Wie wird mein Kind wieder glücklich? - Gunter Groen - E-Book

Wie wird mein Kind wieder glücklich? E-Book

Gunter Groen

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Beschreibung

Lange Zeit waren Depressionen bei Kindern und Jugendlichen ein Tabu. Noch heute ist es für die Eltern oder andere Bezugspersonen schwer einzuschätzen, ob ein Kind tatsächlich depressiv ist und wie sie darauf reagieren können. Eltern, Angehörige und Betreuer, aber auch Profis aus Pädagogik, Therapie und Medizin, finden in diesem fundierten und aktuellen Ratgeber hilfreiche und verständliche Antworten auf die zentralen Fragen zu diesem wichtigen Thema: Was sind Depressionen und wie äußern sie sich bei Kindern und Jugendlichen? Welche Möglichkeiten haben Erwachsene, um betroffene Kinder und Jugendliche zu unterstützen? Welche Formen professioneller Hilfe sind sinnvoll? Die Autoren sind renommierte Wissenschaftler, die sich seit vielen Jahren intensiv mit dem Thema auseinandersetzen. Für die zweite Auflage haben sie das Buch "Wie wird mein Kind wieder glücklich?" überarbeitet und aktualisiert.

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Seitenzahl: 230

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Wie wird mein Kind wieder glücklich?

Gunter Groen, Franz Petermann

Wissenschaftlicher Beirat Programmbereich Psychologie:

Prof. Dr. Guy Bodenmann, Zürich; Prof. Dr. Lutz Jäncke, Zürich; Prof. Dr. Franz Petermann, Bremen; Prof. Dr. Astrid Schütz, Bamberg; Prof. Dr. Markus Wirtz, Freiburg i.Br.

Gunter GroenFranz Petermann

Wie wird mein Kind wieder glücklich?

Praktische Hilfe gegen Depressionen

2., überarbeitete Auflage

Prof. Dr. Gunter Groen

Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg

Fakultät für Wirtschaft und Soziales

Alexanderstrasse 1

20099 Hamburg

Deutschland

E-Mail: [email protected]

 

Prof. Dr. Franz Petermann

Zentrum für Kl. Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen

Grazer Strasse 6

28359 Bremen

Deutschland

E-Mail: [email protected]

 

Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden nicht besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann also nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handelt.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.dnb.de abrufbar.

Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Kopien und Vervielfältigungen zu Lehr- und Unterrichtszwecken, Übersetzungen, Mikroverfilmungen sowie die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

 

Anregungen und Zuschriften bitte an:

Hogrefe AG

Lektorat Psychologie

Länggass-Strasse 76

3012 Bern

Schweiz

Tel. +41 31 300 45 00

[email protected]

www.hogrefe.ch

 

Lektorat: Dr. Susanne Lauri

Herstellung: René Tschirren

Umschlagabbildung: Getty Images / Juanmonino

Umschlag: Claude Borer, Riehen

Satz: Claudia Wild, Konstanz

Druck und buchbinderische Verarbeitung: Finidr s.r.o., Český Těšín

Printed in Czech Republic

 

2., überarbeitete Auflage 2019

© 2019 Hogrefe Verlag, Bern

© 2011 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern

 

(E-Book-ISBN_PDF 978-3-456-95959-7)

(E-Book-ISBN_EPUB 978-3-456-75959-3)

ISBN 978-3-456-85959-0

http://doi.org/10.1024/85959-000

Nutzungsbedingungen

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Diese Bestimmungen gelten gegebenenfalls auch für zum E-Book gehörende Audio­dateien.

Anmerkung

Sofern der Printausgabe eine CD-ROM beigefügt ist, sind die Materialien/Arbeitsblätter, die sich darauf befinden, bereits Bestandteil dieses E-Books.

