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Wenn Gott seine Wahrheit ganz deutlich machen will, lässt er sie Fleisch und Blut werden. Als er sich den Menschen und Engeln selbst offenbaren wollte "wurde das Wort Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit." Der Mensch ist die große Offenbarung Gottes. Alle Ehre dem "geschriebenen Wort Gottes", aber die entscheidende Offenbarung Gottes dem einzelnen gottabgewandten Menschen gegenüber erfolgt in der Regel nicht durch die Bibel, sondern durch einen "lebendigen Brief". Verwandelte Leben, "neue Geschöpfe", triumphale Erfahrungen, Saulusse die zu Paulussen werden - das muss in jedem Zeitalter das unwiderlegbare Zeugnis der Christen sein. Gegen solch eine Demonstration der Macht und Gnade Gottes kann keine Skepsis dauerhaft triumphieren. Lyman Beecher sagte einmal: "Ein Herz, das von der Liebe Gottes entflammt ist, ist die größte erschaffene Kraft im Universum." Aber um eine solche Kraft zu sein, muss das Herz diese Liebe nicht nur selber fühlen, sondern von ihr durchglüht werden. Millionen Gemeindeglieder auf dem toten Boden trockener Orthodoxie, die sittsam aber weltlich leben, haben weniger Kraft als ein einziger Mensch, in dessen Innersten eine große Vision brennt wie bei einem Paulus, Luther oder Wesley. "Ihr seid meine Zeugen", spricht der Herr. Dieses Buch ist eine Zusammenfassung der Geschichten von "vierzig Zeugen". Ihre Lebensumstände und Glaubensüberzeugungen sind ganz verschieden. Einigen ist Gottesfurcht schon in die Wiege gelegt, bei anderen war der Herzensboden erst so widerstandsfähig, dass nur die Gnade ihn überwinden und das Herz verwandeln konnte. Und so lernen wir viel von denen, die sich um den Erlöser der Welt versammelt haben, und wir hören ihre vereinten Stimmen, die verkünden, dass Jesus Christus "ein mächtiger Retter ist", "der bis aufs Äußerste zu erretten vermag" und "denen helfen kann, die versucht werden".
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Seitenzahl: 163
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Aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt von Heino Weidmann. Titel der englischsprachigen Originalvorlage: "Forty Witnesses", Herausgeber Cyrus David Foss.
Verwendung der Englischen Originalvorlage mit freundlicher Genehmigung von Holiness Data Ministry 14323 W. Dusty Trail Blvd. Sun City West, AZ 85375-2293 Website: http://holinessdataministry.net/
Deutsche Ausgabe übersetzt und herausgegeben von Heino Weidmann am 22. Dezember 2018 (Erstausgabe) Deutscher Text: © Copyright by Heino Weidmann. Alle Rechte vorbehalten. Gemeinfreie Bibeltexte aus http://www.bibel-online.net
Umschlaggestaltung: © Copyright by Heino Weidmann Bilder: Mensch © Can Stock Photo Inc. / rozum, Taube © Can Stock Photo Inc. / ifong
Reihe: Heilig Dem Herrn, Band 7. Heino Weidmann, Götzenberg-Str. 25, 74889 Sinsheim, www.HeiligDemHerrn.de
Ein Herz, das von der Liebe Gottes entflammt ist ist die größte erschaffene Kraft im Universum
Vorwort des Übersetzers und Herausgebers der deutschsprachigen Ausgabe
Den in diesem Buch beschriebenen Segen habe ich selbst vier Jahre lang erlebt. Nachdem ich ihn wieder verloren und lange nicht mehr daran geglaubt hatte, ihn wiederzuerlangen, suche ich Gott jetzt wieder inständig und vertraue ihm dafür: "Treu ist der, der die Verheißung gegeben hat". In meinem großen Bedürfnis diesen Reichtum Christi auch anderen zugänglich zu machen, stellte ich mit Erstaunen fest, dass es im deutschsprachigen Raum kaum Literatur zu diesem wichtigen Thema gibt. Im englischsprachigen Raum ist dagegen eine große Fülle an guter Literatur über die „christliche Vollkommenheit“, das „reine Herz“, „völlige Heiligung“, die „Ruhe in Christus“ und das „verheißene Land des Glaubens“ („Beulah“ im Englischen) verfügbar, um nur einige Bezeichnungen für das große Gnadengeschenk zu nennen, das Gott vom Zeitpunkt ihrer Bekehrung an für seine Kinder bereit hält.
