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Zunächst erscheint uns Wald als Objekt der Zerstörung, aber auch als Ort der Magie und Vollkommenheit. Am Schluss entfährt zerstörter Umwelt unwirsch ein Aufruf zur Besinnung. Dazwischen entspannt sich breitgefächert eine Liebesidylle, die schließlich abklingt. Erlebnisse entfalten sich in strikten, aber variablen Schemen zu eingängigen Wortmelodien.
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Seitenzahl: 60
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Waldbegegnungen
– Zwischen Waldsamen und Gewaldsamem –
Capriccio für Cello
– Facetten einer leidenschaftlichen Liebe –
Liebesregung aus der Ferne
Planetenwunder – wunder Planet
– ein Aufruf zur Besinnung –
Waldbegegnungen
Der Emporkömmling
Der letzte Baum
Baum mit Pfeil durchs Herz
Herbeigesehntes Eintreffen
Widerstand des kleinen Jungen
Draußen und drinnen
Im Walde
Wald ist brutal
:
Wassermangel
Das Eichhörnchen
Herbstliches Ahornblatt
Du bist der Baum
Waldfantasien
Pflanz Jungeichen!
An die Brandrodungsbefehlende
Die verborgene Quelle
Die Behüter des Hambacher Forsts
Dieser
eine
Kuss
Unterwegs im Bergischen Land
Deine aufbrausenden Gefühle
Der Förster
Urwaldelimierer
Königin meiner Träume
,
Zweige
Capriccio für Cello
Allegro furioso
Cello
Revolution
Gefühlsausbruch
Die Einsamkeitsvertreiberin
Ich brauche deine Küsse
Der Weg nach vorne
Lass Zärtlichkeit
Auf hinreißendem Grund
Zauber des Verliebtseins
Augenzwinkern
Berührungspunkte
Reigen
Unsichtbar
Führ mich
Gegenseitige Anziehungskraft
Umwälzung
Liebesunterkunft
Drang nach draußen
Rückversicherung
Ballast früherer Liebschaften
Folgen deines Reizes
Vom Flirt
Schön, dass…
.
Winterliche Träumerei
Larghetto grazioso
Geküsste Zeilen
Das ihr-Ausgeliefertsein
Die Verführerin
Diktat der Gefühle?
Neues Leben
Die Vulkanöse
Frühlingserwachen
Die kopfüber in der Blume steckende Frau
Die Verwunschene
Am Strand
Der gefundene Kieselstein
Gegenseitiges sich-Gehören, Entstehung von unserem Wir
Heilsame Umarmung
Befreiende Entkleidung
Die dem Meere Zugewandte
Schluchzer der Melancholie
Lied der Entspannung
Ratschlag
Berührungen
Hotel der Verliebten
Bedrohung
Der unsittliche Hochzeitskuss
Zusammengehörigkeitsgefühl
Die Farbe unserer Liebe
Allegretto impensierito
Ich schreibe
Vorkehrungen
Ich esse
In dir lebt, aus dir strebt
Vorbei an den Wachen
Im Stalle
Die Mondanbeterin
Wie wahr!
Im Weiher
Erstattungsforderung
Einschlafen und Erwachen
Dein Verdienst
Kalendereintrag
Naturmedizin
Nachts
Schwarzes Loch
Was willst du noch? – hast meine Liebe doch
Wolltest du nicht kommen?
Was biete ich dir nicht?
Desillusionierung
Novemberabschied
Ich starb
Jenseitigkeit unserer Liebe
Ausklang
Liebesregung aus der Ferne
Wolken der Trennung
Ich bin weit weg
Abscheulich
Lässt mich kauern
Wechselseitige Beteiligung
Sex-Appeal (29.09.2020
)
Impulsive Liebe
Küsschen als Frucht und aus Flucht
Männerschwarm
Aufhören?
Überwachungsvorsichtsmaßnahmen
Kein Dazwischen
Dein Herkules
Frühere Bewirtung
Die Giftmixerin
Frage des Seins
Bewundernswerte Stärke
Alltagsflüchte
Ich such nach dir
Bund der Liebenden
Die Trösterin
Kann es sein?
Versuche nur
Aufgeflattert
Planetenwunder – wunder Planet
Sommerliches Schweigen der Singvögel – Demut üben!
Mehr Nachhaltigkeit!
Wer hat den Erdball angezündet?
»Fracking«
Was half’s?
Abgesang auf die Schmetterling
Erdoase
Schwund
Auf Autobahnen jagend
Widersinnig
Trautes Feld
Vom Verschwinden des Kleinen Würfel-Dickkopffalters
Heidedammweg im September
Frage eines sorgenvoll in die Zukunft Blickenden
Die Brombeerfelder
Umkämpftes Biotop
Anwalt der Natur
Geliehene Zeit
Ein Stück Regenwald
Storchenschnabel-Bläuling
Scham eines Umweltbewußten
»Plant for the Planet«
Noahs Schelte
Auferstehung
Epilog: Steh auf, mein Herz
– Zwischen Waldsamen und Gewaldsamem –
Du, jahrhundertalte Buche,
Wisse, dass ich Buchensprössling,
Dir zu imponieren suche
Wetteifernd mit Wurzelschößling
Und eng stehenden Rivalen,
Die wild in die Höhe hetzen,
Einen umgestürzt zentralen
Urwaldriesen zu ersetzen.
