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Clausewitz wurde durch sein unvollendetes Hauptwerk „Vom Kriege“ bekannt, das sich mit der Theorie des Krieges beschäftigt. Seine Theorien über Strategie, Taktik und Philosophie hatten großen Einfluss auf die Entwicklung des Kriegswesens in allen westlichen Ländern und werden bis heute an Militärakademien gelehrt. Sie finden auch im Bereich der Unternehmensführung sowie im Marketing Anwendung. Dies ist der dritte von drei Bänden.
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Seitenzahl: 258
Carl von Clausewitz
Vom Kriege. Band 3
VOM KRIEGE wurde zuerst veröffentlicht von Ferdinand Dümmler, Berlin 1832.
Diese Ausgabe wurde aufbereitet und herausgegeben von
© apebook Verlag, Essen (Germany)
www.apebook.de
2024
V 1.0
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.d-nb.de abrufbar.
Band 3
ISBN 978-3-96130-659-6
Buchgestaltung: SKRIPTART, www.skriptart.de
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Inhaltsverzeichnis
Vom Kriege. Band 3
Impressum
D r i t t e r T e i l.
[Vorwort]
Skizzen zum siebenten Buche. Der Angriff
Erstes Kapitel: Der Angriff in Beziehung auf die Verteidigung
Zweites Kapitel: Natur des strategischen Angriffs
Drittes Kapitel: Vom Gegenstande des strategischen Angriffs
Viertes Kapitel: Abnehmende Kraft des Angriffs
Fünftes Kapitel: Kulminationspunkt des Angriffs
Sechstes Kapitel: Vernichtung der feindlichen Streitkräfte
Siebentes Kapitel: Die Offensivschlacht
Achtes Kapitel: Flußübergänge
Neuntes Kapitel: Angriff von Defensivstellungen
Zehntes Kapitel: Angriff verschanzter Lager
Elftes Kapitel: Angriff eines Gebirges
Zwölftes Kapitel: Angriff von Linienkordons
Dreizehntes Kapitel: Manövrieren
Vierzehntes Kapitel: Angriff von Morästen, Überschwemmungen, Wäldern
Fünfzehntes Kapitel: Angriff eines Kriegstheaters mit Entscheidung
Sechzehntes Kapitel: Angriff eines Kriegstheaters ohne Entscheidung
Siebzehntes Kapitel: Angriff von Festungen
Achtzehntes Kapitel: Angriff von Transporten
Neunzehntes Kapitel: Angriff einer feindlichen Armee in Quartieren
Zwanzigstes Kapitel: Diversion
Einundzwanzigstes Kapitel: Invasion
Achtes Buch. Kriegsplan
Erstes Kapitel: Einleitung
Zweites Kapitel: Absoluter und wirklicher Krieg
Drittes Kapitel: A. Innerer Zusammenhang des Krieges
Drittes Kapitel: B. Von der Größe des kriegerischen Zweckes und der Anstrengung
Viertes Kapitel: Nähere Bestimmungen des kriegerischen Zieles. Niederwerfung des Feindes
Fünftes Kapitel: Fortsetzung. Beschränktes Ziel
Sechstes Kapitel: A. Einfluß des politischen Zweckes auf das kriegerische Ziel
Sechstes Kapitel: B. Der Krieg ist ein Instrument der Politik
Siebentes Kapitel: Beschränktes Ziel. Angriffskrieg
Achtes Kapitel: Beschränktes Ziel. Verteidigung
Neuntes Kapitel: Kriegsplan, wenn Niederwerfung des Feindes das Ziel ist
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Zu guter Letzt
Vom Kriege.Dritter Teil
[Vorwort]
Nachdem ich es schon einmal gewagt habe, zu den Lesern des vorliegenden Werkes zu sprechen, und diese Kühnheit, so viel ich weiß, mit Nachsicht aufgenommen worden ist, muß ich um die Erlaubnis bitten, auch diesen dritten Teil mit einigen Zeilen zu begleiten, und zwar zuvörderst um dessen verspätetes Erscheinen zu erklären und zu entschuldigen.
Dieser Teil enthält das siebente und achte Buch des Werkes vom Kriege, welche beide leider unvollendet geblieben sind und nur in flüchtigen Skizzen und Vorarbeiten vorhanden waren. Man wollte sie den Lesern nicht vorenthalten, denn auch in dieser unvollendeten Gestalt waren sie von Interesse, da sie wenigstens den Weg andeuten, den der Verfasser zu gehen beabsichtigte. Sie bedurften jedoch einer sorgfältigen Durchsicht, und da der Herr Major O'Etzel, der die Güte hatte, diese Arbeit zu übernehmen, durch Dienstgeschäfte lange in derselben gestört wurde, schien es um so zweckmäßiger, diesem dritten Teile den vierten, ganz vollendeten vorangehen zu lassen, als dieser den Feldzug von 1796, mithin den Anfang der eigentlichen Kriegsgeschichte enthielt, und schon von mehreren Seiten der Wunsch ausgesprochen worden war, auch mit dieser Abteilung des vorliegenden Werkes so bald als möglich bekannt gemacht zu werden.
