Eine Handbreit neben Deinem Herzschlag - Hermann Josef Schmitz - E-Book

Eine Handbreit neben Deinem Herzschlag E-Book

Hermann Josef Schmitz

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Beschreibung

in der stille lagen meine finger eine handbreit neben deinem herzschlag lauschten spürten sich hinein umfassten den rhythmus mit unendlicher zärtlichkeit Eine Handbreit neben Deinem Herzschlag – neue Gedichte und Texte von vielfältigen Begegnungen in jeder Hinsicht. Lassen Sie sich überraschen von der Fülle dieses Hinsehens und Schreibens, werfen Sie einen neuen Blick zwischen die Worte. Einmal mehr schreibt Hermann Josef Schmitz über das Wunder von Mensch und Natur, über Freude und Zweifel und über das große Glück des Lichtes und der Liebe.

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Seitenzahl: 28

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Für Annemarie

Inhaltsverzeichnis

Lichtplanken

Jahrestag

Landschaft ohne Schnee

7 Uhr 5

Abendstimmung

Sonntag im Mai

Rosenlaui

Seerosen

Nebelpaläste

Eisrosen

Hautschrift

Möglichkeiten

Auf einem Schwarzmarkt

Leise

Morgendliche Betrachtung

Zweifelsräume

Sorglos

Emden

Flugüberläufe

Morbid

Sommerwaldstraßen

Hora

Schwarze Sonnenblumen

Herzheimat

Die ersten und die letzten Dinge

Landstriche

Unterwegs

La Oliva

Wolken

Anemonenwälder

Bahnhofvorstadt

Herrenhäuser

Neunundsiebzig

Achtzig. Kurz vor dem Ziel

Heimat

Männer I

Männer II

Geborgt

Lichtplanken

nie würdest du die landschaft

den unberührten horizont

die zaghaften feuer

aufschneiden wollen

einzig worte und stimmen suchen

die zahlen verlassen

schlüssel begehren

das jahr neu erfinden

das jahr neu umarmen

nie würdest du alles wissen wollen

Jahrestag

sei leise

wenn die hülle aufreißt

den lidern lass den platz

beim ersten blick ins licht

dann drängt die luft

der frühlingstage

in die flügel

sie falten aus

dann schließt das alte jahr

ein erster neuer flugversuch

aufs neue geht die reise los

sei leise

wenn das neue jahr beginnt

die nacht blieb

wie ein ungebetener gast

kauerte die stadt

an den schneehängen

wenn du aus den beleuchteten röhren kamst

lag ein licht aus sehnsucht

in den mageren fenstern

es schien als wäre das blau

verloren gegangen

und der himmel geschöpftes grau

das über die streichholzdünnen bäume

in der ferne fiel

Landschaft ohne Schnee

die steine raunen

wenn die bewegung

des wassers schatten wirft

man verwächst im gehen

mit den stillen farben

scheinbar fehlt etwas

doch in der ferne leuchten

die geschorenen bergkämme

man verwächst im gehen

mit dem gefieder des windes

schmeichelnd das blau

das nicht passen will

während die dürren finger

eine spur schneiden

erfasst man das privileg

scheinbares selbstverständnis

sich zu bewegen

verwächst man im gehen

mit der landschaft ohne schnee

flattern und räuspern

beharrliche eichenblätter

was braucht es mehr

als zu zweit zu sein

mit der landschaft

die sich ist ohne begrenzung und zeit

noch hängen die vögel

wie steinwolken im geäst

aber sie üben schon wieder

den flittergesang

ab und zu zeigt eine dame

halsabwärts eine spur

von atemschimmer auf der haut

der herzschlag klopft lauter

beim gedanken an verborgene wünsche

dann reibt sich auch schon mal

der himmel die augen blau

als hätte man

den himmel gemolken

so blass flattert

er über die häuserzeilen

die leinen aus licht

an denen die unbeschriebenen farben hängen

zerfleddern in der erkenntnis

vergänglicher zeit

nichts was zu halten wäre

nichts was unvergänglich sein will

als einzig der himmel

ein leeres dach

nichts ist gewiss

im märz

noch traut kein morgen

schon dem nächsten

am mittag legt der

sonne trügerisches licht

sich auf die haut

und an des windes messers

verwundet sich des auges blick

nichts ist gewiss

im märz

noch liegt an manchen hängen

erinnerungsschwacher schnee

wie längst zerschlissene laken

gehisst im trügerischen licht

doch kann die hoffnung

sich der späten kälte

früher märztage entgegen setzen

denn dieses ist gewiss

im märz

dass küsse

wieder weicher wärmer werden

und zwischen all den stoffbarrieren

lustvoll sich verlangen

sät

das ist gewiss

7 Uhr 5

demütig stehen anemonen am wegrand

geneigt der wartende blick

ein erster lichtzug gleitet

über die schwingenden schritte

dann atmet der tag in den herzschlag

und die seele des schwarzen flusses erwacht