Vereinigte Staaten von Europa - Janne Jörg Kipp - E-Book

Vereinigte Staaten von Europa E-Book

Janne Jörg Kipp

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Beschreibung

Die geheimen Fakten über die wahren Strippenzieher hinter der EU-Diktatur

Italiens Banken sind faktisch pleite, Griechenland steht vor dem Kollaps, und Großbritannien hat als erstes Land für den EU-Ausstieg, den »Brexit«, gestimmt. Doch wie geht es weiter? Worauf müssen wir uns in Deutschland einstellen? Wer zieht die Fäden?

Dieses Buch benennt die wahren Strippenzieher hinter den Kulissen. Die Gründung der »Vereinigten Staaten von Europa« hat eine spektakuläre Vorgeschichte, die auch unser aller Zukunft bestimmt. Janne Kipp verdeutlicht, warum alles dafür getan wird, um die Union am Leben zu erhalten, und warum diese sich zusehends in eine zentralistische Diktatur verwandelt.

Die EU ist Teil einer verborgenen Strategie, wie die weitgehend unbekannten Fakten dieses Buches zeigen:

  • Wer weiß schon, dass sich ausgerechnet die CIA besonders um die Gründung der EU bemühte und dafür sorgte, dass Großbritannien eine Sonderrolle erhielt?
  • Auch wichtige Nationalsozialisten haben bereits während des Zweiten Weltkriegs die Gründung der »Vereinigten Staaten von Europa« vorbereitet. Viele Jahre später zeigt sich, dass die EU die damaligen Pläne teils wortgetreu übernommen und umgesetzt hat.
  • Zudem ist die EU ein wichtiges Instrument in den Händen des Öl- und Pharmakartells, mit dem es beispielsweise internationale Patentrechte auf besonders einfache Weise durchsetzen kann. Bis heute greift das mächtige Kartell in die Speichen der Weltpolitik.
  • Schließlich kommen 45 der Top-50-Unternehmen, die weltweit die Wirtschaft maßgeblich kontrollieren, aus der Finanzbranche. 24 davon aus den USA, 19 aus Europa. Diese Elite profitiert und verdient an den »Vereinigten Staaten von Europa«.

Vor dem Hintergrund dieser gut dokumentierten Fakten stellt Janne Kipp seine spektakulären Thesen zur Zukunft Europas auf. Was hat Europa mit TTIP zu tun? Wie wird sich Großbritannien tatsächlich verhalten? Welche Rolle spielt die EFTA dabei? Welche Interessen verfolgt die Trilaterale Kommission? Oder das Council on Foreign Relations? Warum gibt es ein europäisches Council on Foreign Relations? Stück für Stück werden die Puzzleteile zusammengesetzt, und es zeigt sich ein düsteres Bild des künftigen Europa, das die angloamerikanische Machtelite wie gewohnt mitgestalten wird.

Wir alle werden dafür zahlen. Erst die Betrachtung der wahren Hintergründe und Motive gewährt uns einen unverstellten Blick auf die Zukunft. Sie werden klar erkennen, was auf Sie zukommt.

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1. Auflage Oktober 2016 Copyright © 2016 bei Kopp Verlag, Bertha-Benz-Straße 10, D-72108 Rottenburg Alle Rechte vorbehalten Lektorat: Judith Engst Satz und Layout: Martina Kimmerle Umschlaggestaltung: Stefanie Beth ISBN E-Book 978-3-86445-353-3 eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

Gerne senden wir Ihnen unser Verlagsverzeichnis Kopp Verlag Bertha-Benz-Straße 10 D-72108 Rottenburg E-Mail: [email protected] Tel.: (07472) 98 06-0 Fax: (07472) 98 06-11Unser Buchprogramm finden Sie auch im Internet unter:www.kopp-verlag.de

Einleitung

Liebe Leser,

dieses Buch befasst sich mit der Europäischen Union und ihrer Zukunft nach dem Brexit. Viele Faktoren lasten auf der Zukunft der EU, der Euro-Zone und damit auch der unmittelbaren Entwicklung in Deutschland. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als habe die EU keine Zukunft mehr. Sehen wir uns kurz die Fakten an:

Die EU steht insgesamt und vor allem in kleineren Ländern vor dem finanziellen Kollaps. Die Schulden sind so hoch wie nie zuvor.

Gleichzeitig sind die Zinsen so niedrig wie nie zuvor, sodass die Euro-Zone keine nennenswerten Möglichkeiten mehr hat, die Wirtschaft anzukurbeln.

Die Weltwirtschaft, namentlich Asien mit China und Japan an der Spitze, schwächelt, ebenso die USA, die hoch verschuldet sind. Nennenswerte Impulse sind aus diesen Regionen für die Euro-Zone nicht zu erwarten.

Gleichzeitig steigen die Preise für Sachwerte, für Immobilien und Aktien in immer neue Rekordhöhen. Es könnten damit Blasen entstehen, die eines Tages platzen und zu einem neuen Crash in der Euro-Zone führen.

In den Banken Europas türmen sich Verbindlichkeiten auf, die historisch einmalig sind. Sollten große Bankhäuser ins Straucheln geraten, könnte es auch aus diesem Grund schnell zu einem Euro-Crash kommen.

Großbritannien hat am 23. Juni den Brexit, also den Austritt aus der EU, beschlossen. Dies kann eine Sogwirkung für andere austrittswillige Länder entfalten. Finnen, Niederländer, Spanier und teils auch Franzosen denken schon lange darüber nach, die EU zu verlassen. Die Zukunft der EU stünde auf dem Spiel.

