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Mit der Anerkennung der Hypnotherapie als wissenschaftliche Psychotherapiemethode gewinnt die Aus- und Weiterbildung in diesem Verfahren zusätzliche Bedeutung. Die erfahrene Lehrtherapeutin und Autorin Agnes Kaiser Rekkas hat in Zusammenarbeit mit Hypnotherapeuten der "nächsten Generation" ein vielseitiges, innovatives Lehrbuch zusammengestellt. Es ist nicht nur im Hinblick auf die Arbeit mit Klienten sehr ergiebig, sondern nimmt auch den Therapeuten selbst in den Blick. Der erste Teil bietet ein Kaleidoskop von konkreten Anleitungen, die sich unmittelbar in die tägliche Praxis übernehmen lassen. Techniken wie Tranceinduktion, Selbsthypnose, Altersregression oder die Arbeit mit Persönlichkeitsanteilen werden anhand von Fallberichten illustriert und erläutert. Das Feld der Anwendungen reicht vom Herstellen körperlichen Wohlbefindens über Hypno-Coaching und den Aufbau von Selbstwert bis zur Behandlung von Adipositas, Angstbewältigung und Schmerzlinderung. Der zweite Teil widmet sich dem Therapeuten: Wie lässt sich Erfolgsdruck abschwächen? Wie erkennt man mögliche Gefahren, und wie kann man sie meistern? Wie organisiert man Eigenreflexion und Supervision? Diese Vielseitigkeit macht das Buch zum praxisbezogenen Leitfaden für das Selbststudium, das Training in kollegialen Arbeitsgruppen wie für den therapeutischen Alltag. Mit Beiträgen von: Rainer Arendt, Jutta Eva Arnold, Andrea M. Beetz, Regina Birlinger, Arnulf Maria Bultmann, Heidi Caspari-Oberegelsbacher, Tobias Conrad, Henny Dauber, Irene Eichmeier-Hetzel, Fabian Eisenbrand, Marion Ettemeyer, Elisabeth Gödde, Ulrike Gotthardt, Gabriele Grießner, Harry Leon Grossmann, Beate Hey, Ingo Hodum, Lilian Hofmann, Brigitte Janus, Agnes Kaiser Rekkas, Gerd Koops, Christoph Kornacker, Gerta Kröner, Elisabeth Lamm, Renate Lechner, Cordula Leddin, Barbara Lingener, Ines Lissina-Ristau, Stephan Mulzer, Athanasios Papathanakis, Ulrike Patalla, Ulley Rolles, Christa Schinkel-Werner, Gernod Schreier, Renate Schulz-Weiling, Friedrich Otto Stählin, Kerstin von Studnitz, Ron Sturm, Armin Werner, Viktoria Werner, Martina Wittels.
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Seitenzahl: 377
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Agnes Kaiser Rekkas (Hrsg.)
Innovative Hypnotherapie
Vierte Auflage, 2022
Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats des Carl-Auer Verlags:
Prof. Dr. Rolf Arnold (Kaiserslautern)
Prof. Dr. Dirk Baecker (Witten/Herdecke)
Prof. Dr. Ulrich Clement (Heidelberg)
Prof. Dr. Jörg Fengler (Köln)
Dr. Barbara Heitger (Wien)
Prof. Dr. Johannes Herwig-Lempp (Merseburg)
Prof. Dr. Bruno Hildenbrand (Jena)
Prof. Dr. Karl L. Holtz (Heidelberg)
Prof. Dr. Heiko Kleve (Witten/Herdecke)
Dr. Roswita Königswieser (Wien)
Prof. Dr. Jürgen Kriz (Osnabrück)
Prof. Dr. Friedebert Kröger (Heidelberg)
Tom Levold (Köln)
Dr. Kurt Ludewig (Münster)
Dr. Burkhard Peter (München)
Prof. Dr. Bernhard Pörksen (Tübingen)
Prof. Dr. Kersten Reich (Köln)
Dr. Rüdiger Retzlaff (Heidelberg)
Prof. Dr. Wolf Ritscher (Esslingen)
