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West-Kanada ist ein faszinierendes Land mit landschaftlicher Vielfalt und unglaublichen Naturwundern, von der Nebel umhüllten, gebirgigen Küste, uralten Regenwäldern, dem trockenheißen Inneren, endlos scheinenden nördlichen Nadelwäldern, den seen- und flussreichen Columbia Mountains, den berühmten Rocky Mountains mit ihren wunderbaren Nationalparks bis zu den Prärielandschaften Albertas mit den Badlands. Wichtige Lebensadern zwischen Zivilisation und Natur sind die Straßen. Sie reichen von schmalen, geschotterten Bergstraßen bis hin zu asphaltierten Panoramastrecken durch die Rocky Mountains. Lange, gut ausgebaute Routen wie der Trans-Canada, der Yellowhead und der Alaska Highway sind von überregionaler Bedeutung, während viele kleinere Landstraßen die schönsten Naturparks erschließen und den Bewohnern einsamer Gegenden oft die einzige nötige Verbindung zur Außenwelt bringen. Besonderheit erlangt West-Kanada durch seine Cowboykultur und den Goldrausch, die viele Bereiche des Lebens auch heute noch durchdringen, und nicht zuletzt durch die oft ungezähmte Natur. British Columbias pulsierendes Herz ist die Metropole Vancouver, und seine liebenswürdige Hauptstadt Victoria krönt die Insel Vancouver Island. British Columbia und Alberta teilen sich die legendären Rocky Mountains, an die sich Albertas weites Prärieland anschließt. Alberta mit seiner Metropole Calgary und der Hauptstadt Edmonton hat sich einen Namen gemacht durch die Öl- und Gasgewinnung, durch Viehzucht und Getreideanbau. Der Reiseführer gliedert sich in drei übersichtliche Kapitel. Nach Einleitung und Chronik folgt als Schwerpunkt des Buches die Darstellung der attraktivsten Reiseregionen und Sehenswürdigkeiten West-Kanadas. Das Kapitel Unterkünfte listet – nach Regionen und Orten sortiert – erprobte Hotels, Motels, Bed & Breakfasts und Campgrounds auf. Der Service vermittelt zum Abschluss wichtige Tipps zur Reisevorbereitung.
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Seitenzahl: 446
WEST-KANADA
ALBERTA · BRITISH COLUMBIA
Eine Übersichtskarte mit den eingezeichneten Reiseregionen finden Sie in der vorderen Umschlagklappe.
Stanley Park, VancouverS. 28 f., 36Vancouvers bekanntester Stadtpark mit seinen weißen Sandstränden, den uralten Regenwaldbäumen, den indianischen To- tempfählen und dem Promenadenweg ringsherum ist eine der größten Attraktionen der Stadt.
Long Beach, Vancouver IslandS. 67 ff.Strandwandern, Muschelnsammeln und Wellenreiten im Sommer, Stürme beobachten im Winter – im Pacific Rim National Park säumen dichter Regenwald und ein 16 Kilometer langer, einsamer Strand den Rand des Kontinents.
Halcyon Hot Springs, BCS. 104Eines der am schönsten gelegenen Thermalbäder British Columbias: Die bis zu 42 Grad heißen Pools liegen oberhalb des Upper Arrow Lake mit Sicht auf den See und die angrenzenden Bergketten.
Peak 2 Peak Gondola, WhistlerS. 116, 117Nur drei Stützpfeiler sichern die Fahrt der 4,4 Kilometer langen Seilbahn zwischen Whistler und Blackcomb Mountain: Die längste freie Strecke beträgt drei Kilometer, die größte zu überquerende Tiefe beträgt 436 Meter.
Barkverville, BCS. 120 f.Wunderbares Freilichtmuseum mit gelungen restaurierten Gebäuden aus der Goldrauschzeit zur Mitte des 19. Jahrhunderts, das durch zeitgenössisch kostümierte Darsteller erst sein lebendiges Flair erhält.
Signpost Forest, Watson LakeS. 149Schilderwald mit 72 000 Ortschildern aus aller Welt, initiiert von dem US-Soldaten Carl K. Lindley, der beim Bau des Alaska Highway ein Schild seines Heimatortes Danville/Illinois in Watson Lake aufhängte.
Calgary Stampede, CalgaryS. 154 f., 159Raubeinige Cowboys, mächtige Bullen und wild bockende Pferde sind die Markenzeichen des größten kanadischen Rodeos, zu dessen Veranstaltungen natürlich auch Bullenreiten und Kutschenrennen gehören.
Icefields Parkway, Banff National ParkS. 174, 178, 186 f.Großartige Panoramastraße in den Rocky Mountains, welche die Nationalparks Banff und Jasper miteinander verbindet und Zugang zu wunderbaren Aussichtspunkten, Wanderwegen und Campingplätzen bietet.
Banff Springs HotelS. 175756 Zimmer zählt das größte der schlossähnlichen historischen Eisenbahnhotels von Kanada, es ist ein Kosmos für sich mit seinen Restaurants und Lounges, mit seinem großen Spa und den Fitnessanlagen.