Gleichzeitig scheitert die EU beim Versuch, die sogenannte Flüchtlingskrise in den Griff zu bekommen. Aufgrund der zahlreichen unübersichtlichen Krisen im Nahen Osten und in Afrika ist kein Ende der Problematik in Sicht.

An all diesen Problemen scheint Europa, namentlich die EU, zu zerbrechen. Ich selbst halte es für wahrscheinlich, dass die Euro-Zone im Zuge einer großen Lösung der Schuldenkrise eines Tages auseinanderbricht. Dennoch rechne ich mit dem starken Bestreben, so lange wie eben möglich an der derzeitigen EU-Konfiguration festzuhalten.

Die Interessen der USA und vor allem der Wirtschafts- und Finanzelite, die mächtigen Einfluss auf die Regierungen haben, sind eindeutig auf eine Fortsetzung der EU gerichtet. Damit beschäftigt sich denn auch dieses Buch, das die ersten Entwicklungsschritte nach der Brexit-Wahl noch berücksichtigt.

Meine Grundthesen für die EU, die ich in den folgenden Kapiteln darlegen werde, lauten:

Die Euro-Zone ist aus wirtschaftlicher Sicht fast am Ende. Die Lösungsansätze der Politik laufen darauf hinaus, uns so gut wie möglich für diese Schuldenkrise in Haftung zu nehmen.

Die EU selbst ist in der heutigen Form nicht nur als politischer Friedensprozess zu verstehen, wie es uns die Schulbücher lehren, sondern auch und vor allem als Konstruktion, die schon auf die die Nationalsozialisten, die CIA und schließlich auch auf bestimmte industrielle Einflüsse aus der Pharma- und Ölindustrie zurückzuführen ist.

Die EU ist dementsprechend Teil einer Zentralisierungsstrategie, die sich an den Interessen der Wirtschafts- und Finanzelite orientiert. Dies zeigt sich im Zusammenhang mit zahlreichen anderen Institutionen wie der Trilateralen Kommission, dem Council on Foreign Relations aus den USA oder dem European Council on Foreign Relations. Die Politik ist in diesem Sinne weitgehend ein Instrument der Wirtschafts- und Finanzelite.

Deshalb ist der Brexit nicht das Ende der politischen Zugehörigkeit Großbritanniens zur bisherigen EU-Konstruktion. Ich gehe davon aus, dass die USA aufgrund der gemeinsamen Geschichte und der Interessenlage für ein starkes Großbritannien in einer europäischen Konstruktion sorgen werden.

Das Buch wird diese vier Thesen behandeln und am Ende in einem Ausblick darauf eingehen, wie die Zukunft der EU aussehen könnte. Europa wird sich im Schlepptau und als Brückenkopf transatlantischer Interessen so lange als irgend möglich wie bislang durchwursteln, sich wahrscheinlich immer weiter von einer demokratischen Struktur entfernen und uns alle am Ende dafür zahlen lassen.

Insbesondere die Abschnitte, in denen es um die Gründungskonstruktion durch die Nationalsozialisten, die CIA oder die Pharma-Öl-Industrie geht, mögen Ihnen unbekannt sein. Sie zeigen dennoch, warum wir überhaupt noch eine EU haben.

1 Der Europa-Crash

1.1 Wie die EZB Europa in den Abgrund reitet

 

In einem Buch, das Europa beschreibt, darf die Analyse der wirtschaftlichen Situation der EU nicht fehlen. Die EU reitet immer weiter gen Abgrund, wie es derzeit auch die Massenmedien nahezu tagtäglich berichten. Griechenland, Frankreich, Italien oder Spanien sind inzwischen so hoch verschuldet, dass eine Rettung kaum noch möglich scheint.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat nach der Wirtschafts- und Finanzkrise, die offiziell 2007/2008 begann, viel unternommen, um die Krise zu bewältigen. Dies ist nicht gelungen und dürfte auch in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren nicht gelingen. Vielmehr bewegt die EZB derzeit nahezu alle Hebel, um die Euro-Zone scheitern zu lassen. Trotz fehlender Wirtschaftsleistung pumpt die EZB immer mehr frisches Geld in den Markt, um damit die Wirtschaft anzukurbeln und die Schuldenkrise zu verlängern.

Status quo: Die Schulden sind zu hoch

Zunächst gilt es festzustellen, dass die Euro-Zone sich im Schuldensumpf befindet. Je höher die Schulden sind, desto unwahrscheinlicher ist es, dass sich alle Staaten der Euro-Zone aus diesem Dilemma werden befreien können. Das heißt, es wird rabiate Lösungen für diese Staaten oder für die gesamte Euro-Zone geben.

Am Ende zahlen die Gläubiger dieser Staaten oder der Euro-Zone sowie die Steuerzahler, also wir. Andere Möglichkeiten gibt es nicht – auch wenn dies durch die EZB-Politik derzeit verschleiert wird. Noch immer suggerieren die Machthaber, es gäbe eine Lösung, die uns alle verschont. Die EZB bemüht sich nach Kräften, die Staaten durch den Ankauf von deren Schuldtiteln zu finanzieren, auch wenn sie dies nicht darf. Artikel 123 des gemeinsamen EU-Vertrags verbietet es der EZB an sich, Staatsfinanzierung zu betreiben.

Sehen wir uns die Ausgangssituation für die Staaten an.

