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"Vom Outlaw zum Mystiker - Zwischen Exzess, Kundalini und dem Weg zur Erleuchtung" erzählt die außergewöhnliche Lebensreise eines Wahrheitssuchers - voller Höhen und Tiefen, geprägt von inneren Kämpfen, abenteuerlicher Freiheit und der ständigen Suche nach Sinn. Dieses Buch nimmt dich mit auf eine spannende Entdeckungsreise: von prägenden Freundschaften und kriminellen Erfahrungen über die Herausforderungen von Sucht und Drogen bis hin zur tiefen Sehnsucht nach Liebe und Erleuchtung. Gemeinsam hinterfragen wir die Gesellschaft, erforschen spirituelle Geheimnisse, erleben die transformative Kraft der Kundalini, Shaktipat und inspirierende Gurus - bis hin zur Gotteserfahrung. Ursprünglich als Lehrbuch gedacht, umfasst der Inhalt durch das, was ich erfahren habe, weit mehr als reine Lehren. Es wurde zu einer persönlichen Reise, einer Autobiografie, die meine letzten 34 Jahre in dieser Welt, in diesem Körper widerspiegelt. Es ist nicht nur eine Geschichte, sondern ein Wegweiser - für all jene, die den Mut haben und bereit sind, sich auf eine tiefere spirituelle Reise einzulassen und sich selbst zu begegnen. Dieses Buch bietet dir Orientierung und Inspiration und lädt dich ein, Hindernisse zu erkennen und neue Perspektiven zu gewinnen. Es ist ein Werk für Wahrheitssucher, Freigeister, Abenteurer und all jene, die das Leben in seiner ganzen Tiefe ergründen, ihre spirituelle Reise bereichern und das große Mysterium der Existenz erkunden möchten. Lass dich inspirieren, berühren und auf deinem eigenen Weg begleiten. In diesen Seiten fließt die pure Lebensenergie - erfüllt von Kundalini-Shakti und dem Herzenswunsch, dass du aus dieser Kraft etwas für dich schöpfen kannst. Möge dieses Buch dir etwas schenken, das dir auf deinem Weg hilfreich ist oder vielleicht noch gefehlt hat. - Maitri Ji
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Seitenzahl: 687
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Vom OutlawZum Mystiker
Zwischen Exzess, Kundalini und dem Weg zur Erleuchtung
Maitri Ji
2025
Impressum
Verantwortlich:
Dennis Birkhahn
c/o COCENTER
Koppoldstr. 1
86551 Aichach
E-Mail: [email protected]
Cover-Gestaltung:
Silvana Dilevski (Instagram: @shakti.samadhi.design)
Haftungsausschluss:
Dieses Buch basiert auf meinen persönlichen Erfahrungen, Einsichten und Perspektiven, die ich im Laufe meines Lebens gesammelt habe. Es behandelt eine Vielzahl von Themen, einschließlich, aber nicht beschränkt auf, spirituelle Erfahrungen, gesellschaftliche Beobachtungen, persönliche Herausforderungen und politische sowie kulturelle Themen. Besonders wird auch die Auseinandersetzung mit bewusstseinsverändernden Substanzen thematisiert. Diese Inhalte dienen ausschließlich Bildungs- und Unterhaltungszwecken und spiegeln meine individuellen Erlebnisse und Überzeugungen wider. Sie erheben keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit und sind nicht als objektive Tatsachenbehauptungen zu verstehen.
Die dargestellten Ansichten und Gedanken sollen zum Nachdenken anregen und einen Dialog über die verschiedenen Themen fördern, ersetzen jedoch keine professionelle medizinische, therapeutische oder rechtliche Beratung. Es wird keine Empfehlung zum Konsum von bewusstseinsverändernden Substanzen ausgesprochen. Wenn solche Substanzen im Buch thematisiert werden, erfolgt dies immer im Kontext einer verantwortungsbewussten und bewussten Auseinandersetzung. Jeder Leser ist dazu angehalten, sich eine eigene Meinung zu bilden und bei Bedarf qualifizierte Fachleute zu konsultieren.
Es wird darauf hingewiesen, dass die Anwendung der beschriebenen Methoden und Perspektiven Risiken mit sich bringen kann. Bitte beachten Sie die geltenden gesetzlichen Bestimmungen in Ihrem Land und handeln Sie stets verantwortungsbewusst.
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Die in diesem Buch enthaltenen Informationen zu bewusstseinserweiternden Substanzen dienen ausschließlich Bildungs- und Unterhaltungszwecken. Bitte beachten Sie die gesetzlichen Bestimmungen und Risiken. Ich empfehle einen verantwortungsvollen Umgang mit diesen Themen.
Rechtswahl:
Es gilt deutsches Recht.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Meine Kindheit
Kapitel 1: Sonne, Mond und Sterne
Kapitel 2: Evas Schatten
Kapitel 3:Neue Wege
Kapitel 4: Die Macht der Überwindung
Meine Jugend
Kapitel 1: Wo das Messer fliegt
Kapitel 2: Ein Hauch des Übersinnlichen
Kapitel 3: Erste Züge des Wandels
Kapitel 4: Verborgene Kämpfe
Kapitel 5: Zwischen Ekstase und Dunkelheit
Kapitel 6: Die Grenze zur Astralwelt
Kapitel 7: Eine Reise ins Unbekannte
Kapitel 8: Eine besondere Verbindung
Die Jahre 2012-2018
Kapitel 1: Das weltliche Erwachen - hinter den Schleiern der Gesellschaft
Kapitel 2: Weitere Jahre
Das Jahr 2018
Kapitel 1: Aufbruch in einen neuen Lebensweg
Kapitel 2: Der Weg zum inneren Frieden
Kapitel 3: Die Nacht, die mein Leben veränderte – verlorene Identität
Das Jahr 2019
Kapitel 1: Das fehlende Puzzlestück - die feurige Schlange
Kapitel 2: Ein letztes Zeichen
Kapitel 3: Der Tanz der Schlange
Kapitel 4: Erneutes Wiedersehen
Das Jahr 2020
Kapitel 1: Isolation und Transformation
Kapitel 2: Die Segnung im Park
Kapitel 3: Die Entfaltung der Kundalini
Kapitel 4: Durch Raum und Zeit
Kapitel 5: Tiefe Verbindungen und Göttliche Gespräche
Kapitel 6: Shaktis Tanz des Lebens - Spontane Bewegungen
Kapitel 7: Kundalini und Sexuelle Energie
Kapitel 8: Schamanismus und im Einklang mit der Natur
Kapitel 9: Der Flammende Wille
Kapitel 10: Faszination und Zweifel
Kapitel 11: Mystische Anziehung - der Berg ruft
Kapitel 12: Mut zur Transformation
Kapitel 13: Das Flüstern des Windes - Göttliche Gnade
Kapitel 14: Spirituelle Konzepte und Glaubenssätze
Kapitel 15: Höhen und Tiefen
Das Jahr 2021
Kapitel 1: Magische Übertragung - die Gnade des Gurus
Kapitel 2: Schwingung, Resonanz und Shaktipat
Kapitel 3:Die Kraft der Heilsteine
Kapitel 4: Substanzen und Sucht
Kapitel 5: Erleuchtende Impulse
Kapitel 6: Zu groß für den Verstand
Kapitel 7: Unendliche Leere
Kapitel 8: Eine neue Reise
Kapitel 9: Das Retreat
Kapitel 10: Magie in den Wäldern Skandinaviens
Kapitel 11: Das Festival - Freude, Nähe und Rückzug
Kapitel 12: Natürliche Medizin und Prozesse
Kapitel 13: Kundalini, Tantra und Aghoris
Kapitel 14: Erleuchtete und Siddhis
Kapitel 15: Devi und die Liebe
Kapitel 16: Götter und Lokas
Kapitel 17: Sadhana - Sadhan, Prana – Shakti - Shivapat
Kapitel 18: Mysteriöse Vision
Kapitel 19: Psychedelische Reisen und Sangha
Kapitel 20: Pachamamas Spirit, die Ayahuasca – Shaktipat - Zeremonie
Kapitel 21: Kriya - Ekstase, Pranapat und Eyegazing
Kapitel 22: Ekstatischste Tänze und Reflexion der letzten Wochen
Kapitel 23: Abschied und Rückkehr
Kapitel 24: Überraschende Neuigkeiten
Kapitel 25: Zurück nach Hause
Das Jahr 2022
Kapitel 1: Neue Wege - Bhakti Yoga
Kapitel 2: Faszination Samadhi und Erleuchtung
Kapitel 3: Zurück zum Gleichgewicht
Kapitel 4: Buddha Purnima
Kapitel 5: Erkenntnis und die Kontraste des Lebens
Kapitel 6: Träume und Zeichen
Kapitel 7: Die Astralwelt und das Jenseits
Kapitel 8: Religionen, Kirche, Shaktipat, Exorzismus und Entitäten
Kapitel 9: Selbsterfüllende Prophezeiungen und Depression
Kapitel 10: Erwachsen sein und die Spirituelle Szene
Kapitel 11: Fortschritt und überwältigende Emotionen
Kapitel 12: Wiedersehen und neue Pläne
Kapitel 13: Direkte Ehrlichkeit und getrennte Wege
Kapitel 14: Indien, ich komme - auf nach Goa
Kapitel 15: Die historische Ruinenstadt Hampi
Kapitel 16: Gokarna, ein kleines Paradies
Das Jahr 2023
Kapitel 1: Sri Lanka, Colombo
Kapitel 2: Thiruvannamalai, Arunachala
Kapitel 3: Die spirituelle Gemeinde Auroville
Kapitel 4: Die Stadt des Lichts, Varanasi
Kapitel 5: Die Geduldsprüfung - die Reise nach Rishikesh
Kapitel 6: Rishikesh, die Stadt des Yogas
Kapitel 7: Die Stadt im Himalaya, Dharamsala
Kapitel 8: Erholsame Zeit in Delhi
Kapitel 9: Ankommen und Reflexion
Kapitel 10: Das Licht der Glückseligkeit
Kapitel 11: Das Spiel des Lebens
Kapitel 12: Am Boden des Abgrundes
Kapitel 13: Aspekte der Liebe
Das Jahr 2024
Kapitel 1: Ich liebe dich mein Schatz
Kapitel 2: Hilfe und Heilung
Kapitel 3: Frühling der Veränderung
Kapitel 4: Indischer Besuch
Kapitel 5: Human Design
Kapitel 6: Cannabis Reflexion
Kapitel 7: Ein Zeichen?
