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Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Theologie - Praktische Theologie, Note: sehr gut, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Katholisch-theologische Fakultät), Veranstaltung: Interkulturelle Begegnung ... Hauptseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Am Ende des 20. Jahrhunderts hat die Welt einen bedeutenden Schritt hin zu ihrer eigenen, bewussten Selbstwahrnehmung getan, so dass die Globalisierung geradezu als charakteristisches Merkmal dieser geschichtlichen Epoche begriffen werden muss. Diese „Verdichtung“ der weltweiten Interaktion von Völkern und Menschen betrifft heute bereits alle Lebensbereiche1, unter denen Theologie und Kirche nur eine unter vielen darstellen. Zwar sind durch den Missionsauftrag der Kirche solche weltweiten Beziehungen für die Kirche wahrhaft nichts Neues, doch zeigt sich, dass auch in der Kirche eine neue Wahrnehmung des Weltkirche-Seins durchbricht, mit der ein verstärktes Zusammenrücken der verschiedenen Teilkirchen engstens verbunden ist. Auf pastoraler Ebene ist daher seit einigen Jahren auch in der katholischen Kirche Deutschlands die Tendenz zu beobachten, dass in zunehmendem Maße Erfahrungen und Konzepte aus den afrikanischen, lateinamerikanischen und asiatisch-ozeanischen Kirchen rezipiert und in der gemeindlichen Praxis ausprobiert werden: Bibelteilen, Basisgemeinden, Familienkatechese u.v.m. Der hiesige, kritische Praktiker, der immer wieder auch auf der Suche nach neuen und vielleicht erfolgreicheren Methoden und Ansätzen oder einfach nach neuen Anregungen für seine Praxis ist, fragt dabei zurecht, ob eine Übertragung solcher Modelle einerseits überhaupt möglich und legitim, und andererseits auch sinnvoll ist. Ausgehend davon, dass soziale Interaktionen immer mit Menschen, deren Mentalitäten und sozio-kulturellen Erfahrungen zu tun haben, ist dieser Einwand durchaus korrekt. Einfacher gesagt: wenn eine sozio-ökonomisch-kulturelle Situationsanalyse jeglicher Pastoralarbeitvorausgehen sollte, so ist zunächst unübersehbar, dass eine bloße Verwendung von in Afrika oder Lateinamerika oder andernorts entwickelten Pastoralkonzepten in Deutschland nicht möglich sein kann. Entsprechend dem zugrundeliegenden methodologischen Dreischritt sehen-urteilen-handeln muss die konkrete Handlungsebene jeweils eigenständig von einer eigenen Analyse her entwickelt werden. Dennoch wäre es zu kurz gegriffen, aufgrund solcher methodologischer Reflexionen jegliche Verwertung andernorts entwickelter Konzepte auszubremsen und zu blockieren. [...] 1 Vgl. Engler, S. 4.
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