Wie Katzen ihr perfektes Personal finden - Andrea Mancino - E-Book

Wie Katzen ihr perfektes Personal finden E-Book

Andrea Mancino

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Beschreibung

Haben Sie sich jemals gefragt, was Ihre Katze denkt? Was sie versucht, Ihnen mitzuteilen, wenn sie miaut oder ihren Kopf bewegt? Warum sie in der einen Sekunde entspannt ist und in der nächsten kratzt? Dank der Ratschläge von Andrea Mancino und der Weisheit seiner beiden Katzen Mimas und Rea, macht Sie dieses Buch endlich zum Katzenversteher. Charmant, mit witzigen Cartoons, lustigen Anekdoten und fundierten Erklärungen nimmt Sie der Autor an die Hand und zeigt Ihnen, dass es auf jede menschliche Frage eine Antwort gibt, die Ihre Katze Ihnen zu geben versucht. Am Ende wird sie Ihre Katze umso mehr lieben aber es bleibt auch die Erkenntnis, dass Katzen uns im Großen und Ganzen als ihr perfektes Personal sehen.

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Seitenzahl: 129

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Impressum

© eBook: 2024 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

© Printausgabe: 2024 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

GU ist eine eingetragene Marke der GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, www.gu.de

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Verbreitung durch Bild, Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.

Projektleitung: Vanessa Lotz

Lektorat: Gerdi Killer, booklab, München

Bildredaktion: Natascha Klebl

Covergestaltung: ki36 Editorial Design, Bettina Stickel, Petra Schimdt

eBook-Herstellung: Teresa Klocker

ISBN 978-3-8338-9488-6

1. Auflage 2024

Bildnachweis

Illustrationen: Massimiliano Aurelio

Fotos: privat (Klappe)

Syndication: Bildagentur Image Professionals GmbH, Tumblingerstr. 32, 80337 München, www.imageprofessionals.com

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Wichtiger Hinweis

Die Gedanken, Methoden und Tipps in diesem Buch basieren auf den Erfahrungen des Verfassers. Sie wurden von ihm nach bestem Wissen erstellt und mit größtmöglicher Sorgfalt geprüft. Weder der Autor noch der Verlag können jedoch für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gegebenen praktischen Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.

Für Arhon, mein erstes Fellknäuel,

das mich die fantastische

Welt der Tiere entdecken ließ.

Für immer und ewig, dein Papi

EINLEITUNG

Eine Theorie über die Präsenz von Katzen unter Menschen besagt, dass es das Universum sei, das sie verteilt und dafür sorgt, dass sie scheinbar zufällig in das Leben derer treten, die sie brauchen. So kommt es, dass ein Mensch, der gerade eine schwierige Phase hat, verzagt auf einer Parkbank sitzt und im Gebüsch ein hungriges Kätzchen erblickt, das ein Zuhause sucht. Oder dass jemand, der in tiefer Trauer ist, plötzlich wie aus dem Nichts einen streunenden Kater sieht, der ihn in seinem Gebaren an den verlorenen Menschen erinnert. Oder dass ein junger Mann, der an einem Morgen an einer Mülltonne vorbeikommt, ein verzweifeltes Miauen hört.

Es war der 5. Juli 2017. Schon frühmorgens war es sehr heiß. Ich war auf dem Weg zu einem Freund, als ich in der Nähe einer Mülltonne ein Miauen hörte. Im ersten Moment dachte ich, es sei eine Katze auf Futtersuche. Aber dieses Wimmern war viel zu alarmierend, zu verzweifelt, um es zu ignorieren. Also trat ich näher heran. Das Miauen war laut, aber irgendwie gedämpft. Bei genauerem Hinsehen bemerkte ich neben der Mülltonne einen Plastiksack, der sich bewegte. Schnell riss ich den Sack auf und fand zwei junge Katzen: ein Männchen und ein Weibchen, gerade einmal ein paar Monate alt.

NIE WERDE ICH DEN MOMENT VERGESSEN, ALS SICH UNSERE BLICKE TRAFEN. ES WAR PURE MAGIE. DIE MAGIE DER LIEBE, DER ACHTUNG VOR DEM LEBEN UND DER DANKBARKEIT, DIE DAS DASEIN VON UNS DREIEN ZUM BESSEREN VERÄNDERT HAT.

Es war das Weibchen, das so laut miaute. Die Kleine ist auch jetzt noch die Anführerin – diejenige, die nie aufgibt. Sie sah mich an, als wollte sie sagen: »Hey du, warum haben die uns da reingesteckt? Womit haben wir das verdient?«

Ich zögerte keine Sekunde. Mir war sofort klar: Diese Katzen würden mir gehören. Ich würde sie behalten. Wer konnte so grausam sein, sie einfach in einen Sack zu stecken und wie Müll wegzuwerfen? Aber vielleicht wollte es das Schicksal, dass ich den beiden begegnete, also nahm ich sie mit nach Hause. Ich hatte schon Hunde gehabt, aber noch nie Katzen, also keine Ahnung, was diese Wesen brauchten.