Kapitel 8: Das nächste Abenteuer wartet
Schlusswörter
Vom Outlaw zum Mystiker erzählt die außergewöhnliche Reise meines Lebens – einen Weg voller Höhen und Tiefen, geprägt von inneren Kämpfen, abenteuerlicher Freiheit und der ständigen Suche nach Sinn. Diese Geschichte führt mich durch dunkle Phasen hin zu einer unerwarteten Selbstentdeckung, auf Wegen, die weit über alles hinausgingen, was ich mir je hätte vorstellen können.
In diesem Buch nehme ich dich mit auf eine spannende Reise voller prägender Freundschaften,krimineller Erfahrungen, aufregender und herausfordernder Begegnungen mit Drogen und Sucht sowie der tiefen Suche nach Liebe. Gemeinsam hinterfragen wir die Gesellschaft und ihre Systeme, philosophieren über das Leben, begeben uns auf den Weg zur Spiritualität und entdecken die Magie des Lebens, die kraftvolle Kundalinienergie,Shaktipat, und inspirierende Gurus – bis hin zur Gotteserfahrung. Ich teile mit dir meine abenteuerlichen Reisen durch fremde Länder und meine Erfahrungen mit Liebe, Sexualität und Tantra, die meinen Blick auf die Welt erweiterten. Schritt für Schritt erkunden wir die schmerzhaften und erhellenden Stationen meines spirituellen Weges – auf der Suche nach dem großen Mysterium der Erleuchtung.
Hier teile ich meine wichtigsten Erfahrungen und tiefsten Einblicke. Dabei öffne ich mein Innerstes und lasse dich an meinen Gedanken und den Beweggründen für mein Handeln teilhaben – die prägenden Episoden meines Lebens, die mein Denken und meinen Charakter geformt haben. Dieses Buch bietet dir die Möglichkeit, einen Blick in meine Welt zu werfen.
Ursprünglich war dieses Buch als Lehrbuch gedacht. Doch was ich erfahren und gelernt habe, umfasst so viel mehr, dass daraus eine Autobiografie wurde – ein Zeugnis meiner letzten 34 Jahre in dieser Welt, in diesem Körper. Dieses Buch soll dir auf deinem eigenen spirituellen Weg eine Unterstützung sein, dich leiten, dich vor manchen Irrwegen bewahren und vielleicht sogar inspirieren. Es richtet sich sowohl an spirituell Interessierte als auch an Fortgeschrittene, an Wahrheitssucher, Freigeister, Abenteurer, Träumer und all jene, die das Leben in all seinen Facetten ergründen möchten.
Die erzählten Geschichten sind individuell und spiegeln meine subjektive Wahrheit wider. Ich maße mir nicht an, die absolute Wahrheit hinter allem zu kennen, sondern präsentiere lediglich einen Aspekt davon, der für mich und mein Leben von Bedeutung ist. Es ist möglich, dass du mit einigen Themen nicht übereinstimmst, und das ist völlig in Ordnung – jeder Mensch hat unterschiedliche Ansichten, und das ist gut so. Ich lade dich jedoch ein, diesem Buch offen und ohne Vorurteile zu begegnen und es erst nach dem Lesen zu bewerten.
Um Themen und Situationen besser zu erklären, sind im Verlauf des Buches viele Konzepte eingebunden, zu denen sich meine Ansichten im Laufe der Zeit verändern und so mehr Klarheit schaffen.
In diesem Buch teile ich meine persönlichen Erfahrungen und Informationen zu bewusstseinserweiternden Substanzen. Die Inhalte dienen ausschließlich Bildungs- und Unterhaltungszwecken und sollen dich zum Nachdenken anregen. Ich lade dich ein, dich offen mit den Themen auseinanderzusetzen, und empfehle dir, verantwortungsvoll damit umzugehen. Bitte beachte, dass jede Handlung in deiner eigenen Verantwortung liegt.
Ich möchte darauf hinweisen, dass die Inhalte dieses Buches keine professionelle medizinische oder therapeutische Beratung darstellen und keinen Arztbesuch oder eine medizinische Behandlung ersetzen. Alles, was ich mit dir teile, basiert auf meinen persönlichen Ansichten und Erfahrungen, die du nicht übernehmen musst. Mein Ziel ist es nicht, Angst zu verbreiten oder dir meine Meinung aufzuzwingen, sondern aufzuklären und Denkanstöße zu geben – ein Angebot, aus dem du das für dich Passende schöpfen kannst oder es auch ablehnen darfst.
Zur Wahrung der Privatsphäre wurden die Namen der in diesem Buch erwähnten Personen geändert. Dies dient dem Schutz ihrer Identität und berücksichtigt Sicherheits- sowie Datenschutzaspekte.
Einige Sätze in diesem Buch sind sehr spirituell, poetisch oder paradox. Solltest du diese nicht auf Anhieb verstehen, lass sie für eine Weile auf dich wirken, um sie zu verinnerlichen, oder kehre zu einem späteren Zeitpunkt erneut zu ihnen zurück. Manchmal liest oder hört man einen Satz 99 Mal, doch erst beim hundertsten Mal kann es zu einem Klick kommen, der ein tieferes Verstehen entstehen lässt.
Ich ermutige dich, deiner eigenen Intuition zu vertrauen, in dich hineinzufühlen, die Inhalte zu prüfen und zu hinterfragen. Auch wenn manches unheimlich klingen mag, lass dich davon nicht abschrecken – alles wird seinen richtigen Lauf nehmen. Der Satz: „Es wäre nichts so, wie es ist, wäre es damals nicht gewesen, wie es war,“ trifft es wohl am besten. Denn ich bin dankbar, dass alles so ist, wie es ist.
Wenn dieses Buch auch nur das Leben eines einzigen Menschen bereichert, ihn gerettet oder ihm geholfen hat, seinem wahren Selbst näherzukommen, hat sich die lange Arbeit für mich gelohnt.
“Möge dieses Buch dir etwas schenken, das dir auf deinem Weg nützlich ist oder vielleicht noch gefehlt hat. “
"Mögen alle Wesen Glücklich sein, in Frieden und Freiheit leben, ihre Herzenswünsche erfüllt bekommen und alles erhalten, was sie brauchen, um wirklich glücklich zu sein."
Mein Name ist Dennis, und ich wurde im Juni 1990 mittags in Bayern, Deutschland, geboren. Die Sonne stand im Zenit, und die Nacht zuvor war vom strahlenden Vollmond erhellt. Bei meiner Geburt trug ich auf der Stirn ein kleines, dreieckiges Mal, oft als „Engelskuss“ bezeichnet, dem eine spirituelle Bedeutung nachgesagt wird – doch wie üblich verblasste es nach ein paar Tagen. Die Sterne standen astrologisch günstig für meinen Start ins Leben.
Meine Kindheit war erfüllt von Glück und Geborgenheit, getragen von der Liebe zweier fürsorglicher Eltern, die mir eine gute Erziehung zuteilwerden ließen. Ich hatte drei ältere Halbgeschwister, zu denen ich jedoch nur wenig Kontakt pflegte.
Mein Vater, der es in seiner Kindheit nicht leicht hatte, wuchs bei seiner Großmutter auf. Seine eigene Mutter zeigte wenig Interesse an ihm, und sein Vater – ein Soldat, der aus Spanien nach Deutschland gekommen war – kehrte nach einem Jahr wieder zurück und ließ ihn im Stich. Aus seiner ersten Ehe hatte er einen Sohn, der bei seiner Mutter blieb, mit dem er jedoch weiterhin Kontakt pflegte. Mein Vater, ein humorvoller und naturverbundener Mensch, zeigte mir dennoch die Schönheit und die Wunder der Natur.
Meine Mutter hingegen wuchs in einer Großfamilie mit 14 Geschwistern auf, ohne je engen Kontakt zu ihren leiblichen Eltern zu haben. Ihre erste Ehe brachte ihr leidvolle Erfahrungen mit einem gewalttätigen, alkoholabhängigen Mann, mit dem sie zwei Kinder hatte. Ihr Leben und ihre Kindheit waren alles andere als leicht. Dennoch blieb sie stets eine warmherzige, wenn auch sehr besorgte Frau.
Ich wuchs auf dem Land auf, in einem uralten, sogenannten „Hexenhaus“ mit Holzofen, großem Garten und meinem Hund Babsi. In diesem Haus lebte einst eine Frau, die nach der Trennung von ihrem Mann aus Trauer auf dem Dachboden Suizid begangen hatte und seither alsPoltergeist dort zu hausen schien. Es war beängstigend, doch mit der Zeit wurde ihre Präsenz auf seltsame Weise zur Normalität.
Eines Morgens zeigte sich dieser Geist meinem Onkel, der gerade bei uns übernachtete. Er erwachte und sah die Frau am Bettrand sitzen. Sie stellte sich als Eva vor. Mein Onkel, überfordert und erschrocken, rannte schließlich aus dem Zimmer.
