Wahrsagekunst aus dem Orient - Pinar Akdag - E-Book

Wahrsagekunst aus dem Orient E-Book

Pinar Akdag

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Beschreibung

Seit Menschengedenken möchten wir wissen, wie es um unsere Zukunft bestellt ist. Die Wahrsagerei mit Hilfsmitteln hat ursprünglich nichts mit "Lügen" oder "Geldmacherei" zu tun, vielmehr beruht sie auf Intuition oder dem sechsten Sinn. Die Wahrsagung dient dabei als Empfehlung, als Unterstützung bei der Entscheidungsfindung - nicht als unumstößliche Wahrheit. Im orientalischen Kulturkreis hat die Wahrsagekunst eine lange Tradition und wird häufig nicht nur für Ratsuchende praktiziert, sondern auch als spannende Unterhaltung beim Beisammensein mit Freund*innen. So finden sich bis heute zahlreiche Menschen, die eine oder sogar mehrere Vorhersagemethoden beherrschen. In diesem Werk sind 12 Wahrsagemethoden aufgeführt, die einen spannenden Einblick in die Kunst der Wahrsagerei bieten und dazu einladen, sich mit diesen althergebrachten Techniken auseinanderzusetzen und sie auszuprobieren.

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INHALTSVERZEICHNIS

KAPITEL 1 Vorwort

KAPITEL 2 Kaffeesatz lesen

2.1 Zubereitung von türkischem Kaffee

2.2 Vorgehen vor dem Kaffeesatzlesen

2.3 Wichtig zu beachten

2.4 Wie wird der Kaffeesatz gelesen?

2.5 Kaffeesatzsymbole und Figuren von A bis Z

KAPITEL 3 Wahrsagekunst mit Würfeln

3.1 Methode der Wahrsagekunst mit Würfeln Nr. 1

3.2 Methode Der Wahrsagekunst mit Würfeln Nr. 2

3.2.1 Frageliste

3.2.2 Antworten entsprechend der zwei gewürfelten Zahlen

KAPITEL 4 Wahrsagekunst mit Rauch

KAPITEL 5 Wahrsagekunst mit Ringen

KAPITEL 6 Wahrsagekunst mit Blumen

6.1 Blumenhoroskop

6.2 Blumenorakel gemäß der Vorliebe für eine Blume

KAPITEL 7 Wasser lesen

KAPITEL 8 Wahrsagung mit einem Los

KAPITEL 9 Wahrsagekunst mit Feuer

KAPITEL 10 Wahrsagekunst mit Zahlen

Die Deutung der Zahlen

KAPITEL 11 Wahrsagekunst mit Blättern

KAPITEL 12 Mondwahrsagekunst

KAPITEL 13 Wahrsagekunst mit Büchern

Die Menschen wünschen sich seit Urzeiten das Wissen, wie es um ihre Zukunft bestellt ist. Sie suchen nach Antworten, indem sie zum Beispiel eine wahrsagende Person aufsuchen. Manche Wahrsager*innen nutzen dafür ihre übersinnlichen Fähigkeiten. Andere nutzen Hilfsmittel, um Vorhersagen durchführen zu können.

Die Wahrsagerei mit Hilfsmitteln hat ursprünglich nichts mit „Lügen“, „Geldmacherei“ oder „Erfindungen“ zu tun, vielmehr beruht Wahrsagung auf Intuition oder dem sechsten Sinn. Wer auf das Gute hofft, sich bei einer Wahrsagung auf höhere Mächte verlässt und die Verantwortung für Ehrlichkeit bei den Aussagen übernimmt, kann mehr erreichen, als die Leserschaft annehmen mag. Wer das Talent zum Wahrsagen hat, wird das bald bemerken und immer treffsichere Deutungen machen können. Ehrlich muss eine wahrsagende Person sein, indem sie die Symbole richtig interpretiert und die Wahrsagung korrekt ausführt. Dann kann die wahrsagende Person schnell hilfreiche Antworten geben.