Als Erstes gab ich ihnen Namen. Da ich mich für Astronomie interessiere, benannte ich sie nach zwei Monden des Saturn: Mimas und Rea. Das Weibchen war eindeutig Rea: ein starker Mond, passend zu einer Persönlichkeit, die sich durchsetzen und Respekt verschaffen kann.

Ich habe Tiere schon immer geliebt, doch bei Mimas und Rea war es keine Liebe auf den ersten Blick. Katzen sind von Natur aus misstrauisch. Es ist ein langer und allmählicher Prozess, bis sie Zuneigung zu jemandem fassen, und ihre Sympathiebekundungen sind nie überschwänglich. Ich hatte langjährige Erfahrung mit Hunden und verstand diese Reserviertheit daher nicht. Fälschlicherweise hielt ich sie für Gleichgültigkeit – wie alle, die nur gelegentlich mit Katzen zu tun haben. Aber ich spürte, dass es eine Verbindung zwischen mir und diesen beiden Geschöpfen gab, nur wusste ich noch nicht, was genau es war. Ich konnte nicht begreifen, warum sie mir nicht entgegenliefen, wenn ich nach Hause kam, warum sie nicht meine Nähe suchten und warum sie mehr miteinander spielten als mit mir. Daher war ich zutiefst davon überzeugt, dass eine Katze einem nicht die gleiche Liebe geben kann wie ein Hund. Es dauerte zwei Jahre, bis ich erkannte, dass dem tatsächlich so ist. Eine Katze gibt dir nicht dieselbe Liebe wie ein Hund: Sie gibt dir mehr Liebe, Liebe in einer reineren Form.

Eine Katze macht nie etwas aus Gefälligkeit oder Hörigkeit: Sie macht, was sie will und wann sie es will. Wenn sie sich für dich entscheidet, ist das ihre Herzensentscheidung. Und wenn du ihr Sanftmut, Respekt und Beständigkeit entgegenbringst, wird sie das mit einer unglaublich innigen, unzerbrechlichen Liebe erwidern. Wie in allen Beziehungen geht natürlich nichts ohne die ständige Suche nach Kompromissen. Doch es ist diese Magie der Liebe und des Respekts, die unsere Beziehung jeden Tag stärkt.

Die Liebe einer Katze ist deshalb stärker, weil man sie erst nach und nach erobert. Und Unerwartetes ist immer etwas Schönes.

Manchmal versetzt mich unsere Verbindung auch in Angst, weil sie mich verletzlich macht: Seit Mimas und Rea bei mir sind, habe ich eher die Befürchtung, dass ein Fremder bei uns eindringt und den beiden etwas antut. Erst jetzt verstehe ich Freunde, die Kinder haben, wenn sie mir erzählen, dass sie mit einem Mal ängstlicher und besorgter geworden sind. Andererseits ist genau das Liebe: Wer bereit ist zu lieben, muss auch bereit sein zu leiden. Nur wer leidensfähig ist, kann wirklich lieben.

EINE KATZE KOMMT ZU DIR, WENN DU AM WENIGSTEN DAMIT RECHNEST, DU SIE ABER DRINGEND BRAUCHST.

Heute, nach sechs Jahren, kann ich sagen: Ja, ich glaube an die Verteilungstheorie, denn eines Tages brachte mich das Universum vor einer Mülltonne mit zwei wundervollen Wesen zusammen, die für irgendwen nur unnützer Abfall waren, für mich aber das Wertvollste auf der Welt sind.

Dieses Buch ist all jenen gewidmet, die das Glück hatten, einer Katze zu begegnen, die sich für sie entschieden hat – sei es in einem Tierheim, auf der Straße, in einem Körbchen beim Tierarzt, in einem Geschäft oder durch einen Freund. Ich habe hier alles zusammengetragen, was ich über diese wunderbaren Geschöpfe, ihr Verhalten und ihre Gewohnheiten gelernt habe, in dem Versuch, sie besser kennenzulernen, ihre Bedürfnisse zu verstehen und eine tiefere Beziehung zu ihnen aufzubauen.

Dies ist keine veterinärmedizinische Abhandlung, dazu habe ich weder das Fachwissen noch die Intention. Vielmehr handelt es sich um eine Sammlung persönlicher Erfahrungen und Tipps eines verliebten Katzennarren, der sich die Mühe gemacht hat, tiefer in die Materie einzutauchen. All das ist als Ausgangspunkt gedacht, um Katzen besser zu verstehen, keineswegs als Endpunkt. Ihr könnt dieses Büchlein als Beginn eines Weges sehen, den ihr Seite an Seite mit eurer Schicksalskatze gehen werdet.

