Wege aus der Stressfalle - Mary LoVerde - E-Book

Wege aus der Stressfalle E-Book

Mary LoVerde

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  • Herausgeber: mvg
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2001
Beschreibung

Beruf und Privatleben so in Einklang zu bringen, dass alle glücklich und zufrieden sind, bleibt häufig ein unerfüllter Wunsch. Familie, Freunde und man selbst kommen stets zu kurz. Das Gefühl bleibt auf der Strecke. Statt sich immer zu viel vorzunehmen, sollten Kraft und Zeit gezielt eingesetzt werden. Das Wichtigste dabei: Man sollte in authentische, innige Beziehungen zu denen, die einem nahe stehen,investieren. Das Buch rät von radikalen Kehrwendungen ab. Es ermuntert, kleine, umso wirkungsvollere Schritte zu unternehmen (Microactions). Man lernt, unsichtbare, innere Barrieren abzubauen und mit den eigenen Grenzen natürlich umzugehen.

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Seitenzahl: 268

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Mary LoVerde

Wege aus der Stressfalle

Dieses Buch ist meinen Eltern, Tom und Lou Schulte und meinen Brüdern, Tom, Bob, Bill, Greg und Chuck gewidmet, die mir beigebracht haben, wie man Verbindung schafft.

Und für Joe, Sarah, Emily und Nicholas, deren Liebe mich im Gleichgewicht hält.

Mary LoVerde

Wege aus der Stressfalle

Beziehungen zu Familie, Freunden und Partnern retten Sie vor dem Alltagschaos

Aus dem Amerikanischen übersetzt von Jürgen Schilling

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Für Fragen und Anregungen:

[email protected]

Nachdruck 2013

© 2001 by mvg Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH

Nymphenburger Straße 86

D-80636 München

Tel.: 089 651285-0

Fax: 089 652096

© 1998 by Mary LoVerde. All Rights reserved. First published by Simon & Schuster, Inc., New York. Titel der amerikanischen Originalausgabe: „Stop Screaming at the Microwave“. Die Autorin bedankt sich herzlich bei den Rechteinhabern für Abdruckgenehmigungen aus den folgenden Werken:

Michael Annison, Managing the Whirlwind, Medical Group Management Association, © 1993.

Joyce Brothers, The Successful Woman, Simon & Schuster, © 1988.

Marcia Byalick and Linda Saslow, The Three Career Couple, Peterson’s, © 1993. (Erhältlich unter Tel. 001-800-338-3282, oder über www.petersons.com)

Anne Morrow Lindbergh, Gifts from the Sea, Random House, Inc., © 1955.

Price Pritchett, New Work Habits for a Radically Changing World, Pritchett and Associates, © 1994.

Brian Tracy, für das Zitat auf S. 176.

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Aus dem Amerikanischen: Jürgen Schilling

Umschlaggestaltung: Vierthaler & Braun, München

Satz: Fotosatz H. Buck, Kumhausen

Druck: Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN Print 978-3-86882-363-9

ISBN E-Book (PDF) 978-3-86415-405-8ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-86415-856-8

Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter

www.mvg-verlag.de

Beachten Sie auch unsere weiteren Verlage unterwww.muenchner-verlagsgruppe.de

eBook by ePubMATIC.com

Inhaltsverzeichnis

Vorwort von Vera F. Birkenbihl

Danksagung

Einen Anfang machen

Kapitel 1: Wenn einem alles zu schnell geht

Wir sitzen alle im gleichen Boot

Was angeblich funktionieren sollte ... funktioniert nicht

Zeit für eine neue Lösung

Die Blaupause für ein ausgeglichenes Leben: Verbundenheit und Kontakt

Gute Gefühle sind wichtig – aber wie schaffe ich es, all meine Aufgaben zu erledigen?

Mein Kontakt zu dir

Ich glaube, ich kann es. Ich glaube, ich kann es. Ich glaube, ich kann es.

Kapitel 2: Jeder braucht Kontakt

Ja, aber ... Ist das nicht nur was für Frauen?

Ja, aber ... Was ist mit den Bilanzen?

Ja, aber ... Ich habe keinen Partner und keine Kinder. Funktioniert diese Strategie trotzdem?

Teil I: Kontakt zu sich selbst

Kapitel 3: Mikrohandlungen: Zentimeter für Zentimeter

Die zwei schwierigsten Dinge im Leben: Gewicht verlieren und Geld sparen

Die neue Lösung: Mikrohandlungen

Mikrohandlungen

Im Alltag

Kapitel 4: Zapfen Sie Ihre Leidenschaft an

Ein Vogel im Käfig vergisst das Singen

„Zu tun, oder nicht zu tun ...“

Es ist nicht, was du denkst

Was ist, wenn ich meine Arbeit leidenschaftlich liebe?

Leidenschaftlich? Wer? Ich?

Und wie finde ich genügend Zeit dazu?

Was, wenn ich nicht weiß, was meine Leidenschaften sind?

Leidenschaften können Ausgleich ins Leben bringen – und es retten

Und was ist nun zu tun?

Die neue Lösung: Leidenschaft

Mikrohandlungen

Im Alltag

Teil II: Kontakt mit der Familie

Kapitel 5: Ehe und Romantik: Nein, das ist kein Widerspruch

399 Wege, wie man sich seine Liebe erhält

... und wenn sie nicht gestorben sind ...