Man hoffte diesen dritten Teil zugleich mit dem fünften herausgeben zu können, aber auch dies war nicht möglich, und so muß denn die Nachsicht der Leser wegen dieser doppelten Unterbrechung der natürlichen Reihenfolge in Anspruch genommen werden.
Es sind den beiden unvollendeten Büchern des Werkes vom Kriege noch einige Aufsätze beigefügt worden, die zwar nicht eigentlich zu demselben gehören, aber doch in so naher Beziehung damit stehen, daß sie hoffentlich nicht unwillkommen sein werden.
Der erste dieser Aufsätze wurde durch den Unterricht veranlaßt, den der Verfasser in den Jahren 1810, 11 und 12 die Ehre hatte, Seiner Königlichen Hoheit dem Kronprinzen zu erteilen. Derselbe enthält erstens den Entwurf, den der Verfasser dem Herrn General von Gaudi, Gouverneur des Kronprinzen, vorlegte, zweitens die Übersicht des Ganzen, mit welcher er diesen Unterricht schloß. Es ist schon in der Vorrede zum ersten Bande gesagt worden, daß diese Arbeit gleichsam den Keim des ganzen Werkes vom Kriege enthält, und schon in dieser Hinsicht dürfte sie wohl für die meisten Leser ein besonderes Interesse haben. Seine Königliche Hoheit der Kronprinz haben die Gnade gehabt, den Druck dieses Aufsatzes zu erlauben, wofür ich Höchstdemselben hier nochmals meinen untertänigsten Dank zu Füßen lege.
Berlin, den 5. Dezember 1833.Marie von Clausewitz
Skizzen zum siebenten Buche. Der Angriff
Erstes Kapitel: Der Angriff in Beziehung auf die Verteidigung
Wenn zwei Begriffe wahre logische Gegensätze bilden, der eine also das Komplement des anderen wird, so geht im Grunde aus dem einen schon der andere hervor; wo aber auch die Beschränktheit unseres Geistes nicht gestattet, beide mit einem Blicke zu übersehen und in der Totalität des einen durch den bloßen Gegensatz die Totalität des anderen wiederzufinden, da wird doch in jedem Fall von dem einen immer ein bedeutendes und für viele Teile genügendes Licht auf den anderen fallen. So glauben wir, daß die ersten Kapitel der Verteidigung ein hinreichendes Licht auf den Angriff werfen in allen Punkten, welche sie berühren. Aber so wird es nicht durchgehends bei allen Gegenständen sein; das Gedankensystem hat niemals ganz erschöpft werden können, es ist also natürlich, daß da, wo der Gegensatz nicht so unmittelbar in der Wurzel des Begriffs liegt, wie bei den ersten Kapiteln, aus dem, was in der Verteidigung gesagt ist, nicht unmittelbar dasjenige folgt, was vom Angriff gesagt werden kann. Eine Veränderung des Standpunktes bringt uns dem Gegenstande näher, und es ist also natürlich, dasjenige, was man aus dem entfernten Standpunkte überblickt hat, aus diesem näheren in Betrachtung zu ziehen. Es wird also eine Ergänzung des Gedankensystems sein, wobei nicht selten das, was vom Angriff gesagt wird, noch ein neues Licht auf die Verteidigung wirft. So werden wir in dem Angriff meistens dieselben Gegenstände vor uns haben, die in der Verteidigung dagewesen sind. Aber es ist nicht in unserer Ansicht und nicht in der Natur der Sache, nach Art der meisten Ingenieurlehrbücher beim Angriffe alle positiven Werte, welche wir in der Verteidigung gefunden haben, zu umgehen oder zu vernichten und zu beweisen, daß es gegen jedes Mittel der Verteidigung irgendein unfehlbares Mittel des Angriffs gebe. Die Verteidigung hat ihre Stärken und Schwächen; sind die ersteren auch nicht unüberwindlich, so kosten sie doch einen unverhältnismäßigen Preis, und das muß von jedem Standpunkte aus wahr bleiben oder man widerspricht sich. Ferner ist es nicht unsere Absicht, das Widerspiel der Mittel erschöpfend durchzugehen; jedes Mittel der Verteidigung führt zu einem Mittel des Angriffs, aber oft liegt dieses so nahe, daß man nicht nötig hat, erst von dem Standpunkte der Verteidigung zu dem des Angriffs überzugehen, um es gewahr zu werden; das eine ergibt sich aus dem anderen von selbst. Unsere Absicht ist, bei einem jeden Gegenstande die eigentümlichen Verhältnisse des Angriffs, insoweit sie nicht unmittelbar aus der Verteidigung hervorgehen, anzugeben, und diese Art der Behandlung muß uns dann notwendig auch zu manchen Kapiteln führen, die in der Verteidigung keine korrespondierende haben.