Wichtig ist, dass die wahrsagende Person die Rat suchende Person darüber informiert, dass sie keine Garantie geben kann, dass ihre Vorhersagen eintreffen werden. Auch soll die Rat suchende Person ihr zukünftiges Vorgehen und Handeln nicht ausschließlich nach der Wahrsagung ausrichten. Denn eine Wahrsagung dient als Empfehlung, als Unterstützung und als Zuwendung. Die Vorhersagen und Deutungen einer wahrsagenden Person dürfen nicht alleinig gültig sein. Die Rat suchende Person sollte die Worte der wahrsagenden Person eher als eine Option, eine Möglichkeit betrachten und eigenständige Entscheidungen treffen.

Es sei an dieser Stelle gesagt, dass eine wahrhafte Wahrsagung mit Hilfsmitteln neben den Vorhersagen über die Zukunft auch die Gegenwart mit den aktuellen Umständen der Rat suchenden Person und Aussagen über die Vergangenheit beinhalten kann. Es können unbewusste Umstände der Rat suchenden Person mithilfe der Deutung in Worte gekleidet werden und auf diese Weise in das Bewusstsein gelangen, oder es können im Verborgenen liegende Tatsachen hervorgeholt oder längst vergessene Begebenheiten ans Tageslicht gebracht werden. Wahrhaftig talentierte Wahrsager*innen werden schnell entdecken, dass die Wahrsagung ein eigener Kosmos ist, und mit einem aufrichtigen, ehrlichen sowie gutgesinnten Blick in die Hilfsmittel zum Wahrsagen kann durchaus viel Wahrheit zum Vorschein kommen. Wichtig ist hierbei, dass die Vorhersage unter Einbeziehung der höheren Mächte erfolgt. Wer bei einer Vorhersage lügt oder erfindet, ohne um die Essenz der Wahrsagung zu wissen, wird früher oder später feststellen müssen, dass er so keine gute Wahl trifft. Denn ein solches Vorgehen wird unweigerlich dazu führen, dass die wahrsagende Person bald schon als Betrüger*in entlarvt wird.

Im orientalischen Kulturkreis wird die Wahrsagung häufig als spannende Unterhaltung, als gemeinschaftliches Beisammensein mit Freund*innen und als eine Möglichkeit angesehen, äußerst interessante Hinweise und Empfehlungen bei gegenwärtigen Problemen oder zukünftigen Vorhaben, Plänen oder Zielen zu erhalten. Nie jedoch darf einer Wahrsagung blind geglaubt werden und nie darf einzig und allein die Vorhersage als Ausrichtung für das zukünftige Leben gelten.

Orientalische Wahrsagung hat eine lange Tradition. Bis zum heutigen Tag finden sich immer wieder zahlreiche Menschen, die eine Wahrsagung oder mehrere Vorhersagemethoden beherrschen. In diesem Werk sind viele Wahrsagearten aufgeführt, die die Autorin nach langer Recherche entdeckt hat. Die Leserschaft kann sich die Methoden aussuchen, die sie ansprechen und interessieren.

Bei diesem Buch der Wahrsagekunst kann nicht garantiert werden, dass alle Wahrsagemethoden tatsächlich aus dem Orient stammen. Vielmehr wurden die Wahrsagearten aus orientalischen Büchern über die Wahrsagekunst recherchiert. Die orientalischen Wahrsagemethoden kann die Leserschaft nach der Lektüre eigenständig ausführen und nach und nach Expertise in einigen Vorhersagearten entwickeln. Die wahrsagende Person kann vor den zukünftigen Wahrsageterminen zunächst allein üben, denn dann wird sie für sich eine Variante der detaillierteren Deutung finden und die jeweilige Wahrsagemethode auf ganz persönliche Art und Weise ausführen. Sobald die wahrsagende Person das Gefühl hat, die wichtigen Aspekte einer Vorhersageart gelernt, verstanden und verinnerlicht zu haben, kann sie diese bei der Kundschaft durchführen. Allmählich wird die wahrsagende Person die Essenz der Wahrsagerei besser begreifen und im Kosmos der übersinnlichen Fähigkeiten immer wahrhaftigere Aussagen treffen können. Wie immer ist auch bei der Wahrsagerei noch kein Meister vom Himmel gefallen und auch hier macht die Übung den Meister.