Royal Tyrrell Museum of PaleontologyS. 204, 206Vierzig komplette Skelette, viele lebensechte Modelle von Dinosauriern und Fossilien machen das Royal Tyrrell in den Alberta Badlands zum führenden Museum der Paläontologie und Saurier-Forschungszentrum.
Totempfahl, »Totem Pole«, im Stanley Park in Vancouver
Unermessliche Weiten und wenige Menschen – so stellt man sich West-Kanada vor. Mit Bergen, Wäldern und glitzernden Seen, wo Elche und Bären leben und Biber ihre Burgen bauen. Mal kreuzt ein Trapper in seinem Kanu vor seiner Blockhütte am See, mal kommt ein rotberockter Mountie auf hohem Ross daher. Wer aber die Landkarte West-Kanadas einmal genauer ansieht, der gewinnt ein weitaus reichhaltigeres Bild.
Im Westen erstreckt sich British Columbia: entlang der Pazifikküste, im Süden begrenzt durch die USA und nördlich vom Yukon Territory und einem Stück Alaska. In dieser Provinz spannt sich der Bogen vom dichten Regenwald der Küste und ihren meist Wolken verhangenen Bergen, von den vielen größeren und kleineren Inseln bis hin zu den trockenheißen Plateaus im Landesinneren; von sonnenreichen Trockengebieten im Süden über die berühmten Rocky Mountains bis hin zu den tiefen Nadelwäldern und einsamen Gebirgen im Norden.
Ziemlich geradlinig schließt sich im Osten die Provinz Alberta an, wo je nach Blickrichtung Bergland und Prärie beginnen oder enden. Auf jeden Fall setzen die Rocky Mountains eine massive Barriere gen Westen. Abrupt gibt das Gebirge dem einstigen Prärieland Raum. In den schier endlosen Weizenfeldern nicken immer wieder Ölpumpen, im Süden, Richtung USA, erstreckt sich heißes Ödland. Im Norden, wo irgendwann die Northwest Territories beginnen, herrschen menschenleere aber tierreiche Wälder vor; im Osten schließt sich geradlinig die Provinz Saskatchewan an.
British Columbias temperierter Küstenregenwald wird von der mächtigen Holzindustrie beherrscht. Dennoch überlebt noch manch ursprünglicher Waldbestand. Der Pazifik an der Westküste von Vancouver Island und die geschützten, inselreichen Gewässer der Strait of Georgia zwischen dem lang gestreckten Vancouver Island und dem Festland gehören zu den meistgelobten Tauchrevieren der Welt und verbergen in ihren Tiefen eine faszinierende Meeresflora und -fauna.
Grizzlybärin mit Jungem
Einer der schönsten Seen in den kanadischen Rockies: der milchige, smaragdgrüne Moraine Lake im Banff National Park
Im Hinterland der Küstenberge erstrecken sich weite, einsame, von Bären durchstreifte Gefilde und nur an wenigen Stellen gibt es Verbindungen zur Küste: in der Region Vancouver, beim Seehafen Prince Rupert, dem Küstenort Bella Coola und im Norden bei Stewart/Hyder, wo man sogar das südlichste Zipfelchen Alaskas betritt.
Sonnenreiche Täler und trockenheiße Plateaus kennzeichnen das Landesinnere des südlichen British Columbia. Das Okanagan Valley hat sich dank ausreichender Bewässerung den Ruf als Obstgarten der Provinz und als Weinanbaugebiet gesichert. Die Kootenay-Region im Südosten kennzeichnen Gebirgsketten mit engen, langen Tälern, tiefen Wäldern, Flüssen und Stauseen.
Vor der Kulisse der Rocky Mountains verläuft in einem Bogen von der US-amerikanischen Grenze bis hinaus in das nördliche British Columbia der Rocky Mountain Trench, ein mächtiger Grabenbruch in der Erdkruste. Ihn nutzt im Süden von British Columbia der junge Columbia River, der dort seinen Lauf als einer der mächtigsten Flüsse des kanadischen und US-amerikanischen Westens beginnt.
Heimisch in den subarktischen Nadelwäldern Kanadas: Streifenhörnchen oder »Chipmunk «
Der majestätische Gebirgskamm der Rocky Mountains mit seinen vergletscherten Zwei- und Dreitausendern, den eiskalten Seen und Strömen, die ihnen entspringen, ist ein Glanzlicht im Kaleidoskop der westkanadischen Landschaften. Albertas Icefields Parkway, der diese grandiose Hochgebirgsszenerie in Nord-Süd-Richtung durchzieht, genießt den Ruf der »Traumstraße der Rockies«. Zu ihren Höhepunkten zählen der Athabasca Glacier und das Icefield Centre nahe der Grenze von Jasper und Banff National Park. Am Fuße der Rocky Mountains beginnt Alberta keinesfalls flach und gleichmäßig bis zum Horizont, sondern oft wellig und hügelig – einst Prärie, jetzt die Kornkammer Kanadas. Zu ihren geologischen Besonderheiten zählen die Badlands ganz im Süden. Echte »Hingucker« dort sind die hoodoos, eigenwillig geformte, dank ihrer unterschiedlichen Gesteinsschichten oft auffallend gestreifte Felstürme. Die Badlands gehören zu den reichhaltigsten Dinosaurierfundstätten der Welt.