Zweites Kapitel: Natur des strategischen Angriffs
Wir haben gesehen, daß die Verteidigung im Kriege überhaupt, also auch die strategische, kein absolutes Abwarten und Abwehren, also kein vollkommenes Leiden ist, sondern ein relatives, folglich mit mehr oder weniger offensiven Prinzipen durchdrungen. Ebenso ist der Angriff kein homogenes Ganze, sondern mit der Verteidigung unaufhörlich vermengt. Der Unterschied aber ist, daß die Verteidigung ohne Rückstoß gar nicht gedacht werden kann, daß dieser ein notwendiger Bestandteil derselben ist. So ist es aber nicht beim Angriff; der Stoß oder der Akt des Angriffs ist an sich ein vollständiger Begriff, die Verteidigung ist ihm an sich nicht nötig, aber Zeit und Raum, an welche er gebunden ist, führen ihm die Verteidigung als ein notwendiges Übel zu. Denn erstlich kann er nicht in einer stetigen Folge bis zur Vollendung fortgeführt werden, sondern erfordert Ruhepunkte, und in dieser Zeit der Ruhe, wo er selbst neutralisiert ist, tritt der Zustand der Verteidigung von selbst ein. Zweitens ist der Raum, welchen die vorschreitende Streitmacht hinter sich läßt und den sie zu ihrem Bestehen notwendig braucht, nicht immer durch den Angriff an sich gedeckt, sondern muß besonders geschützt werden.
Es ist also der Akt des Angriffs im Kriege, vorzugsweise aber in der Strategie, ein beständiges Wechseln und Verbinden von Angriff und Verteidigung, wobei aber letztere nicht als eine wirksame Vorbereitung zum Angriff, als eine Steigerung desselben anzusehen ist, also nicht als ein tätiges Prinzip, sondern als ein bloßes notwendiges Übel, als das retardierende Gewicht, welches die bloße Schwere der Masse hervorbringt; sie ist seine Erbsünde, sein Todesprinzip. Wir sagen ein retardierendes Gewicht, weil, wenn die Verteidigung nichts für den Angriff tut, sie schon durch den bloßen Zeitverlust, welchen sie repräsentiert, seine Wirkung vermindern muß. Aber kann dieser Bestandteil von Verteidigung, der in jedem Angriffe enthalten ist, nicht auch positiv nachteilig auf denselben einwirken? Wenn man sich sagt, daß der Angriff die schwächere, die Verteidigung die stärkere Form des Krieges ist, so scheint daraus zu folgen, daß diese nicht positiv nachteilig auf jene einwirken könne, denn solange man für die schwächere Form noch Kräfte genug hat, müssen diese um so mehr für die stärkere ausreichen. Dies ist im allgemeinen, d. h. in der Hauptsache wahr, und wie es sich noch näher bestimmt, werden wir im Kapitel von dem Kulminationspunkt des Sieges genauer auseinandersetzen; aber wir müssen nicht vergessen, daß jene Überlegenheit der strategischen Verteidigung eben zum Teil darin ihren Grund hat, daß der Angriff selbst nicht ohne Beimischung von Verteidigung sein kann, und zwar von einer Verteidigung viel schwächerer Art; was er von der Verteidigung mit sich herumschleppen muß, sind die schlimmsten Elemente derselben; von diesen kann nicht mehr behauptet werden, was vom Ganzen gilt, und so begreift sich, wie diese Elemente der Verteidigung auch positiv ein schwächendes Prinzip für den Angriff werden können. Eben diese Augenblicke einer schwachen Verteidigung im Angriff sind es ja, in welche die positive Tätigkeit des offensiven Prinzips in der Verteidigung eingreifen soll. In welcher verschiedenen Lage befinden sich während der 12 Stunden Rast, die einem Tagwerk zu folgen pflegen, der Verteidiger in seiner ausgesuchten, ihm wohlbekannten, zubereiteten Stellung und der Angreifende in seinem Marschlager, in welches er wie ein Blinder hineingetappt ist, oder während der längeren Rast, die eine neue Einrichtung der Verpflegung, das Abwarten von Verstärkungen usw. erfordern kann, wo der Verteidiger in der Nähe seiner Festungen und Vorräte und der Angreifende wie der Vogel auf dem Aste ist. Aber jeder Angriff muß mit einem Verteidigen endigen; wie dies beschaffen sein wird, hängt von Umständen ab; diese können sehr günstig sein, wenn die feindlichen Streitkräfte zerstört sind, aber auch sehr schwierig, wenn dies nicht der Fall ist. Obgleich diese Verteidigung nicht mehr zum Angriff selbst gehört, so muß doch ihre Beschaffenheit auf ihn zurückwirken und seinen Wert mitbestimmen helfen.
