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Vivi war Single und bemerkte, dass sie sich in Zeiten wie diesen immer mehr und mehr alleine fühlte und der sonst so lebensfrohen und reisefreudigen Dame das Reisen, oder zumindest Freizeitaktivitäten und Ausflüge, sehr fehlten. Schließlich war es Sommer. Vivi liebte Sommer, doch Urlaub war von der Regierung untersagt bzw. wurde permanent davon abgeraten… so what? – was also tun in Zeiten von Corona? Vivi beschließt – trotz der Situation und des permanenten Appells der Regierung, zuhause zu bleiben, sich nicht einsperren zu lassen und für ihr Seelenwohl zu sorgen. Wenn sie schon keine Reisen in ferne Länder unternehmen durfte, so war jetzt doch die ideale Zeit dafür, ihre nähere Umgebung zu erkunden. Auch in Wien Umgebung gibt es schließlich zahlreiche Attraktionen, die Vivi noch nicht kennt. Ob mit dem Zug, Auto oder Fahrrad, die Erkundung eines Städtchens oder eines Schlosses, eine Wanderung zu einer Ruine, die Beobachtung unterschiedlichster Tiere, die Entdeckung neuer Lehrpfade und (Unterwasser)Museen oder ein Spaziergang am Wasser: Jede neue Erkundung fügt sich zu einem Gesamtbild an Ereignissen, die Vivi’s Corona Sommer und Herbst 2020 prägen. Du darfst also gespannt sein, was Vivi zu berichten hat.
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Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Breclav (7.8.2020, Fahrt mit Zug)
Heiligenkreuz (18.08.2020, Fahrt mit Auto)
Neusiedl am See (24.08.2020, Fahrt mit Auto)
Tulln (26.8.2020, Fahrt mit Auto)
Orth an der Donau (4.9.2020, Fahrt mit Auto)
Melk (16.9.2020, Fahrt mit Zug)
Burg Kreuzenstein (21.9.2020, Fahrt mit Zug)
Krems an der Donau (24.9.2020, Fahrt mit Zug)
Wandern im Nationalpark Donauauen (4.10.2020, Fahrt mit Zug)
Herzogenburg (9.10.2020, Fahrt mit Zug)
Hainburg/Donau (18.10.2020, Fahrt mit Auto)
Fahrradtouren:
Fahrradtour 1: Liesingbachweg nach Westen bis Breitenfurt (kurze Tour, ca. 5 km, 19.08.2020)
Fahrradtour 2: Liesingbachweg nach Osten bis Kierling (längere Tour, ca. 10 km, 28.08.2020
Fahrradtour 3: Liesingbachweg + Thermenradweg nach Osten und Süden bis Biedermannsdorf (längere Tour, ca. 12 km, 02.09.2020)
Über die Autorin
Impressum
Vivi war Single und bemerkte, dass sie sich in Zeiten wie diesen immer mehr und mehr alleine fühlte und der sonst so lebensfrohen und reisefreudigen Dame das Reisen, oder zumindest Freizeitaktivitäten und Ausflüge, sehr fehlten. Schließlich war es Sommer. Vivi liebte Sommer, doch Urlaub war von der Regierung untersagt bzw. wurde permanent davon abgeraten… so what? – was also tun in Zeiten wie diesen? Vivi beschließt – trotz der Situation und des permanenten Appells der Regierung, zuhause zu bleiben, sich nicht einsperren zu lassen und für ihr Seelenwohl zu sorgen. Wenn sie schon keine Reisen in ferne Länder unternehmen durfte, so war jetzt doch die ideale Zeit dafür, ihre nähere Umgebung zu erkunden. Auch in Wien Umgebung gibt es schließlich zahlreiche Attraktionen, die Vivi noch nicht kennt. Ob spontan oder schon länger geplant bzw. gewünscht, ob mit dem Zug, Auto oder Fahrrad, die Erkundung eines Städtchens oder eines Schlosses, eine Wanderung zu einer Ruine, die Beobachtung unterschiedlichster Tiere, die Entdeckung neuer Lehrpfade und (Unterwasser)Museen oder ein Spaziergang am Wasser: Jede neue Erkundung fügt sich zu einem Gesamtbild an Ereignissen, die Vivi’s Sommer und Herbst 2020 prägen. Du darfst also gespannt sein, was Vivi zu berichten hat.