Staatsverschuldung in der EU-Zone Ende 2015

Quelle: www.haushaltssteuerung.de1› Hinweis

Diese Statistik sagt Folgendes aus: Maßgeblich sind die Staatsschulden auf Bundesebene in Bezug zum jährlichen Bruttoinlandsprodukt des jeweiligen Staates (BIP). Es gibt entgegen anderen Annahmen keine Grenze für diese Schulden, bei der es unmöglich wäre, die Situation wieder in Richtung Entschuldung zu drehen. Wissenschaftliche Untersuchungen dazu haben sich als falsch erwiesen.

Dennoch: Der Maastricht-Vertrag sah vor, dass die Verschuldung lediglich 60 Prozent des BIP betragen dürfe. Sie sehen: Die Verschuldung ist weit höher.

In diesem Sinne ist die EU-Zone schlicht überschuldet. Dass es derzeit kaum Auswirkungen gibt, liegt nur an den niedrigen Zinsaufwendungen. Steigen die Zinsen am Markt, wird es für die Staaten schwierig, neue Schulden zu finanzieren beziehungsweise die Umschuldung für ältere Schulden kostengünstig zu gestalten.

Pro Einwohner sind die Schulden gleichfalls hoch, wie die nächste Statistik belegt. Das Geld werden am Ende alle Steuerbürger aufbringen müssen, direkt oder indirekt per Vermögensverlusten in den staatlichen Haushalten.

 

Auf der folgenden Seite sehen Sie eine hohe Pro-Kopf-Verschuldung, deren Tragweite allerdings noch nicht ganz deutlich wird. 26 515 Euro für jeden Bürger in Deutschland bedeuten, dass eine durchschnittliche Familie etwa 61 000 Euro Schulden für den Staat übernehmen muss.

Die Statistik verschleiert im Übrigen zusätzlich auch noch die tatsächliche Höhe der Schulden. Denn aufgrund der jüngsten EZB- und EU-Politik haften die Länder faktisch füreinander. Sie müssen also damit rechnen, dass die Haftungsschäden innerhalb der Euro-Zone die oben sichtbare Ausprägung der Schulden noch weit nach oben schiebt. An sich müssten bereits Rückstellungen gebildet werden.

Schulden privater Haushalte durch den Staat pro Kopf

Quelle: www.haushaltssteuerung.de2› Hinweis

Etwas deutlicher wird die Situation, wenn die Entwicklung der Schulden im Laufe der Jahre beleuchtet wird.

Schuldenentwicklung in den Euro-Staaten

Quelle: www.welt.de3› Hinweis

Länder verschulden sich schneller, als das Bruttoinlandsprodukt wächst

Die europäischen Länder verschulden sich auch heute noch schneller, als das Bruttoinlandsprodukt wächst. Erstaunlich ist, dass dies auch bei niedrigen Zinsen passiert. Der Zinssatz aber ist trotz aller Versuche nicht vollständig unter der Kontrolle von Zentralbanken, wird also eines Tages wieder steigen.

 

Wie Geld entsteht: Kredite von Geschäftsbanken

Geld wird durch Banken produziert, indem diese Kredite vergeben. Jede Konto-Gutschrift durch einen neuen Kredit erhöht die Menge der nutzbaren Zahlungsmittel. Niedrige Zinsen erhöhen tendenziell die Bereitschaft zur Kreditnachfrage und – vergabe. Allerdings funktioniert diese Form der Geldmengensteuerung nur bedingt, da weder die Nachfrage noch die Vergabe staatlich beziehungsweise durch eine Zentralbank verordnet werden können.

Dennoch – die Schuldenspirale in den Ländern der Euro-Zone wird sich fortsetzen. Dies zeigt sich beispielhaft wie in so vielen Studien in einer Analyse der Stiftung Marktwirtschaft. Griechenland wird dort noch gesondert aufgeführt. Meiner persönlichen Einschätzung nach wird Griechenland langfristig, wahrscheinlich sogar mittelfristig nicht mehr zur Euro-Zone gehören.

Langfristig explodieren die Schulden weiter

Solche Schätzungen wie hier durch die Stiftung Marktwirtschaft sind naturgemäß unpräzise. Hier sehen Sie aber die klare Tendenz, dass die EU der 28 aktuellen Mitgliedsländer in Richtung 300 Prozent Verschuldung vom BIP wandern wird.

Quelle: www.boerse.de4› Hinweis

Schulden tatsächlich noch deutlich höher

Doch tatsächlich sind die Schulden in Europa noch wesentlich höher, als es bislang den Anschein hatte. Die wahren Schulden ergeben sich aus der sogenannten »impliziten« Verschuldung, bei der sich die Schuldenlast des Staates auch aus den künftigen Verpflichtungen wie etwa Pensionszahlungen speist. Diese Schulden können die Staaten aus ihren Statistiken ausblenden, weil sie aufgrund ihrer Abrechnungssystematiken keine Rückstellungen bilden müssen.

Die »expliziten« und die »impliziten« Schulden zusammen dürften nach menschlicher Erfahrung zumindest nicht bei mehr als 100 Prozent vom BIP liegen. Ansonsten wird es schwierig, solche Verbindlichkeiten wieder herunterzufahren.

Implizite Schulden in Europa sind noch viel höher als die offiziellen

Quelle: www.welt.de5› Hinweis

Hier ist ein Ranking der Euro-Zonen-Mitglieder, das auch die impliziten Schulden berücksichtigt. Hiernach war beispielsweise die Verschuldung in Deutschland mehr als doppelt so hoch im Vergleich zu den expliziten und damit offiziellen Staatsschulden. 158 Prozent Verschuldung im Vergleich zum jährlichen Bruttoinlandsprodukt bedeuten, dass Deutschland, selbst ohne einen Cent an Staatsausgaben und ohne weitere Zinsen zu zahlen, mehr als 1,5 Jahre bräuchte, um diese Verbindlichkeiten abzutragen.

