Wanderungen durch die interessantesten Gegenden des Sächsischen Obererzgebirges - Johann Traugott Lindner - E-Book
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Wanderungen durch die interessantesten Gegenden des Sächsischen Obererzgebirges E-Book

Johann Traugott Lindner

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Beschreibung

In "Wanderungen durch die interessantesten Gegenden des Sächsischen Obererzgebirges" entführt Johann Traugott Lindner den Leser auf eine eindrucksvolle Reise durch eine der faszinierendsten Landschaften Deutschlands. Mit seinem ausgefeilten literarischen Stil kombiniert Lindner präzise geographische Beschreibungen mit persönlichen Erlebnissen und kulturellen Anekdoten, wodurch er eine intime und umfassende Darstellung des Erzgebirges schafft. Die detailreiche Sprache und der liebevolle Blick auf die Natur und die Traditionen der Region verleihen dem Werk eine zeitlose Qualität und verankern es fest im literarischen Kontext der Romantik, in dem Natur und Heimat eine zentrale Rolle spielen. Johann Traugott Lindner, ein leidenschaftlicher Naturforscher und Gelehrter, zeichnete sich durch seine unermüdliche Neugier und seine tiefe Verbundenheit mit der Heimat aus. Sein umfassendes Wissen über das Erzgebirge, sowohl in geographischer als auch in historischer Hinsicht, spiegelt sich in diesem Buch wider. Lindner war nicht nur ein Beobachter, sondern auch ein Zeitzeuge der Veränderungen in dieser Region, was seine Schilderungen sowohl authentisch als auch emotional aufgeladen macht. Dieses Buch ist nicht nur ein ausgezeichneter Reiseführer für Naturliebhaber und Wanderfreunde, sondern auch ein unverzichtbares Werk für jeden, der die kulturelle und historische Tiefe des Sächsischen Obererzgebirges schätzen möchte. Lindners einfühlsame Erzählweise ermutigt dazu, die Schönheit und Vielfalt dieser Region selbst zu erkunden und sich auf eine Entdeckungsreise der besonderen Art einzulassen.

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Veröffentlichungsjahr: 2022

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Johann Traugott Lindner

Wanderungen durch die interessantesten Gegenden des Sächsischen Obererzgebirges

 
EAN 8596547074144
DigiCat, 2022 Contact: [email protected]

Inhaltsverzeichnis

Von Chemnitz aus nach dem Obererzgebirge.
Der Spiegelwald.
Schwarzenberg.
den Fürstenberg,
Aue.
Die Morgenleithe.
Das Eisenhüttenwerk Erla.
Bermsgrün
Krandorf,
Das Schwarzwasserthal.
Breitenhof
Breitenbrunn
Die Hefenklöße.
Johanngeorgenstadt,
Rittersgrün,
Globenstein
Großpöhla.
Das Weihnachtsfest.
Scheibenberg,
Fußnoten

Von Chemnitz aus nach dem Obererzgebirge.

Inhaltsverzeichnis

Die ländliche Wohlhabenheit, welche die volk- und gewerbreiche Stadt Chemnitz meilenweit um sich verbreitet und selbst die nahen Dörfer mit einer gewissen Art bäuerlicher Ueppigkeit angereichert hat, verliert sich allmählig, wenn man über Neukirchen, Leukersdorf, Pfaffenhain und Stollberg nach dem Obergebirge wandert. Die Gegend durch genannte Ortschaften, durchzogen von einer Chaussee, welche aus einem bunt gemusterten Felsit-Porphyr von Leukersdorf gebaut und unterhalten wird, hat eine sehr einfache Physiognomie, die sich erst dann zum Lächeln anschickt, wenn man die Höhe von Hoheneck erreicht und rückwärts nach den weiten und sanft gewölbten Hügeln blickt, über welche der Fuß seinen Weg genommen hat.

Von der Burg Hoheneck sieht man kaum noch Spuren von ihrer herrischen Größe, mit der sie hinab auf das Städtchen Stollberg und seine Flanell-, Barchent- und Leinweber schaute. Ein im neuern Styl gebautes Amthaus steht an dessen Stelle, welches mit den Wirthschaftsgebäuden eines Kammergutes verschanzt ist. Der Berg steigt von da, in der Richtung nach Zwönitz hin, noch gegen eine halbe Stunde an, ehe sich die Straße in einen langen, aber dürftigen Fichtenwald verliert. Die Höhe dieses Berges bietet eine recht artige Fernsicht nach Nordwest. Das wasser- und holzarme Hohenstein im Schönburgischen sonnt sich an seinem Rieden- und Pfaffenberg und terrassirt seine netten Gassen in anständiger Behaglichkeit um sich her. Sein ehemaliger Bergbau, welcher in dem dortigen Thonschiefergebirge getrieben wurde, machte viel Aufsehen, weil die daselbst auf den Gruben St. Lambertus und St. Anna einbrechenden Kupfererze güldisch waren und noch im Jahre 1791 für 29 Thlr. 5 Gr. 3 Pf. fein Gold gewonnen wurde. Das ist freilich, wenn von Gold die Rede ist, viel zu wenig; daneben aber auch eine zu große Erkaltung für den Bergbau in der Gegenwart, als daß ein bergmännisch geregelter Angriff auf die güldischen Erzmittel mit Ausdauer zu hoffen steht.