Inhalt
Vorwort zur zweiten Auflage
Einleitung
Fallbeispiele: Die vielen Gesichter der Depression
Jennifer, 16 Jahre: Keiner versteht mich
Marc, 15 Jahre: Das Gefühl, allein auf der Welt zu sein
Laura, 15 Jahre: Für andere da sein
Jonas, 10 Jahre: Bloß nicht zeigen, wie traurig ich bin
Timo, 14 Jahre: Ich traue mich nicht
Marie, 7 Jahre: Zu viele Sorgen
Tim, 9 Jahre: Zwischen den Stühlen
Pauline, 13 Jahre: Nie gut genug
Avid, 16 Jahre: Der Spott der anderen
Die Entwicklung und Bedeutung von Gefühlen
Wozu braucht der Mensch Gefühle?
Wie entwickeln sich Gefühle bei Kindern?
Grundbedürfnisse von Kindern und Jugendlichen
Grundbedürfnis nach sicherer Bindung und Geborgenheit
Die weiteren Grundbedürfnisse
Den Umgang mit Gefühlen lernen und stärken
Lernen durch Entdecken und Ausprobieren
Lernen von verlässlichen Zusammenhängen
Entwicklung durch Zuwendung und Anerkennung
Soziales Lernen – Eltern als Modell
Was ist eine Depression?
Kennzeichen psychischer Störungen im Kindes- und Jugendalter
Beschreibung depressiver Störungen
Diagnosen depressiver Störungen
Weitere Diagnosen
Diagnostik – Der Weg zur Diagnose und zur richtigen Hilfe
Wer ist der richtige Ansprechpartner?
Wie verläuft die Diagnostik?
Verbreitung, Verlauf und Folgen von Depressionen
Häufigkeit von Depressionen
Werden Depressionen häufiger?
Unterschiede bei Mädchen und Jungen
Verlauf, Begleiterscheinungen und Folgen depressiver Störungen
Depressionen und andere psychische Störungen
Ängste und Angststörungen
Essstörungen
Störungen des Sozialverhaltens
Aufmerksamkeitsstörungen und Hyperaktivität
Missbrauch von Alkohol und Drogen
Suizidneigung
Warum werden Kinder und Jugendliche depressiv? Risiken und Erklärungen
Was Kinder belastet und was Kinder stark macht
Das Zusammenspiel von psychischer Entwicklung, Lebensumfeld und Körper
Risiken für Depressionen im Kindes- und Jugendalter
Körperliche Faktoren
Können Kinder Depressionen erben?
Signale im Gehirn
Der Hormonhaushalt
Aufbau des Gehirns
Chronische körperliche Erkrankungen
Nebenwirkungen von Medikamenten
Schlaf und Ernährung
Die Pubertät und das Jugendalter
Familiäre Faktoren
Trennung und Scheidung
Wenn ein Elternteil psychisch krank ist
Erziehung und Bindungsangebot
Verlust und Trauer
Soziale Benachteiligung: Geld, Wohnraum und Bildung
Eine Welt, die sich verändert
Kinder brauchen Freunde
Schule
Einschneidende Erlebnisse und Stress
Persönlichkeit und Eigenarten
Überzeugungen und Bewertungen: Ist das Glas halb voll oder halb leer?
Gefühle ausbalancieren und Probleme lösen
Mit anderen auskommen: soziale Fertigkeiten
Langeweile, Medien und andere Gewohnheiten
Warum neigen Mädchen eher zu Depressionen als Jungen?
Sichtweisen und Theorien zur Erklärung der Depression
Hilfe und Unterstützung: Depressionen sind gut behandelbar
Vorüberlegungen: Die richtige Hilfe
Was können Eltern tun?
Stimmungsprobleme verstehen und ernst nehmen
Als Eltern zusammenarbeiten
Probleme ernst nehmen, Gefühle wahr-nehmen
Zu viel Stress und äußere Belastungen abbauen
Zuneigung, Interesse und positive Aufmerksamkeit
Struktur, Rituale und Regeln
Aktivitäten und Kontakte fördern
Ein realistische und optimistische Sichtweise fördern
Probleme schrittweise angehen und realistische Ziele setzen
Möglichkeiten und Grenzen elterlicher Unterstützung
Wie finden Eltern die richtigen Hilfen?
Psychotherapie
Ablauf einer psychotherapeutischen Behandlung
Inhalte der Therapie
Stationäre Behandlung
Medikamentöse Behandlung
Erziehungsberatung
Jugendhilfe und Hilfen in der Erziehung
Hilfe im Notfall und bei Krisen
Hilfe in der Schule
Hilfreiche Adressen und Kontakte
Verwendete und weiterführende Literatur
Sachwortregister
Die Autoren
Anmerkung

