WanaRunar - Susanne Solveigsdotter - E-Book

WanaRunar E-Book

Susanne Solveigsdotter

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Beschreibung

Wir Frauen, haben durch sechstausend Jahre Patriarchat vergessen, welche Kraft und Magie in unseren Körpern ruht. In "WanaRunar - mit den Ur-Symbolen der Runen zurück in die weibliche Weisheit" taucht die Autorin tief hinab in unsere Vergangenheit. Sie verknüpft die Ergebnisse moderner DNA-Sequenzierung mit bisherigen archäologischen Funden und gräbt in den Erinnerungen ihrer eigenen Ahninnen. Dies ist ein praxisorientiertes Buch, das direkt in die Umsetzung und Transformation führt. Es führt Frauen tief zurück in ihre wahre, ursprüngliche, weibliche Körperlichkeit und Lebenswirklichkeit, wie sie alle unsere Ahninnen bis zum Beginn der Patriarchalisierung inne hatten. Es weckt unsere in uns liegenden Erinnerungen und hilft aktiv dabei, sich vom patriarchalen Masterprogramm zu befreien. Teil I dieses Buches befasst sich mit den Ur-Symbolen der Weiblichkeit. Hier wird ein völlig neues (allerdings ein uraltes, weil natürliches) Körperbild, die natürlichen Funktionen des weiblichen Körpers und auch das transzendente, spirituelle Frauen-, und Mutterbild praktisch und mit vielen Übungen erarbeitet. In Teil II werden die Ur-Symbole der Natur angeschaut, ihre Erscheinungsformen und wie sie noch in den Runensymbolen des Älteren Futhark überlebt haben. Wasser, Pflanzen, Tiere und der Himmel bieten hier den Rahmen, sich wieder intensiver mit der eigenen Wahrnehmung der Natur auseinanderzusetzen. In Teil III wird kurz auf die "nordisch-germanische Mythologie" eingegangen und befreit diese vom derzeitigen esoterischen Überbau. Die Exkursionen in Teil IV widmen sich tiefer einigen ausgesuchten Ur-Symbolen und erweitern somit das Verständnis für die Ganzheitlichkeit des weiblichen Feldes. Noch tiefer steigt Teil V in die praktische Umsetzung mit WanaRunar ein, indem es die heutige weibliche Lebenswirklichkeit analysiert und Wege aufzeigt, dem patriarchalen Technokratiewahn eine humanere Alternative zu bieten. Im Buch eingefügte QR-Codes leiten interaktiv zu weiterführenden filmischen Dokumentationen, Übungen und geführten Meditationen. Zu diesem Buch ist ein begleitendes Arbeitsbuch mit reichlich Platz für die Dokumentation der Ergebnisse erschienen, in dem zusätzlich ein Bonus eingefügt ist, der im Hauptwerk nicht vorhanden ist. Das Arbeitsbuch sind unter der ISBN 9783759704047 ebenfalls bei BoD erhältlich. Ergänzend sind die Affirmationskarten "Ur-Mutter-Weisheiten" im Magas-Verlag unter der ISBN 978-3-949537-14-1 erhältlich.

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Die Inhaltes dieses Buches beruhen auf meinen eigenen Erfahrungen auf dem Weg zurück in meine wilde, natürliche Weiblichkeit und meinem langjährigen, intensiven Studium der Runenkunde und -forschung. Unterstützt haben mich dabei zusätzlich die ErINNerungen meiner Ahninnen, die im Zellgedächtnis meiner mitochondralen DNA abgespeichert sind, sowie die unzähligen Artefakte an Höhlenwänden und Kleinplastiken, die sie in weiser Voraussicht für die Nachwelt hinterlassen haben. Dieses Buch soll dir, liebe Leserin, eine Hilfe sein, selbst wieder Zugang zu deinen ErINNerungen zu bekommen.

Über das Ur-Wissen unserer Ahninnen gibt es keine hundertprozentige, evidenzbasierte, wissenschaftliche Erkenntnisse und das, was bekannt ist, kommt meist aus patriarchal-männlicher Sicht, gewürzt mit sehr viel Spekulation und Hypothese.

