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in der stille lagen meine finger eine handbreit neben deinem herzschlag lauschten spürten sich hinein umfassten den rhythmus mit unendlicher zärtlichkeit Eine Handbreit neben Deinem Herzschlag – neue Gedichte und Texte von vielfältigen Begegnungen in jeder Hinsicht. Lassen Sie sich überraschen von der Fülle dieses Hinsehens und Schreibens, werfen Sie einen neuen Blick zwischen die Worte. Einmal mehr schreibt Hermann Josef Schmitz über das Wunder von Mensch und Natur, über Freude und Zweifel und über das große Glück des Lichtes und der Liebe.
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Seitenzahl: 28
Für Annemarie
Lichtplanken
Jahrestag
Landschaft ohne Schnee
7 Uhr 5
Abendstimmung
Sonntag im Mai
Rosenlaui
Seerosen
Nebelpaläste
Eisrosen
Hautschrift
Möglichkeiten
Auf einem Schwarzmarkt
Leise
Morgendliche Betrachtung
Zweifelsräume
Sorglos
Emden
Flugüberläufe
Morbid
Sommerwaldstraßen
Hora
Schwarze Sonnenblumen
Herzheimat
Die ersten und die letzten Dinge
Landstriche
Unterwegs
La Oliva
Wolken
Anemonenwälder
Bahnhofvorstadt
Herrenhäuser
Neunundsiebzig
Achtzig. Kurz vor dem Ziel
Heimat
Männer I
Männer II
Geborgt
nie würdest du die landschaft
den unberührten horizont
die zaghaften feuer
aufschneiden wollen
einzig worte und stimmen suchen
die zahlen verlassen
schlüssel begehren
das jahr neu erfinden
das jahr neu umarmen
nie würdest du alles wissen wollen
sei leise
wenn die hülle aufreißt
den lidern lass den platz
beim ersten blick ins licht
dann drängt die luft
der frühlingstage
in die flügel
sie falten aus
dann schließt das alte jahr
ein erster neuer flugversuch
aufs neue geht die reise los
sei leise
wenn das neue jahr beginnt
die nacht blieb
wie ein ungebetener gast
kauerte die stadt
an den schneehängen
wenn du aus den beleuchteten röhren kamst
lag ein licht aus sehnsucht
in den mageren fenstern
es schien als wäre das blau
verloren gegangen
und der himmel geschöpftes grau
das über die streichholzdünnen bäume
in der ferne fiel
die steine raunen
wenn die bewegung
des wassers schatten wirft
man verwächst im gehen
mit den stillen farben
scheinbar fehlt etwas
doch in der ferne leuchten
die geschorenen bergkämme
man verwächst im gehen
mit dem gefieder des windes
schmeichelnd das blau
das nicht passen will
während die dürren finger
eine spur schneiden
erfasst man das privileg
scheinbares selbstverständnis
sich zu bewegen
verwächst man im gehen
mit der landschaft ohne schnee
flattern und räuspern
beharrliche eichenblätter
was braucht es mehr
als zu zweit zu sein
mit der landschaft
die sich ist ohne begrenzung und zeit
noch hängen die vögel
wie steinwolken im geäst
aber sie üben schon wieder
den flittergesang
ab und zu zeigt eine dame
halsabwärts eine spur
von atemschimmer auf der haut
der herzschlag klopft lauter
beim gedanken an verborgene wünsche
dann reibt sich auch schon mal
der himmel die augen blau
als hätte man
den himmel gemolken
so blass flattert
er über die häuserzeilen
die leinen aus licht
an denen die unbeschriebenen farben hängen
zerfleddern in der erkenntnis
vergänglicher zeit
nichts was zu halten wäre
nichts was unvergänglich sein will
als einzig der himmel
ein leeres dach
nichts ist gewiss
im märz
noch traut kein morgen
schon dem nächsten
am mittag legt der
sonne trügerisches licht
sich auf die haut
und an des windes messers
verwundet sich des auges blick
nichts ist gewiss
im märz
noch liegt an manchen hängen
erinnerungsschwacher schnee
wie längst zerschlissene laken
gehisst im trügerischen licht
doch kann die hoffnung
sich der späten kälte
früher märztage entgegen setzen
denn dieses ist gewiss
im märz
dass küsse
wieder weicher wärmer werden
und zwischen all den stoffbarrieren
lustvoll sich verlangen
sät
das ist gewiss
demütig stehen anemonen am wegrand
geneigt der wartende blick
ein erster lichtzug gleitet
über die schwingenden schritte
dann atmet der tag in den herzschlag
und die seele des schwarzen flusses erwacht