Wasserstoffperoxid | CBD Öl und Hanf | Borax | Kolloidales Silber: Das große 4 in 1 Praxis-Buch! Die Wahrheit über die 4 natürlichen Heilmittel und wie Sie sie für sich nutzen können - Tobias Langnitz - E-Book

Wasserstoffperoxid | CBD Öl und Hanf | Borax | Kolloidales Silber: Das große 4 in 1 Praxis-Buch! Die Wahrheit über die 4 natürlichen Heilmittel und wie Sie sie für sich nutzen können E-Book

Tobias Langnitz

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Beschreibung

WASSERSTOFFPEROXID Ob Hobbychemiker oder neugieriger Anfänger: Verständlich geschrieben, kannst du die informativen Hinweise aus dem ,,Praxisbuch Wasserstoffperoxid'' sofort unkompliziert umsetzen. Um dir das dafür notwendige Wissen anzueignen, unternimmst du zunächst einen Streifzug durch die Geschichte und erlebst, wo und wie die flüssige Verbindung aus Wasserstoff und atomarem Sauerstoff 1818 erstmals synthetisiert wurde. Anschließend entdeckst du, wie das Wasserstoffperoxid in der freien Natur entsteht. Jetzt kannst du dich noch mit den Eigenschaften der H2O2-Verbindung vertraut machen, um von ihren mannigfaltigen Vorteilen zu profitieren! Am Ende wirst du nicht nur wissen, wie du das Raumklima in deiner Wohnung verbesserst, sondern auch, wie du stark verschmutzte Räume, Textilien und Haushaltsgegenstände leicht reinigst. CBD ÖL UND HANF Cannabidiol (CBD) ist der zweithäufigste Wirkstoff der Cannabis Sativa Pflanze (Hanf) und reduziert weitreichende körperliche als auch seelische Stresssymptome bei Mensch und Tier. CBD hat, im Gegensatz zum Cannabinoid Tetrahydrocannabinol (THC), keine berauschende Wirkung und eine Überdosierung mit CBD ist praktisch unmöglich. In diesem Buch erfährst du alles, was du über den Wirkstoff und die Einnahme von CBD wissen musst. BORAX Böse Zungen behaupten, dass dieses Mineral bewusst von der Pharmaindustrie und der Medizin zurückgehalten würde. Der Grund solle sein, dass Borax eine bessere Wirkung auf verschiedene gesundheitliche Probleme wie Arthrose oder Osteoporose und deren Entstehung hat, als andere Medikamente die durch die Pharmakonzerne produziert und verkauft werden. Doch was davon stimmt wirklich? Bitte machen Sie sich selbst ein Bild. KOLLOIDALES SILBER Silber ist den meisten von uns vor allem als Edelmetall, das viele Jahre als Währung im Einsatz war, bekannt. Doch wussten Sie, dass diese glänzende Substanz seit Jahrhunderten im medizinischen Bereich Anwendung findet und diese Anwendungen ihre Aktualität auch heute nicht verloren haben? So erscheint das Silber in der heutigen Zeit, in der Antibiotika-Behandlungen immer mehr Überhand zu nehmen scheinen, als günstige und einfache Alternative, um Viren und Bakterien Einhalt zu gebieten.

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Ähnliche


INHALT

WASSERSTOFFPEROXID

Vorwort

Einleitung

Ein vielseitiges Naturprodukt

Ein Streifzug durch die Geschichte

Wasserstoffperoxid in der Natur

Eigenschaften von Wasserstoffperoxid

Vorteile der Nutzung

Anwendung

Sicherheitshinweise

H2O2 als Haushaltshilfe

Ersthelfer Wasserstoffperoxid

Reinigungskraft

Gesundheitshilfe

Schönheitsprogramm mit Wasserstoffperoxid

Die 10 besten Tipps auf einen Blick

Neues aus der Wissenschaft

Ausblick

CBD ÖL UND HANF

Die Geschichte und Herkunft der Hanfpflanze

Was ist eigentlich CBD-Öl?

Wie wird das Öl hergestellt?

Was ist der Entourage-Effekt?

Im CBD-Öl enthaltene Inhaltsstoffe

Cannabinoide

Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren

Gamma-Linolensäure

Vitamine

Mineralstoffe und Spurenelemente

Chlorophyll

Carotinoide

Studien und Untersuchungen zu Hanf und CBD-Öl

Einahme: Wie nehme ich CBD ein?

Dosierung: Wie viel CBD solle ich einnehmen?

Wofür kann es eingesetzt werden?

Krebserkrankungen – der Kampf gegen die Krebszellen

Epilepsie

Neurodermitis – wie das Öl auch die psychische Belastung lindern kann

Raucherentwöhnung

Akne – CBD Öl verbessert das Hautbild

Schlafstörungen – die Hilfe zum besseren Schlaf

Stress – wie es hilft Stress zu verringern

Asthma und Allergien – die Steigerung des Immunsystems

Morbus Crohn – der Grund für die positive Auswirkung von CBD

Rheuma und Fibromyalgie – CBD für weniger Schmerzen im Alltag

Multiple Sklerose – CBD als Wegbereiter für einen einfacheren Alltag mit MS?

Psychische Erkrankungen – CBD als Unterstützer bei Panikattacken

Chronische Schmerzen – wie CBD die helfen kann Schmerzen zu lindern

Gibt es Nebenwirkungen?

Wie und warum das Öl wirksam ist?