Jetzt heißt es nach oben schießen,
Noch bevor die Nachbarstämme
Die entstandne Lücke schließen.
Zeitdruck bringt mich in die Klemme.
Auf die vertikale Achse
Die Auxine konzentrieren,
Dass ich sonnbegünstigt wachse!
Einer nur kann reüssieren.
Kann und will es kaum erwarten,
Deine Wurzeln zu berühren,
Um mit deinem Netzwerk zarten
Partneraustausch zu vollführen.
Werd ich erst in Wipfelspitzen
Angekommen sein, dann möchte
Ich dein breites Astwerk stützen,
Mit dem ich gemeinsam föchte
Wider Sturm und Parasiten.
Doch vor allem will ich deine
Zellen stärken: Lymphozythen,
Innres Mark, Immunbausteine,
Dadurch dass wir Lebensträume,
Wünsche, Sehnsüchte, Begierden
Teilen, wie schon: Lebensräume,
Dominanz und grüne Zierden.
Billige es, dass ich Frische
In und unter deine Krone
Als dein Angetrauter mische,
Ansehnliche Amazone!
Akzeptiere, dass ich neben
Deiner Macht nach Geltung strebe
Und dein eingespieltes Leben
Mit Begehrlichkeit belebe.
– für zwei Stimmen –
Hier steht noch der obligate
Baum, ein einzelner, befremdlich.
In der Ferne prunken sämtlich
Menschgemachte Surrogate:
Türme, Hochhäuser und Kräne.
Liebste, er ist wohl der letzte
Seiner aussterbenden Sorte.
Fortschritt ist’s der ihn ersetzte!
Schenken wir ihm Dankesworte
Und zum Abschied eine Träne!
Schenken? Würdst wohl gern den Retter
Dieses Überbleibsels spielen?
Seine Ahnen dienten vielen
Bauten als Verschalungsbretter,
implizierten Sägespäne…
Sicher, du hast recht, was kümmert
Dies abstruse Gegenüber
Uns, aus dem man Bauholz zimmert?
Kümmern wir uns, Liebste, lieber
Um die eignen Zukunftspläne!
Jetzt, wo meine Muskeln schwächeln
Und ich mich gebührlich schinde
Zu spazieren durch den Wald
Mach ich immer halt
Vor der gleichfalls alten Linde
Und mich überkommt ein Lächeln,
Wenn ich unsre Namen finde,
Die wir eingravierten, samt
Pfeil durchs Herz, gerammt
Vor Jahrzehnten in die Rinde.
Trotz Verwitterung noch taugen
Diese Kerben zum Beäugen,
Sprechen von Lust und Begehr,
Was sonst nirgends mehr
Faßbar Urkunden bezeugen.
Wie lebendig mir vor Augen
Steht, wie wir hier Liebe wagten,
Leidenschaftlich-ungestüm,
Schwärmerisch-intim,
Als uns Wörter Dienst versagten…
Wald, als ob er uns verstünde,
Ließ uns Liebende gewähren,
Und so wurd er mir sofort
Zum geschätzten Ort
Des zutiefst Familiären.
Baum, verzeih die Jugendsünde,
Dass ich dir spontan solch Narbe
Zufügte! Ich war verliebt.
Doch die Inschrift gibt
Meinem Sein ein Rest an Farbe.
– für zwei Stimmen–
Mit frenetischen Gefühlen
Repräsentierst du Wald,
Der im Blätterrausch und –wühlen
Deiner Forderung Gehalt
Gibt: »Wann wirst du endlich kommen?
Warum dauert es so lange?«
Deine Brüste, Tannenzapfen,
Reckst du mir geballt
Hin, dein Schnabel, vogelbeeren-
Rot wie lippenstiftbemalt
Flüstert: »Wo sind deine Stapfen?
Ist dein Eintreffen im Schwange?«
Aufgelöstes Haar, die Wange
Zudeckend, Gestalt
Dickichts, raunt: »Kannst du mich lehren?
Wann erfolgt dein Aufenthalt?
Ist dir unwohl oder bange?«
Und ich antworte beklommen:
»Was ist, wenn ich mich verfange?«
»Bin in dich verknallt.
Astwerkschenkel darfst du streicheln,
Sie sind noch so garstig kalt,
Komm mit Bucheckern und Eicheln.«
»Ja, ich komm, um dir zu frommen.«
– für drei Stimmen –
»Dieser Baum ist unser, weiche!!
Unser Eigentumserwerb,
Das kannst du nicht leugnen.
Wir haben das Recht
Ihn uns anzueignen.«
»Nein, nur über meine Leiche!«
»Viehzüchter benötigen den Boden,
Möbelhersteller sein Holz.
Darum müssen wir den Baum,
so stolz Er auch dastehen mag, roden.
Jung, hau ab, verschwinde!«
»Mit mir kämpft das Dorfgesinde.«
»Das ist eine Motorsäge
Und jetzt hörst du wie sie sägt.
Spring zur Seite, dass der sterb-
Ende Baum dich nicht erschlägt!
Denn das wäre schlecht.«
»Ich umarme seine Rinde.«
Dieser Baum bringt bares Geld,
Ist er erst einmal gefällt.