Mein Dank geht an all die Frauen, die in den letzten Jahren ihren Weg mit WanaRunar gegangen sind. Ohne sie hätte ich dieses Buch nie so praxisnah entwickeln können:

Angharad, Anke, Arimea, Astrid, Barbara, Caroline, Christine, Claudia, Daniela, Edda, Hannerose, Hella, Karin, Katharina, Kathrin, Katja, Lidia, Lisa, Merle, Michaela, Petra, Regina, Sabine, Sibylle, Silvana, Steffi, Yvonne und Korbinian (der einzige Mann, der sich getraut hat)

Mein ganz besonderer Dank gilt meinen Mentorinnen, ohne deren Inspirationen und Wegweisungen ich heute nicht die wäre die ich bin. Ohne ihre unendlich vielen Impulse hätte ich dieses Buch nie so geschrieben, wie es nun vorliegt: Stephanie Ursula Gogolin und Gabriele Uhlmann. Die Arbeiten Kirsten Armbrusters hatten mich weit in die Tiefe der weiblich-mütterlichen Ursprünge aller Zivilisation eintauchen lassen. Leider distanziert sie sich mittlerweile aus persönlichen Gründen von allen früheren Wegbegleiterinnen.

Ganz besonders möchte ich noch einmal Stephanie Ursula Gogolin erwähnen, die mir nicht nur beim Redigieren viele neue Impulse gab, sondern mich mit ihr mittlerweile eine tiefe Freundschaft verbindet. Wir haben uns gemeinsam auf die Suche nach einer neuen Sprache für evolutionäre und biologische Vorgänge im Lebensbereich begeben, der sich nicht nur auf das menschlichen Leben beschränkt. Hier wollen wir in Zukunft unsere gemeinsame Zusammenarbeit noch erweitern und ausbauen.

Und natürlich geht mein besonderer Dank an Gerit Sonntag vom Magas-Verlag für ihre tatkräftige Unterstützung zu den Bildrechten und ihrem Engagement, die zu WanaRunar gehörigen Affirmationskarten "Ur-Mutter-Weisheiten" zu verlegen. Besonders bedanke ich mich hier für ihre zur Verfügungstellung der Bildlizenzen zu den Abbildungen der "Schamanin von Bad Dürrenberg" und der "Schamanin von Trelleborg".

Ich danke alle meinen Leserinnen und Lesern, denn ohne euch würde ich gar keine Bücher schreiben wollen.

Dieses WanaRunar-Buch, das Arbeitsbuch und die Affirmationskarten "Ur-Mutter-Weisheiten" sind Bestandteile des SA-MA-Bewusstseinsweges.

Inhaltsverzeichnis

Danksagung

Vorab - einige Anmerkungen

Begriffserklärungen

Vorwort

Teil I - Die Ur-Symbole der Weiblichkeit

1 Die Ur-Symbole des weiblichen Körpers

1.1 Frontale Ansicht ( MA + DA)

1.2 seitliche (claviforme) Ansicht (TH, WU, BER)

1.3 Vulva-Formen (TH, KENA, NG)

2 Die Ur-Symbole der weiblichen „Tätigkeiten"

2.1 Ur-Symbole der Menstruation (RAI, ALG, TIW)

2.2 Ur-Symbole der Geburt (MA, EH)

2.3 Ur-Symbole der weiblichen Fülle (WU, DA, BER)

3 Die „spirituellen" Ur-Symbole des Weiblichen

3.1 Ur-Symbole der Wiedergeburt (GEB, OTHA)

3.2 Ur-Symbole der Ahninnen (AN)

Teil II – Die Ur-Symbole der Natur

4 Die Ur-Symbole des Wassers

4.1 Das „stille" Wasser des Lebens - Aqua (LAQ)

4.2 Die Aggregatzustände des Wassers (IS)

5. Die Ur-Symbole der Pflanzen

5.1 Der Pionierbaum – Birke (BER)

5.2 Das Kraut der Schamanin - Bärlapp (BER)

5.3 Der Baum des ewigen Lebens – Eibe (EIW)

5.4 Das Kraut des Lebens – Bärlauch (LAQ)

6 Die Ur-Symbole der Tiere

6.1 „Mutter"-Tiere – Rind, Pferd, Bärin, Wildschwein (UR, EH, BER, PER)