Dr. Wilhelm Rotthaus (Bergheim bei Köln)
Prof. Dr. Arist von Schlippe (Witten/Herdecke)
Dr. Gunther Schmidt (Heidelberg)
Prof. Dr. Siegfried J. Schmidt (Münster)
Jakob R. Schneider (München)
Prof. Dr. Jochen Schweitzer (Heidelberg)
Prof. Dr. Fritz B. Simon (Berlin)
Dr. Therese Steiner (Embrach)
Prof. Dr. Dr. Helm Stierlin ✝ (Heidelberg)
Karsten Trebesch (Berlin)
Bernhard Trenkle (Rottweil)
Prof. Dr. Sigrid Tschöpe-Scheffler (Köln)
Prof. Dr. Reinhard Voß (Koblenz)
Dr. Gunthard Weber (Wiesloch)
Prof. Dr. Rudolf Wimmer (Wien)
Prof. Dr. Michael Wirsching (Freiburg)
Prof. Dr. Jan V. Wirth (Meerbusch)
Satz: Drißner-Design u. DTP, Meßstetten
Reihengestaltung: Uwe Göbel
Umschlagfoto: Norman Bates
Printed in Germany
Druck und Bindung: CPI books GmbH, Leck
Vierte Auflage, 2022
ISBN 978-3-8497-0255-7 (Printausgabe)
ISBN 978-3-8497-8366-2 (ePUB)
© 2009, 2022 Carl-Auer Verlag
und Verlagsbuchhandlung GmbH, Heidelberg
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Vangerowstraße 14 • 69115 Heidelberg
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Einleitung – Hypnose ohne Grenzen
Teil I: Gebrauchsanweisungen, Hypnoseanleitungen, Metaphern, Fallberichte, Theorie
1. Warm-up – Einspielen von erstem Tranceerleben
Rezept für eine gute Hypnotherapie
1.1 Respekt und Achtsamkeit im Rapport: »Kamera« (GA, Trainingseinheit)
1.2 Atemtrance Teil 1: Ich atme ein und fühle … (GA)
1.3 Atemtrance Teil 2: Ich atme ein und nehme wahr … (GA)
1.4 Anfängliche Ziele der Hypnotherapie (TH, GA)
1.5 Ideale Selbsthypnoseinduktion: Vier Sätze, ein Ziel (GA)
1.6 Hypnose geht nur ohne Anstrengung, besonders bei ideomotorischer Rückmeldung (GA)
1.7 Eigene Fantasien zügeln, den anderen klar wahrnehmen (GA, Trainingseinheit)
1.8 Die Trance des Therapeuten für unbewusstes Verstehen (GA)
1.9 Die permissiv-subtile Suggestion (GA)
1.10 Kraft und Entspannung: Greifen Sie mal aus vollem Herzen in diesen feinen Sand! (HA)
1.11 Stimmungsaufhellung: Der Ort, an dem dein Lachen lebt (HA)
1.12 Selbsthypnose à la Carte
2. Tranceinduktion andersherum
2.1 Paradoxe Induktion – Auf keinen Fall Hypnose!! (FB)
2.2 Alles unter Kontrolle – Hochspezialisiertes, selbstlernendes Positronengehirn (HA)
2.3 Aufklärung und Induktion für Wissensdurstige: Willkommen im Reich der Hypnose! (HA)
3. HypnoCoaching – anpackend zielstrebig, aber voller Charme
3.1 Ängste meistern … Löwenmut und Löwenherz (HA)
3.2 Athletisch stark und dennoch biegsam (HA)
3.3 Selbstsicher durch Wachstum (HA)
4. Antippen, Fährten legen, gewähren und vertrauen
4.1 Unbewusste Arbeit: Lernen wie im Traum (HA)
4.2 Verborgene Fähigkeiten aufspüren und nutzen (GA)
4.3 Ideomotorische Fragefolge – Die Inbetriebnahme des unbewussten Systems
4.4 Ideomotorische Fragen: Suggestion und doch nicht Suggestion (GA)
4.5 Klärung und Entwicklung: Skulptur in Trance (GA)
4.6 Ruhe: Ort der Stille (M)
4.7 Entlastung: Wie ein Baum, der die Schneelast abstreift (M/HA)
4.8 Gute Gefühle aus dem Archiv des Lebens (M/HA)
4.9 Die Blumenzwiebel (HA)
4.10 Vertrauen in das Unbewusste: Dein Freund und Helfer (M/FB)
4.11 Hellsehen? Nein, eher schöner Zufall: Die Nacht vor der Facharztprüfung (FB)