Das Resultat dieser Betrachtung ist: daß bei jedem Angriff auf die demselben notwendig beiwohnende Verteidigung Rücksicht genommen werden muß, um die Nachteile, welchen er unterworfen ist, klar einzusehen und sich darauf gefaßt machen zu können.
Dagegen ist der Angriff in einer anderen Beziehung vollkommen in sich immer ein und derselbe. Die Verteidigung aber hat ihre Stufen, nämlich je mehr das Prinzip des Abwartens erschöpft werden soll. Dies gibt Formen, die sich wesentlich voneinander unterscheiden, wie wir in dem Kapitel von den Widerstandsarten entwickelt haben.
Da der Angriff nur ein tätiges Prinzip hat und die Verteidigung in ihm nur ein totes Gewicht ist, das sich an ihn hängt, so ist eine solche Verschiedenheit in ihm nicht vorhanden. Freilich findet in der Energie des Angriffs, in der Schnelligkeit und Kraft des Stoßes ein ungeheurer Unterschied statt, aber das ist nur ein Unterschied in den Graden, nicht in der Art. - Man könnte sich wohl denken, daß auch der Angreifende einmal die verteidigende Form wählte, um besser zum Ziele zu kommen, daß er sich z. B. in einer guten Stellung aufstellte, um sich darin angreifen zu lassen; aber diese Fälle sind so selten, daß wir in unserer Gruppierung der Begriffe und der Sachen, wo wir immer von dem Praktischen ausgehen, nicht darauf Rücksicht zu nehmen brauchen. Es findet also beim Angriff keine solche Steigerung statt, wie sie die Widerstandsarten darbieten.
Endlich besteht der Umfang der Angriffsmittel in der Regel nur aus der Streitkraft; zu dieser muß man dann freilich auch die Festungen rechnen, die, in der Nähe des feindlichen Kriegstheaters gelegen, auf den Angriff einen merklichen Einfluß haben. Aber dieser Einfluß wird mit dem Vorschreiten immer schwächer, und es ist begreiflich, daß beim Angriffe die eigenen Festungen niemals eine so wesentliche Rolle spielen können wie bei der Verteidigung, wo sie oftmals eine Hauptsache werden. Der Beistand des Volkes läßt sich mit dem Angriff in solchen Fällen verbunden denken, wo die Einwohner dem Angreifenden mehr zugetan sind als ihrem eigenen Heere; endlich kann der Angreifende auch Bundesgenossen haben, aber sie sind dann bloß das Ergebnis besonderer oder zufälliger Verhältnisse, nicht eine aus der Natur des Angriffs hervorgehende Hilfe. Wenn wir also in der Verteidigung Festungen, Volksaufstand und Bundesgenossen in den Umfang der Widerstandsmittel aufgenommen haben, so können wir dies nicht auch beim Angriff tun; dort gehören sie zur Natur der Sache, hier finden sie sich selten und sind dann meistens zufällig.
Drittes Kapitel: Vom Gegenstande des strategischen Angriffs
Das Niederwerfen des Feindes ist das Ziel des Krieges, Vernichtung der feindlichen Streitkräfte das Mittel. Es bleibt beim Angriff wie bei der Verteidigung. Diese führt durch die Vernichtung der feindlichen Streitkräfte zum Angriff, dieser zur Eroberung des Landes; es ist also dies sein Gegenstand, braucht aber nicht das ganze Land zu sein, sondern kann sieh auf einen Teil, eine Provinz, einen Landstrich, eine Festung usw. beschränken. Alle diese Dinge können einen genügenden Wert haben als politische Gewichte beim Frieden, entweder zum Behalten oder zum Austausch.
Der Gegenstand des strategischen Angriffs kann also von der Eroberung des ganzen Landes in zahllosen Abstufungen herab gedacht werden bis zum unbedeutendsten Platz. Sobald dieser Gegenstand erreicht ist und der Angriff aufhört, tritt die Verteidigung ein. - Man könnte sich also einen strategischen Angriff als eine bestimmte begrenzte Einheit denken. So ist es aber, wenn wir die Sache praktisch nehmen, d. h. nach den wirklichen Erscheinungen nicht. Hier laufen die Angriffsmomente, d. h. die Absichten und Maßregeln oft ebenso unbestimmt in die Verteidigung aus wie die Pläne der Verteidigung in den Angriff. Selten oder wenigstens nicht immer schreibt sich der Feldherr genau vor, was er erobern will, sondern er läßt es von den Ereignissen abhängen. Sein Angriff führt ihn oft weiter, als er gedacht hat, er bekommt oft nach mehr oder weniger kurzer Rast neue Gewalt, ohne daß man veranlaßt wäre, zwei ganz verschiedene Akte daraus zu machen; ein andermal kommt er früher zum Stehen, als er gedacht, ohne jedoch seinen Plan aufzugeben und in eine wahre Verteidigung überzugehen. Man sieht also, daß, wenn die erfolgreiche Verteidigung unmerklich in den Angriff übergehen kann, dies umgekehrt auch bei dem Angriff der Fall ist. Diese Abstufungen muß man im Auge haben, wenn man von dem, was wir von dem Angriff allgemein sagen, nicht eine falsche Anwendung machen will.