Auch mir erschien eine Gestalt, doch ich weiß bis heute nicht, wer sie war. Die Erinnerung daran ist vage, da ich damals noch sehr jung war. Ich schlief ein, wachte auf und sah am Fußende meines Bettes eine blonde, hübsche Frau in einem weißen Kleid sitzen. Sie sah mich ruhig an, stand dann auf, und ihr Kleid und ihre Haare wehten, als hätte ein unsichtbarer Wind sie erfasst, bevor sie sich schließlich im Nichts auflöste.
Diese Begegnungen sollten sich jedoch als die einzigen friedlichen herausstellen, denn im Haus gab es zahlreiche paranormale und unerklärliche Vorfälle. So lief beispielsweise der Wasserhahn, wenn meine Eltern nach Hause kamen, oder die Nadel des Schallplattenspielers setzte sich nach dem Ende eines Liedes plötzlich erneut an den Anfang. Man hörte Schritte auf dem knarrenden Holzdachboden, die Lichter gingen an und aus, und immer wieder traten seltsame Ereignisse auf.
Das Schlimmste jedoch war das „Klopfen.“ Sobald ich allein im Haus war, begann es. Erst leises, langsames Klopfen, das stetig lauter und schneller wurde, bis es abrupt endete. Nicht nur ich hörte dieses Klopfen, sondern auch meine Familie, doch meist trat es auf, wenn man allein war. Auch Freunde, die bei mir übernachteten, oder meine Cousine, die wie eine Schwester für mich war, hörten es und konnten es bezeugen.
So kam ich bereits als kleines Kind mit dem Übernatürlichen in Berührung.
Im Alter von sechs Jahren stellte sich heraus, dass ich eine Hüftfehlstellung hatte, weshalb ich zwei großen Operationen unterzogen wurde. Die Eingriffe verliefen erfolgreich, doch durch den langen, bettlägerigen Krankenhausaufenthalt nahm ich plötzlich an Gewicht zu. Über die folgenden zehn Jahre entwickelte sich in meiner Hüfte eine Arthrose, die mich bis heute einschränkt. Auch meine anderen Gelenke waren weniger stabil, als sie sein sollten, was in meinem Leben immer wieder zu schmerzhaften Ausrenkungen führte. Daher war ich oft auf starke Schmerzmittel angewiesen.
Ansonsten verlief meine Kindheit ohne tiefgreifende traumatische Ereignisse oder ähnliche Belastungen. Ich hatte viele Freunde und war ein sensibler, empathischer, friedlicher und glücklicher Mensch. Besonders faszinierten mich das Rätselhafte und das Universum, weshalb ich als Kind davon träumte, eines Tages Astronaut zu werden. Eine meiner schönsten Erinnerungen ist der Moment, als ich durch das Teleskop meines Vaters blickte und den Kometen „Hale-Bopp“ mit seinen beiden langen Schweifen am Nachthimmel bewunderte. Meine Eltern und ich führten ein weitgehend normales Leben ohne größere Schwierigkeiten.
Als ich sieben Jahre alt war, trennten sich meine Eltern. Sie gingen friedlich auseinander, und ich lebte fortan mit meiner Mutter in der Nachbarstadt. Mein Vater kam alle paar Tage auf einen Kaffee vorbei, und ich durfte an den Wochenenden bei ihm übernachten. Ihre Trennung belastete mich kaum, da sie weiterhin gute Freunde blieben und in einem positiven Verhältnis zueinander standen. Zwei Jahre später lernte meine Mutter einen neuen Partner kennen, der sich ebenfalls gut mit meinem Vater verstand.
Schon immer besaß ich eine lebhafte Fantasie und ein intensives Traumleben. Doch als ich acht Jahre alt war, begann ein bestimmter Albtraum, mich zu verfolgen. Ich träumte, dass mich der Tod jagte – ein düsterer Sensenmann im Kapuzenmantel, mit Sichel in der Hand und einem skelettartigen Körper. Jedes Mal, wenn er mich berührte, wachte ich verstört und panisch auf, da ich in jenem Moment im Traum starb. Dieser Traum verfolgte mich beinahe jede Nacht, und das über drei Jahre hinweg. Die ständige Bedrohung im Traum belastete mich so sehr, dass ich sogar tagsüber Angst verspürte und mich machtlos fühlte.
Um diesen Albtraum zu überwinden, suchten wir einen Kinderpsychologen auf, der mir half, im Traum eine Strategie zu entwickeln. Er erklärte mir, dass ich mit dem Sensenmann interagieren und ihn fragen sollte, was er von mir wolle. Einige Wochen später bot sich mir im Traum die Gelegenheit. Ich stand in einem dunklen Raum, und der Tod tauchte plötzlich hinter mir auf. Schon hatte er die Hand ausgestreckt, um mich an der Schulter zu packen. Doch diesmal lief ich nicht davon. Stattdessen drehte ich mich um und stellte ihm die Frage, die ich so lange geprobt hatte: „Was willst du von mir?“
In diesem Moment blieb die Zeit stehen. Der Tod erstarrte, sein Körper wurde zu Stein und begann, vor meinen Augen in tausend kleine Stücke zu zerbröckeln. Raum und Zeit schienen sich um mich herum zu verformen. Farben und Strukturen mischten sich, der Boden und die Wände verschwanden, und ich fiel durch mehrere Ebenen und Dimensionen in ein scheinbar unendliches, tiefes schwarzes Loch.
Als ich schließlich aufwachte, fühlte ich eine innere Gewissheit: Ich hatte den Tod besiegt. Danach kehrte dieser Albtraum nie wieder zurück.
Ich wuchs in einer idyllischen, typisch bayerischen Kleinstadt auf, die an der Donau lag und von einer vielfältigen Natur mit Wäldern, Wiesen und Seen umgeben war. Mit ihren rund 10.000 Einwohnern hatte sie dennoch eine Atmosphäre, die an eine Großstadt erinnerte. In den Straßen hieß es oft, wir lebten im „Tal der fliegenden Messer“ – eine bunte Mischung aus deutschen, russischen, Sinti und Roma sowie albanischen Gemeinschaften, in denen auch Menschen mit kriminellen Hintergründen lebten.
Mit etwa neun Jahren kam ich zum ersten Mal mit amerikanischer Rapmusik in Kontakt, die mich sofort begeisterte und zunehmend beeinflusste. Ein paar Jahre später, etwa mit 13 Jahren, wechselte ich die Klasse und fand schnell Anschluss zu neuen Freunden. Unsere Clique bestand aus Russen, Sinti und Deutschen, und wir waren voller jugendlicher Neugier und ständigem Drang, neuen Unsinn auszuprobieren. Freundschaft war mir schon immer wichtig, und mein Freundeskreis war stets groß.
Die Schule hingegen lief für mich meist durchschnittlich – das Interesse fehlte oft. Warum so viele unnütze Dinge lernen, die ich in meinem Leben wahrscheinlich nie brauchen werde? Doch wenn mich ein Thema wirklich faszinierte, war ich schnell zu begeistern. Ich konnte regelrecht in Flammen aufgehen, lernte alles, was ich dazu finden konnte, und speicherte es tief in meinem Gedächtnis ab. Schon immer konnte ich mir viel merken, aber nur, wenn ich es wirklich wollte. Themen, die mir langweilig oder unnütz erschienen, blieben schwer hängen.
Schon früh spürte ich, dass ich nicht in das typische „Weltsystem“ passte. Die Vorstellung, ein Leben zu führen, in dem man bis zur Erschöpfung arbeitet, nur wenige Wochen Urlaub im Jahr genießt und irgendwann – wenn überhaupt – die Rente mit einem gebrechlichen Körper erreicht, erschien mir sinnlos. Für mich musste das Leben mehr bieten – etwas Größeres wie Magie, Abenteuer, Geheimnisse oder einen verborgenen Schatz. Der Drang, mich anzupassen, fehlte mir, und ich behielt stets einerebellische Haltung, auch wenn ich gleichzeitig ein harmonieorientierter, friedlicher Mensch war, der Konflikte mied. Lehrer, die einem bei einer schlechten Prüfungsnote sagten, dass man es zu nichts im Leben bringen würde, waren oft ein Grund für Demotivation und Ablehnung.
Irgendwann fingen meine Freunde und ich – hauptsächlich Mädchen – an, mit dem Gläserrücken zu experimentieren. Wir hatten uns ein eigenes „Ouija-Brett“ gebastelt und versuchten, Geister und Verstorbene zu kontaktieren. Es funktionierte, und zum Glück passierte nie etwas wirklich Beängstigendes. Wir stellten Fragen zur Zukunft und erhielten tatsächlich Antworten, nutzten das Brett wie ein Orakel. Unsere Fragen waren oft kindisch und spielerisch, wie etwa, wen wir eines Tages heiraten würden.
Ich erinnere mich noch genau daran, dass mir gesagt wurde, meine zukünftige Frau würde Natalie heißen – eine Frau, der ich bis heute nie begegnet bin. Einer Freundin wurde vorhergesagt, sie würde den Bruder eines guten Freundes heiraten. Nun, über 17 Jahre später ist sie zwar nicht mit dessen Bruder, aber mit dessen Cousin verheiratet; sie haben ein Haus und Kinder.
So war der Hang zum Rätselhaften, Mysteriösen und Übernatürlichen stets in meinem Leben präsent und faszinierte mich immer wieder.