Wenn Sie kalkulatorisch einen Zins von 5 Prozent zugrundelegen, dann müssen jährlich etwa 7,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes allein aufgewandt werden, um die staatlichen Schulden inklusive der impliziten Lasten auf einem gleichbleibenden Niveau zu halten. Dies wäre dann lediglich die Zinslast, die der Staat tragen müsste.

Was oft vergessen wird …

Doch Vorsicht: In den meisten Diskussionen über solche Zahlen vergessen Analysten und Journalisten, dass die BIP-Angabe nur dann richtig bleibt, wenn das jährliche Bruttoinlandsprodukt auf dem bisherigen Niveau verbleibt.

Wir gehen dabei von einem Wirtschaftswachstum aus, das nicht zwangsläufig so eintreten wird. Wenn das Bruttoinlandsprodukt (BIP) beispielsweise um 10 Prozent sinkt, dann würde die Verschuldung in Deutschland nicht 158 Prozent vom BIP betragen, sondern etwa 190 Prozent.

Doch wie wahrscheinlich ist es, dass das Wirtschaftswachstum in den kommenden Jahren stabil bleibt? Angesichts der Nullzinsen ist die Wahrscheinlichkeit für einen nachlassenden Boom schon vergleichsweise groß. Viel Spielraum, um die Wirtschaft anzukurbeln, haben die Notenbanken nicht mehr.

Der Zinssatz (Einlagefazilität der EZB) als Spielraum für Zinssenkungen ist ausgeschöpft

Jahr

Einlagefazilität

2016

- 0,40 %

2015

- 0,30 %

2014

- 0,20 %

2013

0,00 %

2012

0,00 %

2011

0,25 %

2010

0,25 %

2009

0,25 %

2008

2,00 %

2007

3,00 %

2006

2,50 %

2005

1,25 %

2004

1,00 %

2003

1,00 %

2002

1,75 %

2001

2,25 %

2000

3,75 %

1999

2,00 %

Quelle: Eigene Darstellung

Problem: Banken leihen sich kurzfristig kaum noch Geld

Sie sehen auf der Grafik der vorigen Seite die Zinsreihe der Einlagefazilität der EZB. Dies ist der Zinssatz, zu dem Geschäftsbanken ihre Liquiditätsüberschüsse bei der Zentralbank selbst anlegen können. Im Normalfall ist die Einlagefazilität positiv. Sonst kann der Markt zusammenbrechen.

Die Einlagefazilität beschreibt den Zinssatz, den die Banken für »Übernachtanlagen« von der EZB erhalten. Dabei können sich die Geschäftsbanken auch untereinander auf dem sogenannten Interbankenmarkt kurzfristig Geld leihen. Damit dies überhaupt gelingt und genügend Kapital auf den Finanzmärkten vorhanden ist, muss der Interbankenmarkt-Zinssatz höher sein als die Einlagefazilität. Sonst würden Geschäftsbanken ihr Kapital bei der EZB hinterlegen, und der Markt drohte auszutrocknen.

Wenn aber der Zinssatz der EZB für die Einlagen schon negativ ist, dann droht auch der Interbankenmarkt zusammenzubrechen. Ein negativer Zinssatz im Interbankenmarkt würde signalisieren, dass die Nachfrage von Geschäftsbanken (ablesbar am dafür angebotenen Zinsniveau) tendenziell sinkt und letztlich sogar in sich zusammenfällt. Dann lässt dies darauf schließen, dass der Markt keine oder wenige Kredite anbietet und somit die kreditgeprägte Geldmenge sich nicht so ausweitet, wie sich das die EZB erhofft. Mit anderen Worten: Die Zinspolitik droht dann ohne Wirkung zu bleiben.

Genau dies passiert allerdings schon: Der Interbankenzins ist auf weniger als null Prozent gefallen.

 

Die EZB kann mit weiteren negativen Zinsen wenig ausrichten. Billiger kann das Geld kaum noch werden, um die Kreditnachfrage – letztlich von Unternehmen und Konsumenten – anzukurbeln. Aus Sicht der Geschäftsbanken lohnt es sich nicht mehr, das Kapital bei der EZB zu parken. Doch die negativen Zinsen auf dem Interbankenmarkt zeigen, dass auch die Geschäftsbanken selbst mit dem Geld nichts mehr anzufangen wissen. Das Zinsinstrument ist auf absehbare Zeit nicht geeignet, um die Euro-Zone anzukurbeln und zu retten.

Interbankenzinssatz auf weniger als null Prozent – schlechtes Zeichen für das Wirtschaftswachstum

In dieser Grafik sehen Sie, dass der Interbankenzins schon während des Jahres 2014 auf weniger als null Prozent gesunken ist. Dies ist ein ungünstiges Zeichen.

Quelle: Emmi-Benchmarks 6› Hinweis

Wachstum zu schwach: Benötigtes Wirtschaftswachstum, um mit dem Schuldenabbau zu beginnen

Diese Grafik aus einer Studie der Unternehmensberatung McKinsey zeigt, wie weit das Wirtschaftswachstum 2014 vom benötigten Wachstum für einen Schuldenabbau entfernt war. Dies hat sich bis heute nicht geändert.