Der Leserschaft sei eine interessante, spannende und angenehme Lektüre gewünscht: Die Wahrsagemethoden können gern in Eigeninitiative erlernt und angewendet werden.

Herzlichst,

Pinar Akdag

Das Kaffeesatzlesen ist eine Art der Wahrsagung, bei der der Kaffeesatz entsprechend der angenommenen Formen gedeutet wird.

Nachdem der türkische Kaffee getrunken wurde, wird der übrig gebliebene Kaffeesatz am Tassenboden leicht geschwenkt. Daraufhin wird die Kaffeetasse mit der Untertasse verschlossen und umgedreht.

Nach einer Weile wird die abgekühlte Kaffeetasse abgenommen und entsprechend der entstandenen Formen des Kaffeesatzes gedeutet.

Es wird gesagt, dass türkischer Kaffee im 17. Jahrhundert auch der gewöhnlichen Bevölkerung zugänglich gemacht wurde und sich verbreitete. In dieser Zeit entstand das Kaffeesatzlesen.

Innerhalb der orientalischen Wahrsagekünste ist das Kaffeesatzlesen am bekanntesten. Grundsätzlich lesen und deuten vor allem Frauen unter sich den Kaffeesatz.

VORBEREITUNG:

In einer Cezve (türkischer Kaffeekocher, am besten aus Kupfer; lässt sich in zahlreichen deutschsprachigen Onlineshops erwerben) wird der türkische Kaffee zubereitet. Zunächst sollte die zubereitende Person die Anzahl der Personen, die türkischen Kaffeesatz lesen lassen wollen, berücksichtigen. Entsprechend der Anzahl der Personen wird in eine der kleinen Kaffeetassen Wasser gefüllt und in die Cezve gegeben. Dann werden pro Person ca. 1 bis 2 Kaffeelöffel türkisches Kaffeepulver in die Cezve gegeben. Anschließend kann, je nach Geschmack, Zucker hinzugefügt werden. Zusätzlich werden kleine Kaffeetassen mit Untertassen aufgestellt.

ZUBEREITUNG:

Der türkische Kaffee wird auf höchster Stufe erhitzt und nur gelegentlich umgerührt. Falls zu oft umgerührt wird, bildet sich weniger Kaffeeschaum. Sobald der Kaffee in der Cezve zu dampfen beginnt, wird die Hitze auf die Hälfte reduziert. Bis der Kaffee zu kochen beginnt, bildet sich ein Schaum an der Oberfläche. Noch bevor der Schaum zu stark aufquillt, wird die Cezve von der Herdplatte genommen.

IN TASSEN EINFÜLLEN:

In der Regel wird der türkische Kaffee nicht geradewegs in die Kaffeetassen gegossen. Zunächst wird der vorhandene Kaffeeschaum mit einem Kaffeelöffel in die Tassen verteilt. Im Anschluss daran wird der Kaffee vorsichtig in die Kaffeetassen aufgeteilt. Die letzten Millimeter des Kaffees im Cezve werden schließlich für alle Tassen benötigt, weil sich darin der wichtige Kaffeesatz befindet. Diese werden anteilig in die Tassen gegeben, bis der Kaffee vollständig verteilt wurde. Nun ist das aromatische Heißgetränk fertig. Der Anblick von einem wohlriechenden türkischen Kaffee mit schönem Schaum ist herrlich, und vor dem Kaffeesatzlesen wird in geselliger Runde eine schöne Zeit verbracht.