Downtown Vancouver: Blick auf die weißen Segel des Canada Place und den Harbour Centre Tower
Von Kanadas 33,5 Millionen Einwohnern leben rund 4,4 Millionen in British Columbia und rund 3,7 Millionen in Alberta. West-Kanadas Metropolen – Vancouver, Calgary und Edmonton – präsentieren eine urbane Vielfalt, die touristisch immer mehr an Bedeutung gewinnt, obwohl sie nicht in das bisher gängige Klischee passt.
An erster Stelle rangiert Vancouver, das wohl wichtigste Eingangstor zu West-Kanada. Die viel zitierte »Perle des Pazifiks« bietet neben ihrer beneidenswerten Lage zwischen Bergen und Meer ein Kaleidoskop an Sehenswertem: Museen, Theater, Parks, Restaurants und Hotels. Victoria, die kleine, aber feine, fest mit britischen Traditionen verwachsene Hauptstadt der Provinz, liegt gewissermaßen gleich vor der Haustür auf Vancouver Island. Die größte nordamerikanische Pazifikinsel schützt Vancouver und das Festland vor den Unbilden des Pazifiks.
Albertas schnell wachsende Metropole Calgary ist ein Synonym für Reichtum aus Öl und Viehzucht mit einem ausgeprägten Westernflair. Calgarys Flagschiff ist denn auch die »Calgary Stampede«, eine der größten Rodeoveranstaltungen der Welt. Calgarys nördliche Nachbarin ist das längst zur selbstbewussten, modernen Hauptstadt gewordene Edmonton, das sogenannte Tor zum Norden. Mit der Edmonton Mall als einem der weltgrößten überdachten Einkaufszentren steht sie als Ziel ganz oben auf der Hitliste kanadischer und internationaler Shopping-Freaks.
Canadian Girl
Abseits dieser Bevölkerungszentren konzentrieren sich die Bewohner auf einem breiten Streifen im Süden der Provinzen, sammeln sich gewissermaßen zur Grenze des Nachbarlandes USA hin, so als wollte Kanada nicht an den Gestaden des Eismeers auslaufen und sich unbemerkt verlieren.
West-Kanada nutzt und schützt die Natur mit all ihren Ressourcen, insbesondere in den Nationalparks Jasper, Banff, Glacier, Waterton Lakes und anderen. Tweedsmuir, Manning, Wells Gray und weitere Provinzparks stehen den Nationalparks in puncto Schönheit und Landschaftsvielfalt oft in nichts nach, außer dass sie von der Provinzregierung betreut werden und diverse ökonomische Nutzung erlaubt ist. Natur in appetitlichen Häppchen in Form von Badeseen, Wasserfällen etc. servieren die kleineren Provinzparks wie Haynes Point, Christina Lake und Englishman River Falls, die bei Kanadiern als beliebte Urlaubsziele geschätzt werden.
Wanderwege für jeden körperlichen Zustand und Fitnessgrad durchziehen die meisten Parks. Von rollstuhlgerechten Wegen reicht das Angebot über kürzere und längere Wanderpfade, die teils mit Schautafeln und botanischen Hinweisen versehen sind oder zu historischen oder landschaftlichen Sehenswürdigkeiten führen, bis hin zu Fernwanderungen durch das Hinterland, wo man mit seinem Zelt und Selbstverpflegung ganz auf sich selbst gestellt ist.
Camping, Wandern, Kanu-, Kajak- und Wildwasserfahrten, Tauchen, Schwimmen, Wintersport, Walbeobachtungstouren – die Liste der möglichen Outdoor-Aktivitäten in West-Kanada ist lang. Wer Ausrüstung, Transport oder andere Unterstützung benötigt, wendet sich an einen der Outfitters in oder am Rande der Parks oder in den populären Zentren. Sie stellen Kanus, Mountainbikes und anderes Sportzubehör bereit, das man leihen oder kaufen kann.
Der Saddledome vor der Skyline von Calgary
Powwow in Lytton im Süden von British Columbia
Wer nicht auf eigene Faust losziehen will, schließt sich einer Gesellschaft an. Paddelt man, wie auf den Bowron Lakes oder in Wells Gray, auf eigene Faust, findet man bei einem Outfitter die nötige Ausstattung, wichtige Informationen und die Sicherheit von An- und Abmeldung. Mit einer Angellizenz und der entsprechenden Ausrüstung kann man in glasklaren Seen und strömenden Bergflüssen fischen und die Forellen anschließend auf dem Lagerfeuer grillen, das man auf den meisten Campingplätzen West-Kanadas entzünden darf.