Quelle: Der Spiegel 7› Hinweis

Die Zahlen, die Sie sehen, weisen vor allem einige europäische Länder als zu stark verschuldet, gepaart mit zu geringen Wachstumsaussichten, aus. Spanien etwa müsste bei einem Wirtschaftswachstum von 1,7 Prozent des BIP pro Jahr, das McKinsey prognostiziert, noch einmal 3,8 Prozentpunkte Wirtschaftswachstum dazu realisieren. Erst dann könnte faktisch der Schuldenaufbau gebremst werden.

Die nächsten Länder in diesem Ranking – Großbritannien, Frankreich, Portugal, Finnland und Schweden – gehören ebenfalls zumindest der EU an. Auch hier ist die Wachstumslücke zu groß. Das bedeutet, die Wachstumszahlen, die benötigt würden, um die Euro-Zone (oder andere krisenhafte Staaten) wieder zu stabilisieren und die Schulden abzubauen, wird es auf absehbare Zeit nicht geben.

Unternehmensschulden und Haushaltsschulden kommen noch obendrauf

Dies sind, wohlgemerkt, nur jene Zahlen, die der Staat offiziell einräumen muss. Darüber hinaus sind auch Unternehmen und Haushalte noch verschuldet. Bezogen auf ein Gebiet, sei es Deutschland oder Europa, ist diese Betrachtung ebenfalls sinnvoll. Sie verdeutlicht mehrere Punkte:

Es ist schwierig, Unternehmen und private Haushalte zum Abbau staatlicher Schulden heranzuziehen, wenn diese selbst hoch verschuldet sind.

Unternehmen und private Haushalte, die hoch verschuldet sind, fallen zudem als langfristige Wachstumsmotoren weitgehend aus.

Schließlich gibt es zwar für jede Schuld auch einen Gläubiger, der sich entsprechend freuen könnte, nur – diejenigen, die hoch verschuldeten Staaten, Unternehmen und privaten Haushalten Geld geliehen haben, werden sich angesichts der folgenden Zahlen fürchten.

Staaten, Haushalte und Unternehmen sind insgesamt noch viel höher verschuldet

Hier wird deutlich, wie dramatisch die Situation in vielen Ländern eigentlich ist. Deutschland beispielsweise ist offiziell deutlich geringer verschuldet als tatsächlich. Die Banken, die privaten Haushalte und die Unternehmen heben das Schuldenniveau insgesamt deutlich an.

Quelle: Der Spiegel 8› Hinweis

Hohe, steigende Schulden, zu wenig Wachstum, kein Zinssenkungspotenzial

Sehen wir uns Europa beziehungsweise die Euro-Zone an, dann erkennen wir also hohe bis sehr hohe Schulden, dazu ein viel zu geringes Wirtschaftswachstum und ein Zinsniveau, das zumindest keine staatlichen Möglichkeiten mehr für stärkeres Wachstum bietet. Faktisch ist die wirtschaftliche Zukunft der Euro-Zone relativ düster.

Viele sehen solche Analysen als Schwarzmalerei an, insbesondere natürlich die Politik. Fakt aber ist, dass die Schuldenquote inzwischen innerhalb der Euro-Zone kaum noch Chancen auf eine Erholung eröffnet. Es wird noch etliche Rettungsversuche geben, allerdings dürfte die Schuldenspirale eines Tages die bisherige Euro-Zone sprengen.

Vorher aber wird die EZB ihre Politik der Geldschwemme noch fortsetzen. Geldschwemme bedeutet, dass die Zentralbank sowohl Anleihen aufkauft und damit neues Geld in Umlauf bringt als auch die Kredittätigkeit von Geschäftsbanken mit allen erdenklichen Mitteln fördern möchte.

Dies zeigt sich in der Ausweitung der Bilanzsumme der Europäischen Zentralbank. Die Bilanz der Zentralbank ist, vereinfacht ausgedrückt, die Abbildung der »Entstehung der monetären Basis« einer Volkswirtschaft oder eines Geldregimes. Sehr gut erklärt es sich an dieser Bilanzstruktur:

Bilanzstruktur einer Zentralbank

Aktiva

Passiva

Währungsreserve

P.1. Bargeldumlauf

Kredite an Geschäftsbanken

P.2. Einlagen von Kreditinstituten

Wertpapiere wie Anleihen

P.3. Einlagen öffentlicher Haushalte

Kredite an öffentliche Haushalte

Bilanzsumme

Bilanzsumme

Auf der linken Seite sehen Sie beispielsweise den Posten »Währungsreserve«. Wenn die Zentralbank der Euro-Zone, die EZB, auf dem Markt US-Dollars kauft, um vielleicht den Dollar-Kurs zulasten des Euro zu stärken, dann wird diese Position größer. Zugleich wird die Geschäftsbank, von der die EZB die Devisen dann letztlich kauft, einen höheren Kontostand bei der EZB haben. Die Einlagen »P.2.« von Kreditinstituten steigen. Das Geld dafür hat die EZB einfach »geschaffen«, indem sie auf Knopfdruck neues Zentralbankgeld erzeugt.

EZB: Bilanzsumme steigt dramatisch

In dieser Grafik wird deutlich, dass die Bilanzsumme der EZB massiv gestiegen ist. Kleinere Rückschritte wie etwa 2012 bis 2014 können sich beispielsweise dadurch erklären, dass Schuldner Kredite bei der EZB abbezahlt haben. Damit reduziert sich die Bilanzposition »Kredite an öffentliche Haushalte« oder etwa »Wertpapiere«. Tendenziell aber steigt die Bilanzsumme.

Quelle: Godmode-Trader 9› Hinweis

Da die EZB Staatsanleihen kauft, also so agiert, wie sie es nach den ursprünglichen Vereinbarungen der Euro-Zone nicht darf, besitzt sie derzeit ein höheres Vermögen an Wertpapieren. Gleichzeitig erhöht sich zunächst das Konto »Einlagen öffentlicher Haushalte«. Das Geld schöpft die EZB einfach neu.