Ein Jahr später kam ich zum ersten Mal mit Cannabis in Berührung. Meine Freunde aus der Klasse hatten bereits Erfahrung mit Zigaretten und Ganja. Ich war jedoch lange derjenige, der nichts damit zu tun haben wollte, da ich es als ungesund und unnötig ansah. Doch eines Tages ließ ich mich verführen. An einem heißen Sommertag zogen meine Freunde Alex, Archie und ich uns in ein Maisfeld zurück, und ich zog zum ersten Mal an einem Ganja-Joint – und ich liebte es.
Durch den Konsum von Cannabis entdeckte ich eine neue Welt jenseits des normalen Alltags: Fantasie und Abenteuerlust erwachten in mir. Ich genoss es umso mehr, in der Natur zu sein, mit Freunden kleine Lager im Wald zu bauen oder an aufgehängten Seilen von Bäumen zu schwingen und einfach Spaß zu haben. Es war eine unbeschwerte Zeit, und rückblickend bin ich froh, dass es damals noch kein Social Media und keine hochentwickelten Smartphones gab – nur einfache Handys zum Telefonieren und SMS-Schreiben.
Am Bahnhof gab es einen Jugendtreff, dem ich mich anschloss, und ich fand allmählich Anschluss an einen neuen Freundeskreis. Wir waren eine große Gruppe, bestehend aus vielen hübschen Mädchen und uns Jungs, den typischen Halbstarken, die am Bahnhof herumhingen. Wir waren jung, wollten unsere Grenzen austesten und hörten viel Rap-Musik, während wir spielerisch das Image von Gangstern annahmen. Das passte ganz gut, denn ich habe es nie gemocht, wenn mir Menschen vorschreiben wollten, was ich zu tun oder zu lassen habe. Ich fühlte mich schon immer von den vielen Gesetzen und Vorschriften in Deutschland eingeengt und genervt. In dieser Phase meiner Jugend entstand der Wunsch, eines Tages meine eigene Rap-Musik zu kreieren.
Menschen haben mich schon immer fasziniert – wie sie sich verhalten und präsentieren. Besonders Menschen, die etwas anders sind, sowie Frauen zogen meine Aufmerksamkeit auf sich. Mit einer zuverlässigen Menschenkenntnis analysierte ich aufmerksam ihr Verhalten und ihre Handlungen. Ich konnte oft in ihren Gesichtern Charakterzüge und sogar verborgene Absichten erkennen und durchschaute versteckte Motive. Doch trotz dieser analytischen Fähigkeiten sah ich stets das Gute hinter den Masken anderer. Leider führte genau diese Gutgläubigkeit häufig dazu, dass ich mich an die falschen Menschen wandte und ausgenutzt wurde.
Im selben Jahr kam dann eine unerwartete Nachricht: Mein Vater teilte mir mit, dass mein geliebter Hund Babsi, mit dem ich seit meiner Geburt eine unzertrennliche Verbindung hatte, gestorben war. Babsi, die treu und geduldig bei meinem Vater lebte, war an Krebs erkrankt und gestorben. Da ich mittlerweile nur noch selten bei meinem Vater übernachtete, wusste ich nichts von ihrer Krankheit. Die Nachricht traf mich plötzlich und hart; zum ersten Mal erlebte ich den Verlust eines Wesens, das ich zutiefst liebte. Ich trauerte wochenlangund hatte Mühe, den Verlust zu verarbeiten. In meiner Kindheit hatte ich auch kurzzeitig einen Vogel und einen Hasen, und auch deren Verlust schmerzte. Doch die 14 Jahre, die ich mit Babsi verbracht hatte, hinterließen eine viel tiefere Lücke.
Mit 15 Jahren wurden mir beim Kauf von Cannabis auch andere Drogen angeboten. So traten Alkohol, Speed und Ecstasy in mein Leben. Von Natur aus neugierig und fasziniert von dem, was ich durch Cannabis erlebt hatte, wollte ich weiter „über den Tellerrand blicken“ und neue Erfahrungen sammeln. Meine Freunde und ich waren experimentierfreudig und wollten alles einmal ausprobieren – jedoch mit der festen Regel, nie zu Heroin oder Spritzen zu greifen, da wir wussten, dass dies unser Leben zerstören könnte und wir nie denselben Weg zurückfinden würden.
Mit 16 Jahren begann ich meine Ausbildung zum Maler und Lackierer und besuchte die Berufsschule, die eine halbe Stunde Zugfahrt von meinem Zuhause entfernt in einer anderen Stadt lag. Eines Tages, nach Schulschluss, ging ich zum Bahnhof der Stadt und lief Richtung Gleise, als plötzlich ein fremder Junge auf mich zukam und mich aggressiv ansprach: „Warum schaust du so blöd? Hast du meine Freundin angesehen?“ Ich versuchte zu erklären, dass ich mich nur umgeschaut hatte, doch er beharrte darauf, dass er gesehen habe, wie ich seine Freundin angeschaut hätte, und fragte mich, ob ich „Stress“ wolle.
Damit begann alles. Ich ging durch die Unterführung auf die andere Seite der Gleise, und sie folgten mir. Es war eine Gruppe von etwa sechs Personen – fünf Jungen und ein Mädchen – alle in meinem Alter. Ich setzte mich am Gleis hin, und sie begannen, mich zu provozieren, zu demütigen und einzuschüchtern. Der Anführer der Gruppe beleidigte mich, gab mir Ohrfeigen, spuckte mich an und befahl mir, auf den Boden zu schauen. Dabei drohte er mir, mich auf die Gleise zu werfen. Einer nach dem anderen schloss sich an.
Da ich allein war und sie zu sechst, hatte ich keine Chance, mich zu wehren. Einschüchterung und Angst durchzogen mich, und schließlich kam ein Zug, in den ich einstieg und nach Hause fuhr.
Die Schikanen setzten sich in den folgenden Wochen fort. Es gab Tage, an denen sie nicht am Bahnhof waren, aber diese Tage waren selten. Manchmal begleiteten mich zwei Freunde von der Berufsschule zum Bahnhof, die denselben Zug nahmen. Doch die Gruppe wuchs weiter an und begann bald, auch meine Freunde zu schlagen und zu demütigen.
An einem dieser Tage, als ich erneut am Bahnhof abgefangen wurde, schaffte ich es, den Zug nach Hause zu erreichen. Als ich ausstieg, fiel mir auf, dass der Jugendtreff geöffnet hatte, in dem ich normalerweise meine Freunde traf. Ich wollte hineingehen, doch die Belastung des Mobbings überwältigte mich, und ich verspürte ein starkes Bedürfnis, nach Hause zu gehen.
Als ich die Haustür öffnete und in die Küche trat, sah ich meine Mutter dort sitzen – oder vielmehr, zusammengesunken auf dem Tisch liegen. Ein kurzer Blick auf den Tisch zeigte eine leere Alkoholflasche, verstreute Medikamente und ihre aufgeschnittenen Pulsadern.Panik stieg in mir auf, als ich realisierte, was passiert war. Ich eilte zu ihr, schüttelte sie, doch sie reagierte nicht. Allein und verzweifelt rief ich sofort den Krankenwagen, der sie kurz darauf abholte. Sie hatte versucht, sich das Leben zu nehmen und brauchte dringend ärztliche Hilfe. Mir wurde bewusst, dass mein Heimweg an diesem Tag möglicherweise ihr Leben gerettet hatte.
Erst danach erfuhr ich, dass sie seit Langem unter einem Alkoholproblem und schweren Depressionen litt, von denen ich nichts mitbekommen hatte, da sie stets einen normalen Alltag vortäuschte. Das Alkoholproblem bekam sie schnell in den Griff, was mich erleichterte, doch ihre psychischen Probleme verschärften sich zunehmend. Kurz danach zerbrach ihre dritte Ehe.
In dieser Zeit stieg mein Substanzkonsum deutlich an. Meine erste Pille war ein roter Schmetterling, und neben Cannabis wurde Ecstasy lange meine bevorzugte Droge, da es in mir Gefühle von Frieden, Liebe und Glückseligkeit auslöste.
Wir verbrachten viel Zeit in der Natur, erlebten Abenteuer und hatten sogar eine Hütte am See. Unsere Tage vergingen am Bahnhof, im Park oder bei Freunden zu Hause. Mittlerweile waren wir eine eingeschworene Gruppe von etwa sechs Leuten, die sich täglich traf. Wir sahen uns als beste Freunde und waren überzeugt, dass wir für immer eine „Gang“ bleiben würden. Als jemand, der stets eine starke Bindung zu anderen suchte und nicht gut allein sein konnte, war mir diese Gemeinschaft alles.
Mein Freundes- und Bekanntenkreis war eine bunte Mischung: gutherzige, freundliche und lustige Menschen, aber auch psychopathische, narzisstische und manipulative Personen prägten mein Umfeld. Doch durch den Drogenkonsum und den Einfluss dieser Menschen verlor ich allmählich mein Selbstbewusstsein. Ich wurde oft kleingehalten, und es gab Versuche, Kontrolle über mich auszuüben. Die ständigen Demütigungen und der zunehmende Druck ließen mein Selbstwertgefühl sinken, und ich fürchtete mich, ehrlich meine Meinung zu bedenklichem Verhalten zu äußern. Da die Wahrheit oft schmerzhaft war und nicht gern gehört wurde, musste ich mit Konsequenzen wie Ausgrenzung aus der Gruppe oder sogar Gewaltandrohungen rechnen. Diese Gruppenabhängigkeit und die klare Hierarchie bedeuteten, dass ich vieles schluckte und akzeptierte, was eigentlich gegen meine Prinzipien ging.
Alles nahm seinen Lauf: Wir feierten und gingen in Clubs, und ich kam mit weiteren Drogen wie Kokain, MDMA, Ketamin und LSD in Kontakt. Der Konsum wurde zur Routine, und wir griffen nicht mehr nur am Wochenende zu, sondern auch aus Langeweile, um die Zeit totzuschlagen.