6.2 Geweih tragende Tiere Elch, Ren, Hirsch (ALG)

6.3 Vögel (FEH)

7 Die Ur-Symbole des „Himmels"

7.1 Mond und Sonne (EIW, SA)

7.2 Sternbilder - Cassiopeia und Großer Bär (EHJERA, BER)

7.3 Das All – Kosmos (NU, HAG-KALL-AZ)

Teil III – Nordisch-germanische Mythologie und patriarchale Verkehrung

8 Die Wanen – indigene Urbevölkerung Zentraleuropas

9 Die Asen – Hirtennomadenkrieger aus dem Kaukasus

10 Patriarchale Einflüsse, Umdeutungen und Verkehrungen der Ur-Symbole

11 Herkunft der Runen und der Abstieg in die Esoterik

Teil IV - Exkursionen zu einigen Ur-Symbolen

12 BER - Alles in Einem und doch Jedes für sich

13 TIWAZ und die Menstruation

14 ALGIZ und die gehörnte Schamanin

15 Das Mammut - Begleiterin der Menschen in der Eiszeit

16 Boviden - Vom Ur-Rind zur Zuchtkuh

Teil V - Praktische Arbeit mit den Ur-Symbolen

17 Sexualität und Frauenkraft stärken Anleitung Sacred Womb Yoga

18 Menstruation und Menopause

18.1 Menarche

18.2 Menopause

19 Schwangerschaft und Geburt

19.1 Empfängnis

19.2 Unerfüllter Kinderwunsch

19.3 Reproduktionsmedizin

19.4 Geburt

20 Tod und Wiedergeburt

20.1 Sterben und Tod

20.2 Wiedergeburt

Teil VI - Zusammenfassung der Ur-Symbole

Anmerkungen

Literaturliste

Über die Autorin

VORAB...

Dies ist kein simples Buch über irgendwelche Symbole oder die nordisch-germanische Mythologie.

Es ist ein praxisnahes Handbuch mit sehr vielen Übungen und Aufgaben, die dich wieder in den Zustand bringen sollen, den alle Frauen inne hatten, bevor die patriarchale Einflussnahme mit all ihren Dogmen einsetzte. Bis heute müssen sich nicht nur Frauen damit und darin arrangieren.

Wir Frauen haben mittlerweile an die sechstausend Jahre patriarchale Indoktrination intus, sie ist so tief in unser Fleisch und Blut eingegangen. Das Wilde, Ursprüngliche, das deine Ahnin vor dreitausend Jahren noch besaß, wurde regelrecht ausgemerzt. Denn nur die lieben, angepassten Töchter bekamen die Chance, sich als brave und demütige Ehefrauen „fortzupflanzen".

Die Teile I und II des vorliegenden Buchs sind sehr praxisorientiert und auf sechzehn Wochen ausgerichtet, jede Woche steht unter einem bestimmten Aspekt der Symbole, des weiblichen Körpers oder der Natur. Daher nimm dir mindestens genauso viel Zeit, um in deine Transformation zu kommen. Solltest du an einigen Punkten Schwierigkeiten haben, dann nimm dir die Zeit, um mit deiner Blockade umzugehen. Du kannst natürlich auch in deiner ganz eigenen Zeit das Buch und seine Übungen machen.

Es setzt eine wahre Transformation bei dir ein, wenn du alle Aufgaben und Übungen gewissenhaft durchführst.

Zu Teil I und II gibt es ein gesondertes Arbeitsbuch für die praktischen Aufgaben und Umsetzungen. Dort kannst du deine Ergebnisse und Erkenntnisse hineinschreiben, auch ist da genügend Raum für dein Traumtagebuch.

Wenn du noch tiefer in die Energie unserer Urahninnen eintauchen möchtest, dann hol' dir zusätzlich die Ur-Mutter-Weisheiten! 56 Affirmationskarten aus der ur-weiblichen Lebenswelt, die im Magas-Verlag erschienen sind.

Wenn du dich zusätzlich kreativ mit den Themen auseinander setzen möchtest, dann lege dir noch einen Zeichenblock und Malmaterial zu. Du kannst deine Ideen aber auch als Collagen oder textil umsetzen: Häkeln, Stricken oder Nähen (z. B. eine Ur-Mutterfigur), oder wenn dir nach „handfesteren" Materialien der Sinn steht, in . Holz, Stein oder mit Ton arbeiten. Deiner Kreativität sind hier keinerlei Grenzen gesetzt.