GLÜCKLICHE MENSCHEN ERKENNT MAN DARAN, DASS SIE KATZENHAARE AUF IHRER KLEIDUNG UND IHRER BETTWÄSCHE HABEN.

DAS HIER IST KEIN HOTEL

BLEIB HEUT NACHT BEI MIR

Als ich Mimas und Rea zu mir nach Hause mitnahm, dachte ich irrigerweise, Anspruch auf sie zu haben. Tatsächlich aber nahmen die beiden mich in Anspruch. Ich war mir der großen Wahrheit, die alle Katzenliebhaber kennen, noch nicht bewusst: Katzen sind die absoluten und unbestrittenen Gebieter. Unsere Wohnungen sind ihr Revier. Dass wir unser Zuhause nach unserem Geschmack eingerichtet und Gegenstände reingestellt haben, deren Sinn und Zweck ihnen unbekannt ist (wie die Spüle in der Küche oder die Toilette) – geschenkt!

Wir Menschen sind lediglich Mitbewohner, denen sie in ihrer Großherzigkeit die Miete erlassen. Warum? Weil wir ihnen nützlich sind: Obwohl wir unbestreitbar minderwertige Wesen sind (wir hören nicht gut, können keine Eidechsen jagen und auch nicht lässig auf einem Geländer balancieren), haben wir etwas, um das sie uns beneiden und das für ihr Überleben als Wohnungskatzen eine Notwendigkeit ist: unsere Hände. Denn niemand kann so gut Dosen öffnen wie wir. Und da es in einer Wohnung keine Vögel gibt, von Mäusen ganz zu schweigen, sind Dosen ihre einzige Nahrungsquelle. Neben Trockenfutter, das fest in Beuteln verpackt ist.

Im Grunde betrachten uns Katzen als ihre Diener. Wir sind dazu da, ihre Bedürfnisse zu befriedigen, die auch emotionaler Art sein können: Dieselben Hände, die für Nahrung sorgen, kraulen mitunter auch ganz wunderbar. Vergessen wir also den Gedanken, dass wir sie domestizieren könnten. Vielmehr machen sie uns zu ihrem Personal – auf dass wir schön fleißig unsere Hände benutzen.

So ist das schon seit Anbeginn der Zeit. Die ersten Kontakte zwischen Katze und Mensch gehen zurück auf die Zeit um 12 000 v. Chr. im Gebiet des Fruchtbaren Halbmonds im Nahen Osten, als der Mensch anfing, Landwirtschaft zu betreiben, und so vom Nomadenleben zur Sesshaftigkeit überging. Schon damals war es die Katze, die sich uns näherte und ein Zusammenleben akzeptierte, das ihr Vorteile bot, wie etwa reichlich Futter und einen Unterschlupf für friedliche Nickerchen. Und uns Menschen war das ganz recht, denn Ratten in Häusern und Scheunen waren ein weitverbreitetes Problem. Seitdem hat sich nicht viel geändert: Katzen leben weiterhin nach ihrem Gusto, und wir lieben sie, obwohl (oder weil?) sie so sind, wie sie sind.

Glaubt ihr etwa, dass sie nicht klug genug seien, uns zu manipulieren? Nun, ihr Gehirn gleicht zu 90 Prozent dem des Menschen. Und noch eines sei verraten: Katzen haben das Miauen hauptsächlich deshalb entwickelt, um mit uns zu kommunizieren. Katzen haben eine ziemlich komplexe Sprache. Es ist erwiesen, dass sie etwa hundert verschiedene Arten von Lautäußerungen produzieren, während es beim Hund nur etwa zehn sind. Aber überlegen wir mal: In welchen Situationen miauen sie sich gegenseitig an? Als Babys nur dann, wenn sie nach ihrer Mutter rufen, als Erwachsene bei einem Kampf, wenn sie läufig sind oder wenn eine Katze ihre Jungen ruft. Ansonsten findet die Kommunikation zwischen Artgenossen über die Körpersprache statt.

Wenn sie miaut, spricht die Katze mit uns. Vielleicht ist ihr aufgefallen, dass wir Menschen uns hauptsächlich mit Worten ausdrücken, und sie hat im Lauf der Evolution versucht, sich anzupassen.

ANDREA, WIR SIND NICHT SO BERECHNEND, WIE DU UNS BESCHREIBST. ALS INTELLIGENTE LEBEWESEN HABEN WIR AUCH GEFÜHLE. ABER DA WIR KEINE MIMIK HABEN, KÖNNEN WIR SIE NICHT ZEIGEN. UND SELBST WENN WIR ES KÖNNTEN, WÜRDEN WIR ES WAHRSCHEINLICH OHNEHIN NICHT TUN.