Doch langsam geriet alles außer Kontrolle. Wir hatten oft kein Gefühl dafür, wann es genug war, und übertrieben es maßlos. Drei bis fünf Tage ohne Schlaf waren keine Seltenheit. Mir wurde bewusst, dass ich anfällig für Sucht war, und ich kämpfte zunehmend mit mir selbst. Da ich nicht genug Geld hatte, begann ich, Drogen in größerem Umfang zu verkaufen, um meinen Bedarf zu decken und erkannte, dass ich davon gut leben konnte. Doch der Konsum hinterließ Spuren, und ich entwickelte immer mehr psychische Probleme wie Depressionen, verlor die Fähigkeit, echte Freude zu empfinden, und unterdrückte viele Emotionen.
Ich war ziellos, antriebslos und lebte ohne Orientierung. Meine Ernährung war ungesund, ich tat nichts für meinen Körper und war übergewichtig. Meine Entscheidungen waren unvernünftig, und ich geriet zunehmend in Konflikt mit dem Gesetz. Immer weiter rutschte ich in dieKriminalitätab, stand mehrmals vor dem Richter und landete schließlich für einige Zeit im Jugendknast – einem über 200 Jahre alten, heruntergekommenen Gebäude, das einst ein richtiges Gefängnis war. Dort herrschten sadistische Beamte, die es genossen, ihre Machtposition auszunutzen, Jugendliche zu schikanieren und ihnen verschimmelte Nahrung wie Brot und Marmelade zum Frühstück zu servieren. Meine Zelle bestand aus einem Bett, einem Stuhl, einem Tisch, einer Toilette, einem Waschbecken und einem kleinen Fenster, das auf etwa drei Metern Höhe lag. 23 Stunden pro Tag in Einzelhaft – eine prägende Zeit, für die ich durch mein eigenes unbewusstes Handeln allein verantwortlich war. Trotz allem, was in dieser Lebensphase geschah, ließ ich mich nicht völlig unterkriegen und versuchte, das Beste aus der Situation zu machen. Aufgeben kam für mich nie infrage.
Eigentlich hatte ich nie große Ansprüche an das Leben. Ich sehnte mich vor allem nach einem Menschen an meiner Seite, nach einer Freundin, die mich lieben würde. Oft verliebte ich mich, wurde jedoch meist abgelehnt. Meine Liebe, die ich für Frauen empfand, war oft zu intensiv und schwer zu handhaben, sodass die meisten nicht damit zurechtkamen. Für viele war ich nur der dicke, nette, lustige Kumpeltyp – der „Bro“. Gelegentlich gab es auch Intimität, aber selten war ich jemand, für den sie romantisches Interesse empfanden.
Zu dieser Zeit lebte ich in einer Kellerwohnung, die ständig von Rohrbrüchen betroffen war. Wasser drang in die Wände und den Boden ein, Schimmel bildete sich, und die Wohnung war immer eine Baustelle – mit offenen Löchern im Boden von unvollständigen Reparaturen. Der Vermieter zeigte keinerlei Interesse daran, das Problem zu beheben, also entschied ich mich, die Miete nicht mehr zu zahlen. Doch diese Entscheidung führte dazu, dass ich nach ein paar Monaten aus der Wohnung geworfen wurde und plötzlich obdachlos war.
Mein Kindheitsfreund Andy bot mir vorübergehend Unterschlupf, und so zog ich für eine Weile bei ihm ein. An einem Freitagabend entschieden sich Andy und einige andere, in einen Club zu gehen, doch ich fühlte mich nicht danach und blieb lieber zu Hause. Ich schlief bereits, als Andy mitten in der Nacht mit einer Gruppe von etwa acht Leuten, die ebenfalls aus dem Club kamen, in die Wohnung platzte. Sie waren alle auf Drogen und Alkohol, und es war klar, dass sie hier die Afterhour verbringen wollten.
Ich lag auf der Couch und versuchte zu schlafen, während die anderen feierten. Plötzlich begann Lea, ein Mädchen aus der Gruppe, mit der ich in der Vergangenheit viele Konflikte gehabt hatte, mich zu beleidigen, bloßzustellen und zu demütigen, weil ich dort schlafen wollte. Ohne jede Empathie machte sie sich über mein Leben lustig und wurde zunehmend aggressiver. Die Situation eskalierte, bis sie mir schließlich ins Gesicht schlug. Ich war kurz davor, mich zu verteidigen, als die anderen eingriffen und sie zurückhielten. Dann meinte Andy plötzlich, dass es besser sei, wenn ich gehe – obwohl er wusste, dass es mir schlecht ging, dass ich depressiv war und kein Zuhause hatte. Er hatte das Vergnügen der Party über die Bedürfnisse seines Freundes gestellt. Früh am Morgen packte ich schließlich meine Sachen, verließ die Wohnung und machte mich auf die Suche nach einer neuen Unterkunft. Ein paar Monate später fand ich endlich eine neue Wohnung.
Wieder eine Erfahrung mehr, die mir zeigte, wie sehr Drogen- und Alkoholkonsum Menschen verändern können. Er macht gleichgültig und stumpft ab, trennt uns von unseren eigenen Emotionen und unserem Mitgefühl. Mit der Zeit wurde mir immer klarer, dass viele dieser Beziehungen nicht echt waren. Sie waren oberflächlich und zweckgebunden; die Menschen um mich herum wirkten oft abgestumpft, unempathisch, egoistisch, narzisstisch und manipulativ. Ihr eigenes Wohl stand im Vordergrund, und manche hatten sogar Spaß daran, anderen in labilen Phasen zu schaden.
Die vielen Enttäuschungen, Demütigungen und die Ungerechtigkeiten, die ich in meiner Jugend erlebte, hinterließen in mir eine tiefe Leere und füllten mich mit Traurigkeit, Wut, Hass und Verbitterung. Um das zu verdrängen, griff ich zu Cannabis, das mir half, darüber hinwegzusehen und manchmal sogar darüber zu lachen. Doch in Wahrheit war es nur ein Mittel, um vor meinen Problemen davonzulaufen.
Ich will jedoch betonen, dass ich keineswegs unschuldig oder ein unbeschriebenes Blatt war. Auch ich habe Menschen verletzt und unüberlegte, unvernünftige Dinge getan, die ich heute bereue. Rückblickend erkannte ich, dass vieles davon durch den Drogenkonsum ausgelöst wurde. Die Persönlichkeit verändert sich, die Kontrolle geht verloren, und unterdrückte Themen wie Traumata, verborgene Emotionen sowie die Abhängigkeit von Rausch und Sucht beeinflussen das eigene Verhalten.
In dieser Zeit probierte ich zahlreiche Berufe und begann immer wieder Ausbildungen, doch aufgrund meiner körperlichen Einschränkungen konnte ich viele Arbeiten nicht durchhalten und musste sie abbrechen. Schweren Arbeiten über lange Stunden stand ich skeptisch gegenüber, da mir oft die Energie fehlte und ich Druck und Stress schlecht ertragen konnte. Ich hatte nie das Bedürfnis, mich in das „System“ zu integrieren, das ich als hierarchisches Hamsterrad betrachtete, das für mich wenig mit echter Freiheit zu tun hatte. Faulheit war nicht der Grund, vielmehr wollte ich die Jugend in vollen Zügen genießen und keinen Job annehmen, der mich langweilte, stresste oder mich körperlich und nervlich erschöpfte. Natürlich weiß ich, dass das Leben, das ich stattdessen führte, oft als noch destruktiver und als Zeitverschwendung betrachtet werden könnte. Doch vielleicht musste ich diese Erfahrungen machen. Ich wollte meine Berufung finden, etwas mit Sinn, das mich wirklich erfüllt. Bisher jedoch wusste ich einfach nicht, wohin mein Weg mich führen sollte.
Dieses Kapitel meines Lebens erstreckte sich über sieben Jahre. Diese Zeit war geprägt von Fehlern und Abenteuern, von Naivität und wichtigen Lektionen. Wir waren jung und wild, und rückblickend erkenne ich heute die Dinge, die damals schiefliefen. Doch ich sehe auch, dass all die Fehler, Erlebnisse und Erfahrungen notwendig waren, um die Lektionen zu lernen, die ich gebraucht habe. In meiner Jugend erlebte ich vieles, das andere erst im Erwachsenenalter erfahren. Jeder Mensch durchläuft prägende Phasen – manche in der Kindheit, andere in der Jugend und wieder andere im Erwachsenenalter. Meine Jugend war eine wilde Zeit voller Höhen und Tiefen, die mich zu dem Menschen gemacht hat, der ich heute bin. In diesen Jahren geschah so viel, dass ich unzählige spannende Geschichten erzählen könnte, doch der Fokus dieses Buches soll nicht auf dieser Zeit meiner Vergangenheit liegen.
Es gibt jedoch andere, besondere Erlebnisse aus dieser Zeit, die ich teilen möchte.
Mit etwa 16 Jahren legte ich mich eines Abends schlafen und wachte am nächsten Morgen auf – jedoch unfähig, mich zu bewegen. Mein Körper war plötzlich wie gelähmt, und ich konnte nur meine Augen bewegen. Panik überkam mich, denn nichts an dieser Erfahrung fühlte sich normal an. Innerlich schrie ich und versuchte verzweifelt, mich zu rühren, doch kein Ton und keine Bewegung kam zustande. Ich versuchte, ruhig zu bleiben und bemerkte schließlich eine Veränderung in meiner Wahrnehmung: Mein Körper begann heftig zu vibrieren, und ich hörte seltsame Töne, die aus einer undefinierbaren Richtung zu kommen schienen. Es fühlte sich an wie eine Halluzination. Immer mehr Energie baute sich auf, das Kribbeln und Vibrieren wurden so intensiv, dass ich das Gefühl hatte, mein Körper würde gleich explodieren. Ohne einen anderen Ausweg schloss ich die Augen und driftete erneut in den Schlaf. Als ich später wieder aufwachte, war alles wie zuvor. Das war der Beginn meiner Schlafparalysen.