Viel Freude bei der Entdeckung deiner wilden, ursprünglichen und zutiefst weisen Weiblichkeit!

Vorwort

Kaum hatte ich 1980 mein erstes Geld in meiner Ausbildung verdient, bin ich zur damals größten Buchhandlung Deutschlands in München gegangen - Hugendubel am Stachus. Über drei Etagen gab es nahezu alle damals erhältlichen Bücher. Ein Großteil meines Lehrlingsgehalts floss in Bücher, die mir als junge Frau Halt und Orientierung geben sollten.

Ein innerer Trieb ließ mich in Kontakt zu den ersten Büchern zu weiblicher Spiritualität, Radikalfeminismus und Esoterik im Allgemeinen kommen.

Luisa Francia, Heide Göttner-Abendroth, Elizabeth Gould Davies, Starhawk, Ute Manan Schiran, weihten mich in die Geheimnisse des Frau-Seins auf allen Ebenen ein. Und sie zeigten mir, dass es eine Wirklichkeit hinter der etablierten Fassade der modernen Gesellschaft gibt.

Erstaunlicherweise kaufte ich auch ein Buch über Runen. Es war das damals einzige erhältliche und eine Neuauflage von „Runenkunde" von Konstantin Reinhard. Was ich damals natürlich nicht wusste war, dass hier der „Armanen-Futhark" vorgestellt wurde (dazu mehr in Teil III dieses Buches). Aber ich lernte viel über Analogien, wie man Rituale gestaltete und wie man mit den Runen „Weihsagen" konnte.

Bei den wenigen Gelegenheiten, in denen ich anderen Menschen davon erzählte, hieß es nur, ich solle vorsichtig sein, denn die Runen wären gefährlich!

Wie auch immer - ich habe bis heute keinen Schaden durch oder mit den Runen erlitten.

Im Laufe der Zeit wurden die Runen auch nicht mehr so interessant für mich, mein Schwerpunkt lag dann doch eher beim Tarot und später bei der Astrologie. Und lange nach meiner Lehre, nach einer Heirat und einer verlorenen Schwangerschaft, verließ ich München, das mir nie wirklich gut getan hatte, und zog nach Ulm, um dort kurze Zeit später in den Fängen einer spirituell-esoterischen Sekte1 zu landen. Zehn Jahre hielt ich es dort aus, immer hin und her gerissen zwischen der „Lightshow" während den Meditationen und den Vorgaben, alles Irdische abzulegen und zu leugnen.

Erst als ich 2003 mein Lehramtsstudium beendet hatte und nach Norddeutschland gezogen war, bin ich davon los gekommen.

Hier nahm ich dann mein Arbeit mit den Runen wieder auf, weil alle anderen Wege mich nirgendwohin gebracht hatten.

2010 hatte ich dann mein erstes, kleines Runenbüchlein „Wana - der weibliche Weg zu den Runen" veröffentlicht. Vorausgegangen waren mehrere Jahre der intensiven Beschäftigung mit den Runen und das ständige Gefühl, dass da irgend etwas nicht stimmt. Mit intensiven, fast schon therapeutischen Übungen der Selbstanalyse anhand der Runensymbole fand ich heraus, dass die ursprünglichen Symbole der Runen älter sind als die landläufige Runenforschung behauptet. Ich fand Symbole und Parallelen und natürlich beschäftigte mich das „Volk" der Wanen, von dem in der Edda nur kurz berichtet wird. Kurz und knapp zusammen gefasst: die Wanen wurden in einem Krieg von den Asen besiegt und durften fortan mit ihnen in Walhalla leben.

Auch hatte ich damals „Wana - der weibliche Weg zu den Runen" unter dem Aspekt der runischen, nordischen und neu-heidnischen Spiritualität geschrieben, aus dem Grund, weil die Runen eben auch zum Wahrsagen und magisch Wirken verwendet wurden. Sagt zumindest die Edda. Ich hatte Analogien zum Tarot, der Astrologie, Edelsteinen, Metallen, Himmelsrichtungen, Tieren, Bäumen und Pflanzen sowie den Jahreskreisfesten darin erarbeitet, verschiedene Wahrsagemethoden vorgestellt und Vorschläge zur therapeutischen Arbeit mit den Runen gemacht. Ich war damals immer noch tief von meiner langen Zeit in der Esoterik-Szene geprägt.