In guten wie in schlechten Zeiten? Wie vielen schlechten Zeiten?

Die neue Lösung: Ehe und Romantik

Mikrohandlungen

Im Alltag

Kapitel 6: Kontakt mit der neuen Generation

Wir sind auch nur Menschen

Grundregeln für Kontakt

Die neue Lösung: Kinder

Mikrohandlungen

Im Alltag

Kapitel 7: Wenn die Familie in Ehren ergraut

Was uns verbindet

Das größte Geschenk einer Familie

„Aber unsere Familie ist, na ja, ein bisschen anders. Helfen diese Ideen auch uns?“

Die neue Lösung: Unsere Mütter und Väter

Mikrohandlungen

Im Alltag

Teil III: Kontakt zu anderen

Kapitel 8: Rituale: Nicht mehr nur am Frühstückstisch

Das benutzen, was Sie bereits kennen

Ritual oder schlechte Angewohnheit?

Das Tootsie-Roll-Ritual

Die neue Lösung: Rituale

Mikrohandlungen

Im Alltag

Kapitel 9: Richtlinien: Dieser Wahnsinn hat Methode

Politik: eine Abkürzung zum Kontakt

Konsequent sein

Die neue Lösung: Richtlinien

Mikrohandlungen

Im Alltag

Kapitel 10: Das Lagerdenken überwinden

Die weiblichen Lager

Der erste Schritt zur Wiedervereinigung

Die männlichen Lager

Die neue Lösung: Die Lager auflösen

Mikrohandlungen

Im Alltag

Teil IV: Kontakt mit dem Großen Ganzen

Kapitel 11: Die Gesellschaft weiser Menschen

Lesen wird Ihre Sichtweise ändern

Die neue Lösung: Lesen

Mikrohandlungen

Im Alltag

Kapitel 12: Sie können alles haben

Wie sieht es aus

Einzigartig

Alles oder jedes?

Die neue Lösung: Alles haben

Mikrohandlungen

Im Alltag

Kapitel 13: Tun Sie nichts; bleiben Sie nur sitzen

Die erfrischende Pause

Ein guter Vorsatz zu Sylvester

SCHHHHHH! Ich kann dich nicht hören

Gutfühlordner

Weshalb funktioniert es?

Die neue Lösung: Sich mit dem Großen Ganzen verbinden

Mikrohandlungen

Im Alltag

Kapitel 14: Die Kraft der Verbundenheit

Aber was konnte ich tun?

Auch Sie haben die Macht!

Ich würde gerne von Ihnen hören!

Literaturverzeichnis

Vorwort

Von Vera F. Birkenbihl

Unter den vielen Ratgebern fallen einige wenige auf, so auch diese großartige Lebenshilfe von Mary LoVerde. Man merkt auf jeder Seite, daß sie aus der Praxis für die Praxis spricht, gleichwohl verliert sie sich nicht in einfachen Patent-Rezepten, sondern schöpft aus der Tiefe, und genau diese Kombination macht dieses Buch so unwiderstehlich.

Ob sie uns hilft, unsere Prioritäten klar (wieder-) zu finden oder den inneren Schweinehund zu überlisten ... Den kennen Sie doch auch? Wann haben Sie ihn das letzte Mal als Grund dafür angegeben, daß Sie einen Vorsatz wieder einmal nicht geschafft hatten? Und weil es so immens wichtig ist, den guten Vorsätzen auch Taten folgen zu lassen, hat Mary LoVerde sich eine Technik ausgedacht, die unglaublich hilft. Ich habe sie bereits vor längerem meinen Seminarteilnehmer/innen wie auch den Leser/innen meines Beratungs-Briefes vorgestellt (vgl. www.birkenbihlbrief.de). Die Reaktionen haben eindeutig gezeigt, wie hilfreich dieses Konzept der „micro-actions“ (Mikrohandlungen) ist. Diese Idee wird Ihnen im dritten Kapitel vorgestellt, und zieht sich dann durch das ganze Buch, weil die Autorin Ihnen immer wieder demonstriert, wie Sie die neuen Vorhaben per Mirkohandlungen in Ihren Alltag integrieren können.

Des Pudels Kern liegt darin, daß man sich einen Bruchteil dessen fest vornimmt, was man „eigentlich“ (ha!) tun sollte. Statt also ein ganzes Zimmer aufzuräumen, definieren wir eine Fläche von 40 mal 40 Zentimetern, und die müssen wir schaffen. Dabei ist der wesentliche Knackpunkt: Das eigentliche Versprechen, das wir uns gegeben haben, bezieht sich nur auf jene Mini-Handlung. Diese aber kann man immer schaffen! Oft führt die Tatsache, daß wir die Mini-Handlung ausführen, zu mehr, das jedoch ohne Druck oder Zwang (also mit Freude) ausgeführt werden kann. Aber wenn sich heute nicht mehr ergibt, dann ist dies völlig in Ordnung. Darauf basiert das überaus erfolgreiche Konzept der Mikrohandlungen.