Viertes Kapitel: Abnehmende Kraft des Angriffs
Dies ist ein Hauptgegenstand der Strategie; von seiner richtigen Würdigung im einzelnen Fall hängt das richtige Urteil über das ab, was man tun kann.
Die Schwächung der absoluten Macht entsteht:
1. durch den Zweck des Angriffs, das feindliche Land selbst zu besetzen; dies tritt meistens erst nach der ersten Entscheidung ein, aber mit der ersten Entscheidung hört so der Angriff nicht auf;
2. durch das Bedürfnis der angreifenden Armeen, das Land hinter sich zu besetzen, um sich die Verbindungslinien zu sichern und leben zu können;
3. durch Verluste in Gefechten und durch Krankheiten;
4. Entfernung von den Ergänzungsquellen;
5. Belagerungen, Einschließungen von Festungen;
6. Nachlassen in den Anstrengungen;
7. Abtreten von Verbündeten.
Aber diesen Schwierigkeiten gegenüber befinden sich auch einige, die den Angriff verstärken können. Es ist jedoch klar, daß er die Ausgleichung dieser verschiedenen Größen das allgemeine Resultat bestimmt; so kann z. B. die Schwächung des Angriffs durch die Schwächung der Verteidigung zum Teil oder ganz aufgewogen oder überwogen werden. Dies letztere ist selten der Fall; man muß nur nicht immer alle im Felde stehende Streitkräfte miteinander vergleichen, sondern die an der Spitze oder die auf den entscheidenden Punkten sich gegenüberstehenden. - Beispiele verschiedener Art: die Franzosen in Österreich und Preußen, in Rußland; die Verbündeten in Frankreich, die Franzosen in Spanien.
Fünftes Kapitel: Kulminationspunkt des Angriffs
Der Erfolg im Angriff ist das Resultat einer vorhandenen Überlegenheit, wohlverstanden physische und moralische Kräfte zusammengenommen. Wir haben im vorigen Kapitel gezeigt, daß sich die Kraft des Angriffs nach und nach erschöpft; möglicherweise kann die Überlegenheit dabei wachsen, aber in der großen Mehrheit der Fälle wird sie abnehmen. Der Angreifende kauft Friedensvorteile ein, die ihm bei den Unterhandlungen etwas gelten sollen, die er aber auf der Stelle bar mit seinen Streitkräften bezahlen muß. Führt dieses im Vorteil des Angriffs sich täglich vermindernde Übergewicht bis zum Frieden, so ist der Zweck erreicht. - Es gibt strategische Angriffe, die unmittelbar zum Frieden geführt haben - aber die wenigsten sind von der Art, und die meisten führen nur bis zu einem Punkt, wo die Kräfte noch eben hinreichen, sich in der Verteidigung zu halten und den Frieden abzuwarten. - Jenseits dieses Punktes liegt der Umschwung, der Rückschlag; die Gewalt eines solchen Rückschlages ist gewöhnlich viel größer, als die Kraft des Stoßes war. Dies nennen wir den Kulminationspunkt des Angriffs. - Da der Zweck des Angriffs der Besitz des feindlichen Landes ist, so folgt, daß das Vorschreiten solange dauern muß, bis die Überlegenheit erschöpft ist; dies treibt also an das Ziel und kann auch leicht darüber hinausführen. - Bedenkt man, aus wieviel Elementen die Gleichung der Kräfte zusammengesetzt ist, so begreift man, wie schwer es in manchen Fällen auszumachen ist, wer von beiden die Überlegenheit auf seiner Seite hat. Oft hängt alles an dem seidenen Faden der Einbildung.
Es kommt also alles darauf an, den Kulminationspunkt mit einem feinen Takt des Urteils herauszufühlen. - Hier stoßen wir auf einen scheinbaren Widerspruch. - Die Verteidigung ist stärker als der Angriff, man sollte also glauben, daß dieser nie zu weit führen könne, denn solange die schwächere Form stark genug bleibt, ist man es ja für die stärkere um so mehr F1
»Entwicklung diese Gegenstandes nach B.III., in dem Aufsatz über den Kulminationspunkt des Sieges.« Unter diesem Titel findet sich nun in einem Umschlage mit der Aufschrift: einzelne Abhandlungen als Materialien ein Aufsatz welcher eine Bearbeitung des hier nur skizzierten Kapitels zu sein scheint und am Ende des siebenten Buches abgedruckt ist. Anmerkung der Herausgeberin.
