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Aus dem Französischen neu übersetzt von Dr. Ulrich BossierDie Essais des französischen Moralphilosophen Michel Eyquem Seigneur de Montaigne sind der faszinierende Versuch einer Formulierung über den Menschen an sich und seiner Situation in der Welt. Als archimedischer Punkt philosophischen Fragens behauptet sich dabei der delphische Imperativ - gnothi seauton oder nosce te ipsum - erkenne dich selbst! Dem Skeptiker, der alle Erkenntnisse dem Wandel unterworfen weiß, dessen philosophisches Staunen in seiner Frage "Que sais-je?" - "Was weiß ich?" gründet, bleibt der Mensch enigmatisches Fragment und dennoch sind die Versuche Montaignes eine erste Philosophie der subjektiven Erfahrung, die sich zutiefst dem Leben selbst verschrieben hat: "Ich zeichne nicht das Sein, ich zeichne den Übergang: nicht den Übergang von einem Zeitalter ins nächste, (…), sondern von Tag zu Tag, von Minute zu Minute." Im vorliegenden Band ist eine Auswahl der schönsten Essais aus Montaignes dreibändigem Werk versammelt.
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Seitenzahl: 193
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Michel Eyquem Seigneur de Montaigne (1533 – 1592), auf Schloss Montaigne im Périgord als Sohn einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie geboren, studierte nach einer humanistischen Erziehung Rechtswissenschaft und trat danach zunächst eine Stelle als Gerichtsrat in Périgueux und dann als Parlamentsrat in Bordeaux an. Bei seinem dortigen Richterkollegen Étienne de la Boétie traf er auf einen Seelenverwandten, der sein späteres literarisches Schaffen nachhaltig prägte. Bereits mit 38 Jahren quittierte Montaigne den Dienst und zog sich auf sein Schloss zurück, wo er mit kurzen politisch bedingten Unterbrechungen bis zu seinem Tod an seinem Lebenswerk arbeitete.
Dr. phil. Ulrich Bossier, geboren 1952, arbeitet als Diplom-Literaturübersetzer. Nach einem Germanistik- und Romanistikstudium legte er dann ein Diplomexamen im Literaturübersetzen deutscher, französischer und englischer Literatur ab. Anschließend promovierte er mit einer Arbeit über Molière. Für den marixverlag hat er folgende Werke übersetzt: Michel de Montaigne: Tagebuch einer Reise nach Italien, Voltaire: Candide, Roger Moorhouse: Killing Hitler und als Teilübersetzer Nicholas Goodrick-Clarke: Im Schatten der Schwarzen Sonne.
Dr. Bruno Kern, geboren 1958, studierte Theologie und Philosophie in Wien, Fribourg, München und Bonn; er lebt zurzeit in Mainz und arbeitet als selbstständiger Lektor und Übersetzer.Für den marixverlag übersetzte er Marguerite Poretes Der Spiegel der einfachen Seelen.
Die Essais des französischen Moralphilosophen Michel Eyquem Seigneur de Montaigne sind der faszinierende Versuch einer monumentalen Reflexion über den Menschen an sich und seiner Situation in der Welt. Als archimedischer Punkt philosophischen Fragens behauptet sich dabei der delphische Imperativ – gnothi seauton oder nosce te ipsum – erkenne dich selbst! Dem Skeptiker, der alle Erkenntnisse dem Wandel unterworfen weiß, dessen philosophisches Staunen in seiner Frage „Que sais-je?“ – „Was weiß ich?“ gründet, bleibt der Mensch enigmatisches Fragment und dennoch sind die Versuche Montaignes eine erste Philosophie der subjektiven Erfahrung, die sich zutiefst dem Leben selbst verschrieben hat.Im vorliegenden Band ist eine Auswahl der schönsten Essais aus Montaignes dreibändigem Werk versammelt.
