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Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, Note: 1,0, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Nachdem am 22. Juni 1941 die deutsche Wehrmacht die Demarkationslinie zur Sowjetunion überschritten hatte, begann der Zweite Weltkrieg nach dem Polenfeldzug endgültig in Osteuropa. Damit setzte bis zur bedingungslosen Kapitulation des Dritten Reiches im Mai 1945 das düsterste Kapitel in der deutschen Geschichte ein. Bei dem Angriff auf die Sowjetunion handelte es sich um einen geplanten Angriffskrieg, der das Völkerrecht missachtete und verletzte. Von einem deutschen Präventivschlag gegen die Sowjetunion kann hier nicht gesprochen werden. Dieser Krieg im Osten - in der Sowjetunion als Großer Vaterländischer Krieg bezeichnet, in Deutschland als Russland-Feldzug oder Unternehmen Barbarossa bekannt – hat im Gegensatz zu den westlichen Feldzügen Hitlers einen ganz eigenen und einmaligen Charakter. Er kann mit keiner militärischen Auseinandersetzung, die die Geschichte der Menschheit von Anfang an begleitet, verglichen werden. Während bei den militärischen Feldzügen im Westen das Ziel war, den Gegner militärisch zu unterwerfen, verfolgte man im Russland-Feldzug zwei unterschiedliche Ziele, die aber eng miteinander verknüpft waren. Zum einen sind hier strategische Überlegungen zu nennen. Nachdem man Großbritannien in der Luftschlacht im Jahr 1940 nicht zu Friedensverhandlungen bewegen konnte, versuchte man nun, die Sowjetunion als potenziellen Verbündeten Großbritanniens zu entziehen. Das andere, weit bedeutsamere Ziel war, die ideologischen Vorstellungen Hitlers von der Eroberung von Lebensraum im Osten, der Vernichtung des Bolschewismus, der systematische Vernichtung der Juden und der Zurückdrängung der Slawen, die von den Nationalsozialisten als Untermenschen betrachtet wurden, in die Realität umzusetzen. Damit kann man beim Russland-Feldzug nicht von einem alleinigen militärischen Konflikt sprechen, sondern von einem ideologisch geprägten Vernichtungskrieg. Es stellt sich hier die Frage, wer die Rolle der Exekutive in diesem Vernichtungskrieg im Osten einnehmen sollte, um die ideologische NS-Ziele vor Ort durchzusetzen. Als Täter im Vernichtungskrieg wurden immer die SS- und Polizeiverbände in den Vordergrund gerückt, die unter dem Befehl des Reichsführer-SS Heinrich Himmler an und hinter der Front bzw. in Konzentrations- und Vernichtungslager die NS-Ideologie durchsetzten. Von der Wehrmacht wurde nur selten gesprochen.
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