Die Gegend von Niederzwönitz und dem Städtchen gleiches Namens mit 288 Häusern und 1756 Einwohnern bietet nichts Interessantes dar, wenn man nicht den rastlos thätigen Baumzüchter, Stadtrichter Glück, besuchen und seine Pflanzgärten in Augenschein nehmen will; die Bauern wohnen seltener in einem umschlossenen Gehöft, die Schindeldächer nehmen überhand, Häusler drängen sich zwischen die Güter und der Boden wird steriler. Der Ziegenberg, über welchen nunmehr eine neue Chaussee nach Grünhayn läuft, zeigt in der Ferne den weißen Kirchthurm der in ein enges Thal eingequetschten Stadt Lößnitz und sein dem Himmel näheres Schießhaus. Außerdem ist die Gegend umher, eben so wie um Grünhayn, anmuthlos. Im Laufe diesem Sommers wurde in der Mooshaide bei Grünhayn von den Torfstechern ein Bär ausgegraben, von welchem Haare und die Krallen an den Tatzen gut erhalten waren. Unter die angebundenen gehörte er offenbar nicht.

Dieses Städtchen ist durch das reich dotirte Cistercienserkloster bekannt, welches im Jahre 1170 durch Sittichenbacher Mönche entstanden, durch den Markgrafen Heinrich den Erlauchten eine veränderte Gestalt bekam, von dem Burggrafen Reinhardt von Meißen mit 10 Dörfern von seiner Grafschaft Hartenstein dotirt und somit zu einer besondern Wohlhabenheit erhoben wurde. Allein als im Jahr 1429 die Hussiten mit ihrer Mord- und Zerstörungssucht einbrachen, hatten sie den Abt Bernhardt II., welcher auf dem Concilio zu Costnitz eifrig an Hussens Verdammung gearbeitet, den Untergang geschworen. Dies gelang jedoch der tollen Rotte nicht, weil der Abt in Zwickau war, als sie in Grünhayn einbrach. Daher galt es nun den Mönchen, der Habe ihres Klosters und der bestürzten Einwohnerschaft des Städtchens; Erstere wurden in der Klosterkirche erschlagen und letzteres durch Martern und Qualen an den Mönchen, daß sie die Verstecke der werthvollen Sachen angeben mußten, ein Raub dieser Unmenschen. Kloster und Kirche wurden der Erde gleichgemacht, auch das Vieh der Einwohner im Städtchen hinweggetrieben.

Dieses Klosterthum kam nie wieder zu seiner früheren Wohlhabenheit, vielmehr wurde es im Jahre 1536 säcularisirt und der Rest seines Vermögens zur Verbesserung der Besoldung von Kirchen- und Schuldienern verwendet. Im großen, mit Mauern umgebenen Klostergarten steht noch ein alter Thurm, der Fuchsthurm genannt, dessen frühere Bestimmung die Geschichte nicht aufbewahrt hat. Das sind die einzigen Gegenstände, welche an ehemalige Beten und Müßiggehen, Fasten und Wohlleben erinnern. Jetzt ist es der Sitz des Justiz- und Rentamtes; und als im Jahr 1821 ein neues Amthaus errichtet wurde, gingen die letzten Spuren des ehemaligen Klostergebäudes fast ganz verloren. Die beträchtlichen Ländereien des Mönchthums kamen nach der Säcularisation zum feilen Verkauf, welche 20 Grünhayner Bürger an sich brachten, die unter sich eine Landgemeinde in der Stadt bilden, ihren Richter haben und eben so, wie die Grundstücke, die Zwanziger genannt werden. Das Städtchen selbst entbehrt aller Anmuth, liegt rauh und frostig am nördlichen Fuße des Spiegelwaldes und erntet deshalb später als die Umgegend. Außer der etwa vor 30 Jahren neu erbauten Kirche, welche durch einen Stadtbrand verloren ging, hat das Innere des Städtchens eben kein hübsches Gebäude. Zwischen zwei Schornsteinen reitet ein mit Schiefer gedecktes Thürmlein auf einem Schindeldache und zeigt der Einwohnerschaft die Tag- und Nachtstunden an. Man nennt dieses Gebäude – das Rathhaus. Uebrigens hat das Städtchen viel Feldbau, mithin gute Viehzucht und außerdem nähren sich Viele vom Verfertigen der Regenschirme.

Der Spiegelwald.

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