Durch die Veröffentlichung des Buches im Selbstverlag über https://www.epubli.de/ ist es mir möglich, das Buch schnell und ohne großen finanziellen Aufwand einer breiten Leserschaft zur Verfügung zu stellen. Unvollkommenheiten in der Übersetzung oder Fehler trotz intensiven Korrekturlesens aufgrund des Erscheinens des Buches im Selbstverlag mögen mir verständnisvoll nachgesehen werden.
Bei Fragen und Kommentaren oder Korrekturhinweisen kann sich der interessierte Leser gerne an mich über [email protected] wenden. Ein aktuelles Kurzprofil von mir findet sich unter https://www.epubli.de/shop/autor/Heino-Weidmann/23735. Bei epubli sind auch meine eigene Erfahrung in Form eines Tagebuches ("Tagebuch einer Heiligung ? von der Wüste ins verheißene Land") erschienen. Nach und nach werde ich je nach Möglichkeit weitere englischsprachige Werke und Klassiker der Heiligungsliteratur auf Deutsch veröffentlichen.
Da die Weitergabe dieses Buches nicht an Finanzen scheitern soll, sende ich Ihnen gerne auf eine kurze Nachricht hin, die Ihr Interesse und Ihre Situation beschreibt, ein Geschenk-Exemplar dieses Buches zu, solange es meine Mittel zulassen.Es wurden aus rechtlichen Gründen nur frei verwendbare (bei N und S unter Auflagen) Bibelübersetzungen verwendet. Die Sprache ist teils neu, teils alt, dafür dann oft sehr genau. Moderate offensichtliche Anpassungen an heutige Sprache und Satzstellung erfolgten bei den älteren Bibelübersetzungen (S, M, L, E) ausgehend von den verwendeten Übersetzungen, wie zum Beispiel bei “Sündiget“ → “Sündigt“. Falls dadurch die Bibelstellen ähnlich oder gleich zu heutigen lizenzierten Bibelstellen wurden ist das Zufall, bzw. beruht auf der eigenen gedanklichen Arbeit. Das gilt auch für die freien Übersetzungen biblischer Texte direkt aus dem Englischen ins Deutsche. Ich habe mich bemüht, viele vollständig zitierte Bibelverse mit Angabe der Bibelstelle incl. der verwendeten Übersetzung anzugeben, auch wenn diese in der englischen Vorlage fehlte. Darüber hinaus wird die Bibel oft in Teilversen im fortlaufenden Text zitiert „ hier habe ich auf eine Versangabe aufgrund der unübersehbaren Fülle an biblischen Anspielungen und Kurzzitaten im Text verzichtet. Alle diese Versfragmente wurden frei und direkt aus dem Englischen übersetzt und nicht ausgehend von einer deutschen Vorlage. An manchen Stellen habe ich in Klammern [] Einfügungen zum besseren Verständnis eingefügt. Erläuterungen zu geschichtlichen Gegebenheiten entstammen ausschließlich aus Artikeln von Wikipedia, Zugriff im Dezember 2018.
Das Englisch der Vorlage entspricht dem Stand der Sprache und dem Schreibstil seiner Schreiber aus dem 19. Jahrhundert. Die deutsche Übersetzung, orientiert sich eng an dieser Vorlage und erlaubt nur sich an ausgewählten Stellen zum besseren Verständnis interpretierende Freiheiten.