Auch zwischen Natur und Stadt öffnet sich eine breite Palette an Freizeitangeboten: Freilichtmuseen wie Barkerville, Fort Steele und Fort St. James, historische Ranches und Goldgräberstätten, Weingüter und Vergnügungsparks, Thermalbäder und Wasserparks. Das Spektrum der Museen reicht von kleinen Heimatmuseen über Museen zur Eisenbahn, den Indianern oder der Geschichte bis hin zu Kunstmuseen von Weltrang. Vielerorts lernt man die Region durch See-, Dampfzug- oder Stadtrundfahrten und von schönen Aussichtspunkten kennen. Vor allem im Sommerhalbjahr werden allerorten Rodeos, Kinder-, Kunst-, Musik- und andere regionale und internationale Festivals veranstaltet.
Junger Rotfuchs – »Red Fox«
West-Kanada profitiert von einem gut ausgebauten Verkehrsnetz mit exzellenten Straßen, das sich von den Zentren der Provinzen ausbreitet. Im Sommer sind die Straßenarbeiter-Crews dabei, die Frostschäden des vorangegangenen Winters zu beheben. Das führt oft zu Wartezeiten an den Baustellen, aber in der Regel sind die Fernstraßen gut befahrbar. Der Trans-Canada Highway erreicht Vancouver, bevor er schließlich zum Sprung nach Vancouver Island ansetzt und dort nach fast 7800 Kilometern quer durch den Kontinent endet. Weiter nördlich verläuft der nach einem Trapper benannte, gut ausgebaute Yellowhead Highway West-Kanada.
Im Norden British Columbias beginnt der legendäre Alaska Highway, der seit seinem Bau während des Zweiten Weltkriegs die Menschen in den Norden und nach Alaska gelockt und die isolierten Pelzhandelsposten und winzigen Ansiedlungen dem Rest des Landes näher gebracht hat. Dieser Highway ist Realität und Mythos zugleich. Er verbindet den Süden der Provinzen mit den wilden Parks und Regionen im Norden.
Viele kleinere und einige immer weniger werdende größere Straßen im Norden von British Columbia, Alberta und dem Yukon Territory tragen noch Schotterbelag. Sie vergrößern zwar mitunter den Fahrspaß, aber viele Strecken sind von den Leistungen der Fahrzeuganbieter, besonders der Wohnmobilvermieter, ausgeschlossen.
Ein neugieriger Blick zum Fotografen: Der Nordamerikanische Fischotter oder »North American River Otter« lebt seit 1997 gemäß dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen relativ geschützt
West-Kanada ist ideales Terrain für Naturliebhaber und Outdoor-Enthusiasten, für Fotografen und Aktivurlauber, die sich aber auch mal an einem der zahlreichen Seen als Badegast für ein paar Stunden oder Tage zurückziehen können und möchten. Wer gern sein Zelt oder Wohnmobil aufstellt, kann fast immer sicher sein, abends am knisternden Lagerfeuer neben der selbst gewählten Heimstatt zu sitzen und den nächtlichen Geräuschen der Natur zu lauschen. Wer feste Wände um seine Schlafstätte bevorzugt, findet eine reiche Auswahl an Hotels, Motels und urkanadischen Lodges in oder am Rande der Wildnis.
Der vorliegende Reiseführer möchte mit der Beschreibung der verschiedenen Regionen und Städte mit ihren Sehenswürdigkeiten und Naturschönheiten Begeisterung und Interesse wecken für dieses Land. Gute Reise!
Orcas in der Gwaii Haanas National Park Preserve auf den Haida Gwaii Islands
Jacques Cartier begründet das französische Kolonialreich in Kanada
10 000 v. Chr.
Während der Pleistozän-Eiszeiten erfolgt von Sibirien aus eine erste historisch verbriefte Einwanderungswelle auf den nordamerikanischen Kontinent. Nomadisierende Jäger überqueren die seinerzeit trockene Landbrücke der Beringstraße nach Alaska.
6000 v. Chr.
Alle größeren Täler der Rocky Mountains sind eisfrei.
1497
John Cabot alias Giovanni Caboto segelt unter englischer Flagge von England nach Neufundland und manifestiert englische Ansprüche auf das Land.
1534–42
Jacques Cartier erforscht auf der Suche nach der Nordwestpassage den Golf von Sankt Lorenz und segelt den großen Strom hinauf bis an die Stelle des heutigen Montréal. Aus dem Irokesen-Wort kanata leitet er den Namen Kanada ab.
1579
Sir Francis Drake segelt mit seinem Schiff, der »Golden Hinde«, von England um Kap Hoorn und die Westküste Süd- und Nordamerikas hinauf, vermutlich bis Vancouver Island.
1592
Juan de Fuca segelt unter spanischer Flagge in den später nach ihm benannten Gewässern um die Südspitze von Vancouver Island.
1610
Auf der Suche nach der Nordwestpassage segelt Henry Hudson mit seinem Schiff »Discovery« in die große Bucht im kanadischen Nordosten. Sie wird später als Hudson Bay bekannt und bezeichnet auch 60 Jahre danach die neu gegründete, große Pelzhandelsgesellschaft.
1670
Gründung der Hudson’s Bay Company (HBC): Das von der Gesellschaft beanspruchte Territorium umfasst das gesamte Land, dessen Gewässer in die Hudson Bay münden.