Vorwort zur zweiten Auflage

Depressionen sind heute eines der wichtigsten Gesundheitsprobleme überhaupt. Auch die zweite Auflage unseres Ratgebers zeigt die anhaltende Bedeutung des Themas und das Interesse an Informationen seitens der Betroffenen und ihrer Angehörigen. Seit der Erstauflage unseres Buches vor mittlerweile acht Jahren hat die allgemeine gesellschaftliche Anerkennung der Depression als ernst zu nehmende seelische Erkrankung weiter zugenommen. Auch Fachkräfte in verschiedenen beruflichen Bereichen, wie der haus- und kinderärztlichen Versorgung, der betrieblichen Gesundheitsvorsorge oder der Pädagogik, sind heute stärker sensibilisiert für das Thema. Beides unterstützt die Betroffenen und ihre Familien, sich eher Hilfe zu suchen. Eine in den letzten Jahren wachsende Zahl diagnostizierter Depressionen und entsprechender Behandlungen, aber auch mehr Krankschreibungen und Frühverrentungen sind durch Daten der Krankenkassen gut dokumentiert. Dies ist eher Ausdruck einer wachsenden Akzeptanz depressiver Störungsbilder als einer tatsächlichen Zunahme der Störung. Immer mehr professionelle Angebote und auch Möglichkeiten der Selbsthilfe haben sich etabliert (siehe auch www.deutsche-depressionshilfe.de). Trotzdem sind Menschen, die an einer Depression erkrankt sind, oft noch Stigmatisierung, Unverständnis und Vorwürfen ausgesetzt, was sie darin hemmt, Hilfe zu suchen und zu erhalten.

Auch die Tatsache, dass Kinder und vor allem Jugendliche unter schweren Stimmungsproblemen und depressiven Entwicklungen leiden können, wird heute ernster genommen. Depressionen im Erwachsenenalter haben in vielen Fällen ihren Ursprung im Kindes- und Jugendalter. Die betroffenen jungen Menschen sind in vielerlei Hinsicht in ihrem Alltag beeinträchtigt und in ihrer Entwicklung gefährdet.

Neben anderen Risiken müssen auch gesellschaftliche Entwicklungen im Auge behalten werden. Hierzu gehören mögliche Belastungen für Kinder und Jugendliche durch wachsende schulische Anforderungen und zunehmende gesellschaftliche Erwartungen, eine Vielfalt von Lebensentwürfen und eine erschwerte Orientierung, einen allgegenwärtigen Medienkonsum und nicht zuletzt durch Armut, soziale Benachteiligung und Ausgrenzung. Hier sind Maßnahmen zur Vorbeugung psychischer Störungen bzw. zur Stärkung der allgemeinen psychischen Gesundheit junger Menschen von großer Bedeutung.

Von ernsten Stimmungsproblemen und Depressionen betroffene Kinder und Jugendliche sind auf Unterstützung durch ihr soziales Umfeld und oft auch auf professionelle Hilfe angewiesen. Für Eltern sind der tägliche Umgang mit ihren psychisch belasteten Kindern und auch die Suche nach der richtigen Hilfe oft nicht einfach. Unser Buch richtet sich daher vor allem an Eltern und andere Familienangehörige, aber auch an interessierte Berufsgruppen, die im Alltag junge Menschen begleiten, ausbilden, beraten oder betreuen.

In den letzten Jahren haben zahlreiche Forschungsbemühungen und internationale Studien unser Wissen zu Depressionen im Kindes- und Jugendalter bereichert. Viele Befunde stützen und belegen vor allem bisherige Annahmen, etwa zur Entstehung von Depressionen oder zur Wirksamkeit bestimmter Hilfen. In der hier vorliegenden zweiten Auflage unseres Ratgebers haben wir dementsprechend nur an den Stellen, wo es nötig war, Informationen aktualisiert. Vor allem haben wir versucht, die Sprache und Ansprache im Text noch verständlicher zu verfassen, sodass die Inhalte noch besser genutzt werden können.

Wir bedanken uns herzlich beim Hogrefe Verlag und Frau Dr. Susanne Lauri, der Programmleiterin Psychologie, für die vertrauensvolle Begleitung bei der Entstehung dieser Neuauflage. Wir hoffen, dass unser Buch wieder viele interessierte Leserinnen und Leser erreicht. Wir wünschen uns, dass diese sich in ihrer besonderen Herausforderung, einen psychisch belasteten Angehörigen im Alltag zu begleiten, verstanden fühlen und Unterstützung finden.