In diesem ersten Teil von "Vierzig neue Leben" erscheinen die ersten zwanzig Lebenszeugnisse der Originalausgabe, der zweite Teil mit weiteren zwanzig Zeugnissen ist in Planung. Wer gerne mehr zur theologischen Grundlage der hier beschriebenen Lebenserfahrungen wissen will, dem seien die folgende Bücher zum Weiterlesen empfohlen: "Heiligkeit und Vollmacht" von Aaron Merritt Hills (epubli) und "Eine klare Darstellung der christlichen Vollkommenheit" von John Wesley (epubli).
Ich wünsche jedem Leser, dass er durch das Beispiel der hier beschriebenen verwandelten Leben selber Durst nach Gottes Leben in seinem Leben bekommt. Und möge jeder erfahren, wie Gottes Kraft ihn durch Jesus verwandelt. ER ist der Retter, der fähig, mächtig und Willens ist, die zu ihm kommen bis aufs Äußerste zu erretten.
Vorwort des Herausgebers der englischsprachigen Ausgabe
Weitere englischsprachige Literatur über Heiligung Weitere deutschsprachige Literatur über Heiligung
Vorwort des Herausgebers der englischsprachigen Ausgabe (Bibelverse F)
Wenn Gottes seine Wahrheiten ganz deutlich machen will, lässt er sie Fleisch und Blut werden. Als er sich den Menschen und Engeln selbst offenbaren wollte "wurde das Wort Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit." Bis in alle Ewigkeit wird diese Wahrheit Bestand haben: "Kein Mensch hat den allmächtigen Vater gesehen oder kann ihn sehen". Gott zeigt sich jedem erschaffenen Wesen immer nur durch den Gott-Menschen Jesus Christus, "in dem die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig wohnt".
Der Mensch ist die große Offenbarung Gottes. Alle Ehre dem "geschriebenen Wort Gottes", aber die entscheidende Offenbarung Gottes dem einzelnen gottabgewandten Menschen gegenüber erfolgt in der Regel nicht durch die Bibel, sondern durch einen "lebendigen Brief". "Die größten Wahrheiten in der Bibel wurden millionenfach wie "Perlen vor die Säue" den Menschen hingeworfen. Aber durch sie wurden Sünder aus ihrer Abgestorbenheit Gott gegenüber zu neuem geistlichem Leben erweckt und lebten dieses Leben vor den staunenden Augen der Welt mit göttlichem Glanz aus.
In der gesamten Kirchengeschichte gibt es dafür kein treffenderes Beispiel als das Leben John Wesleys. Seine fünfzehn Jahre lange Gefangenschaft in der Gesetzlichkeit und sein ernsthaftes Suchen waren immens wertvoll, um zu der großen Wahrheit durchzudringen, die er schon lange Zeit fest mit seinem Verstand erfasst hatte und in seinem brennenden Herzen trug. Als sich im Alter von 36 Jahren sein "Herz seltsam erwärmte", war der Methodismus geboren, und der Weg zum Himmel wurde für alle nachfolgenden Generationen einfacher. Seine anschließenden Erfahrungen und seine Lehre der "vollkommenen Liebe" läuteten eine neue Ära für schmachtende, sich abmühende und zweifelnde Jüngern ein. Und das zweifache Evangelium der Gnade der Sündenvergebung heute, jetzt und hier, und die dazugehörige Rettung von der ganzen Macht der Sünde ertönte nicht nur durch alle Gemeinden und ihre Ableger die er gründete, sondern klarer als je zuvor auch durch das ganze evangelische Christentum.