Hier folgt in dem Manuskript die Stelle:
Sechstes Kapitel: Vernichtung der feindlichen Streitkräfte
Vernichtung der feindlichen Streitkräfte ist das Mittel zum Ziel. - Was darunter verstanden wird. - Preis, den es kostet. - Verschiedene Gesichtspunkte, welche dabei möglich sind:
1. nur soviel zu vernichten, als der Gegenstand des Angriffs erfordert;
2. oder soviel als überhaupt möglich ist;
3. wenn die Schonung der eigenen dabei der Hauptgesichtspunkt wird;
4. dies kann wieder so weit gehen, daß der Angriff nur bei günstiger Gelegenheit etwas zur Vernichtung der feindlichen Streitkräfte unternimmt; wie dies bei dem Gegenstand des Angriffs auch der Fall sein kann und im dritten Kapitel schon vorgekommen ist.
Das einzige Mittel zur Zerstörung der feindlichen Streitkräfte ist das Gefecht, aber freilich auf eine doppelte Art: 1. unmittelbar; 2. mittelbar, durch Kombination von Gefechten. - Wenn also die Schlacht das Hauptmittel ist, so ist sie doch nicht das einzige. Die Einnahme einer Festung, eines Stück Landes ist an sich schon eine Zerstörung der feindlichen Streitkräfte, sie kann aber auch zu einer größeren führen, es also auch mittelbar werden.
Die Besetzung eines unverteidigten Landstriches kann also außer dem Wert, welchen sie als eine unmittelbare Zweckerfüllung hat, auch noch als Zerstörung der feindlichen Streitkräfte gelten. Das Herausmanövrieren des Feindes aus einer von ihm besetzten Gegend ist etwas nicht viel anderes und kann also nur unter demselben Gesichtspunkt, nicht wie ein eigentlicher Waffenerfolg angesehen werden. - Diese Mittel werden meistens überschätzt - selten haben sie den Wert einer Schlacht; und dabei ist immer noch zu fürchten, daß man die nachteilige Lage übersieht, in welche sie führen; wegen des geringen Preises, den sie kosten, sind sie verführerisch.
Überall müssen sie als geringere Einsätze angesehen werden, die auch nur zu geringen Gewinnen führen und sich für beschränktere Verhältnisse und schwächere Motive passen. Dann sind sie offenbar besser als zwecklose Schlachten. - Siege, deren Erfolge sich nicht erschöpfen lassen.
Siebentes Kapitel: Die Offensivschlacht
Was wir von der Defensivschlacht gesagt haben, wirft schon ein großes Licht auf die Offensivschlacht.
Wir haben dort die Schlacht im Auge gehabt, wo die Verteidigung am stärksten ausgesprochen ist, um das Wesen derselben fühlbar zu machen - die wenigsten Schlachten sind aber so, die meisten sind halbe rencontres, wo der Defensivcharakter sehr verlorengeht. So ist es aber nicht mit der Offensivschlacht; sie behält ihren Charakter unter allen Umständen und darf ihn um so dreister behaupten, als der Verteidiger sich nicht in seinem eigentlichen esse befindet. Darum bleibt auch bei der nicht recht ausgesprochenen Defensivschlacht und bei den wahren rencontres immer etwas von dem Unterschiede in dem Charakter der Schlacht auf seiten des einen und des anderen. Die Haupteigentümlichkeit der Offensivschlacht ist das Umfassen oder Umgehen, also zugleich die Lieferung der Schlacht.