Am 7. August hatte ich es endlich geschafft, etwas umzusetzen, was ich mir schon so lange vorgenommen hatte. Ich reiste mit dem Zug nach Breclav. Meine Mutter hatte mich zuvor mehrfach gefragt, was ich denn in Breclav (abwertender Unterton) wolle. Ich wusste es selbst nicht genau, aber irgendetwas schien mich an diesem Ort zu reizen. Zuerst dachte ich, es wäre „nur“ deshalb, weil ich mit einem Zug, der als Endstation nach Breclav fuhr, zu meiner ehemalige Arbeitsstelle gefahren war und ich mir damals jeden Tag dachte: „Irgendwann fahre ich mit diesem Zug und steige nicht bei der Station Rennweg aus, sondern fahre nach Breclav. So sehr sehnte ich mich danach, irgendetwas Neues zu erleben, zu sehen und nicht jeden Tag verpflichtet zu sein, Tag ein Tag aus dasselbe zu arbeiten, im Hamsterrad funktionieren zu müssen. Aber dies war bestimmt nicht der einzige Grund, wieso ich nach Breclav wollte; auf Youtube hatte ich mir in den Tagen davor einige Videos zum Ort angesehen, welche meine Intuition bestätigten, dass es richtig wäre, diesem kleinen, feinen Örtchen im tschechischen Süden, nahe der Grenze zu Österreich, eine Chance zu geben.
So machte ich mich also an einem sonnigen Augusttag auf nach Breclav. Schon am Bahnhof Wien Liesing genoss ich die Sommersonnenstrahlen, wartend auf den Zug nach BRECLAV, der wenige Minuten später auch schon einfuhr. Ich wusste nicht viel über Breclav, angeblich gab es eine Burgruine, die ich mir unbedingt ansehen wollte. Für diejenigen, die es noch nicht wissen: ich liebe es Burgen, Burgruinen, Schlösser, alte Gemäuer und Ähnliches zu besichtigen, am liebsten von außen, innen finde ich sie meistens gar nicht soooo interessant – warum auch immer. Es ging los: der Zug startete und ein kleiner, feiner Traum wurde wahr! Ich war seit mehr als einem Jahr nicht ins Ausland gereist, hatte meinen Standort Wien Mauer kaum verlassen, was für mich äußerst untypisch ist. Nun war ich wieder fit, um zu reisen und das ließ ich mir auch von Corona nicht vermiesen. Auf diese Weise kam es zu meiner ersten Erfahrung mit einer einstündigen Zugfahrt, in der ich eine Maske trug. Die Fahrt verlief – trotz der Maske, die ich jedoch hin und wieder von der Nase wegdrückte - wirklich sehr angenehm, ohne jegliche Komplikationen. Alles lief glatt und so kam ich nach nur einer Stunde Fahrzeit in Breclav an. Irgendwie war es schon ein bisschen anders als Österreich, aber oft frage ich mich auch, ob alleine das Wissen, im Ausland zu sein, dazu beiträgt, dass einem etwas „fremd“ oder „anders“ vorkommt. Vermutlich hätte es genauso ein Ort in Österreich sein können, wenn nicht die Sprache anders wäre. Ich wollte mir jedenfalls das kleine Örtchen und vor allem die Ruine ansehen, weshalb ich gleich einmal dorthin steuerte. Vom Bahnhof aus sollte mich die Hauptstraße bis zum Zentrum führen, danach ging es nach rechts weiter bis zur Ruine. Wenige Meter vom Bahnhof entfernt, wurde ich von einer Brücke begrüßt, die mir links und rechts eine wunderbare Weitsicht ermöglichte (siehe Foto).
Es war generell eher wenig los in der Ortschaft, könnte an Corona liegen; auffällig war auch, dass hier in den Supermärkten keine Maskenpflicht herrschte, was ich gleich beim ersten Snackkauf vernahm. Ausgestattet mit Speis und Trank ging es nun aber wirklich zur Ruine. Auf dem Weg dahin konnte ich bereits einen ersten Eindruck der City gewinnen: von kleinen netten Gässchen bis hin zur stark befahrenen Hauptstraße war alles mit dabei. Bald wies mich das Navi nach rechts, an einem kleinen Flüsschen entlang, in eine sehr ruhige Gegend, ein bisschen wie eine Hinterhofgegend – aber nicht negativ gemeint, fast wie ein eigener kleiner Ort in der Stadt: plötzlich war alles viel ruhiger und grüner als vorne an der Straße. Ich spazierte den Fluss entlang über Stock und Stein, bewunderte Vögel und Enten sowie Pflanzen und Steine am Flussrand. Irgendwie war es doch wie in einem kleinen „Wunderland“, wie von Zauberhand erfasst. Plötzlich stand ich vor einer Ruine. Das sollte also die Burgruine sein! Ja, ich merkte, dass es eine Ruine war, aber so wirklich ruinenmäßig sah sie auch wieder nicht aus, hätte auch noch eine bewohnbare Burg sein können, zumindest von außen sah sie für eine Ruine noch recht stabil aus (siehe Fotos).
(Okay, hier sieht’s schon ein bisschen nach Ruine aus. :-O).
In diesem Falle hatte es mich ausnahmsweise interessiert, wie sie drinnen aussah, weshalb ich versuchte, die Türe zu öffnen - sie war verschlossen.