Der große überzeugende Beweis dafür, dass Jesus Christus der von Gott gesandte Retter aller Menschen ist, muss im Wesentlichen immer auf die gleiche Weise erfolgen. Er selbst sagt es so: "Geht und berichtet Johannes das, was ihr hört und seht: Blinde erhalten ihr Augenlicht, Lahme gehen, Aussätzige werden rein und die Tauben hören, Tote werden auferweckt, und den Armen wird das Evangelium gepredigt." Danach sagte er: "Wer an mich glaubt, der wird auch die Werke tun, die ich tue; und er wird noch größere Werke als diese tun." Bei diesen "größeren Werke" kann es sich nur um das durch Gottes Geist bewirkte Wunder der Auferweckung und der Verwandlung Gott gegenüber toter Menschen handeln. Und solche Wunder hat Gott durch seine modernen Apostel vollbracht, so wahrhaftig wie er Kranke heilte und Tote durch die ersten zwölf Jünger auferweckte. Verwandelte Leben, "neue Geschöpfe", triumphale Erfahrungen, Saulusse die zu Paulussen werden - das muss in jedem Zeitalter das unwiderlegbare Zeugnis der Christen sein. Gegen solch eine Demonstration der Macht und Gnade Gottes kann keine Skepsis dauerhaft triumphieren, egal ob sie aus dem Müll der Vergangenheit ausgegraben wurde oder (wenn das möglich ist) oder aus einer neuen Idee satanischen Genies geboren ist.
Lyman Beecher sagte einmal „ und ich bin mir des Gedanken und noch fast der genauen Worte sicher -: "Ein Herz, das von der Liebe Gottes entflammt ist, ist die größte erschaffene Kraft im Universum." Aber um eine solche Kraft zu erlangen, muss das Herz diese Liebe nicht nur fühlen, sondern auch davon glühen. Millionen von Kirchenmitglieder auf dem toten Boden der trockenen Orthodoxie, die sittsam alle Zeremonien beachten aber weltlich leben, haben weniger Kraft als ein einziger Mensch, in dessen Innersten eine große Vision brennt wie bei einem Paulus, Luther oder Wesley.
"Ihr seid meine Zeugen", spricht der Herr. Die Gemeinde als Leib Christi bezeugt Jesus als ihr Haupt. Und sie verkündet ihn mit ihrem Leben, das ständig vom Haupt allen Gliedern seines Leibes zufließt.
Dieses Buch ist eine Zusammenfassung der Geschichten von "Vierzig Zeugen". Ihre Lebensumstände und Glaubensüberzeugungen sind ganz verschieden. Einigen ist Gottesfurcht schon in die Wiege gelegt, bei anderen war der Herzensboden erst so widerstandsfähig, dass nur die Gnade ihn überwinden und das Herz verwandeln konnte. Und so lernen wir viel von denen, die sich um den Erlöser der Welt versammelt haben, und wir hören ihre vereinten Stimmen, die verkünden, dass Jesus Christus "ein mächtiger Retter ist", "der bis aufs Äußerste zu erretten vermag" und "denen helfen kann, die versucht werden".
Die Frische, Offenheit, Individualität, Vielfalt und der allgemein undogmatische Charakter dieser Erfahrungen werden so manchem unzufriedenen und sehnsüchtigen Gläubigen praktisch von Nutzen sein. Und ich denke, dass sie auch einen gewissen philosophischen Wert haben, zwar nicht so sehr in Hinsicht auf die herausfordernden Fragen im Zusammenhang mit der theologischen Definition des "höheren Lebens", sondern vielmehr durch die starke Betonung der Wahrheit, dass solche Fragen - verglichen mit dem Besitz dieses Lebens selbst - sekundär sind, und dass "die Liebe Gottes größer ist, als der Mensch mit seinem Verstand erfassen kann."
Nun geht in die Welt hinaus, ihr "Vierzig Zeugen". Verfolgt euren leuchtenden Weg, bis ihr auf die Straßen aus Gold tretet. Und Gott gewähre, dass eure Beulah-Lieder helfen, die Schritte vieler Pilger zu erfrischen und die Zahl derer zu vermehren, die als große Menge vor dem Thron Gottes stehen werden, nachdem sie "ihre Gewänder gewaschen und im Blut des Lammes weiß gemacht haben".
Ich wurde am 17. Mai 1828 in Randolph County in North Carolina geboren. Meine Ausbildung erfolgte am Haverford College, Pennsylvania, wo ich 1852 meinen Abschluss erhielt. An der University von Pennsylvania wurde ich im Jahr 1861 Doktor der Medizin und übte meinen Beruf etwa fünfzehn Jahre lang aus. Seit 1866 lebe ich in Richmond in Indiana.