Diese Phänomene wiederholten sich über die Jahre und begleiten mich bis heute, ins Jahr 2024. Mittlerweile habe ich gelernt, mit den Schlafparalysen umzugehen, sie zu kontrollieren, selbst herbeizuführen und jederzeit abzubrechen, wenn ich möchte.
Schlafparalysen werden auf viele verschiedene Arten erklärt, und im Internet kursieren zahlreiche Berichte, die wegen ihrer Halluzinationen an Horrorgeschichten erinnern. Bei mir beschränkten sich die Eindrücke meist auf Töne und Stimmen, die wie aus anderen Dimensionen zu kommen schienen. Zum Glück erlebte ich nie das Gefühl einer bedrohlichen Präsenz, die mir schaden wollte.
Damals wusste ich noch nichts über das Potenzial der Schlafparalyse. Heute jedoch verstehe ich, dass viele Menschen diesen Zustand bewusst herbeiführen, um mit ihrem feinstofflichen Körper – dem sogenannten “Astralkörper“ – in andere Dimensionen zu reisen, in die sogenannte“Astralwelt”. Ich habe selbst damit experimentiert, aber nie den Schritt gewagt, meinen Körper zu verlassen, da ich zu viel Respekt und auch Angst vor dieser Erfahrung hatte.
Ein anderes Mal wachte ich eines Morgens ohne Schlafparalyse, aber in einer Art Trance auf und sah vor meinem Bett zwei transparente, feinstoffliche Gestaltenstehen. Eine Gestalt war etwa 1,80 m groß, die andere ungefähr 1,70 m. Sie wirkten weder bedrohlich noch freundlich, sie schauten mich nur ruhig an. Die Trance löste sich bald, und ich fiel zurück in den Schlaf.
Ich werde in einem späteren Kapitel noch ausführlicher auf das Thema Astralreisen eingehen.
Derastrale Körper wird in vielen spirituellen Lehren als der nicht-physische Aspekt des menschlichen Seins beschrieben – eine feinstoffliche Hülle, die unseren physischen Körper umgibt. Er dient als Träger der emotionalen, mentalen und energetischen Ebene des Individuums. Dieser Körper wird oft als das Bindeglied zwischen der physischen Welt und höheren Bewusstseinsebenen betrachtet. Der astrale Körper wird auch als Vehikel für außerkörperliche Erfahrungen und Reisen in die feinstoffliche Welt angesehen.
Die Astralwelt hingegen ist eine Dimension oder Bewusstseinsebene, die jenseits der physischen Realität existiert. Sie ist durchzogen von feinstofflichen Energien und wird als ein Raum beschrieben, in dem Gedanken, Gefühle und Intentionen sichtbar werden können. Die Astralwelt umfasst verschiedene Realitäten, Ebenen und Wesenheiten – von menschlichen Seelen über spirituelle Helfer bis hin zu anderen, unbekannten Formen von Intelligenz. In diesem Reich finden Träume, außerkörperliche Erfahrungen und spirituelle Begegnungen statt. Sie wird oft als Ort der Selbsterkenntnis und spirituellen Entwicklung beschrieben, in dem man tiefere Einblicke in das eigene Bewusstsein und die Natur der Realität gewinnen kann.
Es war nicht das erste Mal, dass ich zuPsychedelikagriff. Ich hatte bereits Erfahrungen mit Magic Mushrooms gemacht, doch diese waren eher durchschnittlich und nicht vergleichbar mit meinem ersten LSD-Trip.
Mit 18 Jahren unternahm ich dann meinen ersten LSD-Trip. Ich hatte großen Respekt davor, war jedoch auch unglaublich neugierig auf die neuen Welten, die sich mir womöglich eröffnen würden. Gemeinsam mit meinen Freunden entschieden wir uns, aus Vorsicht nur die halbe Dosis zu nehmen und gingen nach draußen, um den Trip unter freiem Himmel zu erleben.
Etwa 20 Minuten später gingen wir noch in einen Laden, um Getränke zu kaufen. Während ich durch die Gänge lief, bemerkte ich plötzlich, dass die Farben intensiver und lebendiger wurden; glitzernde und schillernde Lichter schienen überall aufzutauchen, und alles begann, sich sanft zu bewegen. Der Trip setzte ein. Meine Freunde, die das ebenfalls bemerkten, fingen an zu lachen – und kurz darauf war die Wirkung auch bei ihnen deutlich zu spüren.
Wir verließen den Laden und ließen uns durch die Straßen treiben, die uns nun wie eine völlig neue Welt erschienen. Alles schien unglaublich detailliert, und selbst beim Anblick eines einzigen Blattes an einem Baum schienen sich ganze Universen zu eröffnen. Alles lebte und pulsierte. Ich erlebte Halluzinationen, in denen ich mich wie eine winzige Fliege fühlte, umgeben von einer gigantischen Welt, oder als wäre ich in einen Cartoon eingetreten.
An einer Stelle schien meine Zunge ein Eigenleben zu entwickeln – sie bewegte sich ohne mein Zutun, und es fühlte sich an, als wäre mein Bewusstsein in sie gerutscht. Plötzlich nahm ich die Welt mit meiner Zunge wahr; es war verrückt und auch ein wenig komisch.
Der Trip war insgesamt eine schöne Erfahrung. Neben den Halluzinationen genossen wir die Leichtigkeit und den Spaß, doch gelegentlich wurde es auch überfordernd, und wir legten kurze Pausen ein. Wir stellten fest, dass das Schließen der Augen eine Art Sog in die innere Leere hervorrief – ein Gefühl des „In-sich-selbst-Verlierens“. Es fühlte sich wie ein Kontrollverlust an, als würde man in ein schwarzes Loch gezogen und dabei das Gefühl für sein „Ich“ verlieren. Wir entschieden, diesem Gefühl nicht weiter nachzugehen, da es uns damals unberechenbar und bedrohlich erschien.
Heute weiß ich, dass das eine Möglichkeit zum Loslassen und für den sogenannten Egotod war, doch damals war mir das Konzept noch unbekannt. Der Trip dauerte ganze 8 bis 12 Stunden, und irgendwann wünschten wir uns, dass er enden möge. Später erfuhren wir, dass das LSD, das wir genommen hatten, in unserer Stadt als besonders stark galt. Es nannte sich „Mind Games“ oder „die Bunten“ und war hoch dosiert. Selbst erfahrene Menschen waren davon überfordert gewesen – ich bin froh, dass wir nur die halbe Dosis genommen hatten.
In den Wochen danach unternahmen wir weitere Trips, bei denen ich auch einige schlechte Erfahrungen machte. Mein Umfeld war problematisch, und ich war nicht von Menschen umgeben, auf die ich mich verlassen konnte. Meine geistige und emotionale Verfassung war nicht stabil, und es fehlte das richtige „Set und Setting“ – eine wichtige Grundlage für tiefgreifende psychedelische Erfahrungen. Manche Menschen hatten sogar Freude daran, anderen, die sich in diesen Zuständen befanden, Schaden zuzufügen, was bei einigen Bekannten ernsthafte psychische Probleme verursachte.
2010 saß ich in meiner Kellerwohnung, als eines Abends eine fremde Katze durch mein Fenster hereinschlüpfte. Sie war zutraulich, und ich wusste zunächst nicht, wie ich reagieren sollte, da ich nie wirklich tiefen Kontakt zu Katzen gehabt hatte. Doch sie ließ sich streicheln, legte sich auf mein Sofa, blieb eine Weile und verschwand dann wieder. Es war eine neue und überraschend angenehme Erfahrung. Zu dieser Zeit ging es mir psychisch nicht gut, und ich fühlte mich oft allein. Die Katze kam nun jeden Abend für ein paar Stunden vorbei, und ich gab ihr Wasser und etwas zu fressen. Nach zwei Wochen täglicher Besuche hörte sie plötzlich auf, zu erscheinen. Ich hatte mich bereits daran gewöhnt, jemanden bei mir zu haben, und so beschloss ich, mir nun selbst eine Katze anzuschaffen.
In der Zeitung fand ich eine Anzeige, dass im Nachbardorf Katzen verkauft wurden. Ich ging dorthin und klingelte an der angegebenen Adresse. Eine Dame kam heraus und führte mich in das Obergeschoss, wo etwa 15 bis 20 junge Katzen aufgeweckt herumsprangen und spielten – fast so, als wollten sie beweisen, dass sie es wert waren, mitgenommen zu werden. Unter all den Katzen fiel mir eine auf, die mitten im Raum saß und sich nicht von den anderen beeinflussen ließ. Sie wirkte ruhig und teilnahmslos, fast so, als hätte sie in ihren jungen Jahren bereits viel erlebt. Irgendwie tat sie mir leid, und ich wusste sofort, dass sie die Richtige war. Ich nahm sie mit nach Hause, und von da an war sie meine KatzeShivadie ich wie mein eigenes Kind aufzog.
Später bemerkte ich, dass Shivas Fellmuster dem der Katze glich, die mich zuvor überraschend besucht hatte. Zu jener Zeit hatte ich keinen besonderen Bezug zum Hinduismus oder Buddhismus; ich wusste nur, dass es eine Göttin namens Shiva gibt, und nannte sie deshalb so. Erst später erfuhr ich, dass Shiva im Hinduismus ein männlicher Gott ist. Ironischerweise verglichen mich zu dieser Zeit auch einige Freunde mit dem chinesischen Buddha, da ich damals dick war und viel lachte.