Damit ist klar, dass eine größere Bilanzsumme auch eine höhere Aktivität der EZB anzeigt und die Geldmenge im System aufbläht. Steht der Geldmenge keine entsprechende Produktivität gegenüber, wird dies eines Tages im Normalfall auch zu einer Preissteigerung auf breiter Front führen.

Die Bilanzsumme klettert nicht nur absolut, sondern auch relativ in Prozent der Wirtschaftsleistung. Dies ist das eigentliche Alarmsignal. Bis auf Ausnahmejahre vergrößert sich die Wahrscheinlichkeit, dass das von der EZB ausgegebene und geschöpfte Geld wertloser wird. Noch äußert sich dies nicht in der offiziellen Inflationsrate. Diese offizielle Inflationsrate basiert allerdings auch auf öffentlichen Berechnungen nach einem Warenkorb, dessen Preisentwicklung gemessen wird.

 

Kritik: Inflationsrate ist geschönt

Schon jetzt scheint die »gefühlte Inflationsrate« allerdings deutlich höher zu sein. Es gibt Ökonomen und Journalisten, die deshalb auch mit anderen Inflationsraten argumentieren. Eine Möglichkeit ist es, den Anstieg der Geldmenge im Vergleich zum Anstieg der Wirtschaftsleistung, gemessen im BIP, gegenüberzustellen.

Die Inflationsrate ist noch nicht allzu hoch. Tatsächlich jedoch dürfte sie bei schwächerem Wachstum in Richtung der 5-8 Prozent steigen, die sich bei schwachen Wachstumszahlen 2001, 2002 oder 2007-2009 ergaben. Die Inflation der Verbraucherpreise wird auch in Deutschland wieder anziehen.

Wie weit die offizielle und eine inoffizielle Inflationsrate auseinanderliegen können, zeigt auch eine bekanntere Untersuchung aus den USA. Dort geht es zwar um den Dollar, die Erkenntnis für Europa dürfte indes ähnlich aussehen. Hier wird eine offizielle Inflationsrate gezeigt, die der Inflationsrate gegenübergestellt wird, wie wir sie eigentlich alle erwarten würden.

Die Inflationsrate nach Berücksichtigung des BIP

Jahr

Geldmenge M3

BIP-Wachstum

Wahre Inflation

Off. Inflation

2015

4,70 %

2,10 %

2,60 %

0,20 %

2014

3,60 %

1,60 %

2,00 %

0,10 %

2013

1,00 %

1,30 %

– 0,30 %

1,20 %

2012

3,20 %

0,70 %

2,50 %

2,10 %

2011

2,20 %

3,00 %

- 0,8 % 

2,40 %

2010

0,60 %

3,60 %

- 3,0 % 

1,10 %

2009

3,00 %

– 5,1 % 

8,10 %

0,20 %

2008

9,40 %

1,30 %

8,10 %

2,80 %

2007

11,2 % 

2,50 %

8,70 %

2,30 %

2006

9,60 %

3,00 %

6,60 %

1,80 %

2005

7,50 %

0,80 %

6,70 %

1,90 %

2004

6,50 %

1,60 %

4,90 %

1,80 %

2003

6,90 %

– 0,2 % 

7,10 %

1,00 %

2002

7,20 %

0,10 %

7,10 %

1,30 %

2001

5,60 %

0,60 %

5,00 %

2,40 %

Auch dies ist nur eine der möglichen Inflationsraten. Hier sehen Sie allerdings, dass die Inflationsrate nach Abzug des BIP Ende 2015 immerhin bei 2,6 Prozent lag. Dies läge oberhalb des Wertes, den die EZB für die offizielle Inflationsrate festgesetzt und vorgesehen hat.

Quelle: www.finanzfinder24.de

Denn die offizielle Inflationsrate wird um einen Faktor bereinigt, der auch die Verbesserung der technischen oder sonstigen Eigenschaften der Wirtschaftsgüter berücksichtigt. Computer also würden bei gleichen Preisen wegen ihrer höheren Leistungsfähigkeit in der offiziellen Inflationsrate plötzlich günstiger aussehen. Tatsächlich aber kaufen Haushalte keine Rechenleistung ein, sondern geben schlicht Geld für das Gut »Computer« aus – in der Qualität, die zur betreffenden Zeit am Markt ist. Diese inoffizielle Inflationsrate aus den USA, die auf der Seite »Shadow Stat« veröffentlicht wurde, blendet den genannten Trick bei der offiziellen Inflationsrate aus und kommt zu einem erstaunlichen Inflationsaufschlag.

Offizielle versus inoffizielle Inflationsrate in den USA

Sie sehen hier, dass die offizielle Inflationsrate in den USA mit nahezu null Prozent sehr niedrig ist und seit vielen Jahren tendenziell sinkt. Die inoffizielle Inflationsrate hingegen ist derzeit mit 8,5 Prozent recht hoch und steigt tendenziell seit gut 20 Jahren.

Quelle: Godmode-Trader 10› Hinweis

Aus diesem Vergleich wird ersichtlich, dass die Inflationsraten-Berechnung oft zugunsten des Staates oder seiner Zentralbank(en) ausfällt. Einen ähnlichen Effekt erwarte ich auch in der Euro-Zone, sofern diese Zahl berechnet würde.