Das Cannabinoid-System und seine Endocannabinoide

Welche Medikamente kann CBD-Öl ersetzen?

Bisherige Anwendung in der Medizin; wird es sich in Zukunft weiter in der Medizin etablieren?

Allgemeine Gesetzeslage in Deutschland und der EU

Reisen mit CBD Produkten

Wie wird sich die Politik in Zukunft bezüglich Hanf ändern

BORAX FÜR ANFÄNGER

Borax – ein verbotenes Heilmittel?

Wie sieht Borax aus und wo liegt der Unterschied zu Bor

Korrekte chemische Bezeichnung und Eigenschaften

Die Geschichte von Borax

Das natürliche Vorkommen von Borax

In der freien Natur

In unverarbeiteten Lebensmitteln

Gewinnung und Verarbeitung von Borax

Damalige Darreichungsformen

Wofür wurde Borax eingesetzt

Borax als „Heilmittel“

Was ist der Kalzium-Magnesium-Stoffwechsel und in welcher Verbindung steht Borax dazu

Der Standpunkt der Medizin und der Pharmaindustrie

Anwendung bei Arthrose und Arthritis

Wie Borax Osteoporose und die Beschwerden lindern kann

Die Wirkung auf Sexualhormone wie Testosteron und Östrogene

Was ist die Zirbeldrüse und wie Borax die Funktionalität dieser Drüse wieder herstellen kann

Wie Sie mit Borax Pilze bekämpfen können

Mögliche Dosierungen und Nebenwirkungen

Besteht eine generelle Gesundheitsgefahr bei der Einnahme und dem Kontakt mit Borax?

Sind Borate wirklich reproduktionstoxisch?

Gesetzliche Lage

Generelles Abgabeverbot – auch für Apotheken und Drogerien

Graubereich Internet – trotz Verbotes noch im Internet zu kaufen?

Fazit

KOLLOIDALES SILBER: DAS VERGESSENE HEILMITTEL

Das erwartet Sie in diesem Buch

Die Theorie hinter dem kolloidalen Silber

Geschichte des Silbers in der Medizin

Was ist kolloidales Silber?

Herstellung kolloidalen Silbers

Kolloidales Silber selbst herstellen

Wirkungsweise

Die Anwendung kolloidalen Silbers am Menschen

Wie ist kolloidales Silber anzuwenden?

Risiken der Anwendung

Anwendung kolloidalen Silbers bei Pflanzen

Anwendung bei Pflanzenkrankheiten

Anwendung bei Schädlingen

Anwendung kolloidalen Silbers im Haushalt

Folgen für die Umwelt

Studienlage

Fazit

WASSERSTOFFPEROXID

DAS PRAXISBUCH

Das natürliche Heilmittel H2O2 sicher anwenden für starke Gesundheit oder im Haushalt

Tobias Langnitz

Vorwort

Wasserstoffperoxid – eine Verbindung, die schon manche Leute nach ganz oben brachte: Die einen mit Raketen, die andere durch platinblondes Haar. Für die einen ist es ein Wunderheiler, für die anderen eine zuverlässige Haushaltshilfe und für wieder andere ist es nur eine Chemikalie. Ähnlich wie bei Salz oder Nitroglycerin liegt auch bei diesem Stoff die Grenze zwischen Schaden und Wohltat in der Dosierung.

Aber was kann dieser vielseitige Stoff für Sie und Ihren Alltag tun? Lassen Sie uns gemeinsam erforschen, welche Geschichte hinter Wasserstoffperoxid verborgen liegt, wie der aktuelle Wissensstand ist und welche Fähigkeiten diese Verbindung mit sich bringt. Mit Sicherheit finden wir auch für Sie den einen oder anderen Geheimtipp, der Ihnen den Alltag erleichtern kann.

Bereits im Voraus weise ich Sie darauf hin, dass Sie nicht nur wirklich hilfreiche Hinweise bekommen, sondern auch manch kuriose Information erhalten werden. Weiterhin handelt es sich hier um eine chemische Substanz, sodass auch Sicherheitshinweise und naturwissenschaftliche Fakten nicht zu kurz kommen werden.

Dieser Ratgeber zeigt Ihnen Chemie im Alltag auf interessante und wissenswerte Weise, nicht nur für Laien verständlich geschriebene, sondern auch für Chemiker, die ein Interesse daran haben, Ihren Beruf im Alltag verankern zu können.

Einleitung

200 Jahre sind vergangen, seit Wasserstoffperoxid entdeckt wurde. Zahlreiche Bereiche hat die Chemikalie beeinflusst und die Forschung hat noch längst nicht alle Bereiche erschlossen. Der Name Wasserstoffperoxid ist eine Verkürzung eines der ehemaligen Namen „Wasserstoffsuperoxid“.

Sie werden am Ende dieses Ratgebers nicht nur gut informiert sein, welche Bedeutung Wasserstoffperoxid in den Bereichen Medizin, Umweltschutz, Botanik, Forensik, Technik, Textilindustrie, Kosmetik und Reinigung hat, sondern können das Mittel auch in all diesen Bereichen für sich im privaten Bereich anwenden.

Ich werde Ihnen einen Einblick in die Geschichte von Wasserstoffperoxid geben, während der diverse denkwürdige Experimente durchgeführt und biochemische Prozesse beleuchtet und verstanden wurden. Sie werden Wasserstoffperoxid als ein Naturprodukt kennenlernen, welches Ihnen ohne künstliche Zusätze den Alltag sehr erleichtern kann. Nicht nur das natürliche Vorkommen, sondern auch die Eigenschaften der chemischen Substanz werden erklärt werden.