Das fast vier Millionen Quadratkilometer große, Rupert’s Land genannte Gebiet reicht bis an den Rand der Rocky Mountains.
Henry Hudson segelt 1610 mit der »Discovery« in den Nordosten Kanadas
1741
Der russische Zar schickt den dänischen Seefahrer Vitus Bering auf Entdeckungsreise nach West-Kanada und Alaska, von wo er Seeotter-, Biber- und andere Pelze mit nach Europa bringt. Seine Entdeckungen animieren die Russen zur Besiedlung der Küstenstriche Nordamerikas.
1775–83
Nordamerikanischer Unabhängigkeitskrieg (War of Independence).
Auf der Suche nach der Nordwestpassage nimmt James Cook 1778 Vancouver Island für die britische Krone in Besitz
1778
James Cook setzt seinen Fuß an die Küste des Nootka Sound auf Vancouver Island. Im Auftrag der englischen Krone erforscht er auf der vergeblichen Suche nach einer Nordwestpassage die Küsten West-Kanadas und Alaskas.
1783
Anerkennung der Unabhängigkeit der USA im »Frieden von Versailles« und Fixierung einer Grenze zwischen Kanada und den USA. Formierung der North West Company, eines Zusammenschlusses unabhängiger Pelzhändler als Konkurrenz zur Hudson’s Bay Company in Montréal.
1791
Der spanische Kapitän José María Narvaez segelt in die English Bay vor Vancouver.
1792
George Vancouver erforscht die Westküste Nordamerikas für die englische Krone und kartografiert viele Landstriche. Er gelangt nach Vancouver Island, Vancouver und auch in die Gewässer vor dem heutigen Bella Coola.
1792 erforscht George Vancouver die Westküste Nordamerikas, er gelangt nach Vancouver Island und nach Vancouver
1793
Der schottische Erforscher Alexander Mackenzie erreicht als erster Weißer auf dem Landweg vom Fraser River her die Pazifikküste. Auf einem Felsen im Dean Channel nahe dem heutigen Bella Coola hinterlässt er die Inschrift »Alex Mackenzie from Canada by land, 22nd July, 1793«.
1795
Gründung des Edmonton House als Pelzhandelsstation der Hudson’s Bay Company, aus der die Stadt Edmonton hervorgeht.
1807
David Thompson überquert als einer der ersten Europäer die Rocky Mountains.
David Thompson überquert 1807 als einer der ersten Europäer die Rocky Mountains
1808
Simon Fraser erkundet unter der Ägide der North West Company den später nach ihm benannten Fluss bis zur Mündung in den Pazifik. Die NWC etabliert sich in West-Kanada und handelt mit den Indianern um die begehrten Pelze.
Holzbrücke über den Fraser River, Aufnahme von 1912
1811
David Thompson etabliert eine neue Pelzhandelsroute von Edmonton über den Athabasca Pass, die in der Nähe des heutigen Jasper vorbeiführt. Er erforscht die Flussläufe von Columbia und Kootenay River.
1812–14
Britisch-Amerikanischer Krieg (War of 1812). Im »Friedensvertrag von Gent« wird der bereits zuvor bestehende Grenzverlauf zwischen Kanada und den USA besiegelt.
1818
Festlegung des 49. Breitengrades bis zu den Rocky Mountains als Grenzlinie zwischen Kanada und den USA.
1821
Zusammenlegung der Hudson’s Bay Company mit der North West Company unter dem Namen der HBC.
1827
Gründung des ersten Forts der Hudson’s Bay Company im Tal des Fraser River.
1843
Gründung des Fort Camouson durch die Hudson’s Bay Company, daraus wird später Victoria, die Hauptstadt von British Columbia.
1846
Das über den 49. Breitengrad – die Grenzlinie zwischen Kanada und den USA, die bis zum Pazifik reicht – nach Süden hinausragende Vancouver Island wird komplett Kanada zugeschlagen.
1857
Königin Victoria ernennt den kleinen Ort Ottawa am Berührungspunkt von Upper und Lower Canada, die bereits 1841 zu den United Provinces of Canada vereinigt worden waren, zur kanadischen Hauptstadt.
Begehrtes Objekt des Goldrauschs: ein »Nugget«
1858
Erster großer Goldrausch im Fraser River Valley. Großbritannien ernennt British Columbia zur Kronkolonie, um seine Ansprüche auf das Land und die Bodenschätze, insbesondere das Gold, zu sichern. Rückgang des kanadischen Pelzhandels.
1860
Billy Barker entdeckt Gold am Williams Creek. Nachfolgend beginnt der große Goldrausch in den Cariboo Mountains.
1861–65
Bau der Cariboo Waggon Road, der ersten kanadischen Überlandstrecke. Goldfunde am Kootenay River.
1862
Der Prospektor John Callbreath testet in British Columbia aus Asien importierte Kamele, die sich aber als ungeeignet für das Terrain und die Belange der Goldsucher erweisen.
1867
Im »British North America Act« deklariert Königin Victoria den Zusammenschluss der vier Ostprovinzen New Brunswick, Nova Scotia, Ontario und Québec zum unabhängigen »Dominion of Canada«.