„Dass ein solcher Mensch geschrieben hat, dadurch ist wahrlich die Lust, auf dieser Erde zu leben, vermehrt worden.“ Friedrich Nietzsche
Was als spielerisch-unbefangener Versuch einer Selbstfindung begann, entwickelte sich innerhalb kürzester Zeit zu einer monumentalen Reflexion über die menschliche Natur schlechthin: In kaskadenartig verflochtenen Gedankenketten und nicht abreißenden Satzperioden umkreist der französische Philosoph Michel de Montaigne in seinen zahlreichen Essais unermüdlich die Grundfragen der Existenz – die Liebe und den Tod, die Freiheit, die Macht der Phantasie und die Grenzen der menschlichen Erkenntnis –, ohne dabei zu einer definitiv-unumstößlichen Antwort gelangen zu wollen. Damit wird er zum Wegbereiter des sich selbst absolut setzenden Individuums und zum Vorbild so bedeutender abendländischer Geistesgrößen wie Descartes, Voltaire oder Nietzsche.
Michel de Montaigne
Was weiss ich?
Michel de Montaigne
Auswahl der besten Essais
Aus dem Französischen neu übersetztvon Ulrich Bossier und Bruno Kern
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Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.d-nb.de abrufbar.
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Alle Rechte vorbehalten
Copyright © by marixverlag GmbH, Wiesbaden 2012
Übersetzung: Dr. Ulrich Bossier, Langenfeld und Dr. Bruno Kern, Mainz
Lektorat: Miriam Zöller, marixverlag GmbH
Covergestaltung: Nicole Ehlers, marixverlag GmbH
Bildnachweis: Montaignes Motto, Vignette aus der Erstausgabe 1580/88
eBook-Bearbeitung: Bookwire GmbH, Frankfurt am Main
ISBN: 978-3-8438-0316-8
www.marixverlag.de
Prolog
An den Leser
Mit verschiedenen Mitteln zum gleichen Ziel
Über die Traurigkeit
Wie die Seele ihre Leidenschaften an den falschen Dingen auslässt, wenn ihr die richtigen fehlen
Über die Untätigkeit
Über die Furcht
Philosophieren heißt sterben lernen
Über die Macht der Einbildungskraft
Es ist Torheit, mit unserem Urteilsvermögen über Wahr und Unwahr entscheiden zu wollen
Über die Freundschaft
Über die Mäßigung
Vor den Lustbarkeiten fliehen – in den Tod
Über die Einsamkeit
Über das Gebet
Über das Alter
„Dass ein solcher Mensch geschrieben hat,dadurch ist wahrlich die Lust,auf dieser Erde zu leben, vermehrt worden ...Mit ihm würde ich es halten, wenn die Aufgabe gestellt wäre,es sich auf Erden heimisch zu machen.“
Friedrich Nietzsche über Montaigne
Die Essais des französischen Moralphilosophen Michel Eyquem Seigneur de Montaigne (1533–1592) sind der Versuch, den Menschen an sich und seine Situation in der Welt zu begreifen. Den Menschen zu erkennen stand seit jeher im Zentrum nicht nur philosophischen Denkens. Immer wieder hat sich ddelphische Imperativ – das gnothi seauton1 – in der Geschichte als archimedischer Punkt philosophischen Fragens behauptet. So muss auch ein Skeptiker wie Montaigne, der sich niemals vollkommen dem Wissen übereignet, den Versuch unternehmen, dieses Selbst zu begreifen. Seine Maxime „c’est moy que je peins“2 will ohne Einschränkung alle Seiten des Menschseins erfassen.
Das Werk Montaignes muss in seinem historischen Kontext gelesen werden: Er erlebt das Zeitalter der Glaubenskriege zwischen Katholiken und den calvinistischen Hugenotten (1562–1592) und ist Zeitgenosse der Bartholomäusnacht (23./24.Februar 1572). Die Politik der religiösen Toleranz, die zunächst das Recht auf freie Religionsausübung verbürgte, scheitert. Humanistische Ideale werden zu Grabe getragen, da sie dem aufkeimenden Fanatismus in Frankreich weichen müssen. Montaigne selbst bemerkt dazu ernüchtert, dass „“. Es ist eine bewegte und auch grausame Epoche, in der viel für Europa entschieden wird. Für die Menschen der Renaissance gerät das traditionelle Weltbild ins Schwanken: Geografische Neuentdeckungen, die Wiederentdeckung der Antike (und ihrer Ideale) sowie der gleichzeitige Zusammenbruch der Kosmologie (Kopernikus, 1543!) zeigen die Erde plötzlich in einer völlig neuen Dimension und erschüttern die Grundfesten menschlichen Wissens.
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