Davon distanziere ich mich heute ausdrücklich, weshalb das Buch „Wana - der weibliche Weg zu den Runen" nicht mehr erhältlich ist. Die Gründe erklären sich im dritten Teil dieses Buches.

In nun vorliegenden Werk, tauche ich noch tiefer hinab in unsere Vergangenheit, als ich es in „Wana - der weibliche Weg zu den Runen" getan hatte.

Wer war denn nun aber dieses mythische Volk der Wanen? Es waren die Menschen, die schon da waren, bevor die Asen aus dem Osten kamen. Es war eine mütterzentrierte (matrifokale) Gemeinschaft, die in Muttersippen - den Kunni - lebten, das nährende, kreative und gebärende Weibliche im Zentrum ihres Lebens und Glaubens trugen, die ihre spirituelle Vorstellungswelt in wunderschönen Höhlenmalereien und erstaunlichen Plastiken in Form von Frauen und Tieren verewigten. Es war eine Kultur, die das Blut der Frauen als mächtige Lebensweitergabekraft achtete, die die Natur und die Erde als immerwährende, für ihre Kinder sorgende Mutter erlebten. In der Frauen, Kinder und Männer gleichberechtigt und gleichwertig (egalitär) im matrifokalen und matrilinearen Sippen lebten, die sich hauptsächlich vom Sammeln von Eiern, Honig, Früchten, Nüssen, Beeren, Wurzeln, Kräutern und Gräsersamen sowie der Jagd und dem Fischfang ernährten. Und als dann vor gut 12.000 Jahren die dicken Eispanzer der letzten Eiszeit langsam schmolzen und sich zurückzogen, wurden auch die Wanen, zumindest teilweise, sesshaft. Es entwickelte sich eine einfache Art von Gartenbau, Fleisch wurde immer noch gejagt und Fische gefangen, eine Viehzucht gab es noch nicht. Die brachten die Asen (Jamnaja-/Kurgan-Hir-

tennomaden) aus dem Osten mit. 3

WanaRunar ist ein praxisorientiertes Buch mit Anleitungen, die direkt in die Transformation führen. Es bringt dich zurück, tief in deine wahre weibliche Körperlichkeit und Lebenswirklichkeit, wie sie alle unsere Ahninnen bis zum Beginn des Patriarchalisierungsprozesses inne hatten. Davon zeugen nicht nur die unendlich vielen Ur-Mutter-Figuren weltweit, sondern auch die Höhlenmalereien des Gravettien, Magdalénien und Aurignacien.*

Im ersten Teil dieses Buches stelle ich die Ur-Symbole der Weiblichkeit vor. Hier wird ein für uns völlig neues (allerdings sehr altes, weil ursprünglich natürliches) Körperbild, die natürlichen Funktionen des weiblichen Körpers und auch das transzendente, jenseitige Frauen- bzw. Mutterbild praktisch und mit vielen Übungen erarbeitet. Dabei nehmen wir die patriarchale Brille ab, die wir heute so unbewusst und unhinterfragt tragen. Sie wird in der Mülltonne der His-torie entsorgt.

Im zweiten Teil dieses Buches erarbeiten wir die Ur-Symbole der Natur. Ihre Erscheinungsformen und wie sie noch in den Runensymbolen des Älteren Futhark überlebt haben. Wasser, Pflanzen, Tiere und der Himmel bieten hier den Rahmen, sich wieder intensiver mit der eigenen Wahrnehmung der Natur auseinanderzusetzen und nicht mehr die Um-Welt als etwas Getrenntes von dir selbst wahr zu nehmen, sondern dich wieder mit der Mitwelt als gleichwertigen Teil davon zu verbinden. Das heilt nicht nur dich selbst, sondern strahlt dann auf deine gesamte Umgebung aus.

Nach Teil I und II ist bei gründlicher Erarbeitung aller 24 Ur-Symbole eine massive Transformation in deiner eigenen, weiblichen Körper- und Naturwahrnehmung eingetreten und dir ist ein tiefer Einblick in die Arbeitsweise der Verkehrung des Patriarchats gelungen. Auch erkennst du, dass jedes Symbol sehr vielschichtig ist und man sich seinen Bedeutungen auf vielfältige Weise nähern kann. Denn das matrifokal-weibliche Denken ist nicht linear und in Schubladen, sondern holistisch. Es durchdringt und überlappt sich gleichzeitig.

