Pesto
50 g Mandeln
30 g Sauerampfer (auf dem Wochenmarkt oder im Bioladen erhältlich)
6 EL Olivenöl
2 Knoblauchzehen
2 TL Zitronensaft
2 TL süßer Senf
Salz, Pfeffer aus der Mühle
für mehr Farbe:
3 (bunte) Möhren (ca. 250 g)
Zubereitung Orecchiette