Meine Eltern waren Pastoren und Seelsorger in der "Gesellschaft der Freunde". Dementsprechend hatte ich von Geburt ein Recht auf Mitgliedschaft in dieser Kirche. Ich wurde sorgsam und liebevoll erzogen und gelehrt, dass man den Herrn fürchten und seine Gebote halten muss. Die Schrift wurde in unserer Familie täglich gelesen, und ich lernte früh, sie selber zu studieren und mich daran zu freuen. Die elterliche Disziplin, die ich empfing, war streng, aber liebevoll und fürsorglich. Ich war weitgehend abgeschirmt von den Versuchungen zu schweren Sünden, denen viele junge Menschen ausgesetzt sind. Ich war von Kindheit an regelmäßiger Teilnehmer am öffentlichen Gottesdienst, und schon von frühester Kindheit an genoss ich es, gute Predigten zu hören.
Vor einem halben Jahrhundert wurde in der Gesellschaft der Freunde in Lehre und Predigt besonders betont, auf das Licht zu achten das der Heilige Geistes Gottes dem eigenen Herzen schenkt und ihm zu folgen, moralisch einwandfrei, redlich, ehrlich und wahrhaftig und gut zu sein, seinen erforderlichen Pflichten nachzukommen und Gott zu gehorchen, und sich auf diese Weise seine Erlösung unter Furcht und Zittern zu erarbeiten.
Es ist stimmt schon, dass oft vom gekreuzigten Christus als der Hoffnung des Sünders bei Gott angenommen zu werden geredet wurde. Aber die Tatsache, dass der Geist immer von Christus Zeugnis ablegt und die Menschen zu sich zieht, wurde zu sehr aus den Augen verloren, und auch die Notwendigkeit einer klaren Bekehrung die in einem Augenblick geschehen kann wurde nicht deutlich betont.
Ich kann mich nicht an eine Zeit erinnern, in der die Gnade der Bekehrung zum ersten Mal meine Seele erreichte. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es sehr früh in meinem Leben gewesen sein muss. In meiner Kindheit, Jugend und Adoleszenz gab es immer wieder Augenblicke, in denen meine Seele von der Liebe Gottes erfüllt war. Und zwar dann, wenn ich vor ihm Buße tat und mein Friede wie Strom war, und wenn ich das genoss, von dem ich heute glaube, dass es das Zeugnis des Geistes meiner Annahme und Kindschaft gewesen ist.
Ein Mensch kann lebendig sein, auch wenn er nicht weiß, wann sein Geburtstag ist, und so können wir die untrüglichen Zeichen geistlichen Lebens besitzen, ohne in jedem Fall auf den genauen Augenblick oder Tag verweisen zu können, an dem dieses Leben begann. Es ist nicht so wichtig, den genauen Zeitpunkt zu kennen, als genau zu wissen, dass man bekehrt ist. Aber ungeachtet dessen möchte ich an dieser Stelle hinzufügen, dass ich eine klare und bewusste Bekehrung - auf die der Einzelne in seinem ganzen späteren Leben als Tag seiner Geburt in das Gottes Reich verweisen kann - für einen unschätzbaren Segen und ein herrliches Privileg halte. Und wo Menschen richtig darin unterwiesen werden, werden solche Bekehrungen die Regel sein, und alles andere die seltene Ausnahme.
Bis zu meiner Lebensmitte war mein geistliches Leben sehr unstet und unbefriedigend. Gott war wunderbar gut zu mir; aber die fleischliche Gesinnung war sehr stark und kämpfte immer gegen das an was der Geist wollte. So ging es bei mir auf und ab, einen Tag himmelhochjauchzend, den anderen zu Tode betrübt. Sündigen und bereuen, rückfällig werden und umkehren, manchmal in Gnade wachsen und manchmal fast meinen Glauben und meine Hoffnung verlieren. Ich war ein Christ, aber kein gesunder. Dennoch kann ich im Großen und Ganzen zur Ehre Jesu meines Erlösers sagen, dass ich in diesen Jahren durch seine Gnade erhebliche Fortschritte im göttlichen Leben machte. Der alte Mensch - der starke Mensch - wurde meistens in Fesseln gehalten. Der Kampf war oft hart und langwierig; aber wenn ich auf Jesus vertraute, gab er mir den Sieg.