In Teil III gehe ich ausführlich auf die „nordisch-germanische Mythologie" ein und zeige auf, wie unlogisch, willkürlich und esoterisch heute damit umgegangen wird und warum die Runen oft immer noch so negativ behaftet sind. In Teil IV schauen wir uns einige ausgewählte Ur-Symbole in erweitertem Kontext an und in Teil V zeige ich dir praktische Anwendungsmöglichkeiten mit den Ur-Symbolen im WanaRunar.

* Die Tierdarstellungen stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit der weiblichen Lebensweitergabekraft und waren keine Darstellungen von irgend einer Jagdmagie. Diese jagdmagischen Darstellungen kamen erst zu Beginn der Patriarchalisierung auf und sind kaum älter als die Kupfersteinzeit.

Zuletzt verbinde ich alle Ur-Symbole miteinander, zeige ihre Gemeinsamkeiten und wie das eine Symbol das andere beeinflusst. Hier verlässt du das Schubladendenken und erweiterst dein Bewusstsein für die holistischen Dimensionen der Ur-Symbole.

Zusammen mit dem "Weg der Ahninkette" ist WanaRunar Bestandteil des SA-MA-Bewusstseins.

Experimentell habe ich einige Darstellungen mit künstlicher Intelligenz gestaltet. Diese sind extra mit dem Kürzel KI und einem kleinen Logo gekennzeichnet.

Susanne Solveigsdotter

Kleinseenplatte, 2024.

TEIL I
Die Ur-Symbole des weiblichen Körpers

Abb. vorherige Seite: Ur-Mutter vom Hohle Fels, Privat 2019 , grafische Bearbeitung durch die Autorin

Kapitel 1
Die Ur-Symbole des weiblichen Körpers

Abb: Ur-Mutter von Willendorf, © Don Hitchcock [1]

Einleitung Kapitel 1

Seit über 5.000 Jahren, je nach Region mehr oder weniger, liegt uns das Ur-Trauma der Patriarchose in unseren Knochen. Bei uns Frauen aber auch bei den Männern. Ich gehe hier nicht im Detail darauf ein, denn es würde den Rahmen dieses Buches sprengen.

Wir heutigen Frauen sind die "Zuchtprodukte" des Patriarchats. Wir wurden zwar nicht wie die Kühe auf eine hohe Milchleistung oder wie Schweine auf einen möglichst großen Fleischanteil gezüchtet, aber uns wurde unsere tief in uns sitzende, wilde und natürliche Weiblichkeit ausgemendelt. Und mit ihr unsere wahre, tief in uns liegende, weibliche Weisheit.

Auch unsere Körperkraft wurde uns "abgezüchtet", sodass alle heutigen Frauen meist kleiner und kräftemäßig schwächer sind als Männer. Archäologische Funde bezeugen, dass Frauen bis weit ins Mesolithikum mindestens genauso kräftig waren wie Männer. Weshalb früher die Kochenfunde oft männlichen Verstorbenen zugeordnet wurden. Erfreulicherweise schafft hier die moderne DNA-Sequenzierung Klarheit.

Unsere wilde, freie und kraftvolle Sexualität wurde uns mit strengen Dogmen und Regeln ausgetrieben und wer dennoch dagegen verstieß, wurde in Klöster gesteckt, als Hexe verbrannt oder einfach so getötet. Einfach, weil Mann es kann. Auch heute stirbt in Deutschland an jedem dritten Tag eine Frau oder ein Mädchen, weil sie ihre eigene Art zu Leben bevorzugte. Das gilt für alle sozialen Schichten, religiösen Weltanschauungen und Ethnien.

Freie Frauen sind eine Gefahr für das Patriarchat!

Spätestens in den letzten zweitausend Jahren wurde uns unsere ekstatische Lust ausgetrieben und männliche Vorstellungen, was und wie eine Frau zu sein hat, in unsere Köpfe gepflanzt. Dies ist gerade wieder hochaktuell, weil zwei extremistische, aber sehr kleine, Gruppen von Menschen ziemlich erfolgreich versuchen, ihre stereotyp-patriarchales Bild vom Frau-Sein gesellschaftlich und politisch durchzusetzen. Dabei hat die eine Gruppe den echten, biologischen Frauen (erwachsene Menschen weiblichen Geschlechts) den Kampf angesagt, während die andere Frauen in ihrer patriarchal definierten Rolle zementieren will.

