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Carlo Masala

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Beschreibung

Der Wunsch nach weltweitem Frieden ist ebenso redlich wie verständlich. Doch er führt auch dazu, dass uns aufflammende Konflikte und Kriege in Schrecken versetzen – ganz besonders, wenn sie in geografischer Nähe auftreten, wie es seit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine der Fall ist. Sehen wir also der Realität ins Auge, fordert der renommierte Militärexperte Carlo Masala: Wenn wir verstehen, warum Konflikte, Kriege und Gewalt ein Kennzeichen des internationalen Systems sind und welche Spielregeln dort gelten, dann können wir in Zukunft politisch wie als Gesellschaft auch besser damit umgehen. Klar und verständlich analysiert Masala die Hintergründe einer Welt im Umbruch. Zugleich zeigt der Kriegsforscher, welche Strategien die Auswirkungen von Konflikten minimieren sowie Sicherheit und Stabilität fördern können.

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Carlo Masala

Warum dieWelt keinenFrieden findet

Aus der Reihe »Auf dem Punkt«

Herausgegeben von Hannes Androsch

Vorwort des Herausgebers

Einleitung

1Was ist Krieg und woran erkennen wir ihn?

2What is it good for?

3Wie wir Krieg minimieren können

Fazit: Welcome to the Jungle

Anmerkungen und Quellen

Der Autor

Impressum

Vorwort des Herausgebers

Unsere Welt befindet sich in tiefgreifendem, rasantem Wandel. Der Umbruch der Gesellschaft mit ihrer zunehmenden Komplexität und der Umbruch politischer Ordnungen führen zu neuer Unübersichtlichkeit, welche wachsende Verunsicherung erzeugt.

Um dies abzuwenden, bedarf es Orientierung und zukunftsfähige Perspektiven. Angesichts von Halbwahrheiten und Schlagworten in alten und neuen Medien ist es notwendig, Relevantes und Irrelevantes, Sinn und Unsinn zu unterscheiden. Und es wird fundiertes Wissen über die großen Themen der Gegenwart benötigt, um durch die Flut von Daten, Halbwahrheiten und Fake News navigieren zu können und sich zurechtzufinden. Aus diesem Grund nehmen führende Intellektuelle, Expertinnen und Experten in der Reihe Auf dem Punkt zu den großen Fragen unserer Zeit Stellung.

Der Traum vom »Ewigen Frieden« ist gegenwärtig mehrfach zerstoben. Die zahlreichen Brandherde zeigen, dass der Kriegsgott Mars vermehrt wieder sein Unwesen treibt. Das Böse, wie im Mythos von Kain und Abel und anderen beschrieben, ist wieder ausgebrochen. Es bedarf der größten Anstrengungen, einen Flächenbrand zu vermeiden oder, schlimmer, in eine Weltkrise zu taumeln.

Europa ist von diesen Gefahren besonders betroffen und gefährdet. Ohne amerikanischen Sicherheitsschirm ist der Kontinent wie eine auf dem Rücken liegende Schildkröte, wehr- und hilflos. Europa muss sich daher dringend sicherheitspolitisch emanzipieren und selbstständig werden. Dies kann nur gemeinsam gelingen und entsprechende Mittel und Zeit erfordern. Kein EU-Land ist alleine dazu in der Lage.

Es gilt: »Wer den Frieden will, muss für den Krieg gerüstet sein«, um ihn zu vermeiden und Aggressoren abzuschrecken. Dies ist auch Voraussetzung, um alle Möglichkeiten der Friedenssicherung oder Friedenswiederherstellung mit Erfolgschancen ausschöpfen zu können.

Dr. Hannes Androsch

Einleitung

War — what is it good for?

Absolutely nothing

So lautet die zentrale Zeile eines von Norman Whitfield und Barrett Strong 1969, auf dem Höhepunkt des Vietnamkriegs, geschriebenen Songs, der vor allem in der kraftvollen Performance von Edwin Starr weltweit bekannt wurde und bis heute von unzähligen Interpreten gecovert wurde. In dieser Zeile drückt sich in der klarsten und präzisesten Weise das Unverständnis aus, das viele (wenn nicht gar die meisten Menschen) empfinden, wenn sie über Krieg nachdenken oder gar mit einem Krieg konfrontiert werden. Warum führen Staaten oder soziale Gruppen Krieg gegeneinander? Kriege kosten Unsummen Geld, töten und verstümmeln Menschen, produzieren unermessliches Leid und hinterlassen dort, wo sie geführt werden, Zerstörung, Elend, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Niedergang. Kurz: Krieg scheint sich nicht zu lohnen.

Dieser dem gesunden Menschenverstand entspringenden Einstellung steht das empirische Faktum gegenüber, dass Krieg Realität ist, bittere Realität. Seit es soziale Gruppen gibt, kennen wir das Phänomen gewalttätiger Auseinandersetzungen zwischen ihnen. Schon im 8. Jahrhundert v. Chr. wusste der Dichter Homer: »Die Menschen werden des Schlafes, der Liebe, des Singens und Tanzens schneller müde als des Krieges.«1 Und auch die unzähligen Versuche, organisierte Gewalt (denn nichts anderes ist Krieg) als Instrument der Konfliktaustragung zu ächten oder zu verbieten, haben nicht zu ihrer signifikanten Abnahme oder gar ihrer Verbannung geführt. Anders als uns der an der Harvard University lehrende Evolutionspsychologe Steven Pinker glauben machen wollte, ist die Gewalt über die Jahrhunderte nicht signifikant weniger geworden, und wir können keinesfalls davon reden, dass die »besseren Engel« in uns die Oberhand haben.2

Insbesondere der am 24. Februar 2023 von Russland begonnene Angriffskrieg gegen die Ukraine (der als Krieg schon seit 2014 geführt wird, wenngleich nicht in dieser umfassenden Art und Weise) hat viele Menschen in West- und Mitteleuropa gleichermaßen wachgerüttelt wie verängstigt. Wähnte man zuvor, auf einem Kontinent des ewigen Friedens zu leben, wurde die Realität des umfassenden zwischenstaatlichen Krieges nun quasi über Nacht zur neuen Realität.

Zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Essays läuft die ukrainische Gegenoffensive. Mit ihr war bei einem Großteil der europäischen Gesellschaften und politischen Eliten die Hoffnung verbunden, dass sie rasch zu erheblichen Erfolgen führen würde. Stattdessen haben wir gesehen, dass sie mit einem hohen Blutzoll beider Seiten einhergegangen ist. Die Hoffnung eines schnellen Durchbruchs der ukrainischen Truppen in den von Russland besetzten Territorien resultierte aus einem völligen Unverständnis für die Bedingungen, unter denen Krieg geführt wird. Mit größerem Wissen wäre diese Hoffnung weder aufgekommen noch später enttäuscht worden.

Warum das wichtig zu erwähnen ist? Weil die Hoffnung auf eine erfolgreiche Gegenoffensive die Idee eines schnellen Endes des Konflikts mit sich brachte. Die negativen Aussichten führen nun zu einer Ermüdung der Gesellschaften.

Wähnte man zuvor, auf einem Kontinent des ewigen Friedens zu leben, wurde die Realität des umfassenden zwischenstaatlichen Krieges nun quasi über Nacht zur neuen Realität.