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Die Sommerferien stehen vor der Tür. Am letzten Schultag bringt ein Gewitter den Regen mit, der nicht aufhören will. Das Wasser steigt im norddeutschen Henstedt-Ulzburg an und mit ihm ereignen sich mysteriöse Ereignisse. Paul, Mark, Dirk, Sasch und Lucie wollen in den Ferien ein neues Baumhaus bauen. Fast keine Kinder mehr und auch noch keine Jugendlichen - so erobern sie die Plätze der 'Großen' und machen dabei eine grausame Entdeckung. Sie wollen Hilfe von den Erwachsenen holen, aber stellen fest, dass ihnen bereits etwas folgt … Mit dem Wasser kommt das Böse!
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Seitenzahl: 389
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Wasser
Vincent Voss
© 2015 by Torsten Low, Rössle-Ring 22, 86405 Meitingen/Erlingen Alle Rechte vorbehalten.
Umschlaggestaltung: Chris Schlicht
Lektorat und Korrektorat: L. Rautenberger
eBook-Produktion: Cumedio Publishing Services - www.cumedio.de
ISBN (mobi) 978-3-940036-90-2
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Nachwort
Über den Autor
Lesetipps
Für Martina, Lesu, Zoë und Nuno
Diese Geschichte und sämtliche Figuren sind frei erfunden. Nur die Schauplätze gibt es wirklich und es lohnt sich sehr, sie einmal aufzusuchen. In einem Sommer, wo die Ferien mit einem starken Regen beginnen …
An dem Ereignis, das am stärksten mein Leben verändern sollte, habe ich nicht teilgenommen. Es trug sich in einem Baumhaus zu, das in unserem Garten in einem Knick drei Buchen und eine junge Kastanie umfasste. Zwischen den Stämmen von Balken und diese von Gewindestangen getragen. Erbaut mit Hilfe meines Vaters und von vier Jungen und einem Mädchen, mir und meinen Freunden. Wenn ich mir alte Fotos von dem Haus ansehe, erinnern sie mich an meine Kindheit und an das Leben an sich. Es gab sauber geplante und gearbeitete Bereiche, die Plattform, die Brüstung zum Garten, die Wand zur Regenseite; es gab schiefe, krumme und morsche Stellen, der Ausguck, ein Durcheinander aus zusammengesammelten Brettern, die Leiter dorthin, unser Schatzraum. So, wie es Brüche im Leben gibt, morsche Stellen, die fragil sind und Passagen, in denen es ganz gut läuft. Damals lief es ganz gut für mich. Ich war ein wilder Junge mit einem Sack voll lausiger Ideen und ausreichend Energie, diesen nachzugehen. Ich hatte die besten Freunde und ein Vertrauen in das Gute aller Dinge. Und natürlich das Baumhaus, den magischsten Ort, den man sich für eine verschworene Bande nur vorstellen konnte. Aber in diesem Jahr sollte sich alles ändern. Paul, der Junge von dem ich erzählen werde, den gibt es nicht mehr. Paul ist in diesem Sommer gegangen und der Tod schlich sich in unser aller Leben. Mich hat er seitdem nicht mehr verlassen.
»Räum dein Zimmer auf!«, begann Lucie und vertrieb eine Fliege mit der Hand, die sich von ihrer verschorften Wunde auf dem Knie angezogen fühlte. Träge taumelte das Insekt durch die schwüle Luft des Nachmittags. Und ähnlich träge bearbeiteten sie die Aufgabe ihres Klassenlehrers Herrn Broschke, Sätze, die sie in den Sommerferien nicht von ihren Eltern hören wollten, zu sammeln.
»Ätzend, echt ätzend!« Dirk nickte, beugte sich über die Brüstung des Baumhauses und rotzte eine große Menge Speichel aus. Eine Angewohnheit, die er sich in den letzten Schulwochen zugelegt hatte und die gut zu seinen länger werdenden Haaren und seiner Jeansjacke mit den abgerissenen Ärmeln und dem KISS-Aufnäher auf dem Rücken passte. Die Jacke seines toten Bruders. Motorradunfall und während des Unfalls von ihm getragen. Dirk behauptete, sie würde immer noch nach Toto duften, nach ihm und dem Unfall. Niemand von ihnen konnte es bestätigen, denn keiner mochte an der Jacke riechen. Aus Angst davor, Dirks Meinung nicht teilen zu können, vielmehr jedoch davor, sie doch bestätigt zu wissen. Toto war cool gewesen. Der Tod war es nicht.
Sasch und Mark bekundeten mit einem Brummen ihr Verständnis über Lucies Aussage, Kaltz, der noch nicht zu ihrer Bande gehörte, schwieg und beobachtete alles mit Spannung. Heute würden sie über seine Aufnahme in die Bande abstimmen und sein allergrößter Fürsprecher fehlte. Paul lag seit vorgestern im Krankenhaus, und es war sein Baumhaus, in dem sie ihre letzten Hausaufgaben in diesem Schuljahr erledigten. Ihr Baumhaus, das der Bande, aber auf dem Grundstück von Pauls Eltern. Also irgendwie Pauls, der auch die meiste Arbeit investiert hatte. Der Aufbau mit dem Ausguck, die Stange, um schnell herunterzukommen, das Dach an der Regenseite mit echten Dachpfannen, das alles war Paul gewesen. Heute mussten sie Abschied von ihrem Quartier nehmen, das einem geplanten Anbau von Pauls Elternhaus weichen musste. Das allein trübte schon ihr Gemüt und milderte ihre Freude auf die anstehenden Sommerferien, Pauls Krankheit, eine Blinddarmentzündung, hatte ihre Laune auf den Gefrierpunkt gesenkt. Paul, der sie zusammenhielt, der heimliche Anführer ihrer Bande, der die Pläne für sie schmiedete und dafür Sorge trug, dass sie umgesetzt wurden. Paul, der immer den Anfang machte. Der Teppich, auf dem er sonst im Schneidersitz saß, klaffte wie eine offene Wunde in der Ecke ihres Baumhauses und ihre anfängliche Ratlosigkeit hatte durch ein zähes Schweigen auf ihnen gelastet, wie die Schwüle ihres letzten Schultages in der Luft lag. Lucie hatte den Bann gebrochen.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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