Sobald der türkische Kaffee getrunken wurde und nur noch der Kaffeesatz übrig geblieben ist, wird mit der Untertasse die Kaffeetasse verschlossen. Dann sollen sich die Personen, die sich den Kaffeesatz lesen lassen wollen, etwas wünschen. Die Tasse wird etwas geschwenkt und umgedreht, sodass die Kaffeetasse mit der Öffnung nach unten schaut und die Untertasse als Schutz vor einem Verschütten des Kaffees dient. Pro Tasse sollte nur ein Wunsch vorliegen.

Das Kaffeesatzlesen darf erst beginnen, wenn die Tasse vollständig abgekühlt ist.

Sobald die Rat suchende Person den türkischen Kaffee getrunken und die Kaffeetasse mit der Untertasse geschlossen und umgedreht hat, gibt es einige Dinge zu beachten, bevor die wahrsagende Person die Tasse zum Deuten an sich nimmt.

Die Rat suchende Person sollte sich vorstellen, was sie in der Zukunft alles machen will.

All diese Wünsche sollte sie sich bildlich vor dem inneren Auge vorstellen.

In dieser Vorstellung sollte die Rat suchende Person die Zeit und den Ort festlegen.

Erst dann sollte die wahrsagende Person die Kaffeetasse zum Deuten an sich nehmen.

Während die wahrsagende Person den Kaffeesatz liest und deutet, sollte die Rat suchende Person erfühlen, dass ihre Wünsche durch die Wahrsagung schneller bewahrheitet werden.

Jede Wahrsagekunst ist an ihre eigene Tradition gebunden, und diese ist wiederum an die bestehenden Symbole gebunden.

Die Kaffeetasse wird nach dem Trinken lediglich für einen Wunsch mit der Untertasse verschlossen.

Die wahrsagende Person deutet sowohl aus der Kaffeetasse als auch aus der Untertasse den Kaffeesatz.

Sofern eine wahrsagende Person bereits aus einer Tasse gedeutet hat, darf keine zweite Person diese Kaffeetasse deuten. Wird dieser Tradition nicht gefolgt, wird dem ein Unglück nachgesagt.

Wenn eine wahrsagende Person schon aus einer Kaffeetasse den Kaffeesatz gelesen hat, darf die Tasse nicht wieder mit der Untertasse verschlossen werden. Falls das dennoch gemacht wird, gilt diese Wahrsagung als ungültig.

Sofern eine wahrsagende Person den Kaffeesatz liest, sollte sie grundsätzlich positive Deutungen aussprechen.

Falls negative Symbole vorliegen, sollte die wahrsagende Person die nähere Umgebung des Symbols betrachten, ob dort Formen vorhanden sind, die das negative Symbol mildern.

Besonders wichtig ist es, dass bei einer Wahrsagung keine sehr pessimistische oder negative Deutung durchgeführt wird.

Der Boden der Kaffeetasse sollte sich unten befinden.

Wenn der Kaffeesatz aus der Tasse gelesen wird, sollte immer im Uhrzeigersinn, also von links nach rechts, gelesen werden.

Die Formen und Symbole sollten immer mit den anderen Figuren in einen Zusammenhang gebracht werden.

Zuerst wird der Kaffeesatz gedeutet, der sich am Tassenboden angesammelt hat.

Sofern der Kaffeesatz am Tassenboden angehäuft und dunkel ist, kann das als ein Zeichen für Bedrängnis, Kummer und Leid angesehen werden. Falls sich auf dem angehäuften Kaffeesatz eine Luftblase befindet, deutet das auf Nazar, den bösen Blick, hin. Wenn der Boden der Kaffeetasse nicht sehr dunkel, sondern eher hell ist, bedeutet das Erleichterung und Glück.

Sobald die Deutung der Kaffeetasse abgeschlossen ist, beginnt das Lesen der Untertasse.

Damit aus der Untertasse gelesen werden kann, wird die dort angesammelte Flüssigkeit in die Kaffeetasse vollständig abgegossen.

Dann wird der Kaffeesatz aus der Untertasse gelesen.

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