 

 

Hamburg und Bremen, im März 2019

Gunter Groen & Franz Petermann

Einleitung

Wenn Sie dieses Buch zur Hand genommen haben, sorgen Sie sich sehr wahrscheinlich um die psychische Gesundheit Ihres Kindes oder eines anderen Menschen in Ihrem nahen Umfeld. Sie suchen nach Informationen und Antworten auf Fragen, die ein wichtiges Thema betreffen: Depressionen. Gerade für Angehörige ist es schwer zu verstehen, was die Depression eines Familienangehörigen ausmacht und warum sie überhaupt entstanden ist. Viele Eltern trifft die psychische Erkrankung eines Kindes unvorbereitet. Viele fragen sich: Warum haben wir nicht schon früher etwas bemerkt oder was hätten wir anders machen können? Bei der Frage nach dem Warum schwingen oft Schuld- und Schamgefühle mit. Es ist schwer einzuschätzen, wie Sie als Angehöriger das betroffene Kind „richtig“ unterstützen können und welche Formen professioneller Hilfe es gibt. Und Sie fragen sich sicher auch: Wie entwickeln sich mein Kind und seine Stimmungsprobleme weiter, welche Risiken gibt es, wie viel Hoffnung kann ich mir machen?

Das Thema Depression ist mitten in der Gesellschaft angekommen und in den vergangenen Jahren immer stärker in die öffentliche Wahrnehmung gerückt. Waren depressive Störungen und andere psychische Störungen früher lange ein Tabuthema, wird heute offener darüber gesprochen. Es ist mittlerweile gut bekannt, dass Depressionen jeden treffen können. Menschen jeden Alters und jeder Herkunft können krank vor Traurigkeit und Niedergeschlagenheit sein. Die Stimmung kann so schlecht und der Antrieb so gering sein, dass sich Menschen in ihrem Leben nicht mehr zurechtfinden und sich im Alltag überfordert fühlen – auch Kinder und Jugendliche.

Immer mehr Forschungsergebnisse zeigen, dass Depressionen ein weit verbreitetes und ernst zu nehmendes Gesundheitsproblem darstellen. Aufklärungskampagnen sowie eine weitere große Zahl von Fachpublikationen und Presseberichten haben das Thema stärker in das Bewusstsein gebracht. Nicht zuletzt tragen viele betroffene Menschen, darunter auch Prominente, zu einer stärkeren Wahrnehmung der Problematik bei, indem sie ihre eigene Depression offen einräumen und sich für eine stärkere öffentliche Anerkennung dieser psychischen Störung einsetzen.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO zählt Depressionen zu den größten Gesundheitsproblemen überhaupt. Keine andere Krankheit raubt den Menschen insgesamt mehr Lebensqualität und Teilhabe. Allein für Deutschland wird angenommen, dass etwa fünf Prozent der Bevölkerung – das sind gut vier Millionen Menschen – unter Depressionen leiden. Traurigkeit und Lustlosigkeit beeinträchtigen die Betroffenen in ihrem alltäglichen Leben oft erheblich. Anforderungen in Schule und Beruf können zu unüberwindbaren Hürden werden, selbst Freunde zu treffen und andere Freizeitaktivitäten und Hobbys werden als große Anstrengung erlebt. Einige Menschen können depressive Phasen nach einer gewissen Zeit bewältigen, ohne dass größere Probleme und Einschränkungen zurückbleiben. Bei anderen treten wiederholt depressive Phasen auf und werden zu einer dauerhaften und chronischen Belastung. Depressionen sind mittlerweile einer der häufigsten Gründe für Frühberentungen und Krankschreibungen. Neben dem oft großen persönlichen Leid entstehen durch Behandlungen, Leistungsausfälle und soziale Zuwendungen hohe Kosten für die Gesellschaft.

In vielen Fällen haben Depressionen ihren Ausgangspunkt im Kindes- und Jugendalter. Es ist heute eine sichere Erkenntnis, dass auch Kinder und Jugendliche nachhaltig unter anhaltenden Stimmungsproblemen und Lustlosigkeit leiden und genau wie Erwachsene depressive Störungen ausbilden können. Immer mehr klinische Erfahrungen bei der Diagnostik und Behandlung kindlicher Depressionen und eine stark zunehmende Zahl wissenschaftlicher Ergebnisse haben unser Wissen zu diesem Thema allerdings deutlich erweitert. Den meisten Betroffenen kann gut geholfen werden.