Obwohl ich mich schon lange mit den Möglichkeiten von natürlichen Mitteln beschäftige, war mir nicht bekannt, wie umfangreich und beeindruckend die Forschung sich mit diesem einfach erscheinenden „Sauerstoffwasser“ beschäftigt hat. Denn obwohl lediglich ein Sauerstoffatom mehr in H2O2 steckt als in Wasser, ist es dennoch befähigt, kleine und große Wunder zu vollbringen. Begleiten Sie mich auf eine Expedition in einen noch nicht vollständig erschlossenen Bereich unseres wunderbaren Planeten, erfahren Sie, wie Wasserstoffperoxid Ihnen im Haushalt, in kosmetischen und in gesundheitlichen Belangen beisteht und lernen Sie eines der vielseitigsten Produkte kennen, das Mutter Natur zu bieten hat.

Ein vielseitiges Naturprodukt

Dadurch, dass Wasserstoffperoxid meist bereitwillig ein Sauerstoffatom abgibt, ist es mit zahlreichen Stoffen reaktiv und verhindert, dass anaerobe Schädlinge sich fortpflanzen können. Anaerob sind beispielsweise Herpesviren und zahlreiche Pilze, die bei Menschen und Tieren Schaden anrichten können. Diese können besser in sauerstoffarmer Umgebung überleben, sodass Sauerstoff diesen die Lebensgrundlage entzieht.

Diese Bereitstellung von Sauerstoff ist das, was die Verbindung in zahlreichen Einsatzbereichen so beliebt macht. In der Industrie wird eine meist 35-prozentige Lösung zur Sterilisation von Getränke- und Lebensmittelverpackungen genutzt. Weiterhin findet Wasserstoffperoxid Anwendung im medizinischen Bereich, dort allerdings nicht nur zum Bleichen der Zähne, sondern auch zur Reinigung von Praxen, Arztutensilien und kleineren Wunden, besonders in der Zahnmedizin. Der Sauerstoff sorgt für eine schnellere Blutgerinnung, womit die Blutung schnell gestoppt wird. Somit nutzen viele Ärzte Wasserstoffperoxid, um kleinere Wunden zu versorgen, auch in der Veterinärmedizin ist dies ein adäquates Desinfektionsmittel. Die oxidative Wirkung, die das Wasserstoffperoxid auf Blut hat, wurde ebenfalls in der Spurensicherung genutzt, um Blut nachzuweisen: Die im Blut enthaltene Katalase sorgt für Schaumbildung. Mittlerweile konnten allerdings präzisere Nachweisreaktionen diese Methode ablösen.

Aber auch in der Kleidungs- und Kosmetikindustrie hat H2O2 einen festen Platz. Jeder kennt das Wasserstoffperoxid in Blondierungen – aber auch in Dauerwellen und bei der Haarglättung spielt es eine Rolle, da es die Haarstruktur partiell aufbricht und somit eine Umstrukturierung erlaubt. Außerdem kann es ebenso zum Bleichen von Textilien und somit auch zum Reinigen derselben genutzt werden, was der Werbebranche den Begriff „Aktivsauerstoff“ entlockt. Dabei wird es in Verbindung mit anderen Stoffen genutzt, um die Reaktivität zu steigern und das Produkt zu stabilisieren.

Aber nicht nur menschliche Körperteile, sondern auch Papier und Tierknochen werden mit Wasserstoffperoxid gebleicht. Letzteres hat im Jagdbereich eine große Bedeutung. Jäger präparieren ihre Beute mit H2O2 für Ausstellungen, aber auch Horn kann damit optisch ansprechender gestaltet werden, was für die berühmten Tierpräparate an Wänden oder in Museen relevant ist. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass dabei auch Blutreste und Keime entfernt werden. Weitere ästhetische Bleicheffekte werden im Bereich der Holzverarbeitung erzielt, wobei besonders Restauratoren auf Wasserstoffperoxid zurückgreifen, um alte Holzmöbel wieder in neuem Glanz erstrahlen zu lassen.

Aber nicht nur für greifbare Gegenstände wird die Chemikalie genutzt, auch in Luftreinigern findet sie ihren Platz. So werden beispielsweise Kraftfahrzeuge von Geruch, Wohngebäude von Schimmelsporen oder medizinische Räume von Keimen gereinigt. Dabei kommt das H2O2 entweder als Gas zum Einsatz oder in Form eines Aerosols (kleinste Tröpfchen in der Luft). Dabei werden alle Oberflächen und die Luft gereinigt. Dies kommt nicht nur Gebrauchtwagenkäufern zugute, die gern ein frisch riechendes Auto haben möchten, sondern auch Allergikern und Asthmatikern, die auf hochwertige Atemluft angewiesen sind. Somit sind mittlerweile auch kleine Luftreiniger für den Privatgebrauch auf dem Markt, die empfindlichen Menschen einen höheren Lebensstandard durch saubere Luft gewährleisten.