5. Altersregression und -progression: Geschützt durch die Lebensgeschichte und mit Schwung in die Zukunft
5.1 Therapie an Ort und Stelle: Originalschauplatz (GA)
5.2 Stärkung für die Gegenwart: Brief aus der Zukunft (GA)
5.3 Die Vergangenheit reparieren: Überschreiben einer alten Szene (GA)
5.4 Überspielen einer alten Szene: Luciano, beflügelt (FB/HA)
5.5 Stärkende Kindheitserinnerung: Kastanien für die Schweine (HA/FBn)
5.6Integration in tief unbewusste Schichten: Orchester des Lebens (HA/FB)
5.7 Timeline für Kinder und Jugendliche: Im MagicCar auf der Straße des Lebens (GA)
5.8 Negative Gedankenketten auflösen und neue Muster weben (GB)
6. Arbeit mit Persönlichkeitsteilen
6.1 Information und Integration: Innenleben, mehr als lebhaft (GA)
6.2 Dialog mit dem inneren Symptomträger (GA)
6.3 Klassensprecher! (FB)
7. Appetit auf was ganz anderes
7.1Wie Münchhausen auf der Kugel (HA)
7.2Muscheln, schöne Steine und Seesterne (HA)
8. Murmeltierschlaf und tiefe, heilende Trance
8.1 Wundervoll schlafen mit Siebenschläfers Weisheit (HA)
8.2 Einschlafmantra für Zeitknappe (HA)
8.3 Wirkfaktoren tiefer Hypnose: Berührung, Trance des Therapeuten, Imagination (GA)
8.4 Tiefer innerer Frieden im »Esdaile-Zustand«
9. Unabhängig von Qualm und Rauch
9.1 Rauchen? Nein! Konsequent abstinent (HA/FB)
9.2 Cannabis? Nein! Sieg über den Drachen (HA/M/FB)
10. Körperliches Wohlbefinden, Besserung, vielleicht sogar Heilung
10.1 Klangschalen – Tiefenhypnose in heilender Schwingung (HA)
10.2 Was kränkt, was gesundet? Der Weg in die Gesundheit (GA)
10.3 Körperfarben: Gesunde Farbe in den kranken Bereich (GA)
10.4 Für Gelenke, Muskeln und Band: Ibuzuki – bunte Schirmchen, heilender Sand (HA)
10.5Stärkung der Immunabwehr: Fangschirm der Fee (HA/FB)
10.6 Heilende Entspannung, Entlastung und neue Perspektiven: Ballonfahrt, leicht und luftig (FB/HA)
10.7 Innerer Hausputz: Terrasse mit Ausblick für Colon irritabile (individuelle HA)
10.8 Kontrollgang für gesunde Körperfunktion: Das kleine Spiegel-Ich (HA)
10.9 Schluckauf-Rap (HA mal anders)
10.10 Symptomauflösung am Originalschauplatz: Wiener Klassik (FB)
10.11 Spontanheilung: Ordnung im Karton – Kopfweh weg, Seele unnötig (FB)
10.12 Gehirngewitter ableiten: Blitzableiter (FB)
10.13 Befreiende Spontaneität der Therapeutin: »Die alte Drecksau!!« (FB)
10.14 Weg mit der Erkältung! HaPoHyp statt Vaporub (HA)
10.15 Das Wespennest – Wo Hypnose wirkt und wo nicht (FB)
11. Dem Schmerz begegnen – Narkose plus
11.1 Schmerzlinderung: Farbspiel (GA/HA)
11.2 Hypnoseschlummer für den schmerzenden Körper: Die Wiege (HA)
11.3 Auskristallisierter Schmerz: Schneeflocken (HA/M)
11.4 Distanz zum Schmerz: Hoch in den Lüften/Stadt der Schmerzen (HA/M)
11.5 Anästhesie, verfeinert mit Hypnose: Die Karten werden jeden Tag neu gemischt (FB)
11.6 Arbeite bei Schmerzpatienten entlastend, arbeite ideomotorisch! (GA)
12. Lächelnd beim Zahnarzt
12.1Der morsche Zahn (HA/M/FB)
12.2 Warum denn würgen? (Th/GA)
13. Kontrolle, Ich-Stärkung, Selbstwertaufbau, zugewandte Abgrenzung
13.1 Aktive Dissoziation zur besseren Ich-Kontrolle (GA)