Dem Dominion of Canada schließen sich später Manitoba (1870), British Columbia (1871), Prince Edward Island (1873), Alberta und Saskatchewan (beide 1905) sowie Newfoundland (1949) als weitere Provinzen an.
1868
Ernennung Victorias zur Hauptstadt von British Columbia.
Der Ausbau des Eisenbahn netzes im 19. Jahrhundert fördert die Besiedlung des kanadischen Westens
1870
Verkauf und Übergabe des Landes von der Hudson’s Bay Company an das neu gegründete Kanada.
1871
Beitritt British Columbias zum Dominion of Canada. Eine Bedingung für den Beitritt war die Verbindung der Ost- und Westprovinzen durch eine transkontinentale Eisenbahn.
1873
Bildung der North-West Mounted Police (NWMP), des Vorläufers der Royal Canadian Mounted Police, die u.a. für die Eindämmung des Whiskeyhandels und die Schlichtung der Auseinandersetzung zwischen Weißen und Indianern um alte und neue Siedlungsgründe sorgen sollen. Ein Netz von Polizeiposten entsteht im kanadischen Westen.
1875
Aus einem Fort der NWMP am Bow River entsteht die Stadt Calgary.
Eine Landschaft wie auf der Modelleisenbahn: die Canadian Pacific Railway in der Nähe des Rogers Pass in British Columbia
1883
Entdeckung der heißen Quellen von Banff.
1885
Verbindung des östlichen und des westlichen Schienenstranges der Canadian Pacific Railway mit dem Einschlagen des letzten Schwellennagels in Craigellachie, B.C. Die erste transkontinentale Eisenbahn durchquert Kanada und fördert damit das nationale Einheitsgefühl. Banff, Kanadas erster Nationalpark, wird gegründet.
1886
Das große Feuer in Vancouvers Gastown vernichtet viele Gebäude, hält aber die Entwicklung nicht auf.
1887
Die transkontinentale Eisenbahnlinie erreicht Vancouver.
1888
Eröffnung des luxuriösen Banff Springs Hotel im Banff National Park.
1896
In Kanada regiert zum ersten Mal ein frankokanadischer Premierminister, Sir Wilfrid Laurier, der bis 1911 die britische Dominanz ein wenig einschränkt. Aber noch immer sind Banken, Versicherungen und Großhandel fest in britischer Hand.
1897/98
Größter Goldrausch am Klondike River im Yukon Territory.
Um 1900
Auswanderungswelle aus Europa in die kanadischen Prärien. Viele ukrainische Einwanderer lassen sich in Albertas Prärie nieder.
1903–06
Roald Amundsen segelt mit der »Gjöa« durch die lang gesuchte North West Passage zwischen Atlantik und Pazifik.
Tausende von Goldsuchern erreichen 1897/98 über den Chilkoot Pass die Goldfelder am Klondike River im Yukon Territory
1905
Beitritt der neu gegründeten Provinz Alberta und ihrer Nachbarprovinz Saskatchewan zum Dominion of Canada. Edmonton wird Hauptstadt von Alberta.
1912
Untergang der »Titanic« vor Neufundland. Unter den Opfern der Schiffskatastrophe befindet sich auch der Eisenbahnmagnat Charles M. Hays. – Erste Calgary Stampede.
1914
Kanada tritt in den Ersten Weltkrieg ein. – Erster Ölboom Kanadas mit Funden bei Leduc, südlich von Calgary.
1915
Gründung der Universität von British Columbia in Vancouver.
1917
Bei den Wahlen zum Bundesparlament wird das Frauenwahlrecht eingeführt.
1919
Erstes großes Rodeo in Williams Lake, BC, Vorläufer der Williams Lake Stampede.
1931
Mit dem »Statute of Westminster« erhält Kanada volle Autonomie im Commonwealth und damit die nominelle Unabhängigkeit. Bau des Wonder Trail, einer Schotterstrecke, die später als Icefields Parkway zur meistbefahrenen Panoramastraße Nordamerikas wird.
1932
Gründung des ersten International Peace Park mit dem kanadischen Waterton Lakes und dem US-amerikanischen Glacier National Park.
Pferde und Mulikarawanen, die sogenannten »Pack Trains«, versorgen die Goldsucher am Klondike mit dem Nötigsten
1933
Weltwirtschaftskrise auch in Kanada: Die Löhne sinken und gut ein Viertel der Bevölkerung ist arbeitslos. Das Pro-Kopf-Einkommen verringert sich seit Ende der 1920er-Jahre um 48 Prozent.
1939
Kanada tritt an der Seite Großbritanniens in den Zweiten Weltkrieg ein.
1942
Zwischen März und November Bau des Alaska Highway. Am 22. November Eröffnung der Militärstraße von Dawson Creek, BC, nach Alaska.
1945
Kanada wird Gründungsmitglied der Vereinten Nationen.
1947
Ergiebige Ölfunde bei Leduc südlich von Edmonton lösen einen zweiten Boom und nachfolgend einen bedeutsamen wirtschaftlichen Aufschwung in Alberta aus.
