Vintage-Frisuren - Emma Sundh - E-Book

Vintage-Frisuren E-Book

Emma Sundh

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Beschreibung

20er-Jahre-Silvesterpartys, Vintage-Klamotten, Retro-Bikes: Der Stil vergangener Tage ist angesagter denn je. Auch vor den Frisuren macht der Trend nicht halt. So bietet dieses Buch die besten Tipps und Tricks rund ums Thema Haare: Von den Wasserwellen der glamourösen Golden Twenties bis hin zu den kunstvollen Hochsteckfrisuren der rebellischen 1960er werden die beliebtesten Frisuren vergangener Jahrzehnte vorgestellt. Anschauliche Schritt-für-Schritt-Anleitungen sowie zahlreiche Tricks machen es möglich, die etwas anderen Looks zu Hause selbst nachzustylen. Neben einer Geschichte der Beauty-Trends des jeweiligen Jahrzehnts findet sich auch eine Liste der Must-Have-Haarprodukte sowie Tipps für die Wahl der richtigen Accessoires, um bei jeder Gelegenheit mit dem perfekten Vintage-Style glänzen zu können.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 97

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Inhalt

VORWORT

FRISURENGESCHICHTE

SMARTE WERKZEUGE & HANDFESTE TIPPS

LOCK ‘N’ ROLL

5 X PONY

FRISUREN, FRISUREN, FRISUREN

COLORIERTE TRENDS

HÜTE – DAS TÜPFELCHEN AUF DEM I

DIY – SELBST GEMACHTE ACCESSOIRES FÜRS HAAR

MAKELLOSES MAKE-UP

DANKSAGUNG

VORWORT

Träumen Sie davon, magische Frisuren im Vintage-Stil zu schaffen – im Handumdrehen? Dann haben Sie sich vollkommen richtig für dieses Buch entschieden.

Vergessen Sie Trockenhauben, vergessen Sie die Stunden, in denen Sie keine Haarsträhne aus den Augen lassen, und vergessen Sie Krämpfe in den Armen. Ich liebe das Handwerk, und obwohl ich lange Stunden hart gearbeitet habe, um mithilfe der alten Techniken perfekte Frisuren zu zaubern, sind es genau diese langen Stunden, die mich getriggert haben, das älteste Accessoire der Welt, die Frisur, zu modernisieren und zu vereinfachen.

Im Unterschied zu den guten alten Zeiten haben wir heute bessere und schnellere Techniken. Lockenstäbe (die das Haar nicht verbrennen), Hitzeschutz (Ihr Haar wird es Ihnen danken) und meinen Retter in der Not – das Haarspray! Mithilfe dieser Innovationen – und noch ein paar mehr – dauert eine Vintage-Frisur nicht länger als ein gut gestylter, moderner Pagenschnitt.

Ich habe alle unnötigen Punkte wegrationalisiert, das Beste behalten, veredelt und neue Kniffe erfunden, die ich jetzt mit Ihnen teilen will.

Genau darum geht es in diesem Buch – um einfache Kniffe mit schönem Resultat. Natürlich gibt es in diesem Zusammenhang auch alte Bekannte: Pincurls, Wasserwellen und Rolls, die ich genau auf dieselbe Art mache wie back in the days.

Geholfen haben mir ein paar Mädchen, die ich persönlich aus meinem Kundenkreis im Salon ausgewählt habe. Alles, um zu zeigen, dass jeder einen Look schaffen kann. Sie brauchen keinen Vertrag bei Warner Brothers, um die herrlichen Züge und Formen zu gestalten und zu verfeinern, mit denen Sie ausgestattet sind. Jeder kann – und davon bin ich absolut überzeugt, müssen Sie wissen – eine 40er-Jahre-Femme-Fatale, eine 50er-Jahre-Bombe oder eine 60er-Jahre-Ikone werden.

Lassen Sie sich von diesem Buch inspirieren und verwirklichen Sie den Stil, von dem Sie immer geträumt haben, oder verfeinern Sie den schönen Look, den Sie bereits haben.

Die Möglichkeiten sind unendlich. Bald beherrschen Sie alle Techniken, die Sie brauchen, um Ihren Look zu variieren und zur hübschesten Version Ihrer selbst zu werden.