Das Jahr 2012 markierte das Ende meiner Jugendjahre. Unsere „Gang“ trennte sich nach all den Jahren, und jeder von uns ging seinen eigenen Weg. Die Zeiten voller Partys, Drogenexzesse und einer scheinbar endlosen Abwärtsspirale waren vorbei. Alles wurde ein wenig normaler, und auch ich fand langsam zu mir selbst zurück. Trotz allem, was in diesen wilden Jahren passiert war, hörte ich nicht auf zu träumen, bewahrte mein inneres Kind und spürte weiterhin die Sehnsucht, dass es etwas Größeres geben müsse, als uns Menschen erzählt wird.
Wie ich bereits im Vorwort erwähnte, gibt es in diesem Buch Themen, bei denen die Meinungen weit auseinandergehen können – und das ist völlig in Ordnung. Im folgenden Text möchte ich meine Ansichten teilen und aufzeigen, wie ich bestimmte Themen aus meiner Perspektive wahrnehme. Dabei handelt es sich nicht um Tatsachen, sondern lediglich um meine persönliche Sichtweise.
Das Jahr 2012 – das Jahr des angeblichen „Weltuntergangs“ – markierte für mich einen Wendepunkt. Als jemand, der immer offen für Neues und neugierig war, begann ich, mich mit diesem Thema und anderen ungewohnten Geschichten auseinanderzusetzen. Fasziniert tauchte ich langsam in die Welt der „alternativen Theorien“ ein. Ich begann, die Welt um mich herum und alles, was ich gelernt hatte, zu hinterfragen. Anstatt die Dinge einfach hinzunehmen, wie sie mir präsentiert wurden, entwickelte ich ein gesundes Misstrauen und begann, selbst zu denken.
Ich folgte dem roten Faden unserer Geschichte und stellte fest, dass die Welt vielleicht nicht so ist, wie sie uns vorgegeben wird. Möglicherweise entsprechen viele Erzählungen unserer Menschheitsgeschichte der letzten Jahrtausende nicht der Wahrheit. Es gibt Hinweise darauf, dass bestimmte Organisationen oder Mächte die Geschichtsbücher zu ihren Gunsten verändert haben könnten. Schließlich heißt es oft, dass die Sieger der Kriege auch die Geschichte schreiben. Hinter allem, was existiert, schien sich eine andere Geschichte zu verbergen als die, die wir gelernt haben.
Themen wie Religion, Politik, Regierungen, Terroranschläge, Logen, Rituale, Sekten, Hollywood, die Musik- und Pharmaindustrie, Königshäuser, Okkultismus, Satanismus, Magie, Prä-Astronautik, Formwandler, Wesenheiten, fremde Dimensionen, die Vergiftung unserer Nahrung und die Beeinflussung der Menschheit – von der Erde bis zum Universum – rückten in meinen Fokus. Ich begann, mich mit Mythen, Legenden, Geschichten und Theorien zu beschäftigen und kam zu der Überzeugung, dass es möglicherweise gewisse Mächte gibt, die der Menschheit nicht wohlgesonnen sind. Die Motivationen dieser niederen Mächte schienen auf Manipulation, Spaltung, Hypnose, Kontrolle und Macht abzuzielen – eine moderne Form der Sklaverei.
Diese Mächte, so schien es mir, sind Meister der Manipulation, verfügen über tiefes okkultes Wissen und beherrschen verschiedene Formen schwarzer Magie, die sie gezielt einsetzen. Positive, lichtvolle Symbole, wie etwa die Heilige Geometrie, werden von ihnen ins Negative verdreht, sodass die Menschheit sie als etwas Bedrohliches wahrnimmt.
„Die Lüge wird als Wahrheit gelehrt, während die echte Wahrheit als Lüge angesehen wird.“
Diese niederen Mächte, wie ich sie nenne, treten nicht in der Öffentlichkeit auf und haben kein Interesse daran, sich sichtbar zu machen. Stattdessen lenken sie andere Menschen wie Marionetten – Personen, die in unserer Gesellschaft als Berühmtheiten bekannt sind. Vieles von dem, was uns in der Schule beigebracht wird oder in den Medien erscheint, könnte von diesen Gruppen so gestaltet worden sein, dass wir genau das lernen, hören und sehen, was sie möchten – eine Art gesellschaftliche Programmierung.
In einem System, das den Anschein von Wahlen vermittelt, wird uns das Gefühl von Freiheit suggeriert und vorgetäuscht, dass wir tatsächlich etwas verändern könnten. Doch in Wahrheit könnte es einem Schachspiel gleichen,bei dem zwei Spieler aus demselben Team agieren und dasselbe Endziel verfolgen. Am Ende ist es bedeutungslos, welche Figur vom Spielfeld genommen wird; der „Gewinner“ wird – durch verschiedene Strategien und Wege – sein Ziel auf die eine oder andere Weise erreichen. Es sind lediglich unterschiedliche Pfade, die zu einem vorbestimmten Endpunkt führen. Dasselbe Prinzip könnte für alle anderen Machtstrukturen unserer Welt gelten – sie sitzen alle am selben Tisch, sind im selben Team und verfolgen dasselbe Ziel. Wer bereit ist, solche Themen zu hinterfragen und mit klarem Verstand zu analysieren, erkennt, dass es sich hier nicht nur um eine Theorie, sondern um eine faktische Realität handeln könnte.
Ich erwachte und sah die Welt mit anderen Augen. Die globale Illusion, diese gesellschaftliche Hypnose, wurde für mich durchschaut – ich nenne es „das weltliche Erwachen“.
Unter den Tausenden „alternativen Theorien“ gibt es natürlich auch viel Unsinn, das war mir bewusst. Vieles davon scheint absichtlich geschaffen worden zu sein, um vertuschte Wahrheiten ins Lächerliche zu ziehen und ihre Glaubwürdigkeit zu untergraben. Dennoch enthalten viele dieser Theorien einen wahren Kern, der oft erst später ans Licht kommt. Die Unterscheidung zwischen Wahrheit und Lüge liegt oft in der Zeit. Was früher als absurde Verschwörungstheorie abgetan wurde, hat sich nicht selten später als Realität erwiesen. Ein Großteil der Menschheit neigt dazu, unangenehme Wahrheiten zu verdrängen. Wir sind so sehr an die Informationen der Medien gewöhnt, dass es uns schwerfällt zu glauben, dass gewisse Mächte uns manipulieren oder täuschen könnten. Für die meisten erscheint es deshalb einfach nur absurd. Es scheint, als hätten wir verlernt, selbstständig zu denken. Eine kognitive Dissonanz überwiegt, die das Hinterfragen als Tabu erscheinen lässt und oft zu sozialer Ausgrenzung führt.
Viele Menschen ahnen oder erkennen, was vor sich geht, entscheiden sich jedoch bewusst dafür, nichts davon wissen zu wollen, oder es ist ihnen schlicht zu viel und zu überfordernd. Ihr gesamtes Weltbild, ihre vermeintlich heile Welt, könnte in kürzester Zeit zusammenbrechen – eine Vorstellung, die für viele zu unangenehm ist und deren Leben erschüttern würde. Solange ihr Leben bequem und geordnet verläuft, bevorzugen sie die angenehme Illusion gegenüber der unbequemen Wahrheit.
In dieser komplexen Lage ist es wichtig, auf die eigene Intuition zu hören, zu erspüren, was sich authentisch und wahr anfühlt, und dann zu recherchieren. Auch „alternativen Theorien“ sollte man nicht einfach blind vertrauen. Vielmehr gilt es, auch diese kritisch zu hinterfragen und auf eigene Weise zu erkunden.
Die nächsten sechs Jahre verbrachte ich intensiv mit diesen vielfältigen Themen, bis ich schließlich merkte, dass es zu viel für mich wurde. Man muss vorsichtig sein, nicht zu tief in den Kaninchenbau hinabzusteigen, denn es kann düster und überwältigend werden. Ich erkannte, dass ich eine Pause von dieser intensiven Beschäftigung mit „alternativen Theorien“ brauchte, um mich selbst zu schützen. Durch die Vielzahl an Theorien kann man leicht getäuscht und in falsche, möglicherweise schädliche Richtungen gelenkt werden, was wiederum im Interesse dieser niederen Mächte liegen könnte. Dennoch behalte ich bis heute mit einem gesunden Abstand die Entwicklungen im Blick.
Doch inmitten aller düsteren Themen gab es auch viele fantasievolle und positive Aspekte, die meine Vorstellungskraft beflügelten. Besonders faszinierte mich die Theorie derPrä-Astronautik. Diese Hypothese besagt, dass hochentwickelte, menschenähnliche außerirdische Wesen in ferner Vergangenheit die Erde besucht und dabei die Entwicklung der menschlichen Zivilisation, Kultur und Technologie beeinflusst haben könnten. Alte, hochentwickelte Zivilisationen wie Atlantis und Lemuria werden in diesem Zusammenhang oft erwähnt. Befürworter dieser Theorie interpretieren antike Mythen, Kunstwerke und archäologische Funde als Hinweise auf solche außerirdischen Kontakte.
Zudem wurden weltweit jahrtausendealte, rätselhafte Bauwerke und Artefakte entdeckt, die – angesichts des damaligen Wissensstandes und technologischen Entwicklungsstandes – eigentlich nicht hätten existieren dürfen. Viele uralte Bauwerke und Tempel weisen Strukturen auf, die an moderne Energie-Generatoren oder technische Anlagen erinnern. Es ist möglich, dass sie mit uns noch unbekannten Technologien für spezielle Zwecke genutzt wurden, wie etwa die Erzeugung freier Energie.