1948
Freigabe des Alaska Highway für den Privatverkehr.
1949
Kanada wird Mitglied der NATO.
1953
Der Bau der Bella Coola Road von Williams Lake an den Pazifikfjord verbindet die Einwohner des isolierten Tals mit dem Rest von British Columbia.
Die Anfänge des Signpost Forest bei Watson Lake am Alaska Highway im Yukon Territory
1954
Bau der Aluminiumschmelze in Kitimat, BC, und Entstehung einer komplett neuen Hafenstadt.
1962
Fertigstellung des Trans-Canada Highway, der ersten transkontinentalen Straßenverbindung Kanadas, die von Neufundland bis zu den Haida Gwaii Islands von British Columbia durch alle Provinzen führt. Die letzte Lücke schließt sich am Rogers Pass im Glacier National Park.
1965
Kanada erwählt für seine neue Flagge das Motiv eines roten Ahornblattes (maple leaf) auf weißem Grund. – Westlich von Hope geschieht am heutigen Crowsnest Highway die Hope Slide, bislang Kanadas größter bekannter Erdrutsch.
Historische Aufnahme vom Bau des Alaska Highway von Dawson Creek in British Columbia nach Alaska 1942
1969
Der »Official Languages Act« statuiert die Gleichstellung der englischen und der französischen Sprache in Regierung und Verwaltung und macht Kanada offiziell zu einem zweisprachigen Land.
1971
Bau der Hell’s Gate Air Tram im Fraser River Canyon, die sich zur großen Touristenattraktion entwickelt.
1972
Eröffnung des Cassiar Highway, einer rauen Forstpiste zwischen dem Yellowhead und dem Alaska Highway, der einen Abstecher nach Stewart/Hyder am südöstlichsten Punkt Alaskas ermöglicht.
1975
Erster Weltwirtschaftsgipfel der sieben wichtigsten Industrienationen (G7), zu denen auch Kanada zählt, in Halifax, in der Maritimprovinz Nova Scotia.
1981
Bau der West Edmonton Mall, des größten überdachten Einkaufs- und Vergnügungszentrums der Welt.
1982
Mit dem »Constitution Act«, den die englische Königin Elizabeth II. unterschreibt, wird Kanada völlige staatliche Unabhängigkeit von Großbritannien garantiert.
1986/87
Die Weltausstellung »Expo ’86« findet in Vancouver statt und lenkt die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf die Metropole am Meer. Eröffnung des 115 Kilometer langen Abschnittes des Coquihalla Highway von Hope nach Merritt und des 80 Kilometer langen Abschnitts von Merritt nach Kamloops.
Offizielles Emblem für Kanada seit 1965 – »The Maple Leaf«, das rote Ahornblatt
1988
In und um Calgary, Canmore und im Kananaskis Country am Fuße der Rocky Mountains in Alberta finden die XV. Olympischen Winterspiele statt. Ein 80 Millionen Jahre alter, zwölf Meter langer Elasmosaurier wird bei Courtenay auf Vancouver Island gefunden.
1992
Die Bevölkerung der Northwest Territories im kanadischen Norden entscheidet sich für die Aufteilung des Territoriums in zwei Gebiete: in Nunavut und die Northwest Territories. Zum 50. Jahrestag des Baus wird der Alaska Highway komplett asphaltiert.
1993
Ratifizierung des »North American Free Trade Agreement« (NAFTA), eines Freihandelsabkommens zwischen Kanada, den USA und Mexiko.
1997
Das zweieinhalb Meter lange, 60 000 Jahre alte Skelett eines eiszeitlichen Walrosses wird nördlich von Qualicum Beach gefunden. Zwischen Kanada und den USA besteht Uneinigkeit bezüglich der Lachsfangquoten. Kanadische Fischer blockieren die Alaska-Fähren in Prince Rupert, woraufhin die USA mit der Einstellung des Fährbetriebes drohen.
1999
In Nunavut erhalten die Inuit (Eskimos) weitgehende Selbstverwaltungsrechte, bleiben jedoch finanziell von Ottawa abhängig.
2002
Tagungsort des G8-Gipfels der wichtigsten Industrienationen wird das entlegene, weiträumig von Gegendemonstrationen abgeschirmte Kananaskis Village bei Canmore in den Rocky Mountains.
2003
Das Internationale Olympische Komitee entscheidet sich für Vancouver und Whistler als Austragungsorte der Olympischen Winterspiele im Jahr 2010. Damit ist Vancouver die erste am Meer gelegene und nach Calgary die zweite kanadische Stadt, die die Olympischen Winterspiele ausrichtet.
2005
Im November wird vor Chemainus/Vancouver Island eine ausrangierte Boeing 737 versenkt, die riffbildende Flora und Fauna anziehen und zum Taucherziel werden soll.
Inuit-Kunst aus Speckstein
2006
Stephen Harper wird neuer Premierminister Kanadas. Mit seiner Konservativen Partei bildet er eine Minderheitsregierung. Alle vier Jahre erreicht der jährliche Lachszug im Oktober im Roderick Haig-Brown Provincial Park Rekordzahlen mit bis zu eineinhalb Millionen Rotlachsen, die im Adams River laichen. Dazu gesellen sich Königs-, Silber- und Buckellachse.