Als ich etwa dreißig Jahre alt war, wurde meine Aufmerksamkeit zum ersten Mal klar und deutlich auf das Thema Heiligung als eine tatsächliche, erreichbare Erfahrung gerichtet als ich gründlich das Buch "Das innere Leben" des verstorbenen Professors Upham studierte.
Aber es dauerte viele Jahre, bis ich diese Wahrheit erfuhr und praktisch begreifen konnte. Immer wieder weihte ich mich - schriftlich und mündlich -, aber irgendwie hatte das keinen Erfolg. Ich kämpfte und betete und bekam oft Sieg, aber ich wurde nicht befreit.
Als ich fast vierzig Jahre alt war, begann ich öfters in der Gesellschaft der Freunde Predigtdienste auszuüben. Ich fühlte mich aber gerade nur genug dazu berufen meinen Mund guten Gewissens überhaupt ein bisschen aufmachen. Mir war noch nicht klar, ob der Herr wirklich beabsichtigte, einen Pastor aus mir zu machen oder nicht. Daher hielt ich es für am sichersten, einfach die sich mir bietenden Gelegenheiten wahrzunehmen, für Ihn etwas zu sagen. Es dauerte vergleichsweise kurze Zeit, bis die monatliche Versammlung in der ich predigte, mich offiziell als Prediger des Evangeliums aufnahm. Und immer noch interessierte mich das Thema Heiligkeit, und immer noch sehnte ich mich danach, und immer noch hatte ich sie nicht erfahren.
Im Dezember 1871 nahm ich an einer Reihe von Versammlungen in einer Kirche der Gesellschaft der Freunde in Ohio teil. Dort war auch Bruder David B. Upgraff. Auf seinen Rat hin stand ich in einer großen Versammlung auf und erklärte, wie sehr ich mich selbst für unwürdig und schwach hielt, aber dass ich mich ganz auf Christus verließ, und dass ich mich hier und jetzt der Sünde gegenüber für tot hielt und Gott lebend durch Jesus Christus, meinen Herrn.
Ich hatte mich jetzt öffentlich festgelegt. Obwohl ich wusste, dass ich mich nicht selber der Sünde gegenüber töten konnte, hatte ich den Eindruck jetzt Jesus die Verantwortung dafür übergeben zu haben. Womit ich im Glauben gerechnet hatte, konnte er real und wahr werden lassen. Mehrere Stunden lang hatte ich keine besonderen Gefühle. Ich hielt im Glauben an meinem Bekenntnis fest. Dann kam der Friede - reich, friedevoll, sanft und still. Keine Verzückung oder Ekstase, sondern "ein ganzer stiller Himmel voller Liebe"; und diese Erfahrung hielt fast ohne Unterbrechung mehrere Wochen an solange ich wach war.
Ein reines Herz: Ich wurde mit dem Heiligen Geist getauft, und mein Herz wurde durch den Glauben gereinigt.
Ausrüstung mit Kraft: Jegliche geistliche Kraft, die ich seitdem hatte, entweder um Sünder für Christus zu gewinnen oder um Gläubige zur völligen Heiligung durch Weihe und Glauben an Jesus zu führen, datiere ich von diesem gesegneten Tag und dieser gesegneten Stunde an.