Ein Motto, das ich immer hatte und das in den 1940er-Jahren besonders zutreffend war, ist, dass schönes Haar jedes Outfit aufpeppen kann. Eine Frisur ist im Prinzip gratis und ein garantierter Blickfang. Machen Sie es wie früher: Tragen Sie Ihr Lieblingskleid, sooft Sie wollen, und schaffen Sie durch eine auffallende Frisur und markante Haar-Accessoires jedes Mal ein komplett neues Outfit.

Inspiration für Frisuren bekomme ich überall: von Fotos von glamourösen Filmstars oder aus alten Fotoalben vom Flohmarkt. Ihre feminine Ausstrahlung mit wallenden Locken oder die Würde einer festlichen Hochsteckfrisur sind genug Stimulation für mein kreatives Ich. Ich kriege nie genug, es gibt immer eine neue Form zu entdecken. Genau dort hat meine Liebe zu Vintage-Frisuren begonnen – Ihre vielleicht auch?

Inzwischen arbeite ich seit zehn Jahren als Friseurin – ein Beruf, der für Aufregung sorgte, bewundert wurde und die Rolle der Frau in der Gesellschaft verändert hat und der eine absolut brandheiße Frisurengeschichte geschaffen hat – ich Glückliche! Ich übe meinen Beruf auf meine Weise aus, und zwar stets mit einem Blick aus der Vintage-Perspek-tive. Unter dem Namen Retroella, bei dem es genau darum geht – um Inspiration und Erfindungsreichtum. Wenn es nach mir geht, können Sie nämlich Neues und Altes vermischen – ohne belehrenden Zeigefinger – und etwas Persönliches schaffen. Etwas, das Ihnen entspricht. Trends kommen und gehen, aber der persönliche Stil bleibt!

Viel Spaß beim Eindrehen und Hochstecken!

DIE 1910ER-JAHRE DURCH EINEN PAGENSCHNITT

GESEHEN, EINE KRIEGSZEIT, DIE MIT ROTEM LIPPENSTIFT

GESCHMÜCKT WIRD, 1960ER-JAHRE, DIE DURCH EINEN

PFERDESCHWANZ REVOLTE MACHEN. DIE GESCHICHTE

KANN AUS EINEM BESUCH IM FRISEURSALON GELESEN

WERDEN. OBERFLÄCHLICH? WEIT DAVON ENTFERNT. EINE

FRISUR KANN DER FUNKE FÜR DIE FREIHEIT EINER FRAU

ODER EIN STATEMENT IN SOWOHL POLITISCHEN ALS AUCH

ÖKONOMISCHEN UND FEMINISTISCHEN FRAGEN SEIN.

FRISUREN SIND EINE HAUPTSACHE – UND SIE WAREN ES

AUCH VON DEN 1910ER- BIS ZU DEN 1 960ER-JAHREN.

DIE 1910ER-JAHRE

In den 1910er-Jahren ist es ein ungeschriebenes Gesetz, das Haar wachsen zu lassen … und wachsen zu lassen … und nochmals wachsen zu lassen. Im Prinzip schneiden Frauen ihre Haare in den 1910er-Jahren nicht – überhaupt nicht. Damenfriseure existieren nicht, das Einzige, was den Friseursalons ähnelt, sind die Barbiere der Herren. Aber dorthin gehen keine Frauen. Der Barbier ist männliches Territorium. Hier wird der würdige Bart mit dem Messer geschnitten und rasiert und der gepflegte Dandyschnurrbart bekommt ein schnörkeliges Finish. Für alle, die es sich leisten können, natürlich. Denn Gleichheit ist das Letzte, was in dieser brodelnden neuindustriellen Gesellschaft herrscht. Die Klassenunterschiede sind groß und die Armut ist weitverbreitet. Dass 1914 der Erste Weltkrieg ausbricht, macht die Sache nicht besser.

Mode und Frisuren unterscheiden Reich von Arm, vor allem zu Kriegszeiten, in denen der Import von beispielsweise Stoffen und Hüten erschwert wird.

JE GRÖSSER, DESTO BESSER

Bis zu den 1910er-Jahren waren Frisuren zu großen Pompadouren aufgebläht worden, doch jetzt tragen die Frauen ihr langes Haar in Dutts oder Chignons. Das Haar offen zu tragen ist nicht akzeptiert – außer bei Kindern. Nein, elegant aufgerollt muss es ein, mit Volumen und wahrem edwardianischem Geist. Lockenstäbe werden erhitzt, indem sie auf den Herd gelegt werden, und die Hitze testet man an einem Stück Papier, damit das Haar nicht verbrennt. Pfiffig -und unglaublich gefährlich.