Weiterhin wird der Stoff oft genutzt, um Fehler zu korrigieren, und zwar bereits in den Händen von Kindern, denn Tintenkiller beinhalten gelegentlich ebenfalls Wasserstoffperoxid. Dabei wird im kleinen Rahmen der Prozess des Papierbleichens wiederholt, der sich im Fachjargon „De-Inking“ nennt. Kaum vorstellbar, dass ein Stoff, der Tinte verschwinden lässt, auch unsere Augen schützen kann. Besonders hochwertige Kontaktlinsenreiniger enthalten schließlich Wasserstoffperoxid. Dies ist darin begründet, dass die Sehhilfen von hoher Qualität luftdurchlässig sein müssen. Das Wasserstoffperoxid vernichtet nicht nur Keime und entfernt Schmutzpartikel, indem sich der Sauerstoff in Gasform freisetzt und die aufsteigenden Blasen den Schmutz mit sich nehmen, er diffundiert auch durch die Linse hindurch und sorgt so dafür, dass diese luftdurchlässig bleibt.

Aber Wasserstoffperoxid wäre nicht so vielseitig, wenn seine Fähigkeiten hier ein Ende gefunden hätten. Seit geraumer Zeit wird mit der Chemikalie auch im Bereich der Wasseraufbereitung geforscht, denn die Reinigung durch chlorhaltige Verbindungen birgt zahlreiche Herausforderungen, besonders deshalb, weil Chlor auch nur in geringem Maß für Lebewesen verträglich ist. Einige der gefährlichsten Stoffe für Menschen, Tiere und Pflanzen sind Cyanide. Diese Verbindungen finden sich beispielsweise in sogenanntem CS-Gas, besser bekannt als Pfefferspray, werden aber auch in giftigeren Kombinationen wie Zyankali besonders in der Goldschmiedekunst genutzt. Andere Cyan-Verbindungen finden sich ebenfalls in der Verarbeitung anderer Metalle oder im Bergbau. Diese Verbindungen wurden jahrelang mit Chlorbleichlauge, also Natriumhypochlorid, aus dem Abwasser ausgewaschen. Dies ist ein langwieriger Prozess, der weitere, toxische Abfallprodukte erzeugt, die mit weiteren schwefelhaltigen Chemikalien entfernt werden müssen. Dieses „weitere Entfernen“ ist im Fachjargon mit „ausfällen“ benannt. Bei dieser Prozedur entsteht nach der Zugabe weiterer Stoffe ein Feststoff, der auf den Boden sinkt und so leichter aus dem Wasser gefiltert werden kann. Alles in allem ist das Reinigungsverfahren mit Chlorbleichlauge dementsprechend noch verbesserungsfähig, besonders, weil komplexere Cyan-Verbindungen (besonders Cyano-Metalle) sehr schwer mit Chlor entfernt werden können. Ein anderes Mittel zur Wasseraufbereitung ist Aktivkohle, die allerdings mit hohen Kosten verbunden ist.

Somit musste zur Wasseraufbereitung eine andere Substanz gefunden werden. Versuche mit Wasserstoffperoxid ergaben, dass die Reaktionsfähigkeit gut und die Ergebnisse ebenfalls bemerkenswert sind. Das Verfahren wird UVOX genannt, da durch UV-Licht die Reaktionsgeschwindigkeit von Wasserstoffperoxid begünstigt wird. Innerhalb der Reaktion werden sowohl in privatem als auch in industriellem Abwasser die Cyan-Verbindungen aufgespalten, sodass entweder Stickstoff und Kohlendioxid durch Oxidation gebildet werden und gasförmig aus dem Wasser austreten oder durch Hydrolyse Ammonium-Verbindungen ausgefällt werden und ebenfalls CO2 aufsteigt. In der Gesamtbetrachtung ist diese Art der Wasseraufbereitung schneller, kostengünstiger und effizienter, da auch sehr hartnäckige Kobalt-Verbindungen aus dem Wasser entfernt werden können. Derzeit wird noch daran gearbeitet, das instabile H2O2 weiterführend in die Wasseraufbereitung einzubringen.

Unter anderem die unter Chemikern als Fenton-Reaktion bekannte Verfahrensweise reinigt Luft, Wasser und Boden. Dabei dienen Eisensalze als Katalysator, der die Zersetzung des Wasserstoffperoxids beschleunigt. Bei dieser Reaktion entstehen Schlacken, die den Reinigungsprozess kompliziert gestalten, da sowohl die Wartung sehr aufwendig ist als auch die Prozesse stets betreut werden müssen. Derzeit werden für die Wasseraufbereitung stetige Verbesserungen an der Verfahrensweise vorgenommen, um Arbeitsaufwand und damit Zeit und Kosten zu sparen.

In kleinerem Umfang wird Wasserstoffperoxid zur Wasseraufbereitung in Aquarien benutzt. Mehrere Oxidatoren nutzen diesen Stoff bereits als Unterstützung, um den Sauerstoffgehalt in dem stehenden Wasser zu regulieren. Dies verhindert sowohl die Verkeimung des Aquariums als auch übermäßige Algenbildung. Ebenfalls werden in Aquaristik-Foren zahlreiche Hinweise dazu gegeben und Vorgehensweisen diskutiert, wie die Chemikalie dem Aquariumsbesitzer eine Hilfe sein kann. Besonders bei der Neuaufstellung eines Aquariums oder bei der Reinigung kann Wasserstoffperoxid ein nützlicher Helfer sein.

Die Konzentration spielt bei Wasserstoffperoxid die wichtigste Rolle. Um einen Reinraum vollständig zu dekontaminieren oder Lebensmittelverpackungen zu sterilisieren, wird beispielsweise mindestens eine 30-prozentige Lösung benötigt. Für kosmetische Produkte ist ein maximaler Prozentsatz von sechs vorgeschrieben, dies gilt sowohl für Bleichmittel der Haare als auch der Zähne.