Fazit: Die Inflation in der Euro-Zone ist an sich bereits wesentlich größer als öffentlich dargestellt. Zudem könnte die Inflation sofort massiv steigen, wenn beispielsweise die Rohstoffe plötzlich teurer werden. Die relativ geringen Preissteigerungsraten sind vor allem auf den niedrigen Ölpreis zurückzuführen. Der Ölpreis jedoch dürfte in den kommenden Jahren steigen.

1.2 »Lösung«: Inflationierung, der erste Schritt

 

Die Inflationierung dürfte damit auch der erste Schritt zur »Lösung« der Staatsschuldenkrise in der EU sowie in einzelnen Ländern sein. Jede Inflation entwertet die Schulden und wird zu einer Belastung für private Haushalte.

Eine Inflation am Ende der Spirale wird allerdings niemals zu einer kontrollierten Preissteigerung. Vorstellungen dahingehend, dass es dauerhaft zu einer Inflationsrate von beispielsweise 5 Prozent kommen könnte und die Schulden damit abgebaut würden, sind unrealistisch.

 

Eine Inflationierung würde letztlich dazu führen, dass

Ihre Geldkonten entwertet werden;

Auszahlungen aus Altersvorsorgeverträgen entwertet würden – etwa aus Kapitallebensversicherungen, wie dies schon zweimal in der deutschen Geschichte passiert ist;

staatliche Rentenzahlungen entwertet würden.

 

Einer Inflationierung können Sie wiederum nur vorbeugen, wenn Sie sich mit Sachwerten eindecken. Dies sind etwa

Aktien mit hoher Substanz;

Immobilien, die Sie selbst nutzen;

Gold und Silber, das Sie in Tresoren lagern könnten – möglichst außerhalb von Banken.

Inflationierung kündigt sich nicht an

Eine Inflationierung jedoch kündigt sich nicht in den Massenmedien an. Die offiziellen Inflationsraten erscheinen, wie ich oben dargelegt habe, tatsächlich oft günstiger als sie in der Realität sind. Zudem kann es sehr schnell zu einer rasanten Entwicklung der Inflation kommen.

Inflationssprünge von einigen Prozentpunkten innerhalb kurzer Zeit sind keine Seltenheit, wie die folgende Grafik zeigt.

Schnell kann es zu Inflationssprüngen kommen

Dies sind Zahlen aus den USA. Dabei müssen Sie damit rechnen, dass auch die Inflation innerhalb der Euro-Zone ebenso schnell klettern kann. Voraussetzung dafür ist lediglich, dass die Geldmenge immer weiter und immer schneller wächst als die Produktivität. Dies ist in der Euro-Zone der Fall.

Quelle: www.misede.org11› Hinweis

Dass sie dies macht, sehen Sie an der sogenannten Bilanzsumme. Dies sind unter anderem die Forderungen der Notenbanken gegen den Finanzmarkt, hier allerdings gegen die Staaten, denen sie Staatsanleihen abkaufen.

Bilanzsumme der großen Staaten wächst und wächst – Inflationsgefahr erhöht sich

Die Grafik zeigt, wie hoch die Bilanzsumme der großen Notenbanken bereits geworden ist. Die Steigerungsrate ist gerade in der Euro-Zone weiterhin beträchtlich. Weltweit haben sich die Schuldner der Zentralbanken bereits annähernd 15 Billionen US-Dollar geliehen – die Geldmenge also wächst, da Kredite eine Form von Geld sind.

Quelle: Welt.de12› Hinweis

Allerdings müssen Sie damit rechnen, dass auch Sachvermögen im Zweifelsfall konfisziert werden kann. Deshalb stehen für die Lösung der Schuldenkrise in der Euro-Zone auch weitere Maßnahmen im Raum, die ich an anderer Stelle als »finanzielle Repression« bezeichnet hatte.

Derzeit sind vor allem Strafzinsen besonders wahrscheinlich. Dies sind negative Zinsen, die Sie für Ihr Kapital auf den Bankkonten aufwenden müssten. Immer mehr Banken gehen dazu über, die negativen Zinsen, die ihnen von der EZB auferlegt werden, an Kunden weiterzureichen. Auch hier gilt, dass Sie sich faktisch nur mit Investitionen in Sachwerte davor schützen können.

 

Methoden der »finanziellen Repression« innerhalb der Euro-Zone

Negative Realzinsen/direkte Steuern und SonderabgabenAnlagevorschriften für Banken oder VersicherungenHöchstzinsenKontrolle der KreditvergabeKapitalverkehrskontrollenVerstaatlichungenHandelseinschränkungen am FinanzmarktZwangsanleihenBesitzverbot einzelner Vermögenswerte (Edelmetalle, Aktien, Immobilien)

1.3 »Lösung«: Staatsbankrotte und Währungsschnitt

 

Eine weitere Lösungsmöglichkeit besteht wie stets in der Geschichte darin, Staatsbankrotte oder einen Währungsschnitt herbeizuführen. Staatsbankrotte sind im Prinzip genau das, was Sie in den vergangenen Jahren bereits in Griechenland erlebt haben. Die Griechen haben faktisch mitgeteilt, dass sie nicht mehr zahlen können. Dies ist ein klassischer Staatsbankrott.

Jeder Staat der Euro-Zone kann prinzipiell zu jedem Zeitpunkt einen Staatsbankrott erklären. Es gibt international tatsächlich kein geordnetes Verfahren, etwa in Form des Einsatzes eines Konkursverwalters, mit dem ein Staatsbankrott abgewendet werden kann.