Auf meiner Seite gab es Versagen, aber Gott hat mich wunderbar gehalten. Es gab große und äußerst subtile Versuchungen „Engel des Lichts“-Versuchungen -, aber Jesus hat mich durchgebracht. Es gab große Prüfungen und ängstliches Sorgen, größer, glaube ich, als der durchschnittliche Christ sie hat, oder wie sogar der durchschnittliche geheiligte Christ berufen ist zu ertragen. Aber Jesus hält mich aufrecht, stützt und tröstet mich. Ich durfte in vielerlei Hinsicht einen gesegneten Dienst für Ihn tun, sowohl beim Predigen als auch mit dem was ich schrieb. Eine ganze Reihe von Menschen bezeugen, dass Gott meinen Dienst gebrauchte um sie durch meine Feder oder Zunge zu segnen oder ins Licht und in die Erfahrung der Heiligung zu bringen. Ich wünschte, die Zahl wäre viel größer, so wie es sicher der Fall gewesen wäre, wenn ich von klein auf ganz dem Herrn gehört hätte. Aber ich kann mich jetzt darüber freuen, wenn andere besser predigen und schreiben als ich und das Werkzeug sind Hunderte zu erreichen, während es bei mir nur kleine Grüppchen sind.
Und an diesem 19. Februar 1887 bezeuge ich immer noch, dass ich mich durch die Gnade Gottes der Sünde gegenüber für tot halte. Und ich habe das sichere Vertrauen, dass mich das Blut Jesu Christi jetzt von allen Sünden reinigt und dass ich die Gabe des Heiligen Geistes empfangen habe und jetzt habe. Gelobt sei der Herr!
Ich wurde am 23. August 1830 in der Nähe von Mount Pleasant in Ohio geboren. Ich kann nicht leugnen, dass mich fromme Eltern bei meiner Geburt feierlich Gott weihten. Sie lehrten meine kindlichen Lippen beten, und wenn ich sagte,
dann erwartete ich wirklich, dass er das tun würde. Meinem jungen Herzen waren die gnädigen Besuche des Geistes Gottes nicht fremd und es zerschmolz oft unter der Kraft seiner Liebe. Aber als ich erwachsen wurde, kam immer mehr Sünde und Rebellion gegen Gott in mein Leben hinein. Obwohl ich auf barmherzige Weise vor vielen Sünden eines rohen und schändlichen Charakters bewahrt wurde, war ich oft in großer seelischer Not wegen der Sünden, die ich begangen hatte. In solchen Zeiten kehrte ich im Verborgenen ernsthaft zu Gott um und rief ihn um Gnade an. Ich versprach Gott oft mein Leben zu ändern, wenn ich auch meistens, aber nicht immer, meine Versprechen brach. Der Bund, den meine treuen Eltern über mir mit Gott geschlossen hatten und ihre Gebete, Verbote und Weisungen waren an mir nicht vergeblich. Nachdem ich im Leben meinen Platz gefunden hatte, erneuerte ich meine Bündnisse mit Gott und versuchte, das Richtige zu tun, einfach weil es richtig war. In meiner Kirche war ich durch Geburt Mitglied und "suchte Gott eifrig auf die vollkommene Weise des Gesetzes meines Vaters". " Sicherlich "fürchtete ich den Herrn" und war viele Jahre lang ein "Diener" unter dem Gesetz, das zur Knechtschaft gebiert. Aber ich hatte nicht "die Kindschaft eines Sohnes erfahren".
Im März 1864 machte ich diese völlig neue Erfahrung. Das Evangelium Gottes kam mit großer Kraft in mein Leben. Ich bestand die Prüfung meine Sünden öffentlichen zu bekennen und auch, dass ich einen Erlöser brauchte. Es war ein harter Kampf, denn ich war stolz und stur. Aber ich war entschlossen, mich Gott hinzugeben, und tat es.
Mein geistlicher Konflikt war etwas langwierig, aber er endete in stillen Nachtwachen, und ich bekam "Frieden mit Gott". "Sein Geist bezeugte meinem Geist, dass ich sein Kind war. Ich wurde daraufhin sowohl ein freudiger als auch ein williger Zeuge der Realität der Rechtfertigung durch den Glauben und der neuen Geburt aus dem Heiligen Geist. Ich liebte es, von der rettenden Kraft Jesu zu erzählen und von der Freude, die er meinem Herzen schenkte. Aber dann behinderten anfangs Nachlässigkeit, und dann Ungehorsam und Eigensinn mein geistliches Leben.