Die Medizin ist immer noch eine vornehmlich männliche. Erst langsam entstehen Projekte für Gender-Medizin, in der auch der weibliche Metabolismus näher untersucht und erforscht wird.

Auf den folgenden Seiten zeige ich dir Übungen und Techniken, wie du einen positiven Zugang zu deinem wundervollen Körper bekommen kannst. Egal, ob du dünn, dick, jung oder alt bist.

1.1 DER WEIBLICHE KÖRPER IN FRONTALANSICHT DAS UR-SYMBOL MA/MANAZ

Ma, Mama, Mami, Mater, Materie, Matter, Mother, Modder, Moder, Mana, Meter, Manna - Mann

In diesem Ur-Symbol ist zuerst die Mutter, die erwachsene Frau, aber auch die Mensch als Ganzes zu sehen.

Es vereint die Ur-Symbole WU, GYF, EH, LAQ und DA. Es zeigt die erwachsene Frau in Frontalansicht - aufrecht stehend und den Blick auf die Brüste gerichtet (s. Ur-Symbol DA im folgenden Abschnitt).

In MA ist, wie in der Mutter, alles Leben und alle Erscheinungen des Lebens enthalten - das werdende Wesen, egal ob weiblich, männlich oder geschlechtlich indifferent.

Ohne die Geburt gäbe es kein MA, ohne MA keine Geburt, die nur durch den biologisch weiblichen Körper möglich ist (und hier ist es sogar egal, ob es sich um Säugetiere, Vögel, Fische oder Insekten handelt). Sie ist der Übertritt aus dem körperlichen Inneren in das weltliche Äußere.

MA ist auch die Fülle, der in der Muttermilch der Säugetiere enthaltenen Nahrung. Sie gibt ohne zu Fordern, sie ist die mütterliche Schenk-Ökonomie, das bedingungslose Grundeinkommen.

Abb: li. © Petr Novák, Mitte: Privat, re: © Don Hitchcock, [2]

In gesunden - matrifokalen - Gemeinschaften ist die Mutter mit ihrem Kind das Zentrum des Geschehens. Gleich nach der Geburt kann sie sich in aller Ruhe auf das Kennenlernen ihres Kindes im Außen konzentrieren. Hier vertieft und verfestigt sich die in uns Menschen evolutionär entstandene Bindung, ohne die das Baby nicht überleben könnte und würde. Es ist auf den Schutz, die Nahrung und die Versorgung der Mutter und ihres Nähefeldes angewiesen.4

Damit die Mutter das optimal bewerkstelligen kann sorgt ihr Umfeld dafür, dass es ihr, und damit auch ihrem Kind, an Nichts mangelt. Sie bekommt von ihrer eigenen Mutter spezielle Nahrung, die sie stärkt und kräftigt und die ihrem Körper nun hilft, zu Stillen. Ebenso helfen ihr ihre Schwestern und/oder Brüder, ihre Muhmen (Schwestern der Mutter; patriarchal: Tanten), ihre Nichten und Neffen und eventuell auch das oder die schon größeren, eigenen Kinder.

Mindestens 40 Tage lang - für jede Schwangerschaftswoche einen Tag - kann sich die junge Mutter nun nur um sich und das Baby kümmern. Alles Andere wird von den Mitgliedern ihrer Kunni (matrilineare "Familie") erledigt und besorgt. Sie muss das Kind noch nicht der Welt präsentieren und von Besuchen von außerhalb der Kunni wird abgesehen. Denn diese 40 Tage dienen dazu, zu gewährleisten, dass das Baby überlebt. Früher starben oft kurz nach der Geburt das Kind oder gar die Mutter. Hier mit zu frühen Gratulationen und Festivitäten Kind und Mutter zu ehren, ist kontraproduktiv, wenn noch gar nicht klar ist, ob Mutter und/oder Kind die ersten Wochen überleben.