Warum funktioniert das? Nun stellen Sie sich vor, Ihr innerer Schweinehund soll Ihr Nicht-Tun bewachen. Drohen Sie ihm nun damit, Wäsche zu waschen, dann wird er sofort hellwach, bellt und beißt. Reduzieren Sie jedoch die geplante Handlung auf ein solches Minimum, daß Ihr innerer Schweinehund überhaupt nicht merkt, was Sie jetzt vorhaben (z. B. die Waschmaschine öffnen und nachsehen, ob der Fuselfilter ok ist), dann können Sie quasi an ihm vorbeischleichen. Sie haben keinen Bock auf Gymnastik? Dann denken Sie nicht im Traum daran! Stattdessen wollen Sie lediglich Ihre Arme und Beine dreimal strecken! Mehr nicht! Oder geht es bei Ihnen eher um das Geschirr, das Sie waschen sollten? Fein. Wenn Sie damit beginnen würden, würde Ihr innerer Schweinehund bellen (und beißen). Wenn Sie sich aber vornehmen, nur eine einzige Tasse abzuwaschen, dann merkt er gar nichts. Das heißt:

Mikrohandlungen erlauben es Ihnen, Ihre eigenen inneren Blockaden zu umgehen und den üblichen Frust zu vermeiden.

Natürlich werden Sie dann doch häufig etwas mehr als die Mini-Handlung ausführen, häufig sogar sehr viel mehr, aber im Zweifelsfall reicht es aus, Ihr gegebenes Versprechen (Mikrohandlung) zu halten. Somit brauchen Sie kein schlechtes Gewissen mehr zu erleiden, wenn es heute dabei bleibt.

Einer meiner Seminar-Teilnehmer reagierte zunächst äußerst skeptisch, aber er war bereit, die Idee zu testen. Vor dem Seminar hatte er sich immer vergeblich vorgenommen, zweimal pro Tag 50 Kniebeugen durchzuführen. Er einigte sich mit sich auf fünf Kniebeugen pro Sitzung. Mit diesen fünf hat er den inneren Schweinehund besiegt. Sollte er nun Lust haben, weiterzumachen, dann darf er natürlich, aber er muß nicht. Er berichtete später per Fax:

Manchmal mache ich wirklich nur fünf (das sind die Tage, an denen ich früher nichts gemacht hätte), aber meistens mache ich weiter, meist mindestens 20-25, aber auch schon mehrmals 50. Ich merke, daß ich in der letzten Woche fast immer 50 geschafft habe, weil ich trainiert habe. Und ich habe begriffen, daß auch die Tage mit der Mini-Handlung von nur fünf Kniebeugen bewirken, daß ich im Training bleibe. Lieber nur fünf als gar keine. Eine tolle Strategie. Ich hätte nicht gedacht, daß sie so gut funktioniert.

Übrigens haben viele von uns in der Vergangenheit bereits diese Strategie „gefahren“, aber die wenigsten dürften dies zu einer regulären Erfolgs-Technik ausgebaut haben. So wehrt sich bei schlechtem Wetter mein innerer Schweinehund gegen den inneren Zwang, spazieren zu gehen. Dann nehme ich mir vor, nur drei Minuten lang (bzw. nur zur Hauptstraße und zurück) zu gehen. Natürlich mit Walkman und intelligenten Hörkassetten. Wenn diese mich faszinieren, fällt es mir leicht, doch „ein wenig mehr“ zu gehen, wobei dieses „ein wenig mehr“ durchaus 40 Minuten werden kann. Wäre ich hingegen nicht mit meinem Mini-Ziel losgezogen und hätte ich nicht gewußt, daß ich im Zweifelsfall wirklich nach drei Minuten heimkommen darf, dann wäre ich überhaupt nicht gegangen und dann hätten sich jene 40 Minuten auch nicht ereignen können!

An dem raffinierten Umgang mit unserem inneren Schweinehund demonstriert die Autorin, selbst eine erfolgreiche Beraterin, die praktische Durchführbarkeit ihrer Ratschläge. Mein Vorschlag: Lesen Sie das Buch einmal flüssig durch und markieren Sie, was für Sie (derzeit) besonders wichtig sein könnte. Ich mache erstens Zeichen an den Rand und markiere zweitens die Seite durch eine Büroklammer, so kann ich die Stellen später schnell und gezielt „ansteuern“. Und wenn Sie an manchen Tagen meinen, zum Lesen keine Zeit zu haben, dann stellen Sie einen Timer auf drei Minuten (drei Minuten hätte ein Gespräch länger dauern können, ohne daß die Welt zusammengebrochen wäre) und lesen Sie nur drei Minuten lang ... Was meinen Sie, ginge das?

Ich wünsche Ihnen viel Entdecker-Freude,

Ihre Vera F. Birkenbihl

Danksagung

Als ich mit diesem Buch anfing, wusste ich nicht, wie viele ,Kontakte‘ ich dazu brauchen würde. Nun möchte ich den vielen Menschen, die dieses Buch Wirklichkeit werden ließen, meine Liebe und meinen Dank ausdrücken:

Robert Miller, in jeder Hinsicht ein wahrer Freund. Danke, dass du an mich geglaubt und mir so viel Energie gegeben hast.,

Jilian Manus, meine kluge, brillante und freundliche Agentin. Du meintest, wir hätten einen wundervollen Kontakt, und das stimmt auch.

Becky Cabaza, eine Traumlektorin für jeden Autor. Sie haben das Manuskript gelesen und sofort verstanden und mir damit das ,Polieren‘ der Endversion herrlich einfach gemacht.

Sam Horn, ein außerordentlich talentierter Autor, der mir zeigte, wie man schreibt, und der meine Kreativität auf Hochtouren brachte. Danke, dass du mir genügend Sympathie entgegengebracht hast, rückhaltlos und mitfühlend ehrlich zu mir zu sein.