In höheren Konzentrationen wird Wasserstoffperoxid nur industriell für die Herstellung von Treibstoffen oder explosiven Materialien benötigt. Für Raumfahrt und Unterwasserseeboote war Wasserstoffperoxid im letzten Jahrhundert durchaus interessant, allerdings wird es heute kaum noch als Antrieb genutzt. Der Grund: Die Instabilität des Stoffes kann zu ungewollter Zersetzung, also auch zu Explosionen führen. Nichtsdestotrotz gibt es immer wieder Menschen, die versuchen, Sprengstoffe mit H2O2 herzustellen. Wer ein wenig chemisches Fachwissen hat, kann da durchaus auch etwas bewirken, allerdings ist die Beschaffung der notwendigen Materialien illegal, die Produktion langwierig und lästig und das Produkt instabil, wärme- und schlagempfindlich.

Eine weitere zerstörerische Wirkung zeigt sich, wenn das Wasserstoffperoxid eingesetzt wird, um seine ätzenden Fähigkeiten wirken zu lassen. Diese kommen besonders der Elektronikbranche zugute, da durch Wasserstoffperoxid die unerwünschten Metallpartikel, meist Kupfer, von Platinen und Wafer entfernt werden. So werden diese empfindlichen Teile gereinigt und können weiterverarbeitet werden.

Ein Streifzug durch die Geschichte

1818: Louis Jacques Thénard, Chemiker, entdeckt das Wasserstoffperoxid.

Die Geschichte von Wasserstoffperoxid beginnt für uns mit der ersten belegten Synthetisierung 1818. Zum damaligen Zeitpunkt war Chemie weder besonders sicher noch erwähnenswert präzise – zumindest für heutige Verhältnisse. Louis Jacques Thénard war kein Mann, den man damit abtun sollte, dass er Dinge in Reagenzgläsern zusammenkippte und hoffte, sich dabei nicht selbst zu verletzen. Er war ein hochbegabter Naturwissenschaftler, der mit bekannten Größen wie Alexander von Humboldt und Claude Louis Berthollet mithalten konnte. Die Thesen von Berthollet zu Metallen zweifelte er übrigens an und forschte an diesen weiter. Eine nach ihm benannte Verbindung, das Thénards Blau, ist heute bei Chemiestudenten vielleicht eher unter Kobaltblau bekannt. Dabei handelt es sich um eine Cobalt-Aluminium-Verbindung, genauer gesagt um Cobaltaluminat (CoAl2O4). Thénard erforschte neben Metallen und deren Oxiden auch andere Sauerstoffverbindungen. Diese Forschungen brachten ihm die Entdeckung des Wasserstoffperoxids ein, denn er untersuchte Bariumperoxid und brachte dieses vorerst mit Salzsäure zusammen. Dabei erreichte er eine schwache Konzentration von H2O2 und Bariumchlorid. Für bessere Ergebnisse nutzte er anschließend Salpetersäure und später Schwefelsäure. Seine letzte Versuchsreihe mit Schwefelsäure wurde lange Jahre genutzt, um Wasserstoffperoxid herzustellen. Dieses wurde ursprünglich hauptsächlich zum Bleichen von Holz und Papier eingesetzt, obwohl die desinfizierende Wirkung bereits bekannt war. Allerdings wurde es als Desinfektionsmittel schnell durch andere Mittel abgelöst, die in der Masse und notwendigen Reinheit besser herzustellen waren, denn die Methode mit Schwefelsäure führte lange Zeit nur zu verunreinigtem H2O2, was die desinfizierende Wirkung ad absurdum führte.

1863: Meissner erbringt den Nachweis von Wasserstoffperoxid in Regenwasser.

1888: MD Love beschäftigt sich ausführlich mit den Eigenschaften von H2O2.

Nicht nur die chemischen Eigenschaften, wie beispielsweise die steigende Viskosität bei sinkender Temperatur, interessierten den Mediziner, er gab ebenfalls an, dass er nach sechsmonatigen Versuchen bestätigen könnde, dass die Flüssigkeit nicht nur Oberflächen sterilisiert, sondern auch bei Diphtherie, Scharlach, Erkältungen und Keuchhusten eine Linderung bewirkt. Er gab einem an Scharlach erkrankten Jungen eine verdünnte Lösung über die Nase. Auch bei anderen Patienten wandte er eine Nebenhöhlen-Spülung an und konnte nicht nur bei Erkältungen, sondern auch bei Asthma und Husten eine Verbesserung der Symptome erkennen. Er führte dies zurück auf die Desinfektion der Schleimhäute, gab aber explizit an, dass er nicht das H2O2 für die Heilung verantwortlich macht, sondern er erkannte die unterstützende Wirkung der Chemikalie an.

1869: AF MD Comes nutzt Wasserstoffperoxid als Blutgerinnungsmittel.

Er erklärte, dass es kein besseres, schnelleres Mittel gegen Nasenbluten gibt als Wasserstoffperoxid, da dieses das Blut sofort gerinnen ließe.

1890: MD Robert Morris nutzt H2O2 zur Heilung von Abszessen.

Der Arzt entdeckte, dass er mit Wasserstoffperoxid ein Mittel in den Händen hält, mit dem er schmerzhafte und schlimme Entzündungen so desinfizieren kann, dass die Gefahr einer neuen Infektion nahezu ausgeschlossen ist.