VERGISS NICHT, WER DAS SAGEN HAT

Vom ersten Moment an, in dem die Katze die Schwelle überschreitet, findet eine seltsame Eigentumsübertragung statt: Unsere Wohnung wird die ihre – ohne dass wir einen Vertrag unterzeichnet hätten. Von da an erinnert uns die Katze daran, wer das Sagen hat, indem sie überall ihre Spuren hinterlässt. Sie beschnuppert alles und reibt sich an Möbeln, Türpfosten und den Beinen menschlicher Wesen. Im Extremfall pinkelt sie irgendwohin. Damit will sie nur sichergehen, dass es nicht nach anderen Tieren riecht und sie ihre eigene Duftnote setzt.

Katzen sind Reviertiere, das ist bekannt, aber was bedeutet das konkret? Ist es reiner Eigentumssinn, der sie antreibt? Die Frage ist komplexer: Für sie ist ihr Revier dort, wo sie sich wohlfühlen, wo sie ohne Angst vor Raubtieren schlafen können, wo Futter und Wasser bereitstehen, wo sie ihr Geschäft verrichten und wo sie ihre Freunde (uns) und ihr Spielzeug haben (was oft dasselbe ist). Kurzum, in ihrem Revier fühlen sie sich sicher, weshalb sie es für wichtig halten, es zu markieren. Kann man ihnen das verübeln? Nein, denn auch wir tun das: Wir grenzen unser Zuhause mit Mauern und Türen ab und installieren sogar Alarmanlagen, um Fremde fernzuhalten.

Katzen markieren ihr Revier vor allem mit ihren Pheromonen – Botenstoffen, die eine ganze Reihe von Informationen übermitteln: zu Alter und Geschlecht des Tieres, aber auch zu seinem Gesundheitszustand. Das hat damit zu tun, dass ihr am stärksten entwickelter Sinn der Geruchssinn ist. Wir hingegen, die wir uns hauptsächlich auf das Sehen verlassen, verwenden Ausweise. Oder Tattoos.

Pheromone werden von Drüsen abgesondert, die sich an den Schläfen und hinter den Ohren, an den Wangen und am Kinn, am Schwanz und am Schwanzansatz befinden. Dies sind auch die Körperteile, mit denen sich die Miezen an dem zu markierenden Objekt oder Menschen reiben. Wenn sie sich an unseren Beinen reiben, ist die Botschaft klar: »Mensch, du gehörst mir.« Und um ganz sicherzugehen, wiederholen sie den Vorgang mehrmals, vor und zurück. Übrigens sitzen auch unten an den Pfoten, zwischen den Ballen, Pheromondrüsen.

Eine weitere Methode, das Revier zu markieren, besteht darin, die Krallen an Dingen zu wetzen, von denen die Katze meint, dass sie ihr gehören. Und wir dachten, wir hätten das Sofa für unsere allabendliche Entspannung angeschafft …

In den meisten Fällen ist das Markieren ein positives Zeichen: Die Katze sagt uns damit, dass sie sich wohlfühlt, entspannt ist und spürt, die Situation unter Kontrolle zu haben. Wenn dem so ist, haben wir unseren Job gut gemacht. Der Geruch, den die Katze dabei abgibt, ist für unsere armseligen menschlichen Nasen nicht wahrnehmbar.

Vor einiger Zeit habe ich Mimas und Rea zu einem Freund mitgenommen. Ich war etwas besorgt, weil sie noch nie dort waren. Mein Freund hat zwar keine Katzen, aber ich wusste nicht, wie sie in fremder Umgebung reagieren würden. Jedenfalls fingen beide gleich damit an, alles zu beschnuppern und ihre Duftnote in jedem Winkel zu hinterlassen. Es war ihre Art, mir zu sagen: »Alles klar, Andrea, hier gefällt es uns.« Kurz darauf verrichteten sie sogar ihr Geschäft in der mitgebrachten Katzentoilette – und das tun sie wirklich nur, wenn sie sehr entspannt sind.

Wie Könige, die über ihr Reich wachen, müssen Katzen immer die Kontrolle über alles haben, was in ihrem Revier geschieht. Und so bringen sie ihre wachen Stunden damit zu, es ständig zu durchstreifen und ihre Markierungen aufzufrischen. Deshalb lieben sie hohe Positionen, von denen sie alles überblicken können. Nicht von ungefähr nennt man sie auch »Tiere der Vertikalen«. Gib ihnen einen Kratzbaum, und du machst sie glücklich. Wenn du hingegen eine Tür schließt, kommt das einem Affront gleich: Katzen müssen das Gefühl haben, sich frei von einem Raum zum anderen bewegen zu können, wann immer sie wollen.

WENN DIE KATZE MARKIERT