Das Gefecht mit umfassenden Linien hat an sich ganz offenbar große Vorteile; dies ist ein Gegenstand der Taktik. Diese Vorteile kann der Angriff nicht aufgeben, weil die Verteidigung ein Mittel dagegen hat, denn dieses Mittel kann er selbst nicht anwenden, insofern es mit den übrigen Verhältnissen der Verteidigung zu genau zusammenhängt. Um den umfassenden Feind mit Vorteil wieder zu umfassen, muß man sich in einer ausgesuchten und wohleingerichteten Stellung befinden. Aber was viel wichtiger ist, nicht alle Vorteile, welche die Verteidigung darbietet, kommen wirklich in Anwendung; die meisten Verteidigungen sind ein dürftiger Notbehelf, und die Verteidiger befinden sich meistens in einer sehr bedrängten und bedrohten Lage, wo sie, das Schlimmste erwartend, dem Angriff auf halbem Wege entgegenkommen. Die Folge ist, daß Schlachten mit umfassenden Linien oder gar mit verwandter Fronte, welche eigentlich die Folge eines vorteilhaften Verhältnisses der Verbindungslinien sein sollten, gewöhnlich die Folge der moralischen und physischen Überlegenheit sind. Marengo, Austerlitz, Jena. - Bei der ersten Schlacht ist übrigens die Basis des Angreifenden, wenn auch nicht der der Verteidigung überlegen, doch wegen der nahen Grenze meistens sehr groß, also kann er schon etwas wagen. - Der Seitenanfall, d. h. die Schlacht mit verwandter Fronte, ist übrigens wirksamer als die umfassende. - Falsche Vorstellung, daß ein umfassendes strategisches Vorrücken von Hause aus damit verbunden sein müsse wie bei Prag. Dies hat selten etwas damit gemein und ist eine sehr mißliche Sache, worüber in dem Angriff eines Kriegstheaters das Nähere. - So wie in der Verteidigungsschlacht der Feldherr das Bedürfnis hat, die Entscheidung möglichst lange hinzuhalten, Zeit zu gewinnen, weil eine unentschiedene Verteidigungsschlacht mit Sonnenuntergang gewöhnlich eine gewonnene ist, so hat der Feldherr in der Angriffsschlacht das Bedürfnis, die Entscheidung zu beschleunigen; aber von der anderen Seite ist mit der Übereilung eine große Gefahr verbunden, weil sie zur Verschwendung der Kräfte führt. Eine Eigentümlichkeit der Angriffsschlacht ist in den meisten Fällen die Ungewißheit über die Lage des Gegners; sie ist ein wirkliches Hineintappen in unbekannte Verhältnisse. Austerlitz, Wagram, Hohenlinden, Jena, Katzbach. Je mehr sie das ist, um so mehr Vereinigung der Kräfte, um so mehr Umgehen als Umfassen. Daß die Hauptfrüchte des Sieges erst im Verfolgen errungen werden, lehrt schon das zwölfte Kapitel des vierten Buches. Der Natur der Sache nach ist bei der Offensivschlacht das Verfolgen mehr ein integrierender Teil der ganzen Handlung als in der Verteidigungsschlacht.
Achtes Kapitel: Flußübergänge
1. Ein beträchtlicher Fluß, welcher die Richtungslinie des Angriffs durchschneidet, ist immer eine sehr unbequeme Sache für den Angreifenden; denn er ist, wenn er ihn überschritten hat, meistens auf eine Brücke eingeschränkt und wird also, wenn er nicht dicht an demselben stehenbleiben will, in all seinem Handeln sehr beengt sein. Denkt er gar darauf, dem Feinde jenseits ein entscheidendes Gefecht zu geben, oder darf er erwarten, daß dieser ihm dazu entgegenkommen wird, so begibt er sich in große Gefahren; ohne bedeutende moralische und physische Überlegenheit wird sich also ein Feldherr in diese Lage nicht begeben.
2. Aus dieser Schwierigkeit des bloßen Hintersichnehmens des Flusses entsteht such die Möglichkeit, ihn wirklich zu verteidigen, viel öfter, als es sonst der Fall sein würde. Setzt man voraus, daß diese Verteidigung nicht als das einzige Heil betrachtet, sondern so eingerichtet wird, daß, wenn sie selbst mißlungen ist, doch noch ein Widerstand in der Nähe des Flusses möglich bleibt, so treten zu dem Widerstand, welchen der Angreifende durch die Verteidigung des Flusses erleiden kann, in seinem Kalkül auch noch alle Vorteile, wovon unter Nr. 1 gesprochen ist, und beides zusammen macht, daß man die Feldherren beim Angriff vor einem verteidigten Fluß so viel Respekt haben sieht.
3. Aber wir haben im vorigen Buch gesehen, daß unter gewissen Bedingungen die eigentliche Verteidigung des Flusses recht gute Erfolge verspricht, und wenn wir auf die Erfahrungen sehen, so müssen wir gestehen, daß diese Erfolge eigentlich noch viel häufiger eintreten, als die Theorie sie verspricht, weil man in dieser doch nur mit den wirklichen Verhältnissen rechnet, wie sie sich finden, während in der Ausführung dem Angreifenden gewöhnlich alle etwas schwieriger erscheinen, als sie wirklich sind, und daher ein starker Hemmschuh seines Handelns werden.
Ist nun gar von einem Angriff die Rede, der nicht auf eine große Entscheidung geht und nicht mit durchgreifender Energie geführt wird, so kann man sagen, daß in der Ausführung eine Menge von kleinen, in der Theorie gar nicht zu berechnenden Hindernissen und Zufällen sich zum Nachteil des Angreifenden zeigen werden, weil er der Handelnde ist, also mit ihnen am ersten in Konflikt kommt. Man bedenke nur, wie oft die an sich unbedeutenden lombardischen Flüsse mit Erfolg verteidigt worden sind. - Wenn es in der Kriegsgeschichte dagegen auch Flußverteidigungen gibt, die nicht das von ihnen Erwartete geleistet haben, so liegt es darin, daß man zuweilen von diesem Mittel ganz übertriebene Wirkung verlangt hat, die sich ganz und gar nicht auf seine taktische Natur gründete, sondern bloß auf seine aus der Erfahrung bekannte Wirksamkeit, die man dann noch über alle Gebühr ausdehnen wollte.