Lynn Price, Begründerin von Camp to belong. Du bist mir eine größere Inspiration, als ich es je ausdrücken könnte. Danke, dass du mich auf meiner Reise begleitet und mich unterwegs beraten hast.

Scott Friedman, mein Mentor und lustigster Freund. Danke, dass du mich unter deine Flügel genommen, ausgebildet und ermutigt hast.

Mark Sanborn, ein weiterer Mentor und lieber Freund. Du inspirierst mich, weil du die Messlatte so hoch hängst.

Lou Heckler, mein Sprach-Coach. Vielen Dank, insbesondere für den Buchtitel, deine kreativen Ideen und dafür, dass du mir das beste Vorbild warst, das ich jemals hatte.

Jonellen Heckler, mein Lieblingsschriftsteller. Danke für deine Unterstützung und dafür, dass du mich zum Schreiben inspiriert hast.

Juanell Teague, mein ausdauernder, innovativer Coach im wirtschaftlichem Bereich. Du hörtest einfach nicht auf zu ,graben‘, bis ich meine eigenen, tiefen Wahrheiten gefunden habe. Ich bin dir sehr dankbar dafür, dass du an mich geglaubt hast.

Keith und Ann Gay, Ihr wundervollen Freunde, die Ihr mich immer dann unterstützt, wenn ich es am meisten brauche. Vielen Dank.

Barbara Lubbers, meine Trainerin und liebe Freundin. Vielen Dank, dass du mir zugehört und mir dabei geholfen hast, meine Ideen zu entwickeln, auch wenn das bedeutete, eine Menge Papier ins Fitnesstraining mitzubringen.

Eric ehester, Melanie Mills und Brian O’Malley, Mitglieder der Magnificent Seven. Ihr habt mich gefordert, meinen Denkrahmen erweitert und mir freigiebig großartige Ideen vermittelt.

Debbie Taylor, meine Spitzenassistentin, die teilweise in der Post und zum Teil im Cyberspace biwakierte, während ich dieses Buch schrieb. Ohne dich gäbe es dieses Buch nicht.

Bev Kelly, meine zweite hingebungsvolle Assistentin. Du bist wie ein Mitglied der Familie für mich.

Wes Hempel, mein wunderbarer Künstlerfreund. Ganz besonderen Dank dafür, dass du deine Farben eintrocknen und so manchen Termin verstreichen ließest, während du mir das Schreiben beigebracht hast.

Stan Rabbe, Jim Estey, Mary Jones, Neal McChristy, Connie As-her, Kay Allenbaugh, Judy Anderson, Greg Rudy, Jeff Baenen, Kay Czarnecki, Roswitha Smale, Mike Bewley, Mark Mitcheltree und Mary und Rolf Bernischke. Vielen Dank für Eure Unterstützung und dafür, dass Ihr genau in dem Moment in mein Leben getreten seid, als ich Euch brauchte.

Meine Zuhörer, insbesondere meine Studenten an der Chapman Universität in Hawaii und die Mitglieder der Association of Operating Room Nurses. Ich werde Euch ewig dankbar sein für die Lektionen, die Ihr mir beigebracht habt.

Meine Freunde und Kollegen, die das Manuskript gelesen und mir wertvolle Kritik gegeben haben.

Brenda Abdilla, meine geliebte Freundin. Ich bin mir sicher, dass dich mein Schutzengel geschickt hat.

Und am meisten natürlich Joe, Sarah, Emily und Nicholas. Ich liebe euch von ganzem Herzen.

Einen Anfang machen

Kapitel 1

Wenn einem alles zu schnell geht

Immer in Sorge und Eile, bis wir das Zeitliche segnen und keiner mehr eine Zugabe verlangt; das Leben ist schon eigenartig, insgesamt.George M. Cohen

Ich kam von der Arbeit nach Hause und ließ mich, vollkommen ausgelaugt, in meinen Sessel fallen. Ich hörte auf dem Anrufbeantworter eine Nachricht des Babysitters meines (damals) 5-jährigen Sohnes Nicholas ab. Sie erzählte, dass sie ihn morgens zum Kindergarten gefahren hatte und dass im Klassenzimmer neunzehn kleine Jungs und Mädchen im Kreis saßen, total aufgeregt, und dass sie erst da erkannte, dass sie alle ein Halloween-Kostüm anhatten.

Alle, außer Nicholas.

Sie beschrieb weiter (bis ins letzte, grausame Detail), wie er zu heulen angefangen, sich an ihr Bein geklammert und sie angefleht hatte, ihn wieder nach Hause zu bringen.

Okay. Mutter des Jahres würde ich wohl nicht mehr werden. Im Gegenteil, ich fühlte mich wie die schlimmste Rabenmutter der Welt. Trotz der Mühe, dauernd alle Bälle in der Luft zu halten, war einer zu Boden gefallen. Ich hatte meinen Sohn vor seinen Freunden gedemütigt. Ich war erschüttert und schwor mir auf der Stelle, mein Leben nie wieder so aus dem Lot kommen zu lassen.

Aber wie? Ich hatte versucht, die Superfrau zu mimen – ohne Erfolg. Ja, es gab manchmal Tage, da gelang es mir, manchmal sogar mehrere Tage am Stück. Aber ich hielt es einfach nicht durch. Ich brauchte eine realistischere Einstellung. Es musste einen besseren Weg geben. (Es gibt ihn.)

