3,99 €
Dürfen wir uns verleiten lassen von den großen und kleinen Sorgen und Missständen? In 'Wächst die Welt aufs Neue hinaus' schreibt Hermann Josef Schmitz in seiner Lyrik und Kurzprosa von der unaufhörlichen Zuversicht im Leben. Seine Texte bleiben eindringlich, sie sind getragen von einem genauen und tiefsinnigen Blick auf die Dinge und Ereignisse. Und sie bleiben bewegend, brennend und immer wieder auch berührend sinnlich. Gedichte und Prosa, die viele Bilder zeichnen und Gedanken neu entdecken. Lassen Sie sich überraschen von Worten über Nähe und Ferne, über brennende Sorgen und brennendes Verlangen. Finden Sie Heimat und Zuversicht, Haltestellen und liebevolle Begegnungen.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 21
Für Annemarie
Anfänge und Abschiede
Keine Vorsätze
Abschied
Erinnerungstage
Octo
Strömen
Auf das was werden will
Brandzeichen
Unerwünscht
Ortswechsel
Haría
Schloss Jegenstorf – Orangerie
Kopenhagen
Weststrand
Ahrenshoop
Nahes und weites Licht
Aprilwald
Pfingsten
Herzblüten
Gegensatz und Zuversicht
Immer wieder im Juli
Hingabe
das meer liegt glatt
wie unbeschrieben tiefes blau
der horizont verschwimmt
an einem schwarzen lippensaum
an dunklen ufern stehen türme
unbedrängt im wind
und senden die signale
bist du bereit
wir legen ab in diese glatte weite
nichts als den wind der uns begleitet
die eigenen gedanken
die zärtlichkeit
die unbedingte liebe
sind das was uns im herzen nährt
wir schauen weit und haben doch
nur unsere hände in der hand
welch schöne zeit
in der ein jahr sich neu beginnt
in der ein jahr den ersten augenblick berührt
die lichter werden dich führen
wenn du nicht schlafen kannst
die sterne werden wiederkommen
wenn der himmel ausgeweidet wurde
ich werde dich nach so vielen tagen
ohne mühe erkennen können
weil es keine karte zu lesen gilt
wenn ich den grund deiner liebe suche
werden die lichter mich zu dir führen
wenn ich nicht schlafen kann
auf den lippen
träumte das wort
und wuchs ins innere
was wären wir ohne angst im gepäck
gingen wir arglos durch die stunden
wäre der tag eine leichtigkeit
blieb uns keine herausforderung
wüchse aus mut auf keiner parzelle ein wort
so gehen wir mit der angst im gepäck
ein wildes tier im dickicht der verwachsenen unsicherheit
lauert das ungebändigte auge hinter dem lid
manchmal wächst es über den schlaf
der nicht kommen will
diese abschiede
in denen sich etwas lang zieht
in dieser unmittelbaren zeit danach
wenn alles nur gedehnt scheint
hätte ich mein herz am liebsten
bei dir zurück gelassen
damit wenigstens ein bisschen
von diesem rhythmus geblieben wäre
jemand hatte den parcours deines lebens abgesteckt
bewegungen und verläufe folgten festgelegten formaten
die wirklichkeit verschwamm
in einem sumpf aus willenlosem applaus
das geschriebene wort hatte den rückhalt verloren
und ein wolkenband zog beiläufig im regenzug vorbei
jemand hatte den parcours deines lebens abgesteckt
es war so einfach und es war so schwer aber es war möglich
deinem eigenen vorgehen zu folgen
und dich neu zu entscheiden
sich einmal am tag
wenigstens einmal am tag
auf die welt einlassen
auf ihre ungerechtigkeit einlassen
und dann etwas teilen
was sich teilen lässt