4. Nur dann, wenn der Verteidiger den Fehler macht, auf die Verteidigung seines Flusses sein ganzes Heil zu bauen und sich in den Fall setzt, durch ihre Sprengung in große Verlegenheiten und eine Art Katastrophe zu geraten, nur dann kann die Flußverteidigung als eine dem Angriff günstige Form des Widerstandes angesehen werden, denn es ist allerdings leichter, eine Flußverteidigung zu sprengen als eine gewöhnliche Schlacht zu gewinnen.
5. Es folgt aus dem Bisherigen von selbst, daß Flußverteidigungen von einem großen Wert werden, wenn keine große Entscheidung gesucht wird, daß aber da, wo diese von der Übermacht oder Energie des Gegners zu erwarten ist, dies Mittel, wenn es falsch angewendet wird, von einem positiven Wert für den Angreifenden sein kann.
6. Die wenigsten Flußverteidigungen sind so, daß sie nicht umgangen werden könnten, sei es im allgemeinen der ganzen Verteidigungslinie oder im besonderen eines einzelnen Punktes. Es bleibt also dem überlegenen, auf große Schläge ausgehenden Angreifenden immer das Mittel, auf einem Punkt zu demonstrieren und auf einem anderen überzugehen und dann die ersten nachteiligen Verhältnisse im Gefecht, welche ihn treffen können, durch die Überzahl und ein rücksichtsloses Vordringen gutzumachen, denn auch dies letztere wird durch die Überlegenheit möglich gemacht. Ein eigentliches taktisches Forcieren eines verteidigten Flusses, indem man einen feindlichen Hauptposten durch überlegenes Feuer und überlegene Tapferkeit vertreibt, kommt daher selten oder nie vor, und der Ausdruck eines gewaltsamen Überganges ist immer nur strategisch zu nehmen, insofern der Angreifende durch seinen Übergang an einer gar nicht oder wenig verteidigten Stelle innerhalb der angeordneten Linie alle Nachteile, die ihm nach der Absicht des Verteidigers aus seinem Übergang erwachsen sollen, braviert. - Das Schlechteste aber, was der Angreifende tun kann, ist ein wirklicher Übergang auf mehreren Punkten, wenn sie nicht ganz nahe beieinander liegen und ein gemeinschaftliches Schlagen gestatten; denn da der Verteidiger notwendig geteilt sein muß, so begibt der Angreifende sich durch ein Teilen seiner Kräfte seines natürlichen Vorteils. Dadurch verlor Bellegarde 1814 die Schlacht am Mincio, wo zufällig beide Armeen zugleich an verschiedenen Punkten übergingen, und die Österreicher mehr geteilt als die Franzosen.
7. Bleibt der Verteidiger diesseits des Flusses, so versteht es sich von selbst, daß es zwei Wege gibt, ihn strategisch zu besiegen: entweder, indem man dessenungeachtet auf irgendeinem Punkt übergeht und also den Verteidiger in demselben Mittel überbietet, oder durch eine Schlacht. Bei dem ersten sollten die Verhältnisse der Basis und Verbindungslinien vorzüglich entscheiden, aber freilich sieht man oft die speziellen Anstalten mehr entscheiden als die allgemeinen Verhältnisse; wer bessere Posten zu wählen weiß, besser sich einzurichten, wem besser gehorcht wird, wer schneller marschiert usw., kann mit Vorteil gegen die allgemeinen Umstände ankämpfen. Was das zweite Mittel betrifft, so setzt es bei dem Angreifenden die Mittel, die Verhältnisse und den Entschluß zu einer Schlacht voraus; wo aber diese vorauszusetzen sind, da wird der Verteidiger nicht leicht diese Art von Flußverteidigung wagen.
8. Als Endresultat müssen wir also sagen, daß, wenn auch der Übergang über einen Fluß an und für sich in den wenigsten Fällen große Schwierigkeiten hat, doch in allen Fällen, die keine große Entscheidung mit sich führen, sich soviel Bedenken für die Folgen und entfernteren Verhältnisse daran anknüpfen, daß allerdings der Angreifende dadurch leicht zum Stehen gebracht werden kann: so daß er entweder den Verteidiger diesseits des Flusses läßt oder allenfalls übergeht, aber dann dicht am Fluß stehenbleibt. Denn daß beide Teile lange an verschiedenen Seiten des Flusses einander gegenüberbleiben, kommt nur in wenigen Fällen vor.