Kinder und insbesondere Jugendliche haben es heute nicht immer leicht. Sie sind konfrontiert mit Stress und Leistungsanforderungen und einem hohen Druck, ihr Leben erfolgreich zu meistern. Immer mehr vermeintliche Möglichkeiten, Ideale und Lebensentwürfe, immer häufiger auch medial vermittelt, können zu einer Last werden und Versagensängste auslösen. Die „normalen“ Anforderungen des Älterwerdens, Stress mit Gleichaltrigen und in der Familie und andere Belastungen, wie Trennungen und Verluste, können zu einem Teufelskreis von Sorgen, Rückzug und Traurigkeit werden.

Besonders Sie als Eltern, aber auch andere Bezugspersonen von Kindern und Jugendlichen mit psychischen Schwierigkeiten haben es nicht einfach. Es ist schwer für Sie einzuschätzen, wie ernst die Schwierigkeiten Ihres Kindes sind und wann eher „normale“ Stimmungsprobleme, die zum Leben dazu gehören, zu ernst zu nehmenden psychischen Störungen werden. Wie können Sie erkennen, ob Ihr Kind depressiv ist und wann professionelle Hilfe notwendig ist? Auch der alltägliche Umgang mit Kindern und Jugendlichen, die unter depressiven Symptomen leiden, ist oft eine besondere Herausforderung und Belastung für die ganze Familie. Welche Unterstützung gibt es im Alltag, wie können Sie als Erwachsene mit traurigen, niedergeschlagenen und antriebslosen Kindern und Jugendlichen umgehen, wie können Sie ihnen helfen, ihre Depressivität zu überwinden? Und woher kommt die Depression überhaupt?

Auf all diese Fragen versuchen wir in diesem Buch fundierte, aber verständliche und hilfreiche Antworten zu geben. Für ein besseres Verständnis depressiver Symptome gehen wir zunächst auf die allgemeine Bedeutung von Gefühlen und die emotionale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen ein. Anschließend beschreiben wir, was eine Depression genau ist, welche Kennzeichen, Kriterien und Symptome sowie Diagnosen und Erscheinungsformen es gibt. In weiteren Teilen des Buches möchten wir ausführen, wie häufig Depressionen in der Kindheit und Jugend auftreten, welche Auswirkungen sie für die Betroffenen haben und wie sie festgestellt und diagnostiziert werden können. Genauer wird im weiteren Verlauf auf die möglichen Risiken, Ursachen und Erklärungen von Depressionen bei Kindern und Jugendlichen eingegangen. Im letzten Teil beschäftigen wir uns intensiver mit möglichen Hilfen im Alltag und den verschiedenen Formen professioneller Unterstützung. Auch wenn Depressionen in vielen Fällen zu Leid und Beeinträchtigungen für die ganze Familie führen, können wir Ihnen jetzt schon sagen, dass es gute Möglichkeiten gibt, die Probleme in den Griff zu bekommen und zu bewältigen.

Beginnen möchten wir zunächst mit einigen kurzen Fallbeispielen von depressiven Kindern und Jugendlichen aus unserer praktischen Arbeit. Sie sollen die typischen Probleme von Betroffenen veranschaulichen und die Anzeichen und Hintergründe von Depressionen im Kindes- und Jugendalter nachvollziehbarer machen.

Fallbeispiele:Die vielen Gesichter der Depression

Jennifer, 16 JahreKeiner versteht mich

Die 16-jährige Jennifer ist dunkel gekleidet, als sie mit ihrer Mutter zum Erstgespräch in die psychotherapeutische Praxis kommt. Sie wirkt wie eine „normale“ Jugendliche, die sich mit ihrer Mutter gut versteht. Den Therapeuten begrüßt sie freundlich. Als Jennifer zu erzählen beginnt, wird jedoch schnell deutlich, dass sie ziemlich verzweifelt ist. In den letzten drei Wochen ist sie nicht zur Schule gegangen. Erst ist sie fast jeden Tag früher von der Schule nach Hause gekommen, schließlich ist sie morgens gar nicht mehr aus dem Haus gegangen. Jennifer fühlt sich nach eigener Aussage „zu schlapp und müde“. Sie hat Angst, dass ihre Mitschüler über sie lästern, und kann sich in der Schule kaum noch konzentrieren. Jennifer traut sich kaum noch etwas zu und hat Angst, das Falsche zu sagen und bei Klassenarbeiten zu versagen. Morgens fühlt sie sich energielos und klagt oft über Kopfschmerzen. Sie sagt, sie fühle sich einsam und alleingelassen und von keinem Menschen richtig verstanden. Keiner könne wirklich nachvollziehen, wie schlecht es ihr geht.