1892: Erkenntnisse zur Reinigung der Gehörgänge durch MD Walter Johnson werden veröffentlicht.

Er gab an, dass die Lösung alle paar Tage frisch angesetzt werden sollte, um die Reaktivität und somit die Heilungschancen aufrechtzuerhalten.

1894: Richard Wolffenstein stellt reines H2O2 per Vakuumdestillation her.

Es dauerte beinahe 80 Jahre nach der Entdeckung durch Thénard, bis Richard Wolffenstein endlich einen Weg fand, dass Wasserstoffperoxid mithilfe von Vakuumdestillation von den Verunreinigungen und auch von Wasser zu trennen. Bis heute wird diese Destillation noch durchgeführt, um die Reinheit der Chemikalie zu erhöhen, die ursprünglich den Namen Sauerstoffwasser trug. Noch wenigstens weitere 50 Jahre dauerte es – bis Mitte des 20. Jahrhunderts –, bis das Anthrachinon-Verfahren für eine effizientere Methode erklärt wurde, um H2O2 zu synthetisieren. Mittlerweile wurden auch Synthesen mit Palladium oder Gold genutzt, um Wasserstoffperoxid herzustellen. Während es zu dieser Zeit hauptsächlich in Bleichmitteln für Haare, Holz oder Papier enthalten war, konnte es nun auch in ausreichenden, reinen Mengen für die Humanmedizin hergestellt werden.

1896: AM MD Comes nutzt H2O2 als blutstillendes Mittel bei zahlreichen offenen Wunden.

Weiterhin etablierte sich das Mittel nun, da es in großen Mengen hergestellt werden konnte, auch als allgemeines Desinfektionsmittel, welches vielleicht dem einen oder anderen von Ihnen noch durch Eltern oder Großeltern aus dem eigenen Haushalt bekannt ist.

1901: MD Reid berichtet über die Wasserstoffperoxid-Behandlung von acht Patienten mit schwerer Lungenerkrankung – sieben Patienten sterben binnen weniger Tage.

Eine nachvollziehbare Schlussfolgerung zu der umfangreichen Desinfektion war jedoch, dass das Sauerstoffwasser auch bei anderen Erkrankungen helfen müsse, da es schließlich zahlreiche Keime unschädlich machen könne. Also wurde es auch oral verabreicht. So wurde auch mit Asthmatikern experimentiert und auch Patienten mit Lungenentzündung wurden zu Zeiten des Ersten Weltkrieges nicht nur oral, sondern auch intravenös mit verdünntem Wasserstoffperoxid versorgt. Auch diese Versuche sollen positive Ergebnisse erbracht haben. Die Heilung des einen Patienten von MD Reid führte er auf das Wasserstoffperoxid zurück.

1919: 25 Personen mit Lungenentzündung werden in Indien als letzter Ausweg der Ärzte intravenös mit H2O2 behandelt. 13 werden wieder gesund, 12 sterben.

1920 veröffentlichten Oliver und Kollegen den Bericht über ihren Einsatz in Busrah, Indien. Dort kämpften Sie gegen eine Welle von Lungenentzündungen und zahlreiche Patienten sprangen nicht auf die üblichen Behandlungsmethoden an. Einer der Ärzte berichtete von der Wirkungsweise von Wasserstoffperoxid und man beschloss innerhalb der Gruppe, es als letzte Instanz an den Patienten auszuprobieren. Zuerst wurde derjenige behandelt, der dem Tod am nächsten war. Er lag im Delirium und war dabei sehr unruhig. Die Ärzte achteten streng darauf, die Infusion des Wasserstoffperoxids in Kochsalzlösung sehr langsam zu verabreichen, um eine Embolie, also die Bildung von Gasbläschen in den Blutbahnen, zu verhindern. Nach der intravenösen Verabreichung einer verdünnten Lösung wurde sein Schlaf ruhiger und sein Fieber sank vorerst ab, dann erhöhte sich seine Temperatur wieder für einige Stunden und sank schließlich endgültig in den normalen Bereich. Die Untersuchung der 12 verstorbenen Patienten, von denen neun nach der Infusion weder Besserung noch Verschlechterung zeigten, ergab keinen Hinweis auf eine Gasembolie.

1922: McLeod und Gordon untersuchen die Produktion von Wasserstoffperoxid durch Pneumokokken.

Pneumokokken gehören zu den Streptokokken und sind somit Bakterien, die in sauerstoffarmer Umgebung schwere Entzündungen verursachen. Dazu gehören nicht nur Mittelohrentzündungen, sondern auch Lunge und Hirnhaut können betroffen sein. Unter Laborbedingungen prüften die Wissenschaftler, inwieweit Pneumokokken Wasserstoffperoxid produzieren und kamen zu dem Schluss, dass die Bakterien in Anwesenheit von Sauerstoff, aber in Abwesenheit von Katalase Wasserstoffperoxid produzieren. Das liege daran, dass diese anaeroben Zellen sich selbst töten, da sie einen Stoff produzieren, der ihnen schadet.

1947: Edward Carl Rosenow untersucht die Aktivierung des Immunsystems durch Wasserstoffperoxid.