Für mich ergab all das durchaus Sinn. Nehmen wir an, es gäbe Leben auf anderen Planeten. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass es in derselben Zeitspanne existiert wie wir. Stellen wir uns vor, wir Menschen wären technologisch bereits so fortgeschritten, dass wir andere Planeten erkunden und besiedeln könnten – für die weniger entwickelten Bewohner dieser Planeten wären wir dann möglicherweise die „Aliens“ oder sogar „Götter“. Unsere Technologie und unser Wissen könnten wie Magie wirken, die sie vielleicht erst in Tausenden von Jahren verstehen würden. Für uns jedoch wäre das, was für sie übernatürlich erscheint, schlichtweg Technologie und damit vollkommen normal. Genau dieses Szenario könnte sich vor Tausenden von Jahren auf unserer Erde abgespielt haben.
Jetzt, im Jahr 2024, hat sich über die letzten 12 Jahre vieles, das früher als „Geschwurbel“ abgetan wurde, als wahr herausgestellt. Verantwortliche Personen wurden vor Gericht gebracht oder sind auf mysteriöse Weise ums Leben gekommen. Auch das Internet hat sich stark verändert – vieles, was früher auffindbar war, wurde mittlerweile zensiert oder gelöscht. Schon damals war mir klar, dass zukünftige Kriege auf neue, unkonventionelle Weise geführt werden könnten: durch Viren, Wettermanipulation, digitale Angriffe, Hologramme, Schallwellen, Strahlung, Frequenzen und elektromagnetische Felder. Insbesondere diese unsichtbaren Mittel könnten tiefgreifende Auswirkungen haben, ohne dass die Menschen etwas davon merken würden. Sie könnten die Kriegsführung auf eine völlig neue Ebene heben und Konflikte ins Verborgene verlagern, sodass die Bedrohung kaum greifbar, aber allgegenwärtig ist.
Die Künstliche Intelligenz entwickelt sich rasant weiter, und obwohl sie sich offiziell noch in den Anfängen befindet, sind wir schon an einem Punkt, an dem KI-generierte Bilder, Videos und Stimmen kaum noch von der Realität zu unterscheiden sind. Wenn man annimmt, dass es Technologien gibt, die uns bisher vorenthalten wurden, und dass Künstliche Intelligenz schon seit Jahrzehnten existiert – was wurde uns in all dieser Zeit wohl als „Wahrheit“ verkauft, obwohl es in Wirklichkeit künstlich erschaffen war? Erst jetzt, da KI für die Öffentlichkeit zugänglich und alltäglich geworden ist, beginnen viele Menschen zu realisieren, dass man nicht alles glauben sollte, was man im Fernsehen oder im Internet sieht. Doch diese Erkenntnis hatten manche schon vor Jahrzehnten, oft abgestempelt als „Verrückte“ – Menschen, die ihrer Zeit voraus waren und die hinter die künstlichen Fassaden blicken konnten.
Doch jetzt, im Jahr 2024, haben viele Menschen durch Ereignisse wie die C-Pandemie begonnen zu verstehen, was im Hintergrund eigentlich ablaufen könnte. Ein globales Erwachen hat stattgefunden.
In Deutschland jedoch werden Bürger, die selbst denken und hinterfragen, häufig als „Querdenker“ bezeichnet und damit oft als „esoterische Nazi-Aluhut-Schwurbler“ abgestempelt. Dies führt bewusst zur Ausgrenzung und Isolation von Menschen, die lediglich ihre eigenen Gedanken und Meinungen äußern. Die Gegenseite wird in vielen Fällen nicht bereit sein, Einsicht zu zeigen, und beharrt auf ihrer Perspektive, ohne wirklich kritisch darüber nachzudenken. Das ist ein klares Beispiel für die Manipulation und Spaltung, die in der Gesellschaft verankert ist – etwas, das ich bereits zuvor angesprochen habe. Menschen, die anders denken, werden oft klein gehalten, weil sie nicht ins Gesamtbild passen. Es sind manchmal sogar Menschen aus unserem engsten Umfeld, die uns zurückhalten, weil sie keine Veränderung wünschen. Sie fürchten die Entwicklung, die wir durchlaufen, da sie selbst vielleicht noch nicht bereit oder in der Lage sind, diesen Schritt zu gehen.
Der Schatten des Rechtsextremismus und der Nazi-Vergangenheit lastet weiterhin auf der deutschen Gesellschaft, und viele halten sich deshalb mit abweichenden Meinungen zurück. Diese Vergangenheit, die inzwischen Generationen zurückliegt und von den meisten nicht geteilt wird, wird uns unterschwellig als kollektive Schuld auferlegt. Oft dient sie auch als Vorwand, um Menschen, die heute eine eigene Meinung vertreten, zum Schweigen zu bringen. Sogar jetzt, während ich das schreibe, frage ich mich, ob ich als Nazi abgestempelt werde, nur weil ich eine Meinung äußere, die von der gesellschaftlichen Norm abweicht.
Noch im selben Jahr, am 22.12.2012, entschied ich mich, mit alten Lastern abzuschließen. Der Konsum von chemischen Substanzen und exzessiven Partys gehörte der Vergangenheit an. Ich hörte auf, Zigaretten zu rauchen und blieb nur noch beim Cannabis-Konsum. Mir wurde klar, dass ich auf Cannabis angewiesen war, um irgendwie klarzukommen; ich war abhängig. Gleichzeitig half es mir auch bei meinen körperlichen Schmerzen, sodass ich auf chemische Schmerzmittel verzichten konnte. Ich zog mich zurück und hielt nur noch Kontakt zu den wenigen Menschen, von denen ich wusste, dass sie mir guttaten. Einer von ihnen war Rainer, der bald zu meinem Herzensbruderwurde und mir zeigte, wie wichtig es ist, die Dinge zu hinterfragen und nicht einfach hinzunehmen. Mit den wenigen wahren Freunden, die ich noch hatte, entwickelten sich tiefe und wertvolle Freundschaften mit viel Raum für gegenseitiges Wachstum.
In den folgenden Jahren wurde mein Leben ruhiger. Neben meiner Faszination für „alternative Theorien“ vertiefte ich mich zunehmend in die digitale Welt und verbrachte viel Zeit online mit Gleichgesinnten an der Konsole. Schon immer hatte ich eine Vorliebe für Fantasy-Spiele und -Filme sowieAnime. Die Charaktere und Geschichten der Animes hatten etwas an sich, das mich von klein auf tief faszinierte. Charaktere, die Abenteuer erlebten, an ihre Träume glaubten, sich weiterentwickelten und ihren Zielen ohne Aufgeben hinterherjagten. Lustige, aber auch ernste Geschichten, die einen tief berühren und träumen lassen konnten – in einer grauen und oft langweilig wirkenden Welt, wie ich sie in den letzten Jahren häufig empfand.
In dieser Zeit hatte ich auch mehr romantische Kontakte als in meiner Jugend, doch auch in diesem Bereich wurde ich oft enttäuscht. Die Realität entsprach nicht meinen Vorstellungen, und meine Sehnsucht nach Liebe blieb unerfüllt. Stattdessen begegnete ich erneut manipulativen, egozentrischen und teilweise sogar psychopathischen Menschen.
Zu dieser Zeit hatte ich neben meinen nächtlichen, immer wiederkehrenden Träumen – wie jenem, in dem ich allein und hilflos im Weltall schwebte, während die Erde unter mir lag und mich mit ihrer Gravitation anzog, oder jenem, in dem ich in verschiedenen Flugzeugabstürzen verwickelt war und unzählige Male starb – auch einen besonders beunruhigenden Traum, der sich deutlich von den anderen abhob.
Ich träumte von meinem guten Freund Alex, mit dem ich damals meinen ersten Joint geraucht hatte. In diesem Traum saßen wir zusammen in einem Zimmer und unterhielten uns, als sich plötzlich, ohne jeden ersichtlichen Grund, die Hälfte seines Kopfes abtrennte – als wäre es von einem scharfen Katana, einem Samurai-Schwert, durchtrennt worden. Der Schock ließ mich abrupt aufwachen, und ich war zunächst verstört von dem, was ich geträumt hatte. Ich erzählte ihm davon, aber wir konnten beide nicht verstehen, was es bedeuten sollte. Einige Jahre später ging unsere Freundschaft leider wegen unbedeutender Lappalien auseinander.
Inzwischen kamen neue Drogen auf den Markt, die sogenannten „Legal Highs“. Diese synthetischen Substanzen waren legal zu kaufen und imitierten die Effekte illegaler Drogen. Sie waren jedoch unberechenbar und oft überdosiert, und ich sah zu, wie alte Freunde und Bekannte daran zugrunde gingen – sie wurden zu lebenden Zombies, erlitten Psychosen, landeten in der Psychiatrie oder verstarben sogar. Einige versuchten, der Negativspirale zu entkommen, indem sie wegzogen, doch nach einigen Jahren kehrten sie oft zurück und fanden sich wieder im selben Strudel. Ich war froh, dass ich mit dieser Szene nichts mehr zu tun hatte.
Etwa ab 2015 begann ich eine neue, beunruhigende Erfahrung zu machen. Gelegentlich erlebte ich vor dem Schlafengehen Momente, in denen sich meine innere Identität aufzulösen schien und ich ein starkes Gefühl von Kontrollverlust empfand. Diese Erlebnisse machten mir Angst, da ich nicht verstand, was dabei geschah. Um dem zu entkommen, versuchte ich, die Ereignisse zu verdrängen und sperrte sie geistig in einen „Käfig“