Wir sitzen alle im gleichen Boot

Vielleicht erkennen Sie sich in dieser Geschichte wieder. Ob wir nun den Bedürfnissen unserer Familie nicht gerecht werden oder bei unserer Arbeit versagen: Wir haben das Gefühl, gescheitert zu sein. Egal, wie gut wir alles planen oder wie hart wir arbeiten, es ist anscheinend nie genug.

Damit sind wir allerdings nicht allein. Nach einer Studie des amerikanischen Arbeitsministeriums fühlen wir uns häufig überrollt, ausgelaugt und stehen dauernd unter Stress, weil wir versuchen, mehr zu tun, als wir können. Wenn Sie das Gefühl haben, viel zu viel zu tun und viel zu wenig Zeit dafür zu haben, nun, dann ist das nicht nur ein (ungutes) Gefühl. Es gibt wirklich zu viel zu tun. Und nicht immer ist alles zu schaffen.

Viele amerikanische Babyboomer haben die Haltung der June Cleaver aus der Sitcom unserer Jugend Leave it to Beaver übernommen. Cleaver glaubte unter anderem Folgendes:

Ich kann alle Probleme in einer halben Stunde lösen.

Männer und Frauen erledigen jeweils freiwillig die Hälfte der anfallenden Aufgaben im Haushalt.

Ich bin ,immer da‘.

Wir leben heute in einer anderen Welt. In den Vereinigten Staaten haben Frauen inzwischen über die Hälfte aller Arbeitsplätze inne. Jede zweite Ehe wird geschieden. Es gibt biologische Mütter, offene Adoptivmütter, allein erziehende Mütter, Stief-, Pflege- und Ersatzmütter. Und es gibt künstlich gezeugte, Schlüssel- und Scheidungskinder. Und jede Menge Sonnenschein-, Disneyland- und auch hingebungsvolle Väter. Die Cleavers aus der Fernsehserie waren dagegen eine traditionelle Familie. Das heißt natürlich nicht, dass es die klassische Familie nicht mehr gibt. Es bedeutet aber, dass viele Menschen an tradierte Werte anknüpfen, obwohl ihr Leben ganz anders verläuft.

Wir verlieren die Verbindung zu anderen im Namen des Gleichgewichts

Ich hörte einmal einen Mann stolz verkünden, dass er ,mit tödlicher Geschwindigkeit‘ auf eine Frist hinarbeitete. Ich konnte mir kaum eine schnippische Bemerkung verkneifen. Ich konnte nur hoffen, dass sein Körper nicht auf ihn hörte. Und ich begann, genau zuzuhören, wie Menschen ihr Leben beschreiben. Erstaunliche Worte! Fragen Sie jemanden: „Wie geht es dir?“, und Sie bekommen vielleicht Folgendes zu hören:

„Ich hänge mich voll rein.“ Heißt das, der Betreffende braucht ein Abschleppseil und keinen Strick?

„Es zieht mich zur Zeit in mehrere Richtungen.“ Würde sie lieber in der einen oder anderen Richtung zentriert sein?

„Ich falle langsam auseinander.“ Will er sich zusammenhalten?

„Ich fühle mich mal hierhin und mal dorthin getrieben“ Plädiert sie wirklich dafür, es plätschern zu lassen?

Ich war wirklich erstaunt, dass wir uns reinhängen, gezogen werden, auseinander fallen und uns antreiben lassen. Was für Schmerzen! Es klang so, als befände ich mich in einer Art Unfallstation oder im Krankenhaus!

Ich vernahm den Schrei nach Einheit. Wir empfinden Schmerz und versuchen ihn dadurch zu lindern, dass wir die Verbindung zu uns selbst, zu anderen und der Welt kappen.

Wir verlieren die Verbindung zu uns selbst

Als Erstes distanzieren wir uns von unserem Körper. Das ist ganz so, als würden wir den Rat eines loyalen, hingebungsvollen Freundes ignorieren. Unser Körper sagt uns, wann die Dinge aus dem Lot geraten. Zunächst einmal tut er das ganz freundlich: Wir werden müde, durstig, hungrig, kurzatmig, vergesslich, schnell verärgert – und uns wird alles zu eng. Wenn wir jetzt nichts tun, spricht unser Körper lauter, um unsere Aufmerksamkeit zu erlangen: Wir bekommen Magengeschwüre, leiden unter Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Brustschmerzen, Ausschlag und Panikattacken. Schließlich nimmt unser Körper einen letzten Anlauf: Wir erleiden einen Herzschlag, bekommen Diabetes, Krebs und Emphyseme – und kippen aus den Socken. Als ehemalige Direktorin des Forschungsinstituts für Bluthochdruck an der Universität von Colorado begegnete ich regelmäßig Patienten, die behaupteten, vor ihrem Herzschlag oder Schlaganfall keinerlei Symptome wahrgenommen zu haben. Ja, wir nannten Bluthochdruck den ,stillen Mörder‘, weil die Leute nicht merkten, dass irgendetwas gravierend schief lief.

Das ist lächerlich! Natürlich machen Körper sich zuvor bemerkbar – immer und immer wieder. Wir haben jedoch gelernt, das Frühwarnsystem unseres Körpers auszutricksen, das uns eigentlich schützen soll. Wir haben ,keine Zeit‘ für gesunde Ernährung, körperliche Fitness, genügend Schlaf und gute Vorsorge. Wir ignorieren den Körper, um im Lot zu bleiben, und enden mit einer schweren Krankheit. Auch ein Wonderbra kann da kein Wunder mehr wirken! Mutter Natur hat nun mal Grenzen.