Rosenow experimentierte in Laborbehältnissen mit Bakterien und Proteinen. Er stellte fest, dass eine erhöhte Immunantwort der Proteine bei der Anwendung von H2O2 eintritt, sofern er die Abläufe unter erhöhter Temperatur durchführe. Unter den von ihm gestellten Bedingungen wurden die Immunproteine aktiviert und die Bakterien final bekämpft, allerdings konnte er aus seinen Experimenten nicht schließen, welche Prozedur am lebenden Objekt vorgenommen werden muss, um die Beseitigung der Bakterien zu gewährleisten. Rosenow gab im Laufe seiner Karriere an, dass Streptokokken, die er mithilfe von Wasserstoffperoxid unschädlich gemacht hat, neben den bekannten Entzündungen auch für psychische Erkrankungen verantwortlich wären.

1957: Holman heilt mithilfe von Wasserstoffperoxid eine Ratte von Krebs.

Wie bei jeder für medizinische Zwecke relevanten Substanz wurden auch Forschungen an der Geißel der Menschheit – Krebs – vorgenommen. R. A. Holman implantierte seinen Labortieren bösartige Tumore und versetzte anschließend das Trinkwasser mit handelsüblichem Wasserstoffperoxid. Sein Artikel beinhaltet die Angabe, dass über eine Behandlungsdauer zwischen 15 und 60 Tagen wenigstens die Hälfte der Tiere genesen ist. Holmans These besagt, dass der reaktive Sauerstoff des Wasserstoffperoxids ähnlich einem freien Radikal der Strahlentherapie die Tumore zersetzt. Er berichtet in seinem Artikel jedoch weiterhin, dass die Injektion von Wasserstoffperoxid in die Tumore bisher keinerlei Wirkung gezeigt habe.

1962: Mallams, Finney und Balla untersuchen an Tieren und Menschen die hilfreiche Wirkung von Wasserstoffperoxid im Kampf gegen maligne Tumore.

Die Wissenschaftler experimentierten mit Injektionen verdünnter Wasserstoffperoxid-Lösung, um die These zu verifizieren, dass eine Bestrahlung der bösartigen Krebszellen mehr Effekt hat, je höher der Sauerstoffgehalt im Blut ist. Die Injektionen verursachten einen regionalen Anstieg des Sauerstoffgehaltes und wurden als nicht toxisch eingestuft.

1963: Reinhard Ludewig veröffentlicht „Experimenteller Beitrag zur epikutanen und intraoralen Anwendung hochprozentiger Wasserstoffperoxid-Lösungen“.

Zu der Verbreitung von Wasserstoffperoxid im medizinischen Bereich konnte Reinhard Ludewig einen großen Teil beitragen: Der spätere Direktor an der Leipziger Universität (pharmakologisches Institut) wurde für seine Verdienste im Bereich der Pharmakologie und Toxikologie 2012 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Seine Arbeit über die Toxizität von Wasserstoffperoxid gibt an, dass dieses zwar zytotoxisch ist, also Zellen vernichten kann, allerdings nicht die gesunden menschlichen Zellen angreift, sondern erst Viren, Bakterien und Sporen vernichtet.

1964: Balla und Kollegen veröffentlichen Forschungsergebnisse zu schnellerer Wundheilung nach Behandlung des Patienten mit Wasserstoffperoxid.

Die Wundheilung nach der Entfernung von Karzinomen gestaltet sich gelegentlich als besonders schwierig. Das Immunsystem ist durch die Chemotherapie und die Operation sehr geschwächt und damit beschäftigt, den Körper in diversen Belangen wiederaufzubauen. Die Injektion von Wasserstoffperoxid und Heparin hat dem Team um MD G. A. Balla geholfen, die Patienten zu behandeln. Die Wundheilung wurde schneller abgeschlossen und die Narbenbildung fiel geringer aus, als es zu erwarten gewesen wäre.

1965: Urschel et alii forschen an der Heilung von Herzinsuffizienzen nach Infarkten und anderen kardiologischen Erkrankungen.

Herzrhythmusstörungen bleiben häufig nach der Herzrhythmusmassage bei einem Patienten bestehen. Urschel und seine Mitarbeiter testeten die intravenöse Gabe von Wasserstoffperoxid an Hasen und Ziegen, um zu zeigen, dass Herzschlag und Blutdruck durch Gabe einer geringen Menge stark verdünnten Wasserstoffperoxids wieder in den Normalbereich gebracht werden können.

1967: Sasaki und andere zeigen Ergebnisse bei der Krebsbekämpfung mit Wasserstoffperoxid.

Die Ärzte gaben mehr als 20 Patienten über mehrere Monate hinweg Wasserstoffperoxid. Die Symptome der Tumore hätten sich drastisch verbessert und nur wenige Patienten hätten starke Schmerzen von der Infusion bekommen. Im Fazit ihres Berichts geben die Autoren an, dass anhand dieser 21 präoperativ behandelten Krebspatienten nachgewiesen sei, dass Wasserstoffperoxid keinen Schaden anrichte.

1968: Ein Patient stirbt nach der Injektion von Wasserstoffperoxid.

Die Ampullen waren nicht beschriftet und anstelle von Glukose wurde dem Patienten Wasserstoffperoxid injiziert. Er erlag einer Gasembolie: Der abgespaltene Sauerstoff hatte innerhalb der Blutgefäße zu Blasenbildung geführt.

1969: Die Wirksamkeit von Wasserstoffperoxid im sauren Milieu der Ascorbinsäure (Vitamin C) wird wissenschaftlich durch T. E. Miller untersucht.