13.2 Stärke durch Dankbarkeit (HA)
13.3 Quelle der Kraft (M/HA)
13.4Selbstwertzuwachs, märchenhaft: Elfenreigen (metaphorische HA)
13.5 Selbstwertaufbau: Der Seevogel – Junge, bin stolz auf dich! (HA, fallbezogen)
13.6 Freude, Vitalität, Weiblichkeit: Kleine, blaue Schmetterlinge (HA, fallbezogene Trainingseinheit)
13.7 Abgrenzen lernen: Der Leuchtturmwärter (HA/M)
13.8 Sicher und klar für die Prüfung: Unterm Regenbogen (HA)
13.9 Kontrollzwang, gut gegen Flugangst: Pilotenschein (FB)
13.10 Ressourcensammlung: Das Schatzbuch (GA)
14. Kinderwunsch? Da braucht es drei
14.1 Kinderwunsch? Da braucht es drei – Suggestion in der humangenetischen Beratung (FB)
14.2 Kinderwunsch erfüllen – kinderleicht (HA)
15. Bildschön mit Hyp-Rose
15.1 Warzen-weg-Hypnose: Die alte Frau unter der weißen Bettdecke (FB)
15.2 Duft der Rose (HA)
Teil II: Der Therapeut im Fokus – Hypnotherapie beschwingt
16. Spielregeln zur Qualitätssicherung
16.1 Der kritische Patient: Rollenspiel (GA)
16.2 Umgang mit dem Sehrbestimmtauftretenden- hypnosewollendenselbstzahler
16.3 Klarheit schaffen: Info und Therapievertrag
16.4 Ermutigung: Hypnose kann so einfach sein … (FB)
16.5 Hypnose im Freundeskreis? Hier erlaubt: Marathon mit Gänsehaut (FB)
16.6 Erst Symptom, dann die Ursache (FB)
16.7 In Hypnose nicht automatisch duzen! Du oder nicht Du?
16.8 Drei-Minuten-Feedback zur hypnotherapeutischen Intervention
17.Hypnose on the Rocks – Mit Umsicht Gefahren meistern
17.1 Gefahren sofort erkennen und bannen (Th)
17.2 Richtlinien: Ängste, Verunsicherung, Krise nach Trauma und Unglück (Th)
17.3 Lehren von Selbstschutz: Vom inneren Refugium, Tresor und von den Blütenschiffchen
17.4 Themen endgültig beenden: Seebestattung (FB)
17.5 Bedingungen für die Therapie stellen: Brief mit therapeutischer Hausaufgabe
17.6 Haltung und Ruhe bewahren, aber auch den Glauben an sich: Zum Kotzen
18. Reflexion mit Struktur und Skulptur
18.1 Therapeut-Patient-Skulptur, vor und nach der Supervision (GA)
18.2 Dokumentation für die Supervision
18.3 Kleine, blaue Schmetterlinge
18.4 Apropos: Wie fange ich es nun, das Krokodil, ohne es zu verletzen?
18.5 Rückwirkung der Hypnotherapie auf den Therapeuten: Bumerang
Literatur
Mitwirkende Kolleginnen und Kollegen
Über die Autorin
Eigentlich fing alles ganz harmlos an. Zum jeweils im Herbst stattfindenden Hypnosesymposion beim antiken Messene in Griechenland, dem von mir geleiteten Intensivlehrgang mit Kollegen und Kolleginnen, die in ihrer Praxis schon lange mit Freude und innovativ die klinische Hypnose und Hypnotherapie anwenden, forderte ich eine kleine meisterliche Hypnostory ein. Was kam dabei heraus? Vielfalt, grenzenlos. Ein ganzes Kaleidoskop an Anleitungen, Texten, Fallbeispielen, sogar eine musikalisch unterlegte Hypnose-CD, aufgenommen in Saigon. Von allen für alle – eine echte Bereicherung. Entworfen von vielen Köpfen, geschrieben von noch mehr Händen, fügt sich sachlich Nüchternes und fantasievoll Verspieltes – manchmal süß wie Bonbons – zusammen. Regieanweisungen für körperlich-seelische Entwicklung und Heilung, direkt und klar, aber auch schmeichelnd verblümt, en masse.
So erzählt ein Märchen von einem, der auszog, Hypnose zu lernen, aber – ganz paradox, denn: Auf keinen Fall Hypnose! Und der Controller kriegt die knallharte Techno-Indu(ktion). Der Fantasiereisende findet den Ort, wo sein Lachen lebt, fliegt im Ballon, suhlt im JapanHypnoseFango, rauscht zur Erforschung seiner Verdauung wie Münchhausen auf der Kugel durchs Gedärm, erfährt im Perspektivenwechsel Sinnfindung, kämpft gegen Drachen oder – warum nicht? – tanzt im selbstwertstärkenden Elfenreigen. Alles unter dem Motto: Lustvoll verändern.
Selbst Beratung in Hypnose wirkt verspielt, ja zum Kinderkriegen. »Prachtvoll feminine Lebendigkeit«! Welches Kinderseelchen kann da widerstehen? Der türkische Ehemann als Scheherazade übersetzt die humangenetische Hypnoberatung, wobei alle in Trance gehen, inklusive Frau Professor.
Bilder, Metaphern und nochmals Bilder: Blitze ableiten und Gehirngewitter abwenden. Ordnung im Karton – Kopfweh weg/Seele unnötig. Leuchtturmwärter, lieb, aber ein Trottel. Sich in den Schlaf zählende Schafe und weitere Wunderlichkeiten.
Konsequent abstinent! Na? Stimmt. Kann ja nur Raucherentwöhnung sein. Aktueller denn je. Klassisch redundante Aversionssuggestionen wie im vorletzten Jahrhundert, das haut den stärksten Schlot vom Hocker. Der »Schluckauf-Rap« bringt alles frivol wieder ins Lot.
Fallberichte wiederum zeugen vom Besuch aus der Zukunft oder davon, was ein Stück Würfelzucker verhindert hätte. Landarzt Dr. Eisenbrand berichtet, Hypnose ersetze jetzt Valium, obwohl: »Das Setting war schon eigenartig …«
Ich war berührt von so viel Potenzial, das sich da offenbarte. In den Details der Hypnoseanleitungen und Fallberichte spiegelte sich wider, wie aus der intensiven Auseinandersetzung mit dem humanistischen Prinzip der Hypnotherapie und der persönlichen Entwicklung, die aus dem steten, vertrauensvollen Üben aller Techniken in Kleingruppen resultierte, reife, bewährte Praxis gewachsen war. So sammelte ich weitere Induktionen, Interventionen, Fallberichte und sonstige Beiträge von insgesamt 40 Kolleginnen und Kollegen aus allen medizinischen und psychotherapeutischen Fachbereichen, die irgendwann mal von mir im Curriculum der Deutschen Gesellschaft für Hypnose und Hypnotherapie (DGH) ausgebildet worden waren, und komplettierte damit meine eigenen hier präsentierten neuen Lehrinhalte. Meine Intention war, ein vielseitiges Buch zum Selbststudium, Training in kollegialen Arbeitsgruppen und zur sofortigen Anwendung zu verfassen. Dafür »frisierte« ich die Texte ein wenig, kürzte vor allen Dingen oder präzisierte – alles mit Erlaubnis der Kollegen und Kolleginnen, versteht sich. Vor allem aber versah ich die vielen exemplarischen und leicht umsetzbaren Hypnoseinterventionen mit Indikation, Zielsetzung, Technik. Zum besseren Überblick und Verständnis markierte ich die Interventionsschritte bzw. einzelnen therapeutischen Handlungselemente.
Dieses praxisorientierte Buch voller Gerüste für Hypnoseanleitungen, sogenannter Gebrauchsanweisungen (GA), direkt verwendbarer Hypnoseanleitungen (HA), Metaphern (M), Fantasiereisen (FR), Fallberichte (FB) und nur mit dem Notwendigsten an Theoretischem (Th) dient dem Erlernen und/oder Verfeinern der Hypnosetechnik. Vor allem die »Gebrauchsanweisungen« können zu Trainingszwecken im kollegialen Zusammensein lebendig erprobt und eingeübt werden. Mit ausführlichem Feedback profitiert man, wie die Erfahrung zeigt, damit sehr viel in einer Arbeitsgruppe. Natürlich können nach eingehender diagnostischer Abklärung alle Hypnoseinterventionen direkt beim Klienten bzw. Patienten eingesetzt werden. Daher noch ein weiteres Kürzel: Ü/P, das heißt: Übungspartner oder auch Patient.1 Die standardisierten Hypnoseanleitungen lassen sich bei Zeitdruck oder noch bestehender Unsicherheit im Formulieren von Hypnosetexten ohne Weiteres auch erst mal einfach vorlesen. Na, natürlich nicht einfach vorlesen. Sondern sehr langsam, schön betont sprechen und den Text dabei auch auf sich selbst wirken lassen, damit man nicht verführt ist, den anderen in hastigem Tempo zu überrumpeln. Die innere Choreografie braucht ein wenig Zeit. Nach jeder Bildvorgabe wie z. B. »Blütenblätter tanzen verspielt im Sommerwind« müssen deshalb jeweils mindestens 20 Sekunden gewährt werden, damit – in diesem Fall – der Blütentanz im inneren Erleben zur Aufführung kommt.
Die beispielhaften fallbezogenen Hypnoseanleitungen kann man, um den jeweils individuellen Aspekt reduziert, auf andere Personen mit anderen Vorlieben und Bedürfnissen zuschneiden.
Die Verwendung ideomotorischer Kommunikation mit dem Unbewussten, zugegebenermaßen meine Lieblingsmethode in der Hypnose, fließt dabei immer wieder wie selbstverständlich ein. Ich setze dahin gehende Grundkenntnisse voraus bzw. verweise auf meine drei vorliegenden Fachbücher. Genauso wiederhole ich hier natürlich auch nicht all die Grundlagen der Hypnose und Hypnotherapie, die ich schon beschrieben habe. Wie meine Seminare bauen auch meine Bücher aufeinander auf und ergänzen sich.
Der kleinere, zweite Teil des Buches widmet sich dem Therapeuten bzw. der Therapeutin selbst, d. h. der Erleichterung seiner bzw. ihrer Arbeit. Wie schütze ich mich vor Erfolgsdruck, wie kläre ich meine Klienten oder Patienten auf, wie reflektiere ich sinnvoll und ergiebig meine Arbeit, wie mache ich Fehler, aus denen ich lerne? Aber vor allem: Wie übe ich mich in Geduld und Nachsicht? Auch wenn Fallberichte Spontanheilung und erstaunlichen Erfolg verbuchen, ist das Symptom nicht immer »wie weggeblasen«. Oft ist die Arbeit vielschichtig und langfristig. Das können wir sogar bei Milton H. Erickson (1995–1998) nachlesen.
Am Ende des Buches findet sich ein Register mit all den wunderbaren Hypnotherapeuten unterschiedlichster Couleur und Aufgabengebiete, die an diesem Werk mitgearbeitet haben und denen ich aus ganzem Herzen dafür danke. Mögen ihre Ideen und ihr Engagement den Leser und die Leserin beflügeln und vielen Menschen zu Nutzen kommen. Viel Freude mit der Lektüre und genauso viel Erfolg im Praktizieren von Hypnose!
Agnes Kaiser Rekkas
München und Kastro/Griechenland, September 2008
1 Da es in der deutschen Sprache sehr umständlich ist, immer die männlichen und die weiblichen grammatischen Formen zu verwenden, gebrauche ich meistens die männlichen Formen; dies aber nur, um den Text lesefreundlich zu halten, gemeint sind immer beide Formen.