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In "Vergleichende Betrachtungen über neuere geometrische Forschungen" bietet Felix Klein eine tiefgehende Analyse und Reflexion über die Entwicklung der Geometrie im 19. Jahrhundert. Mit eloquenter Sprache und präzisen Argumentationen beleuchtet Klein die verschiedenen Ansätze und Theorien, die zu einem paradigmatischen Wechsel innerhalb der mathematischen Wissenschaften führten. Er verwebt historische Kontexte mit mathematischen Konzepten und bietet den Lesern einen umfassenden Überblick über die Fortschritte und methodologischen Differenzen, die die moderne Geometrie prägten. Durch den Einsatz von klaren Formulierungen und sorgfältigen Vergleichen wird die Komplexität der mathematischen Diskussion zugänglich gemacht und regt zur weiteren Beschäftigung an. Felix Klein, ein herausragender Mathematiker des 19. Jahrhunderts, war eine Schlüsselfigur in der Entwicklung der Geometrie und der Mathematik im Allgemeinen. Sein Interesse an der Geometrie wurde durch seine Ausbildung und seine Kontakte zu anderen großen Denkern seiner Zeit geprägt, was ihn dazu inspirierte, neue Perspektiven und innovative Methoden in die geometrische Forschung einzubringen. Klein war nicht nur für seine mathematischen Arbeiten, sondern auch für seine Lehrtätigkeit bekannt, wodurch er zahlreichen Studenten und Mathematikern neue Wege des Denkens eröffnete. Dieses Buch ist für alle Mathematikenthusiasten unerlässlich, die ein tieferes Verständnis für die historische und theoretische Entwicklung der Geometrie erlangen möchten. Klein leistet einen wertvollen Beitrag zur modernen Mathematik und seiner Analyse, die sowohl für Studierende als auch für Akademiker von großem Interesse ist. Seine klar strukturierten Erklärungen und die Synthese von Vergangenheit und Gegenwart machen dieses Werk zu einem unverzichtbaren Teil jeder mathematischen Bibliothek.
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Unter den Leistungen der letzten fünfzig Jahre auf dem Gebiete der Geometrie nimmt die Ausbildung der projectivischen1 Geometrie die erste Stelle ein. Wenn es anfänglich schien, als sollten die sogenannten metrischen Beziehungen ihrer Behandlung nicht zugänglich sein, da sie beim Projiciren nicht ungeändert bleiben, so hat man in neuerer Zeit gelernt, auch sie vom projectivischen Standpuncte aufzufassen, so dass nun die projectivische Methode die gesammte Geometrie umspannt. Die metrischen Eigenschaften erscheinen in ihr nur nicht mehr als Eigenschaften der räumlichen Dinge an sich, sondern als Beziehungen derselben zu einem Fundamental-Gebilde, dem unendlich fernen Kugelkreise.
Vergleicht man mit der so allmählich gewonnenen Auffassungsweise der räumlichen Dinge die Vorstellungen der gewöhnlichen (elementaren) Geometrie, so entsteht die Frage nach einem allgemeinen Principe, nach welchem die beiden Methoden sich ausbilden konnten. Diese Frage erscheint um so wichtiger als sich neben die elementare und die projectivische Geometrie, ob auch minder entwickelt, eine Reihe anderer Methoden stellt, denen man dasselbe Recht selbständiger Existenz zugestehen muss. Dahin gehören die Geometrie der reciproken Radien, die Geometrie der rationalen Umformungen etc., wie sie in der Folge noch erwähnt und dargestellt werden sollen.
Wenn wir es im Nachstehenden unternehmen, ein solches Princip aufzustellen, so entwickeln wir wohl keinen eigentlich neuen Gedanken, sondern umgränzen nur klar und deutlich, was mehr oder minder bestimmt von Manchem gedacht worden ist. Aber es schien um so berechtigter, derartige zusammenfassende Betrachtungen zu publiciren, als die Geometrie, die doch ihrem Stoffe nach einheitlich ist, bei der raschen Entwicklung, die sie in der letzten Zeit genommen hat, nur zu sehr in eine Reihe von beinahe getrennten Disciplinen zerfallen ist2, die sich ziemlich unabhängig von einander weiter bilden. Es lag dabei aber auch noch die besondere Absicht vor, Methoden und Gesichtspuncte darzulegen, welche von Lie und mir in neueren Arbeiten entwickelt wurden. Es haben unsere beiderseitigen Arbeiten, auf wie verschiedenartige Gegenstände sie sich auch bezogen, übereinstimmend auf die hier dargelegte allgemeine Auffassungsweise hingedrängt, so dass es eine Art von Nothwendigkeit war, auch einmal diese zu erörtern und von ihr aus die betr. Arbeiten nach Inhalt und Tendenz zu characterisiren.