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Irgendwann im Frühjahr 1970 fanden wir uns zusammen und nannten uns "Werkstatt Koop". "Koop", also Kooperative, war ein politisch aufgeladener Begriff. Er suggerierte die gemeinsame Arbeit, und zugleich eine gewisse Formlosigkeit, das Fehlen einer Struktur, es gab keine durchorganisierte Einheit - vor allem verstanden wir uns nicht als Kollektiv. Der Begriff "Werkstatt" assoziiert den Ort der Arbeit, er sollte zeigen, daß da an etwas gearbeitet wurde und daß sich etwas in Entwicklung befand. Wir - das waren die Leute von der Galerie "Am Neumarkt": Roger Herman, Max Neumann und Joachim Jokobsen. Die Galerie lag in der Wilhelm-Heinrich-Straße in Alt-Saarbrücken. Es waren nur zwei kleine Räume, die ursprünglich von Otto Lackenmacher, dem Maler, angemietet worden waren. Zu den Leuten von der Galerie stieß Albrecht Stuby, der am Kino interessiert war, und für die "Science Fiction Times" schrieb, einer Underground-Zeitschrift für "spekulative" Themen.
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Seitenzahl: 16
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ISBN 978-3-922441-20-5 eBook
ISBN 978-3-922441-97-7 Print
Die Abbildungen entstammen dem Archiv des AQ-Verlages
Umschlag unter Verwendung einer Grafik von Joachim Jacobsen auf einer Lieferliste der Koop 1971
© AQ-Verlag 2010 & 2017
Weinbergweg 16
66119 Saarbrücken
Irgendwann im Frühjahr 1970 fanden wir uns zusammen und nannten uns «Werkstatt Koop».
«Koop», also Kooperative, war ein politisch aufgeladener Begriff. Er suggerierte die gemeinsame Arbeit, und zugleich eine gewisse Formlosigkeit, das Fehlen einer Struktur, es gab keine durchorganisierte Einheit - vor allem verstanden wir uns nicht als Kollektiv.
Der Begriff «Werkstatt» assoziiert den Ort der Arbeit, er sollte zeigen, daß da an etwas gearbeitet wurde und daß sich etwas in Entwicklung befand.
Wir - das waren die Leute von der Galerie «Am Neumarkt»: Roger Herman, Max Neumann und Joachim Jakobsen. Die Galerie lag in der Wilhelm-Heinrich-Straße in Alt-Saarbrücken. Es waren nur zwei kleine Räume, die ursprünglich von Otto Lackenmacher, dem Maler, angemietet worden waren.
Zu den Leuten von der Galerie stieß Albrecht Stuby, der am Kino interessiert war, und für die «Science Fiction Times» schrieb, einer Underground-Zeitschrift für «spekulative» Themen.
Ich selbst gehörte auch dazu [1], mit der Zeitschrift «Anti-Quarium», die später in «AQ - Situationen der zeitgenössischen Kunst und Literatur» umgetauft wurde und die dem Verlag den Namen gab.
Bald kam Hans-Heinrich Pardey, genannt Didi, mit seiner «Einöd-Presse» hinzu.
Hinzu gesellten sich auch die Freundinnen der «Gründungsmitglieder», Uli Aumüller, Silke Paull und Ulrike Sattler. Weiterhin schlossen sich der Koop an: Till Neu, der Maler, Hans Husel[2], der Konzeptkünstler und Rolf Lerner, der schreibende Kneipenwirt des «Sog.-Theaters» [3].
Die Koop hatte keine Satzung und keine Struktur, weshalb gar nicht genau feststand, wer eigentlich zur Koop gehörte. Manchmal waren Personen bei unseren Treffen anwesend, die an den Diskussionen und Entscheidungen teilnahmen, aber später nicht mehr auftauchten. Otto Lackenmacher als «graue Eminenz» der Galerie kritisierte uns immer wieder, fühlte sich selbst aber nicht der Koop zugehörig. Ähnlich verhielt es sich mit den Herausgebern von „Anti-Quarium“: außer mir gehörte keiner der Koop an.