Danach werden kleine Haarsträhnen gelockt – all das, um Klasse und Stil zu zeigen. Das pompöse Haar wird mithilfe von U-förmigen Haarnadeln und einer erprobten Technik am Platz gehalten – nämlich mit ungewaschenem Haar zu arbeiten. Ein Frisurentrick, der sich bis heute hält, wenn auch nicht in ganz so großem Umfang.

Auf den voluminösen Frisuren tragen die Frauen einen Hut. Die Devise ist: je größer, eleganter und außergewöhnlicher der Hut, desto höher der Status. Die Breiten sind enorm, und die Kreationen aus Federn, Büscheln und Blumen sind wie ein Potpourri an verschwenderischer Pracht.

Die Mode ist genauso stramm wie die Haarknoten, aber unheimlich feminin. Die Silhouetten sind kurvig s-förmig, Knöpfe zieren so gut wie jedes Kleidungsstück und der Kleidersaum endet kurz oberhalb der Knöchel. Die Ärmel sind lang (mindestens dreiviertellang), das Korsett – das in den letzten Zügen liegt – ist fest zugeschnürt und der Kragen hoch. Bei denen, die es sich leisten können, ist der Kragen natürlich aus Spitze. Je später in den 1910er-Jahren, desto mehr werden die keuschen Kragen aufgeknöpft und geben Raum für neue Einflüsse. Empireschnitte, drapierte Ausschnitte aus dünnen Materialien, mutige Muster und etwas so Bahnbrechendes wie … Farbe. Die Inspiration kommt aus Fernost. Diese elegante Mode verbreitet sich durch die neue Art zu konsumieren wie ein Lauffeuer. Kaufhäuser sind nämlich der neue Trend. Hier drängen sich Hüte und Schals mit so innovativen Dingen wie Glastresen mit Make-up. Make-up an sich ist nichts Neues, aber es so offen zu verkaufen – ohne vorgehaltene Hand – ist vollkommen revolutionär. Das natürliche Schönheitsideal macht es notwendig, Make-up unter großer Heimlichtuerei aufzulegen. Sowohl Puder als auch Rouge werden fleißig, aber in Maßen verwendet. Und in Heimlichkeit.

DIE TAGE DES KORSETTS SIND GEZÄHLT

Gleichzeitig tritt der König der Mode in Erscheinung – deutlich beeinflusst vom Orientalismus und der russischen Balletttruppe Les Ballets Russes –, Paul Poiret. Er befreit die Frauen langsam, aber sicher von den Korsetts und führt stattdessen einen engen Rock ein, der unglaublich populär wird. Paul Poiret wird als der erste moderne Modeschöpfer angesehen. Obwohl die Unterwäsche immer noch wie eine Ritterrüstung aussieht, ist es Paul Poiret, der diese »befreiende Mode« in die großen Kaufhäuser bringt.

Für die Arbeiterklasse ist an Kaufhäuser nicht zu denken. Hier wird von neuen Kleidern lediglich geträumt, stattdessen werden die alten bis ins Unendliche geflickt und gestopft. Um seine kostbaren Kleider zu schützen, trägt man allerhand Überkleidung wie etwa Schürzen.

EINE MODE IN VERÄNDERUNG

Die 1910er-Mode ist nicht direkt eine freie Mode, eher eng, stramm und unbequem. Genauso eng wie die Rolle der Frau in der Gesellschaft. Aber sie wird nicht mehr lange eng sein.

Die Suffragetten rühren kräftig im Stimmrechtstopf und die Frauen gewinnen immer mehr an Boden.

Bis zu den 1910er-Jahren waren die Männer die Vormünder ihrer Frauen (und werden es noch ein paar Jahre sein), aber jetzt beginnen die Frauen, sich aufzulehnen. Die Mode war bislang streng geschlechterspezifisch aufgeteilt, und kaum jemand traute sich, diese Geschlechtergrenzen zu überschreiten.