Wir verlieren den Kontakt zur Familie

Ich werde nie den Tag vergessen, an dem ich vorm Computer saß und mich die Kinder derart nervten, dass ich losbrüllte: „Lasst mich endlich in Ruhe! Könnt ihr denn nicht sehen, dass ich schreibe?“ Sofort war ich blockiert. Wieder einmal hatte ich in meinem Hang, alles so schnell wie möglich zu tun, den Kontakt zu mir verloren und dazu, wie ich eigentlich sein wollte. Und ich bin nicht die Einzige, die so ist. Meine Zuhörer erzählen mir immer wieder, wie sie bis in die Nacht hinein ihre täglichen Aufgaben erledigen und zu müde sind, sich nach den schönen Erlebnissen zu erkundigen, die der Tag noch so mit sich gebracht hat. Die Gespräche mit dem Partner drehen sich schon lange nur noch um: „Wer holt die Kinder von der Schule?“, „Kannst du die Hemden von der Reinigung mitbringen?“, „Deine Mutter hat angerufen – schon wieder.“ Sie erzählen, wie hart sie arbeiten, damit sie sich Klamotten kaufen können, in denen sie attraktiv aussehen, und dass sie dann zu müde für romantische Stunden sind. Wir verlieren den Kontakt zu den Dingen, die uns glücklich und zufrieden machen. (Und wir erledigen trotzdem nicht alles.)

Wir verlieren den Kontakt zu anderen

Viele von uns könnten jetzt ohne weiteres eine Liste von 15 Freunden machen, mit denen sie wirklich gern zusammen sind, aber zu denen sie schon seit Monaten oder gar Jahren keinen Kontakt mehr gehabt haben. Wenn wir uns überrollt fühlen, brechen wir häufig den Kontakt ab zu denen, die uns am besten helfen können, die uns in- und auswendig kennen und uns trotzdem mögen. Wir könnten wirklich mal wieder Kontakt zu den Freunden brauchen, die uns zum Lachen bringen. Aber wir sind viel zu beschäftigt, stecken tief in der Tretmühle und versuchen, unsere Probleme im menschenleeren Raum zu lösen.

Wir verlieren den Kontakt zum Großen Ganzen

Wenn wir den Kontakt derart verloren haben, verlieren wir die Orientierung in der Welt. Wir zweifeln an uns. Wir zweifeln an Gott und der Welt. Es macht einen ganz schön nervös, so sehr von allem entfremdet zu sein. Wir streben nach Gleichgewicht und landen im Chaos und der Ruhelosigkeit. So mancher verliert gar die Hoffnung.

Was angeblich funktionieren sollte ... funktioniert nicht

Es entbehrt nicht der Ironie, dass viele Strategien, die uns eigentlich ein ausgeglichenes Leben bescheren sollen, erst dazu führen, dass wir den Kontakt verlieren – wodurch wir uns noch schlechter fühlen. Bei dem Versuch, alles zu erledigen, schließen wir nicht nur unsere wahren Gefühle aus, sondern verschließen uns vor all dem, was wir eigentlich sind und wirklich wollen. Die Schnelllebigkeit und Isolation, in die wir uns begeben, kann uns buchstäblich krank machen. Traurig ist nur, dass unsere Bemühungen nichts fruchten – denn es gibt immer noch viel zu viel zu tun.

Wir haben es mit Zeitmanagement versucht

Viele Ideen aus dem Zeitmanagement sind unbezahlbar, und ich nutze sie regelmäßig. Es hat nur einen Fehler: In jeder Stunde, die ich ,spare‘, drängen sich mir neue Aufgaben auf. Viele von uns starren auf ihre endlosen ,Noch erledigen’-Listen und sind frustriert, nie genug Zeit zu haben, weil der Tag nur 24 Stunden hat. Also steigern wir das Tempo.

Im Sommer berichteten die Sportseiten über einen Rennfahrer, der in einem risikoreichen Manöver den geplanten Boxenstopp ausließ, weil er unbedingt das Rennen gewinnen wollte. Es funktionierte, und er gewann das Rennen um Haaresbreite – und dann ging ihm bei der Ehrenrunde das Benzin aus. Geht es vielen von uns nicht genauso? Wir optimieren jede Minute unsere Leistung, weigern uns, einen Boxenstopp einzulegen, damit wir das ,Rennen‘ gewinnen, und dann fehlt uns der Sprit, um genüsslich eine Ehrenrunde zu fahren; können vor lauter Müdigkeit das Wochenende und vor lauter Ablenkungen den Abend nicht genießen, und Gesundheitsprobleme vergällen uns die wohl verdiente Rente.

Mittlerweile steht sogar die Zeit zur Debatte, weil die Experten sich nicht einigen können, was ,Zeit‘ eigentlich ist. Einige Zeitmanagement-Forscher meinen, wir hätten mehr Freizeit denn je. Andere erklären, dass wir nach Hause gehen könnten, wenn wir wollten, dass wir das Arbeiten aber im Vergleich zu unserem Privatleben so attraktiv finden, dass wir lieber im Büro sind als zu Hause. All das kommt zum Ausdruck in diesem Satz, den ich schon häufiger hören musste: „Mir bleibt keine Zeit für die wichtigen Dinge in meinem Leben.“

Was die Zeit an sich auch sein mag, viele haben das Gefühl, aus dem Takt geraten zu sein. Die unterschiedlichen Meinungen der Fachleute deuten darauf hin, dass – der Mangel an – Zeit nicht der wahre Grund unserer Unzufriedenheit ist. Wir haben vielmehr den Kontakt zu unserer Fähigkeit verloren, mit den Umständen klarzukommen.

Ist ,im Moment leben‘ die Antwort?

Ich glaube nicht. Ich wünschte mir, ich könnte es besser. Ich weiß, dass es gut für mich wäre, wenn ich jeden Moment auskosten könnte, aber leider will ich manchmal a) nur noch heulen und mich in meinem Bett verkriechen, b) einen ganzen Karton Schokoladeneis löffeln oder c) das Auto vor mir rammen (nicht zu fest natürlich, sondern so, dass die lahme Ente ein bisschen auf die Tube drückt). Wenn ich mich darauf konzentrieren würde, würde ich definitiv einige Verbindungen verlieren ... meinte der Polizeibeamte zu mir.

Wie wäre es, Prioritäten zu setzen?

Viele Experten raten uns, Prioritäten zu setzen und uns daran zu halten. Na gut, ich mache mit. Wie mache ich das? Ich liebe und schätze das Konzept: ,Wichtigstes zuerst‘, aber wie wende ich diesen Rat im Alltag an? Es fällt mir schwer, unterschiedliche Prioritäten zu setzen, und das geht Ihnen wahrscheinlich genauso. Ist mein Beruf oberste Priorität, weil ich sonst die Raten für die Hypothek nicht zahlen kann? Oder ist es wichtiger, zu Hause bei meinem kranken Kind zu bleiben? (Allerdings hätten wir dann schon bald kein ,zu Hause‘ mehr.) Oder vielleicht sollte ich mich krank melden und ins Fitnessstudio gehen, weil ich, wenn ich an einem Schlaganfall sterbe, auch keine Hypothek zahlen und kein Kind erziehen kann. Ich weiß, ich muss mich daran orientieren, was mir wirklich wichtig ist – und ich tue ja auch mein Bestes. Ich weiß nur nicht, was das auf einer stündlichen Basis heißen soll. In meinem überladenen Alltag würde ich nur zu gerne eine Antwort auf die Frage haben: „Was soll ich zuerst machen?“ Jede Entscheidung auf der Basis von Prioritäten zu fällen, kann einem ziemlich auf den Nerv gehen. Weil man sich oft dabei schuldig fühlt.

Leb das einfache Leben!

Ich habe auch versucht, die Dinge zu vereinfachen. Besonders Sarah Ban Breathnachs wundervolles Buch Simple Abundance hat mir gut gefallen. Ihre Strategien haben mir geholfen. Aber egal, wie sehr ich mein Leben einfacher gestaltete, immer wieder tauchten höchst komplizierte Probleme auf. Auch die Lösungen waren häufig nicht so einfach durchzuführen. Noch eine Schwierigkeit: Ich war kein großer Fan dieser Methode. Ich wollte nun mal nicht mit den Kindern mit dem Bus zum Zahnarzt fahren, wollte meine Anzüge auch weiter zur Reinigung bringen und mein Haar mit Leitungs-, statt mit gesammeltem Regenwasser, waschen. Natürlich las ich die Bücher gerne, die uns den Weg zurück zu den einfachen Dingen weisen wollten. Ich konnte zwar mein Leben vereinfachen, aber viele Dinge wollte ich gar nicht umstellen. Das Leben in einer modernen Metropole setzt einem Grenzen. Nachdem ich mich eine Weile auf diesen Weg eingelassen hatte, fühlte ich mich unattraktiv, dröge und lahm. Mein Leben war einfach – und langweilig.

Wäre bessere Organisation und besseres Delegieren die Lösung?

Dinge zu organisieren ist kein Problem, sie aber einigermaßen organisiert zu halten, ist eins. Ich weiß zwar nicht genau, woher diese Papierstapel kommen, aber sowie ich einen abgearbeitet habe, hat sich der nächste schon wieder aufgetürmt. Ich könnte mein ganzes Leben damit verbringen, sie abzuarbeiten. Ich habe es versucht, bin aber nicht weit gekommen. Ich hatte sie schließlich alle geordnet, kam dann aber zu der Entdeckung, dass mir die Ordnung auch nicht sonderlich weitergeholfen hat.

Mir wurde auch klar, dass mein Ordnungssinn mir vortäuschte, ich könne alles auf die Reihe kriegen – „Ich weiß, wo ich das unterbringen kann“. Ich musste an die Zen-Meister denken, die uns lehren, dass wir, wenn wir die Latte so hoch legen, gefangen sind von den Dingen, die wir selber festhalten. Ich denke äußerst ungern an die vielen Wochenenden, die ich damit zugebracht habe, mein ,Zeug‘ zu organisieren und einzuordnen.

Ich bin auch eine wahre Meisterin beim Delegieren von Aufgaben. Ich kann ohne mit der Wimper zu zucken meinen Kollegen Dinge mit der kurzen Bemerkung auf den Schreibtisch legen: „Kümmere du dich drum.“ Das funktioniert – eine Zeit lang. Aber dann kommt man zurück ins Büro, und der Anrufbeantworter ist voll, und die Stapel wachsen wieder. Es auf andere abzuwälzen, hat mich auch nicht erleichtert. Ich war weder früher zu Hause, noch verdiente ich mehr oder gewann mehr Freunde. Ich knüpfte keine Verbindungen, fand keinen Kontakt, weder zu Menschen noch zu Themen.

Ich habe außerdem noch nach meiner Berufung geforscht, meine Planung grafisch dargestellt und täglich mein Horoskop gelesen. Ich jonglierte mit meinen Aufgaben, bis mir ganz schwummerig war, und war immer noch nicht schnell genug. All diese Strategien halfen mir zwar, aber nicht wirklich. Mir fiel immer noch alles schwer.

Zeit für eine neue Lösung

Die meisten Strategien, ein Privat- und Berufsleben ins Lot zu bringen, haben etwas mit Leistung zu tun: Wie man schneller und funktionaler arbeitet beispielsweise und mit weniger Schlaf auskommt. Es geht aber nicht darum, mehr zu tun. Eine Frau schrieb mir: „Ich fühle mich schon jetzt wie ein überdehntes Gummiband.“ Was wir auch nicht brauchen, sind Statistiken, neue Forschungsergebnisse oder ,52 leckere Pizza-Rezepte‘.

Die Arbeit im Büro wird nicht weniger, Heinzelmännchen gibt es nicht, und eine Stunde für uns ganz alleine ist in der nächsten Zeit eine Illusion. Aber wir würden gerne mal ein bisschen genießen. Wir sind es müde, andauernd müde zu sein. Viele von uns haben sich schon lange nicht mehr gut gefühlt. Dieser Mangel ist ganz besonders bitter für eine Generation, die mit dem Motto aufgewachsen ist: „Tue nur, wozu du Lust hast.“

Wir suchen verzweifelt nach Mitteln und Wegen, uns gut zu fühlen. Wir zappen uns durchs Fernsehen auf der Suche nach ein bisschen Unterhaltung und rennen in die Therapie, um uns wieder ein wenig aufzumöbeln. Es ist gar nicht so schwer zu verstehen, weshalb manche Leute sich den goldenen Schuss setzen oder weshalb unsere Regierungen so viel Schulden anhäufen oder weshalb Depressionen fast schon epidemische Ausmaße annehmen. In den 15 Jahren, als ich Mitglied der Medizinischen Fakultät der Universität von Colorado war, habe ich meine Arbeit häufig so beschrieben: „Schmerzen diagnostizieren und kurieren.“ Genau das muss jeder für sich tun. Statt uns Pillen verschreiben zu lassen, sollten wir unsere natürliche Freude wieder finden.

Es ist nicht leicht, alte Gewohnheiten abzulegen. Aber wir müssen es tun, meint Michael Annison in Managing the Whirlwind: „Weil viele alte Regeln nicht mehr anwendbar sind, wäre es eine Katastrophe, weiterzumachen wie bisher.“ Er kommt zu dem Schluss:

„Wenn man in die falsche Richtung fährt, nützt es nichts, Gas zu geben.“

Diese Empfehlung gilt zwar Geschäftsleuten, lässt sich aber auch im Privatleben anwenden. Lange Listen – ,Noch Erledigen‘ – und immer mehr leisten zu wollen, ist ein Schritt in die falsche Richtung. Mein Schluss lautet:

„Es geht nicht um mehr Geschwindigkeit, es geht um die richtige Richtung.“

Und was bedeutet das genau?

Wir mussten also lernen, dass nichts von dem, das wir ausprobiert haben, wirklich hilfreich ist. Bisher haben wir kaum oder keinen Fortschritt gemacht. Es ist offensichtlich, dass weder Zeitmanagement noch eine bessere Organisation, weder Delegieren, Prioritäten setzen noch Vereinfachen uns auf Dauer zufrieden stellen kann.

Wozu ein ausgeglichenes Leben? Um uns gut zu fühlen. Darum geht es.

Die Blaupause für ein ausgeglichenes Leben: Verbundenheit und Kontakt

Die Ursache unseres Schmerzes liegt darin, keinen Kontakt zu haben. Diesen wiederherzustellen, lindert und heilt ihn. Unser Spielplan fürs schöne Leben muss Kontakt und Verbundenheit als wesentliches Bindeglied enthalten, denn das erfreut uns mehr als saubere Wohnungen, fertig gestellte Projekte oder harte Währung. Es ist Zeit für eine neue Erkenntnis:

Kontakt bringt das Leben ins Lot.

Das kann der Kontakt zum Partner, zur Familie oder den Freunden und Kollegen sein. Es können die vielen Kontakte zu Fremden sein, die einem tagtäglich begegnen. Es kann der Kontakt zum inneren Frieden sein, den man in der Meditation, dem Gebet oder in der Natur und Stille erlebt. Oder es kann die innere Einheit sein, die man bei spiritueller Verbundenheit verspürt. Sogar wenn man überspannt und im Stress ist, kann Kontaktaufnahme heilend wirken.

Es ist an der Zeit, das ausgeglichene Leben aus einer anderen Warte zu sehen. Das neue Motto lautet:

Wenn einem alles zu viel ist, nimmt man am besten Kontakt auf.

Was ist Kontakt? Wie nutze ich die Kontaktaufnahme, um mein Leben ins Lot zu bringen?