Auch wenn unsere Ahninnen vor zehntausend Jahren sehr mobil waren, wurde die Zeit, die Mutter und Kind brauchen um sich kennenzulernen, immer gewährt.

1.1 DER WEIBLICHE KÖRPER IN FRONTALANSICHT DAS UR-SYMBOL DA/DAGAZ - DIE TOCHTER (UND DAS EWIGE LEBEN)

Da, Dada, Dag/Tag, Dater, Datter, Daugther, Dotter, Dan, Dana, Danna, Danu, Don, Dona, Donna - Dame

In DA erkennen wir symbolisch zuerst die (milchvollen) Brüste aus MA. Wir erkennen aber auch die Lemniskate, das Unendlichkeitssymbol. Denn in der Tochter lebt die Mutter, die Großmutter und alle Ahninnen der mütterlichen Blutslinie (Kunni) weiter.

Epigenetisch ist dies in der mitochondrialen DNA nachweisbar, denn die Mitochondrien, die Energiekraftwerke der Zellen, werden nur über die Mutter vererbt. Das bedeutet, dass wir Menschen heute alle mütterlichen Erinnerungen seit Beginn der Menschwerdung in uns tragen.

Auch ist erwiesen, dass im Körper der schwangeren Großmutter im Körper des weiblichen Embryos bereits die Eizellen angelegt sind, die in Zukunft einmal die Enkelkinder werden können.

DA ist somit auch das Ur-Symbol für jeden Anfang, Beginn, das Frühjahr (mit BER) und die Neumond.

Alle Abb: Privat, oben Mitte Urheberschaft nicht mehr klärbar, re: Stockfoto Canva [3]

1.1 AUFGABE 1 DIE FRAU ALS MUTTER UND TOCHTER

Jetzt brauchst du das Arbeitsbuch oder ein extra Notizbuch für deine Gedanken, Reflexionen und Ergebnisse. Als Impuls findest du immer das Notizbuchlogo neben der Aufgabe.

• Führe ein Traumtagebuch. Schreibe dir jeden Morgen auf, was du in der Nacht geträumt hast.

• Reflektiere dein Verhältnis zu deiner Mutter.

• Wenn du selber Mutter bist, wie ist das Verhältnis zu deinen Kindern, besonders zu deiner Tochter?

• Male, zeichne oder fertige eine Collage für die Beziehung zwischen dir und deiner Mutter und/oder deinen Kindern.

1.1 AUFGABE 2 DEINE KÖRPERWAHRNEHMUNGEN

Stell dich nackt frontal vor einen großen Spiegel, sodass du dich und deinen Körper gut sehen kannst. Betrachte dein Körper.

Wie stehst du?

Aufrecht und stolz oder leicht gebeugt mit hängenden Schultern. Wie ist dein Blick? Geradeaus und offen, oder schüchtern und verschämt. Wie sind deine Brüste geformt, dein Bauch, wie dein Vulvadreieck? Werte nicht, beobachte einfach. Beobachte auch, welche Gefühle aufkommen, z. B.:

• Scham (weil du nicht dem derzeitig gängigen Schönheitsideal entsprichst?)

• Stolz (weil du mit deinem Körper schwere Zeiten durchlebt oder tolle Kinder geboren hast?)

• Freude (weil du mit deinem Körper so wunderbare Erfahrungen gemacht hast?)

• Lust (weil du dich sexy findest?)

• Abwertung (weil dein Umfeld dich und deinen Körper als nicht schön empfindet?)

Schreibe deine Gefühle zu und über deinen Körper in das Arbeitsbuch!

Zeichne ein Portrait von dir oder klebe ein Foto von dir ins Übungsbuch und schreibe so viele deiner positiven Eigenschaften wie möglich dazu.

1.1 AUFGABE 3 DIE RUNEN MA/MANAZ UND DA/DAGAZ

Suche in deinem Runenbuch oder im Internet Informationen zu den Runen Ma/Manaz und Da/Dagaz.

Welche Bedeutungen haben sie in deinem Buch oder auf den Webseiten? (Bitte unbedingt mehrere Quellen nutzen!)

Notiere in Stichpunkten die Bedeutungen in das Arbeitsbuch.

Warum, glaubst du, unterscheiden sich die Bedeutungen? Schreibe deine Ideen in das Textfeld des Arbeitsbuchs.

ZUSAMMENFASSUNG: