Wie wichtig ist Achtsamkeit in der familiären Kindererziehung? Eine Untersuchung zur subjektiven Sicht der Eltern - Sonja Gross - E-Book

Wie wichtig ist Achtsamkeit in der familiären Kindererziehung? Eine Untersuchung zur subjektiven Sicht der Eltern E-Book

Sonja Gross

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Beschreibung

Achtsamkeit ist die Haltung der eigenen Person, aber auch anderen gegenüber. Das Konzept der Achtsamkeit hat eine lange Geschichte: Es stammt aus der buddhistischen Philosophie, wird inzwischen aber auch in der Psychologie breit rezipiert und gewinnt in der Erziehungswissenschaft zunehmend an Beachtung. In diesem Buch untersucht die Autorin, welche Bedeutung Eltern der Achtsamkeit im Kontext der familiären Kindererziehung beimessen und lenkt damit den Fokus auf die Perspektive der Eltern. Die Analyse basiert auf einer empirischen Untersuchung der Autorin, deren Ergebnisse sie vor dem Hintergrund vorliegender Erkenntnisse skizziert und einordnet. Aus dem Inhalt: - Geschichte der Achtsamkeit; - Achtsamkeit in der Erziehung; - Familie und Erziehung; - Einflussfaktoren erfolgreicher familiärer Erziehung; - Subjektive Bedeutung von Achtsamkeit

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Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Achtsamkeit

2.1 Geschichte der Achtsamkeit

2.1.1 Achtsamkeit oder Sati

2.1.2 Achtsamkeit im Buddhismus

2.1.3 Achtsamkeit in der Wissenschaft

2.2 Definitionsversuche

2.2.1 „Nichturteilend, nichtkognitiv und gegenwartszentriert“?

2.2.2 Achtsamkeit gleich Aufmerksamkeit?

2.2.3 Selbstbezüglichkeit

2.3 Achtsamkeit in der Erziehung (-sgeschichte und -swissenschaft)

2.3.1 Definition (-sprobleme)

2.3.2 Das Modell von Duncan, Coatsworth und Greenberg

2.3.3 Zusammenfassung und Diskussion

3. Kindererziehung

3.1 Familie und Erziehung

3.1.1 Blick in die Entwicklungsgeschichte

3.1.2 Das Konstrukt Familie

3.1.3 Erziehung und deren Ziele

3.2 Einflussfaktoren erfolgreicher familiärer Erziehung

3.2.1 Strukturelle Merkmale

3.2.2 Prozessmerkmal Bindungsqualität

3.2.3 Zusammenfassung und Diskussion

4. Method(-ologische) Grundlegung

4.1 Datenerhebung

4.1.1 Offenes Leitfadeninterview

4.1.2 Interviewaufbau

4.2 Fallauswahl und Feldzugang

4.2.1 Zur Fallzahl

4.2.2 Fallauswahl

4.2.3 Rekrutierung und Postskriptum der Interviewsituationen

4.3 Datenauswertung

4.3.1 Datenaufbereitung

4.3.2 Auswertungsmethode

4.3.3 Grounded Theory

4.4 Methodenüberblick

5. Ergebnisse

5.1 Die Fälle

5.1.1 Fall A – Manuela A.

5.1.2 Fall B – Britta B.

5.2 Achtsamkeit

5.2.1 Explizite Achtsamkeit

5.2.2 Implizite Achtsamkeit

5.2.3 Vergleich

5.3 Einbezug der Rahmenbedingungen

5.3.1 Zeit

5.3.2 Weitere Rahmenbedingungen

5.3.3 Fazit

6. Diskussion

6.1 Inhaltliche Diskussion

6.1.1 Subjektive Bedeutung von Achtsamkeit

6.1.2 Duncans Modell

6.1.3 Struktur- und Prozessunterscheidung

6.1.4 Bindungstheorie

6.2 Strukturelle Diskussion

6.2.1 Fallzahl und Fallauswahl

6.2.2 Datenerhebung und Datenauswertung

7. Fazit und Ausblick

Abkürzungsverzeichnis

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

„Noch 148713 Mails checken, wer weiss was mir dann noch passiert, denn es passiert so viel. Muss nur noch kurz die Welt retten und gleich danach bin ich wieder bei Dir…“ (Tim Bendzko 2011, online).

Der moderne Mensch ist ständig beschäftigt. Wie es im Lied von Tim Bendzko heisst, kann so viel passieren. Was im Songtext einerseits nach Spannung und Abenteuer klingt, birgt andererseits auch eine tiefe Melancholie, ein Gefühl des Versagens (vgl. Kleber 2013, S. 2). Denn, wie gerne wäre der Protagonist des Liedes doch dabei gewesen! Doch irgendetwas hält ihn davon ab. „Ich wär so gern dabei gewesen, doch ich hab viel zu viel zu tun, lass uns später weiter reden […]“ (Bendzko 2011, online). Der Druck, die Welt retten zu müssen, raubt ihm die Zeit, er ist „spät dran“ – und geht weg, obwohl er weiss, dass sie, die von ihm angesprochene Person, seiner nicht entbehren kann. Er verspricht, gleich zurück zu sein: „Ich muss jetzt los. […] Und gleich danach bin ich wieder bei dir“ (ebd.). Tim Bendzko legt die widersprüchliche Sehnsucht dar, im Moment präsent sein zu wollen, „bei dir“, und dennoch am Puls der Zeit zu sein, mitzuhalten, nichts zu verpassen, den Anforderungen gerecht zu werden sowie die Angst davor, dass, sollte man es nicht schaffen, die Welt untergehen werde.

Es ist kaum ein Zufall, dass dieses Lied nicht nur in Deutschland, sondern auch in der Schweiz unter den besten Fünf in den Charts gelandet ist – es trifft den Nagel des Zeitgeistes auf den Kopf und spiegelt eine Realität wieder, in der wir uns alle mehr oder weniger wiedererkennen (vgl. Sadofsky 2012, online).

Wer kennt das nicht, das ständige Mails checken, das geistige Durchgehen der Einkaufsliste während der Autofahrt und das gleichzeitige Entziffern der neuesten Reklameschilder, das Telefonieren während des Einkaufens, das Hören der Nachrichten während des Abwaschens, das Abwägen der Pro- und Contras des nächsten Firmenauftrages und das Helfen bei den Hausaufgaben?

Achtsam zu sein, „bei dir“ zu sein, ist, gerade in der heutigen Zeit, nicht immer einfach. Achtsamkeit bedeutet vollkommen gegenwärtig zu sein und wird auch definiert als „absichtsvolle Aufmerksamkeit auf das bewusste Erleben im gegenwärtigen Moment“ (vgl. Kabat-Zinn 2013, S. 5). Es handelt sich dabei um die „Fähigkeit, sich des gegenwärtigen Geisteszustandes bewusst zu sein“ und die Aufmerksamkeit absichtsvoll auf den gegenwärtigen Moment zu lenken (vgl. Richard 2013, S. 50-53). Diese Fähigkeit spielt, wie im obigen Beispiel erwähnt, nicht nur eine Rolle, wenn es darum geht, beim Autofahren einen Unfall zu vermeiden, sondern auch im Umgang mit den eigenen Kindern, in diesem Beispiel bei der gemeinsamen Besprechung der Hausaufgaben.

Achtsamkeit ist erst seit kurzer Zeit Thema in der Erziehung. Ihre eigentliche Geschichte reicht jedoch lange zurück. Achtsamkeit hat eine so lange Tradition, dass es nicht möglich ist, über sie zu sprechen, ohne einen Blick zurückzuwerfen. Sie findet ihren Ursprung im fünften Jahrhundert v. Chr. im Nordosten Indiens, wo Siddharta Gautamo, Buddha genannt, die Philosophie und Meditationspraxis des Buddhismus ins Leben rief. Im Zentrum seiner Lehre, die „dharma“ genannt wird, und somit im Mittelpunkt aller klassischen Systeme der buddhistischen Meditation, steht die Übung der Achtsamkeit (vgl. Bodhi 2013, S. 39). Ende der 80er-Jahre hat Jon Kabat-Zinn die in der buddhistischen Tradition entwickelte Technik der Achtsamkeit als Konzept im Rahmen eines Anti-Stressprogrammes in die Wissenschaft eingeführt und somit erstmals säkularisiert (vgl. Assmann 2013, S. 59). Dies geschah mit ausserordentlichem Erfolg. Achtsamkeitsbasierte Trainingsprogramme haben sich nicht nur effektiv im Einsatz gegen persönliches Stresserleben gezeigt, sondern auch gegen Depressionen und Angstzustände (vgl. Van der Oord, Bögels & Peijinenburg 2011, S. 140). In der Psychotherapie wird Achtsamkeit, laut Hayes (2004, S. 5), deswegen sogar als „dritte Welle“ der Verhaltenstherapie gesehen. Achtsamkeit kann demnach erlernt werden. Achtsamkeitsbasierte Interventions- und Präventionsprogramme werden deshalb nicht bei Stress-, Schmerz- oder Angstpatienten, sondern neuerdings auch in interpersonellen Settings, wie etwa zur Erhaltung einer hohen Qualität in der Klienten-/Patientenbeziehung oder in Ehetherapien, genutzt. Auf diesen Wegen hat Achtsamkeit bereits Einzug in zahlreiche Pflege- und Gesundheitsberufe sowie in die Psychologie und Medizin gehalten. In Amerika wird seit Kurzem im Zusammenhang mit Achtsamkeit und Erziehung von „Mindful Parenting“ gesprochen. Im deutschsprachigen Raum ist dies jedoch noch kaum ein Thema. „Achtsamkeit als Bildungskonzept, als pädagogische Methode oder als Haltung von Lehrkräften ist in der Erziehungswissenschaft bislang kaum untersucht worden“ (Elsholz & Keuffer 2013, S. 149). Einige Erziehungswissenschaftler/-innen bzw. Gesundheitswissenschaftler/-innen und Philosoph/-innen gehen aber von einem grossen Potenzial und Nutzen von Achtsamkeit in der Sozialen Arbeit und Kindererziehung aus (vgl. bspw. Lützenkirchen 2004/Van der Oord, Bögels & Peijinenburg 2011/Duncan, Coatsworth & Greenberg 2009/Elsholz & Keuffer 2013).

In psychologischen Kontexten wird Achtsamkeit oftmals definiert als: „Paying attention in a particular way: On purpose, in the present moment and nonjudgementally“ (Kabat-Zinn 1994, S. 4). Achtsamkeit wird darüber hinaus als eine besondere Art des Aufmerksam- seins definiert: absichtsvoll, im gegenwärtigen Moment und ohne zu werten.

In Übereinstimmung mit Lützenkirchen (2004) wird im Rahmen der vorliegenden pädagogischen Arbeit davon ausgegangen, dass es sich bei Achtsamkeit um mehr als eine Meditationsübung, nämlich um eine innere Haltung, handelt. Diese kommt in zwei Richtungen zum Ausdruck: Sie richtet sich sowohl gegen das Innen als auch gegen das Aussen (vgl. S. 27). Achtsamkeit zeigt sich nicht nur im intrapersonellen Erleben, sondern auch in interpersonellen Interaktionen. Die psychologische Definition, bei der das intrapersonelle Erleben im Fokus steht, eignet sich daher nur begrenzt für den pädagogischen Diskurs. Da der pädagogische Diskurs in diesem Themengebiet noch kaum fortgeschritten ist, erfordert diese Arbeit eine eigene Begriffsklärung. Die verschiedenen bestehenden Definitionsansätze werden in Kapitel 2.2. diskutiert, um in Kapitel 3.1.1. einen Vorschlag für eine Definition im Kontext der Kindererziehung bzw. Eltern-Kind-Beziehung zu entwerfen.

Historisch gesehen hat Achtsamkeit in der Erziehungsgeschichte heute einen Höchststand an Bedeutung erreicht. Diese Entwicklung lässt sich auch in der Wissenschaft beobachten – das Thema breitete sich in den letzten Jahren rasant aus. Seit 1990 steigen die Publikationen exponentiell und inzwischen ist ein eigener Wissenschaftszweig zum Thema „Mindfulness“ entstanden. Dennoch wurde das Thema in der Erziehung(-swissenschaft) bisher noch kaum aufgegriffen. Es stellen sich daher Fragen nach der Umsetzung, nach den Anwendungsmöglichkeiten und der Wirksamkeit von Achtsamkeit in der Familie und Erziehung:

Trägt eine gesteigerte Achtsamkeit der Eltern zu einer entwicklungsförderlichen Erziehung bei? Wie müssten Präventions- und Interventionsprogramme in diesem Kontext aussehen? Können die wissenschaftlich nachgewiesenen Effekte der achtsamkeitsbasierten Trainingsprogramme über nationale Grenzen auf den Bereich der Kindererziehung übertragen werden? Wo liegen Möglichkeiten und Grenzen von achtsamkeitsbasierten Weiterbildungen für Eltern?

Dabei handelt es sich jedoch nicht um Fragen, die im Rahmen einer Masterarbeit zu beantworten sind. Wichtig für diese Fragen ist es jedoch, zu verstehen, was für eine Bedeutung Achtsamkeit in Familien zukommt oder zukommen könnte. Die vorliegende Arbeit beschränkt sich dabei auf die Untersuchung der Perspektive der Eltern. Andere Perspektiven, wie bspw. die der Kinder, werden dabei ausgeschlossen. Die Fragestellung dieser Arbeit lautet deshalb:

Welche subjektive Bedeutung messen Eltern Achtsamkeit in der innerfamiliären Kindererziehung bei?

Der Begriff „Bedeutung“ hat laut Duden (2013) zwei Bedeutungen. In diesem Zusammenhang deutet sie zum einen auf die Erfassung des begrifflichen Inhaltes bzw. des Sinns von Achtsamkeit und andererseits auf dessen Belang und die Tragweite hin (vgl. online). Die Forschungsfrage zielt dementsprechend einerseits auf eine Rekonstruktion des subjektiven Begriffsverständnisses, das Eltern von Achtsamkeit haben, und andererseits auf die Rekonstruktion des Sinnes und der Bedeutsamkeit bzw. des Stellenwertes von Achtsamkeit in der Kindererziehung. Des Weiteren wird von Familie als einem sich ständig verändernden sozialen Konstrukt ausgegangen. Nach Peuckert (2007) wird Familie im Rahmen dieser Arbeit als Lebensform gesehen, welche mindestens ein Kind und einen Elternteil umfasst, wobei diese aufgrund von Solidarität und persönlicher Verbundenheit dauerhaft zusammengehörig sind (vgl. S. 36). Auf die traditionelle Unterscheidung zwischen Erziehung und Sozialisation, wie sie bspw. Hurrelmann (2002) trifft, wird verzichtet. Stattdessen wird von einem Verständnis, wie es Schneewind (2008) vorschlägt, ausgegangen. Erziehung schliesst dabei sowohl intentionale als auch nichtintentionale Prozesse mit ein und kann somit gleichgesetzt werden mit Sozialisation (vgl. S. 256). Wenn über „Kindererziehung“ geschrieben wird, sind dementsprechend alle sozialisatorischen Prozesse gemeint, einschliesslich der Vorgänge, derer sich die Eltern nicht bewusst sind (vgl. Kap. 3.1.).

Da die Fragestellung dieser Arbeit eine Rekonstruktion subjektiver Perspektiven und Bedeutungszuschreibungen erfordert, wurde sie mittels qualitativer Erhebungs- und Auswertungsverfahren bearbeitet.

Zur Beantwortung der Fragestellung wurden offene Leitfadeninterviews mit Elternteilen geführt. Im ersten Teil wurden die Befragten dazu angeregt, Situationen und Abläufe aus dem Familienalltag zu erzählen und zu schildern, bevor sie in einem zweiten Teil zu ihrer Einschätzung von Achtsamkeit befragt wurden (vgl. Kap. 4.1.). Der beschränkte Umfang sowie das Ziel dieser Arbeit und die deshalb gewählte qualitative Methode schlossen es aus, eine grosse Fallzahl zu untersuchen. Es wurden zwei Interviews geführt und ausgewertet. Die Interviews wurden mit Elternteilen mit einem oder mehreren Kindern, welche vorwiegend zu Hause betreut werden, auf Schweizerdeutsch durchgeführt. Die Auswahl und Vermittlung der Interviewpartner erfolgte durch den Bekanntenkreis der Forscherin. Die interviewten Personen haben über gemeinsame Freunde der Forscherin vom Projekt erfahren und sich freiwillig bei dieser gemeldet. Gemeldet haben sich zwei Mütter und ein Vater, welche die Forscherin vorher nicht persönlich kannte. Interviewt wurden sie in der chronologischen Reihenfolge ihrer Anmeldung, weshalb beide untersuchten Interviews von Frauen stammen (vgl. Kap. 4.2.).

Die verschriftlichten Interviews wurden mittels der Grounded Theory analysiert. Das heisst, es wurden, ausgehend vom Datenmaterial, Konzepte und Kategorien gebildet, welche anschliessend, unter Einbezug der bestehenden theoretischen Erkenntnisse zum Thema Achtsamkeit, zueinander in Beziehung gesetzt wurden, um eine Theorie über die Bedeutung von Achtsamkeit aus der geschilderten Sicht der Elternteile zu erhalten (vgl. Kap. 4.3.). Eine ausführlichere Beschreibung der Datenerhebung, der Fallauswahl und des Feldzuganges sowie der Datenauswertung ist in Kapitel 4 vorzufinden.

Die vorliegende Masterarbeit ist grob wie folgt aufgebaut: Nach dieser Einleitung, dem ersten Kapitel, werden in einem ersten Theorieteil (Kap. 2 & 3) die für die Fragestellung zentralen Themen Achtsamkeit und Familie und Erziehung eingeführt. Als Zweites folgt die Darlegung der methodischen Überlegungen und Vorgehensweise (Kap. 4), bevor die Ergebnisse dargestellt und vor dem theoretischen Hintergrund diskutiert werden (Kap. 5 & 6).

Kapitel 2 widmet sich dem Begriff und Konzept „Achtsamkeit“ und befasst sich sowohl mit dem Ursprung von Achtsamkeit im Buddhismus, Achtsamkeit in der westlichen Wissenschaftstradition einschliesslich des Forschungsstandes sowie der Übertragung des Achtsamkeitskonzeptes auf den Erziehungskontext. Massgeblich für dieses Kapitel ist die Literatur des emeritierten amerikanischen Medizinprofessors Jon Kabat-Zinn sowie weiterer Psychologen, Religionswissenschaftler und buddhistischer Gelehrter.

Kapitel 3 widmet sich dem Thema Familie und Erziehung. Im Rahmen dessen wird anfangs ein Überblick über die historische und noch lange nicht abgeschlossene Entwicklungsgeschichte der Kindererziehung gegeben, Die Begriffe Erziehung und Familie werden vor diesem gesellschaftlich-historischen Hintergrund vorgestellt und erläutert (vgl. Kap. 3.1.). Anschliessend wird Bezug genommen auf einige ausgewählte Theorien zum Thema kindliche Entwicklung im Kontext der familiären Kindererziehung. Dabei wird nach dem Modell von Baumert, Watermann und Schümer (2003) zur Erfassung der familialen Herkunft zwischen Struktur- und Prozessmerkmalen unterschieden (vgl. S. 46). Dementsprechend wird in einem ersten Teil auf Befunde zum Zusammenhang von strukturellen Merkmalen von Familie und kindlicher Entwicklung eingegangen und im zweiten Teil auf Zusammenhänge kindlicher Entwicklung mit prozessualen Merkmalen. Dabei wird insbesondere die Bindungstheorie von Bowlby vorgestellt (vgl. Kap. 3.2.).

Kapitel 4 dokumentiert die methodologischen und methodischen Überlegungen sowie die gewählten empirischen Methoden, die zur Fallauswahl, zur Durchführung der Leitfadeninterviews sowie zur Analyse des gewonnen Datenmaterials gebraucht wurden.

Die Ergebnisse werden im darauffolgenden fünften Kapitel dargestellt. Eine theoretische Einbettung und Diskussion der Ergebnisse in enger Verknüpfung mit den eingangs dargestellten Theorien findet im ersten Teil des sechsten Kapitels in der inhaltlichen Diskussion statt, in deren Rahmen auch die Forschungsfrage beantwortet wird. Im zweiten Teil desselben Kapitels, der strukturellen Diskussion, werden der Verlauf der Forschung und der Einfluss des Forschungsdesigns auf die Ergebnisse kritisch reflektiert.

2. Achtsamkeit

2.1 Geschichte der Achtsamkeit

2.1.1 Achtsamkeit oder Sati

Wer kennt das nicht: Ständig wiederkehrende Gedanken, Vorstellungen, Ängste, Erinnerungen oder Sorgen? Das in der Einleitung beschriebene Gefühl, noch 148713 Mails abrufen und die Welt retten zu müssen, gepaart mit dem Verlangen, im Moment bei sich zu sein. „Unser Geist wird häufig von allen möglichen Gedanken und Vorstellungen fortgetragen. Manchmal verweilen wir in der Vergangenheit, dann planen wir die Zukunft, alles läuft durcheinander. Abgelenkt, zerstreut und verwirrt entfernen wir uns von der unmittelbaren Wirklichkeit vor uns“ (Ricard 2013, S. 49). Achtsamkeit ist das genaue Gegenteil davon. Achtsamkeit bedeutet vollkommen gegenwärtig zu sein und wird auch definiert als „absichtsvolle Aufmerksamkeit auf das bewusste Erleben im gegenwärtigen Moment“ (vgl. Kabat-Zinn 2013, S. 5). Es handelt sich dabei um die „Fähigkeit sich des gegenwärtigen Geisteszustandes bewusst zu sein“. Deshalb wird Achtsamkeit auch als „Zustand vollkommener Einfachheit“ beschrieben, wobei das Ziel darin besteht, seine Gedankenwelt und mit ihr schliesslich die Gefühlswelt und Emotionen unter Kontrolle zu behalten (vgl. Richard 2013, S. 50-53).

Mit dem Wort „Achtsamkeit“ oder im Englischen „Mindfulness“ wird das Wort „sati“ aus der Sprache Pali bzw. „smriti“ das Synonym in Sanskrit, in dem die älteste vollständige Sammlung buddhistischer Texte geschrieben ist, übersetzt (vgl. Wallace 2013, S. 21/Bodhi 2013, S. 43). Der Oxford English Dictionary (2014) definiert Achtsamkeit „mit Verweis auf Yoga-Philosophie und Buddhismus“ als „im Moment vollständig gegenwärtig sein, während man sich dieser Gegenwärtigkeit bewusst ist und die volle Aufmerksamkeit darauf richtet“ (online). Sucht man nach der deutschen Übersetzung von „Mindfulness“ im online Wörterbuch LEO (vgl. online), so schlägt es „Achtsamkeit“ oder „Aufmerksamkeit“ vor. Umgekehrt, bei der Übersetzung von „Achtsamkeit“ in die englische Sprache, werden folgende Substantive zur Übersetzung angeboten: Attentiveness, care, mindfulness und regardfulness (ebd.). Dies kann als erster Hinweis darauf gedeutet werden, dass der Begriff keineswegs eindeutig zu bestimmen ist.

Das Pali-Wort „sati“ hatte ursprünglich die Bedeutung „Gedächtnis“ (vgl. Bodhi 2013, S. 37). Das als Synonym geltende Wort in Sanskrit, „Smriti“, wird im Sanskrit-Wörterbuch in entsprechender Übereinstimmung übersetzt als „Erinnerung, Rückbesinnung, Gedenken, in Erinnerung rufen…Gedächtnis“ (vgl. Monier 2005, S. 140). Nach Wallace (2013) beinhaltet Achtsamkeit nach dem buddhistischen Verständnis daher „die Fähigkeit zur Erinnerung, etwas im Gedächtnis zu behalten und nicht zu vergessen“ (vgl. S. 21). Jedoch gibt es auch kritische Stimmen, die zu bedenken geben, dass bereits Buddha diesem alten Begriff in seinen Lehren eine neue Bedeutung gegeben hätte (vgl. Bodhi 2013, S. 37). Der Gründer der Pali Text Society Rhys David (1910) war der Erste, der sati mit „Achtsamkeit“ übersetzt hat. Er sah von Anfang an die neue Konnotation, die das Wort über die Zeit bekommen hatte und sah die Bedeutung mehr in „sich ins Bewusstsein rufen“ und „Gewahrsein“ (nach Bodhi 2013, S. 44).

Wallace (2013) betont die Notwendigkeit der Berücksichtigung, dass es nicht die „eine“ richtige Definition gibt. Es gibt keine Sprache, in der sich ein Wort aus sich selbst heraus definiert – erst durch gesellschaftliche Zuschreibungsprozesse und vor einem Kontext wird die Bedeutung vergeben (vgl. S. 21). So überrascht es nicht, dass eine ganze Reihe weiterer Definitionen und Auslegungen der buddhistischen Lehren koexistieren. Im Deutschen kann „achtsam“ umgangssprachlich auch „schonend, vorsichtig, behutsam, sorgsam, rücksichtsvoll oder fürsorglich“ bedeuten (vgl. Bodhi 2013, S. 57).

Die wissenschaftlichen Publikationen zum Thema Achtsamkeit vermitteln leicht den Eindruck widerspruchsfreier Definitionen. Vor allem in der im Westen entstandenen und verbreiteten Literatur zu Achtsamkeit werden in den Definitionen immer dieselben Eckpunkte, auf die in Kapitel 2.1.3. näher eingegangen wird, genannt. Je weiter die Forscherin mit ihren Recherchen vorankam und je mehr sie sich mit den Texten der buddhistischen Gelehrten befasste, desto mehr Kontroversen um den Begriff bzw. die Lehre „sati“, übersetzt als „Achtsamkeit“, tauchten dabei auf. In der medizinischen und psychologischen Gesundheitsforschung scheint es eine stille Übereinkunft darüber zu geben, wie Achtsamkeit aufzufassen ist. Obwohl in allen wissenschaftlichen und therapeutischen Publikationen immer wieder auf die buddhistischen Wurzeln verwiesen wird, scheinen sie sich nicht ohne weiteres mit der ursprünglichen buddhistischen Auslegung von Achtsamkeit zu decken, wobei anzumerken ist, dass es „die“ buddhistische Auslegung auch gar nicht gibt, da sich über viele Jahrhunderte verschiedene Strömungen herausgebildet haben (vgl. Fisher 1997, S. 126). Der Verweis bzw. die Ableitung der Definition aus dem Buddhismus ist insofern wichtig, als in den Trainings- und Interventionsprogrammen die entsprechenden Übungen und Techniken Verwendung finden bzw. Verwendung finden sollten.

Um ein Verständnis für die verschiedenen Definitionen von Achtsamkeit zu entwickeln und daraus eine eigene, dem Gegenstand angemessene Definition zu formulieren, werden im ersten Teil dieses Kapitels die verschiedenen Perspektiven auf das Thema erläutert. Dazu gehören auf der einen Seite die über Jahrtausende entwickelte buddhistische Tradition (Kap. 2.1.2) und auf der anderen Seite die klinische, wissenschaftliche Epistemologie (vgl. Williams & Kabat-Zinn 2013, S. 11/ Kap. 2.1.3). Im zweiten Teil wird die psychologische Definition unter Einbezug buddhistischer Gelehrter und Religionswissenschaftler kritisch diskutiert (Kap. 2.2.), um Achtsamkeit schliesslich vor dem Hintergrund pädagogischer Kontexte vorzustellen (Kap. 2.3.).

2.1.2 Achtsamkeit im Buddhismus

Buddha, der erkannt hat, dass alles Geschaffene vergänglich ist, mahnte zur unablässigen Achtsamkeit. „Die Buddha-Natur ist – vor allem anderen – Achtsamkeit. Die Übung der Achtsamkeit ist die Übung, den Buddha im gegenwärtigen Moment zu Leben zu erwecken. Sie ist der wahre Buddha“ (Thich Nhat Hanh 2000, S. 181). Achtsamkeit ist der bedeutendste Teil des bekanntesten Systems der buddhistischen Meditation, der sogenannten „Satipatthana“, und steht bei allen klassischen Systemen der buddhistischen Meditation im Zentrum (vgl. Bodhi 2013, S. 37ff.). Jedoch muss betont werden, dass Achtsamkeit im Buddhismus mehr ist als eine reine Meditationsübung. „Achtsamkeit ist eine universale Haltung, ihre eigentliche Realisierung findet im Alltag statt und nicht in der isolierten Übungssituation auf dem Meditationskissen“ (Imm 2009, S. 31).

Die Lehre von Buddha, die als „dhamma“ bezeichnet wird, besteht nicht aus einer Reihe von Lehrsätzen, an die man glauben soll, vielmehr handelt es sich um Grundsätze und Übungen, die den Menschen von Leid befreien und auf der Suche nach Glück unterstützen sollen. Achtsamkeit erhält einen besonderen Stellenwert, da Buddha sie in den Achtfachen Pfad und als die vierte der vier edlen Wahrheiten in seine Lehre aufnahm. Die Reden des Buddha wurden vier Jahrhunderte lang mündlich bewahrt und von einer Generation zur nächsten Generation der Rezitatoren überliefert, bevor sie schliesslich in der sogenannten frühen Sammlung, dem Pali-Nikaya, verschriftlicht wurden (vgl. Bodhi 2013, S. 39). Der bekannteste Text über die Achtsamkeitspraxis, das „Satipatthana-Sutta“, beginnt mit einem Ausruf, der sowohl das Ziel als auch die Methode der Achtsamkeitsübung beschreibt:

„Der einzige Weg ist dies, o Mönche, zur Läuterung der Wesen, zur Überwindung von Kummer und Klage, zum Schwinden von Schmerz und Trübsal, zur Gewinnung der rechten Methode, zur Verwirklichung des Nibbana, nämlich die vier Grundlagen der Achtsamkeit. Welche vier? Da weilt, o Mönche, der Mönch beim Körper in Betrachtung des Körpers, … bei den Gefühlen in Betrachtung der Gefühle, … beim Geist in Betrachtung des Geistes, …. Bei den Erscheinungen in Betrachtung der Erscheinungen, eifrig, wissensklar und achtsam […]“ (Bodhi 2013, S. 40f nach DN (Digha-Nikaya 22.1 (II 290; LDB 335)).

Achtsamkeit wird darin als Methode zur Überwindung von Schmerz und Trübsal und zur Erreichung des Nibbana beschrieben. Achtsamkeit kommt in vier Bereichen zum Ausdruck, nämlich beim Köper, den Gefühlen, dem Geist und den Erscheinungen. Diesen soll „eifrig, wissensklar und achtsam“ begegnet werden. Achtsamkeit ist somit „die menschliche Haltung“ gegenüber diesen Objekten (vgl. Bodhi 2013, S. 49). „Eifrig“ bezeichnet die Stärke, die Energie und Motivation, mit der die Achtsamkeit ausgeübt wird. Achtsamkeit und Wissensklarheit werden ausserdem in einen unmittelbaren Zusammenhang gesetzt. Achtsamkeit (sati) und Wissensklarheit (sampajanna) werden häufig zusammen gebraucht, wobei Achtsamkeit als „klares Gewahrsein des Feldes der Erscheinungen“ beschrieben wird, während Wissensklarheit das kognitive Element bildet, durch welches das Feld interpretiert und die Phänomene in einen sinnvollen Kontext gesetzt werden (vgl. a.a.O. 2013, S. 42).

Der Buddhismus ist im Norden von Indien, wo der reiche Fürstensohn und Begründer Siddharta Gautama, der später Buddha („der Erwachte“) genannt wird, gelebt und gelehrt hat, entstanden. Seit der Entstehung im fünften Jahrhundert v. Chr. hat sich die buddhistische Lehre (dharma) weit verbreitet. Nach Sri Lanka verbreitete sich die Religion entlang der Flussläufe in Ostasien bis nach China, Japan, Kambodscha, Laos, der Mongolei, Myanmar, Südkorea, Taiwan, Thailand, Tibet und Vietnam aus. Der Buddhismus unterscheidet sich ganz grundlegend von anderen Religionen, weil kein Gott oder keine Götter angebetet werden. Im Zentrum steht die selbst erlangte Erkenntnis, „das Verständnis des eigenen Geistes, der Dinge und der Natur“. Es wird davon ausgegangen, dass sich jedes Leben in einem endlosen Kreislauf von Geburt und Wiedergeburt (Samsara) befindet. Ziel der Lehre ist es, diesen Kreislauf zu durchbrechen, das Leiden zu beenden und in völlige Ruhe (Nibbana) einzutreten. Deswegen und aufgrund der im Folgenden erläuterten Anpassungsfähigkeit wird der Buddhismus oftmals vielmehr als eine Denktradition oder Philosophie denn als Religion aufgefasst. Die ursprünglichen Lehren von Buddha sind schwer zurückzuverfolgen und nur teilweise überliefert, sodass sich die buddhistischen Lehren der Kultur und den ihr innewohnenden Bedürfnissen in den verschiedenen Regionen angepasst haben (vgl. Pawlak 2014, online). Der Pali-Kanon ist die älteste zusammenhängende überlieferte Fassung der Lehrreden des Buddha. Er wird auch „Dreikorb“ genannt, weil er aus drei Teilen besteht, zu denen auch das Abbidharma gehört. Praktisch alle heute bestehenden buddhistischen Traditionen berufen sich darauf. Dennoch unterscheiden sie sich und widersprechen sich teils sogar. Dies liegt daran, so Dunne (2013), dass zwar jede buddhistische Tradition dieselbe Reihe älterer Texte als massgeblich annimmt, aber: „[…] selbst, wenn diese Texte scheinbar die Praxis oder Philospohie der eigenen Tradition widersprechen, kann ein geschickter Kommentator einen Weg finden, um die neue Tradition mit den älteren Texten zu versöhnen“ (S. 127). Dies erklärt auch die Kontroverse um die Begriffsfassung von Achtsamkeit, welche in Kapitel 2.3. noch eingehender erläutert wird.

Der Buddhismus hat sich immer wieder gewandelt und weite Strecken zurückgelegt. Jedoch stehen diese, laut Bodhi (2013), in keinem Vergleich zur kürzlichsten Etappe. Die buddhistische Meditation wurde aus ihrem traditionellen Kontext der buddhistischen Lehre und des Glaubens herausgelöst und „in eine säkularisierte Kultur gebracht, in der pragmatische Ziele im Vordergrund stehen“. Sie dient nach wie vor dazu, den Menschen zu helfen, sich zu befreien. Neu geht es aber nicht mehr darum, den Kreislauf von Tod und Leben zu durchbrechen, sondern es geht um die Befreiung von Belastungen durch finanziellen Druck, Stress, psychologische Störungen oder stressvolle Beziehungen (vgl. S. 65).

2.1.3 Achtsamkeit in der Wissenschaft

Achtsamkeit ist Ende der 80er-Jahre vom inzwischen emeritierten amerikanischen Professor Jon Kabat-Zinn als Anti-Stressprogramm in die Wissenschaft eingeführt worden (vgl. Assmann 2013, S. 59). Dr. Kabat-Zinn, der ursprünglich Molekularbiologie studiert hatte, legte mit seiner Arbeit den Grundstein für den heutigen Erfolg des Konzeptes Achtsamkeit im Westen. Er hat die buddhistische Lehre der Achtsamkeit Ende der 70er-Jahre für die Wissenschaft fruchtbar gemacht und setzte die Übungen zur Unterstützung von Patienten im klinischen Bereich als Ergänzung konventionell-medizinischer Behandlungsmethoden ein.

Kabat-Zinn entwickelte das achtsamkeitsbasierte Interventionstraining mit dem Namen MBSR, ausgeschrieben Mindfulness-Based-Stress Reduction, und verfolge damit ursprünglich das Ziel, das Leiden von chronisch erkrankten Personen zu lindern (vgl. Assmann 2013, S. 59): mit ausserordentlichem Erfolg. Achtsamkeitsbasierte Trainingsprogramme haben sich nicht nur effektiv im Einsatz gegen persönliches Stresserleben, sondern auch als hilfreich gegen Depressionen und Angstzustände gezeigt (vgl. Van der Oord, Bögels & Peijinenburg 2011, S. 140). MBSR ist mittlerweile zwar nicht mehr das einzige, jedoch nach wie vor das bekannteste und wissenschaftlich meistuntersuchteste achtsamkeitsbasierte Programm der Welt.