Miller untersuchte, wie sich Wasserstoffperoxid auf Bakterien auswirkt. Er erzeugte die erhöhte Produktion von H2O2 durch die Zellen unter intravenöser Zugabe von Ascorbinsäure. Dabei behauptete er, dass die Reaktion mit der Ascorbinsäure freie Radikale freisetze, die dann die Bakterien angreifen und außer Gefecht setzen würden. Heute ist bekannt, dass der Begriff „freie Radikale“ nicht auf den freigesetzten Singulett-Sauerstoff des Wasserstoffperoxids zutrifft. Dennoch besteht nun die Annahme, dass Krebszellen mithilfe von Sauerstoff aus Wasserstoffperoxid beseitigt werden können, da diesen die notwendigen Enzyme fehlen würden, um den Sauerstoff nutzbringend zu verwerten.

1972: Boveris, Ochino und Chance entdecken, dass Wasserstoffperoxid auf zellularer Ebene hergestellt wird.

Die Wissenschaftler erbrachten den Nachweis mithilfe von Laborratten und der Reaktion und Harnsäurezugabe mit Peroxidase.

1975: Root und Kollegen untersuchen den Vorgang der Phagozytose.

Während der Experimente erkannten sie die Relevanz von Wasserstoffperoxid für die Funktionalität des menschlichen Immunsystems: Während der Phagozytose, einem Prozess, der es Immunzellen ermöglicht, schädliche Zellen aufzunehmen und unschädlich zu machen, dringe das H2O2 in die Granulozyten (Teil des Immunsystems) ein und erhöhe deren abwehrende Fähigkeiten.

1980: Nathan und Cohn untersuchen die Wirkung von Wasserstoffperoxid bei der Bekämpfung von Lymphomen an Labormäusen.

Ein Jahr später veröffentlichten die gleichen Wissenschaftler einen Artikel darüber, dass Tumorzellen mithilfe von Wasserstoffperoxid bekämpft werden konnten, ohne dem Wirt großen Schaden zuzufügen (in Übersetzung: „mit geringer Toxizität für den Wirt.“).

1981 ist auch das Jahr, in dem „Father Peroxide“ seinen Durchbruch hat.

Richard Willhelm, Priester und großer Verfechter der Einnahme von Wasserstoffperoxid, gründete ECHO – Enlightened Catholic Health Organization. Er und seine Organisation hatten es sich zur Aufgabe gemacht, die Zusammenhänge zwischen bakteriellen Infektionen und psychischen Erkrankungen aufzudecken. Eine seiner Thesen war, dass die orale Einnahme von Wasserstoffperoxid eine Entkeimung auslöse, wodurch nicht nur psychische Erkrankungen wie Depressionen geheilt werden, sondern auch chronische Erkrankungen (Arthritis, Multiple Sklerose und Ähnliche) gelindert werden könnten.

Der ehemalige Physiker und Prediger bei der Armee versprach seinem Tutor am Sterbebett, die Auswirkungen bakterieller Infektionen zu ergründen und der Menschheit diesbezüglich zu helfen. Nachdem er mittels Zugabe von Ozon altes Blut wieder zu einer gesunden Farbe oxidiert hatte, erkannte er, dass nur Sauerstoff allein die Lösung für alle gesundheitlichen Probleme sein könne. Er verknüpfte dies mit den Heiligen-Sagen um die Quelle in Lourdes, die er untersuchte. Bei der Analyse des Wassers stellte er fest, dass das Wasser mit Wasserstoffperoxid versetzt war. Die Ortschaft, die mit mehreren Wundern in Verbindung gebracht wird, liegt am Fuß der Pyrenäen. Bergwasser ist häufig mit Wasserstoffperoxid angereichert, da die Quellen oft weit oben liegen, wo das mit H2O2 angereicherte Eis der Kuppe in die Bergbäche schmilzt.

Der später „Father Peroxide“ oder auch „Peroxide Priest“ genannte Physiker arbeitete eng mit Carl Rosenow zusammen, der sich bereits mit Streptokokken und deren Wirkungsbereichen und Funktionsweisen beschäftigte. Seine Begeisterung für das Sauerstoffwasser spiegelt sich in der Bezeichnung seiner eigenen kleinen Religion wider: C A T H2 O2 L I C.

1983: Kemper und Kollegen untersuchen im Echokardiogramm die Wirksamkeit von Wasserstoffperoxid bei Herzproblemen.

Der Artikel beschreibt, wie mehreren Labortieren Wasserstoffperoxid injiziert wurde, um anschließend das Verhalten von Herzschlag, Blutdruck und anderen Parametern messen zu können. Es erfolgte im Ergebnis, dass sich keine bedrohlichen Änderungen der Werte bei den Versuchstieren ergaben.

1986: MD PhD Charles Farr äußert sich zu intravenöser Anwendung von H2O2.

Ende das Jahres 1986 veröffentlichte Charles Farr, seines Zeichens Doktor der Philosophie und Medizin, einen Artikel über die intravenöse Anwendung verschiedener Konzentrationen von Wasserstoffperoxid. Dabei griff er auf Berichte aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zurück, in denen nur erfolgreiche Infusionen erwähnt werden und keine Sterbefälle mit Wasserstoffperoxid direkt in Verbindung gebracht werden. Seine Aussagen belegte er mit den Experimenten, da bei den Patienten die Blutwerte betrachtet wurden und dort keinerlei nennenswerte Veränderung stattgefunden hätte. Die Dosierung von Wasserstoffperoxid zur intravenösen Behandlung diskutierte er sehr genau, bewegte sich dabei im Bereich von Konzentrationen unter 0,3 % und mahnte zur Vorsicht im Umgang mit der Chemikalie.