2008
Ende des Jahres eröffnet die knapp viereinhalb Kilometer lange Seilbahn zwischen den Gipfeln von Blackcomb und Whistler Mountain in British Columbias Wintersportort Whistler.
2009
Für seine erste Auslandsreise wählt US-Präsident Barack Obama Kanada. Damit führt er eine Tradition wieder ein, die vor acht Jahren von seinem Amtsvorgänger George W. Bush aufgegeben worden war.
2010
In Vancouver und Whistler finden vom 12. bis 28. Februar die XXI. Olympischen Winterspiele statt.
Symbol der Olympischen Winterspiele 2010 in Vancouver und Whistler ist der »Inukshuk« genannte Steinmann der Inuit
2011
Bei den vorgezogenen Neuwahlen am 2. Mai gelingt es der konservativen Partei unter Stephen Harper zum ersten Mal, die absolute Mehrheit der Parlamentssitze zu gewinnen.
In der ersten Augusthälfte finden in Kamloops, BC, die Western Canada Summer Games statt, ein sportliches Großereignis für junge Athleten aus den westlichen Provinzen und nördlichen Territorien Kanadas.
2013
Im Juni erleben die Großstadt Calgary und weitere Orte im westlichen Alberta aufgrund von extremem Starkregen das schlimmste Hochwasser seit Jahrzehnten. Zehntausende Menschen müssen ihre Häuser verlassen.
In Lac-Mégantic, Québec, explodieren Mitte Juli mit Öl beladene Waggons eines führerlos entgleisten Tankzuges und verursachen ein Feuerinferno, bei dem der Ortskern zerstört wird und 47 Menschen ums Leben kommen.
2014
Kanada setzt trotz massiver Umweltprobleme verstärkt auf die Ölsandförderung in Alberta. Im Juni stimmt die Regierung dem Bau der umstrittenen Northern-Gateway-Ölpipeline nach Kitimat zu, von wo aus das Öl nach Asien transportiert werden soll.
2015
Im Juni und Juli wird die Fußballweltmeisterschaft der Frauen in Kanada ausgetragen. Spielorte sind Vancouver, Edmonton, Winnipeg, Ottawa, Montréal und Moncton.
Im Oktober finden Parlamentswahlen in Kanada statt. Die Öffentlichkeit sieht die Liberal Party im Aufwind und attestiert den Konservativen sinkende Beliebtheitsgrade. Als Spitzenkandidat der Liberalen gilt Justin Trudeau.
Mit dem Camper unterwegs auf dem Icefields Parkway
Vancouver, Kanadas drittgrößte Stadt, liegt dramatisch in der großen Bucht des Pazifischen Ozeans, der Strait of Georgia, geschützt durch das vorgelagerte Vancouver Island. Dahinter erhebt sich die Kulisse der oft schneebedeckten Coast Mountains. Im Norden beginnt jenseits der halbwilden Bergparks der uralte Küstenregenwald und südlich der Stadt mündet der mächtige Fraser River in den Pazifik. Vancouvers Stadtbild ist ein Mosaik aus Wolkenkratzern, Wasser und vielen, vom milden, regenreichen Klima begünstigten Parks, botanischen Gärten und Grünanlagen.
Die moderne Metropole mit 2,1 Millionen Einwohnern im Großraum und rund 604 000 Einwohnern im eigentlichen Stadtgebiet ist British Columbias Zentrum der Forstwirtschaft, des Bergbaus, der Software- und Bio-Technologie, der Brennstoffzellenherstellung und des Tourismus. Wegen der verkehrsgünstigen Lage am Pazifik mit Kanadas größtem Hafen gilt Vancouver als Tor zu Asien und ist gleichzeitig die westlichste Stadt des Festlandes am Trans-Canada Highway. Der Highway 99 stellt Richtung Süden die Verbindung mit den USA her, Richtung Norden setzt er sich als Sea to Sky Highway nach Whistler fort und wird schließlich zur Duffey Lake Road, die in das Innere von British Columbia führt. Fähren verbinden Vancouver mit Vancouver Island und abgelegenen Orten entlang der Küste.
Die Vielzahl ethnischer Herkünfte und Religionen seiner Bevölkerung, inklusive der indianischen Ureinwohner, ist ein Markenzeichen Vancouvers: Briten, Deutsche, Ukrainer, Skandinavier, Chinesen und andere Asiaten und später auch Osteuropäer haben sich in den Schmelztiegel eingebracht. Die multikulturellen Wurzeln begründen florierende Stadtviertel und eine hochrangige Kulturszene mit einer Fülle von Museen, Theatern und Festivals. Vancouver ist darüber hinaus eine Universitätsstadt mit jungem Publikum, was sich in einer facettenreichen Gastronomie, einer lebhaften Kneipenszene und einem Nachtleben, das für jeden Geschmack etwas bietet, widerspiegelt.
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