Wie häufig es zu Staatsbankrotten kommt, ist den meisten unbekannt. Deshalb zitiere ich hier aus einem anderen Buch von mir, das die Schreckensbilanz der Staatsbankrotte aufzeigt. 13› Hinweis Allein in den vergangenen 215 Jahren hat es für viele Länder mehrfach einen Staatsbankrott gegeben. Der Anteil von »Krisenjahren» zeigt lediglich, wie groß die Wahrscheinlichkeit weiterer Ausfälle ist.

Brisant ist die Zahl der Staatspleiten, die allein in den vergangenen gut 200 Jahren vonstattengingen.

Staatsbankrott-Rangliste seit dem Jahr 1800

Land

Staatsbankrotte

Spanien

8

Ungarn

7

Deutschland

7

Österreich

7

Türkei

6

Portugal

6

Griechenland

5

Russland

5

Polen

3

Rumänien

3

Niederlande

1

Italien

1

Allein diese kleine Auswahl verdeutlicht, wie schnell es zu einem Staatsbankrott kommen kann.

Zitiert nach: Kipp, J./Morrien, R. 14› Hinweis

Zudem gab es zahlreiche Fälle, in denen Staaten ein Teil ihrer Verbindlichkeiten einfach erlassen wurde. Dies geschieht ebenfalls auf Kosten der Gläubiger, fällt also direkt Ihnen zur Last. Denn Sie haften nicht nur als Vertragsnehmer bei Lebensversicherungen oder anderen großen Investoren, da Sie als Kunde Geld verlieren, sondern auch als Steuerbürger.

Die spektakulärsten Schuldenerlasse der Weltgeschichte zeigen: Ihr Risiko ist hoch

Die Grafik zeigt insbesondere, wie hoch die Schuldenerlasse auch in Europa waren. Italien, Großbritannien, Bulgarien oder Griechenland, Frankreich und Deutschland haben bereits von einem Schuldenerlass profitiert.

Quelle: Welt.de15› Hinweis

Die Wahrscheinlichkeit, dass es innerhalb der Euro-Zone zu einem offiziellen Staatsbankrott kommt, ist nicht so groß wie die Möglichkeit, dass es zu Schuldenerlassen kommt. Hier werden Sie direkt oder indirekt Geld verlieren.

 

Schutzmaßnahme: Verträge kündigen

Letztlich können Sie wissen, dass es zu solchen Maßnahmen kommen wird. Sie wissen nur ebenso wenig wie ich, wann dies geschehen und wer davon betroffen sein wird. Das große Kapital wird bis dahin seine Vermögenswerte in Sicherheit gebracht haben.

Auch Sie sollten sich darum kümmern, möglichst viel »Geldvermögen« in Sachvermögen umzutauschen. Wie oben dargelegt, zählen dazu Aktien, Immobilien und Edelmetalle.

1.4 Europa: Wirtschaftlich auf dem Weg in den Abgrund

 

Gäbe es die Euro-Zone oder sogar ganz Europa in der heutigen Form dann noch, würde dennoch die wirtschaftliche Bedeutung stark sinken. Schätzungen gehen davon aus, dass die Wirtschaftskraft Indiens und Chinas in den kommenden Jahren bis 2050 deutlich stärker wird. Voraussetzung dieser Szenarien ist es an sich, dass der Status quo erhalten bleibt. Wenn, wie zu vermuten ist, asiatische Länder noch besseren Zugang zu den eurasischen Produktions- und Ressourcenmärkten haben, dürfte sich der Unterschied noch erhöhen.

 

Fazit: Die wirtschaftliche Situation in Europa und innerhalb der EU ist nicht gut. Es dürfte aus wirtschaftlicher Sicht nicht besonders lange dauern, bis es zu einer großen Lösung kommt. Ob jedoch ein »Crash« in der einen oder anderen Form bevorsteht, kann niemand mit Gewissheit sagen. Offensichtlich jedoch bemüht sich die Politik im Verbund mit der Wirtschafts- und Finanzelite besonders darum, Sie als Haftungsmasse mit ins Boot zu holen.

Eine Goldman-Sachs-Schätzung zum Bruttoinlandsprodukt 2050 16› Hinweis

Die Grafik zeigt deutlich, in welche Richtung Europa im Vergleich steuert. Das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2050 wird demnach in den europäischen Spitzenländern außer Russland bei zusammengenommen etwa 10 Billionen US-Dollar liegen. Indien schafft beinahe 30 Billionen US-Dollar, China sogar annähernd 55 Billionen US-Dollar. Die USA wären nach dieser Analyse immer noch die Nummer zwei und erzielten ein BIP von annähernd 40 Billionen US-Dollar.

Quelle: www.boerse.de17› Hinweis

2 Konstrukteure der EU

Wenn es nach den offiziellen Geschichtsbüchern geht, ist Europa beziehungsweise die EU ein idealistisches Friedensprojekt, das nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden ist. Dennoch ist die Geschichte der »EU« beziehungsweise der »Vereinigten Staaten von Europa« weitaus älter und in der Neuzeit politisch verheerender, als dies in den offiziellen Büchern dargestellt wird.

So hat sich die EU unter anderem aus den Plänen der CIA oder der Nationalsozialisten entwickelt, wie die nachfolgenden Abschnitte zeigen werden. Zunächst jedoch werde ich kurz auf die allgemeine Ideengeschichte zur EU eingehen.

2.1 Erste Schritte

 

Die Idee zu einem großen, vereinten Europa lässt sich sicherlich schon im Alten Rom nachweisen, das einen hinreichend großen Expansionsdrang hatte. Doch ein bedeutender Nachweis findet sich in der Renaissance im Jahr 1464.