Bahnbrechend ist während dieser Zeit die Französin Coco Chanel. Sie lässt sich von der männlichen Mode inspirieren und lanciert einen neuen Look, der nie zuvor gesehen wurde. Gestreifte Fischerhemden für Frauen und – man höre und staune – Hosen. Ein androgyner Stil, der in den kommenden Jahrzehnten viel bedeuten wird und es immer noch tut.

1920ER-JAHRE

De 1920er-Jahre der Dekadenz und der Dramatik beginnen in einer Zeit, in der der Zukunftsgeist stark ist. Der Erste Weltkrieg ist zu Ende und niemand will auf die rauen Jahre zurückblicken. Es ist eine neue Zeit. Auf vielerlei Art. Die lange edwardianische Haarpracht der jungen Frauen wird – zum Ärger vieler – beim Barbier geschnitten (Friseure für Frauen gibt es nach wie vor nicht). Kurze, federgeschmückte, gewagte Frisuren werden zusammen mit geraden, wadenlangen Kleidern und schwungvollem Charleston das Synonym eines neuen und umstrittenen Frauenbilds. Hier nimmt die Frisurengeschichte Fahrt auf. Aber richtig.

Es werden Haarfarben lanciert, um graues Haar abzudecken, und die ersten Versuche, das Haar zu bleichen, werden gemacht – mit weniger gelungenen Resultaten.

Richtig kurze Bobs werden geschnitten (die erste gestylte Frisur), Augen werden sündig schwarz geschminkt, die Augenbrauen werden zu Strichen und der Mund ist klein und dunkelrot. Dieses neue, gemalte und kontrastreiche Ideal wird in und mit dem Film geboren. Damit die Gesichtszüge auf der Silberleinwand durchdringen, werden harte Linien geschaffen was besonders wichtig in diesem Zeitalter des Stummfilms ist, bei dem Körpersprache an der Stelle der Worte steht.

Die Filmwelt ist zweifellos die größte Inspirationsquelle an der Schönheitsfront und wird es während der nächsten Jahrzehnte bleiben.

Das Ideal ist blass und androgyn, mit einem Hauch unerbittlicher Dekadenz. Jedenfalls bei den richtig rebellischen jungen Frauen – den Trendsettern.

GEWAGTE MODE

Wasserwellen (siehe Seite 48) und falsche Wasserwellen (siehe Seite 53) werden im nassen, kurzen Haar geformt. Zur Hilfe werden die Finger oder ein Stielkamm genommen. Die kurzen Frisuren werden mit geraden Kleidern ohne markierte Taille kombiniert, was in der Modegeschichte völlig neu ist. Zuvor wurden die Taillen in ein Korsett geschnürt oder, im Falle des Empireschnitts, so hoch angesetzt, dass der Blick auf die Brust gelenkt wurde. In den 1920er-Jahren sind diese Kurven wie weggeblasen. Taillen existieren nicht und die weiblichen Formen werden geplättet. Die Korsetts werden weggeworfen und die Brüste bandagiert – das alles, um einen möglichst geraden Körper zu bekommen. Die neue kribbelnde Mode zeigt stattdessen Haut: tiefe V-Ausschnitte und Kleider, die unter dem Knie aufhören – damit das Charleston-Bein sich frei bewegen kann. Die Inspiration holten sich viele dieser neuen Modeschöpfer aus dem Sport. Jean Patou erfindet den gestrickten Badeanzug und entwirft sogar Tenniskleidung für Frauen. Für Frauen! Wir, die zuvor nur dastehen und hübsch aussehen sollten, bekommen nun eigene Freizeitkleidung.

Coco Chanel ist eine der Fahnenträger für diese lockerere, legerere Mode. Mademoiselle Chanel zufolge sollten Frauen so bequeme Kleider tragen, dass sie nicht an sie denken müssen. Frauen haben an wichtigere Dinge zu denken, ist die Meinung der aufsehenerregenden Modeschöpferin. Lachen, essen (ohne dabei in Ohnmacht zu fallen) und das Stimmrecht zu bekommen zum Beispiel. Nein, locker und leger soll es sein. Und hemmungslos kontrovers. Im selben Geist werden die bekannten Trägerinnen der Mode geboren: Josephine Baker mit ihrem Bananenrock, Clara Bow mit ihrem flirtigen Appeal und Marlene Dietrich in ihrem pikanten Herrenanzug.

BAHNBRECHENDE FLAPPER