Ihre Eltern wissen nicht mehr, was sie tun sollen und wie sie es Jennifer recht machen können. Mal versuchen sie, besonders verständnisvoll zu sein, mal versuchen sie, ihre Tochter etwas strenger zu ihren Pflichten anzuhalten. Jennifer fühlt sich dann so oder so von ihren Eltern missverstanden und ist oft verletzt. Häufig reagiert sie gereizt und ärgerlich, macht ihren Eltern Vorwürfe, beginnt zu weinen und zieht sich mit einem lauten Türenschlagen in ihr Zimmer zurück. Zweimal hat sie sich in einer solchen Situation sogar mit einer Rasierklinge am Unterarm verletzt. Sie trifft sich kaum noch mit ihren Freundinnen und hat sich mit einigen gestritten. Auch zum Handball geht sie nur noch selten. Nur mit ihrem Freund verbringt sie noch recht viel Zeit. Ab und zu würden sie gemeinsam kiffen, was ihr helfe abzuschalten. Oft fragt sich Jennifer, wie ihre Zukunft wohl aussieht und was andere von ihr denken. Besonders abends grübelt sie und braucht manchmal zwei Stunden, bis sie einschläft. Sie berichtet, sie habe sich immer mehr „von Traurigkeit erfüllt“ gefühlt, jetzt fühle sie sich oft „nur noch leer“. Manchmal frage sie sich, ob es nicht besser wäre, wenn sie gar nicht mehr leben würde.

Jennifer lebt zusammen mit beiden Elternteilen und ihrem 13-jährigen Bruder. Sie ist oft neidisch auf ihren Bruder, der immer fröhlich zu sein scheint. Ihm gelinge fast alles gut, er gewinnt Leichtathletik-Wettkämpfe und bringt gute Noten nach Hause. Jennifer denkt oft, ihre Eltern hätten ihn lieber und sie falle der Familie nur zur Last. Als sie geboren wurde, hat ihre Mutter noch studiert, ihr Vater hat nach seiner Ausbildung viel gearbeitet. Ihre Mutter sagt heute, sie habe vielleicht manchmal zu wenig Zeit für Jennifer gehabt und möglicherweise zu oft an sich gedacht. Erst mit der Geburt des Bruders hätten sie wie eine Familie zusammengelebt und mehr Zeit für die Kinder gehabt. Jennifer hat schon früh sehr selbstständig gewirkt, sie hat eigentlich schon immer gewusst, was sie will, und vieles mit sich selbst ausgemacht.

In der Grundschule hat Jennifer das Lernen meistens Spaß gemacht. Sie hatte Freundinnen und Hobbys. Als sie auf das Gymnasium wechselte, kam sie fast zeitgleich und bereits ziemlich früh in die Pubertät. Jennifer fühlte sich immer weniger wohl in ihrer eigenen Haut. Durch kleinere Bemerkungen oder Kritik fühlte sie sich zunehmend schnell verunsichert oder gekränkt. Den Anforderungen auf dem Gymnasium fühlte sie sich kaum noch gewachsen und musste schließlich die achte Klasse wiederholen. In der neuen Klasse empfand sie die anderen Schüler kleinkindhaft und albern; sie fand keinen Anschluss mehr. Auch mit ihren alten Freundinnen gab es immer häufiger Streit. Jennifer zweifelte immer mehr an sich und ihrem Leben. Schließlich zog sie sich immer mehr zurück und die Traurigkeit wurde immer stärker.

Marc, 15 JahreDas Gefühl, allein auf der Welt zu sein

Der 15-jährige Marc stellt sich in Begleitung seines Vaters zur Therapie vor. Marc wirkt gereizt, dabei traurig und bedrückt. Marc und sein Vater berichten, dass sie sich „immer weniger leiden“ können und oft streiten. Marc fühlt sich von seinem Vater häufig sehr verletzt und alleingelassen. In letzter Zeit wurde Marc immer lustloser und trauriger. Oft ist er müde und hängt im Zimmer herum. Er klagt oft über Bauchschmerzen. Im letzten Jahr hatte er Gedanken, sich das Leben nehmen zu wollen, auch heute fehlt ihm oft noch der „richtige Lebenswille“.

Marc lebt allein mit seinem Vater, der als Krankenpfleger im Schichtdienst arbeitet. Seine Mutter hat mit seinem Vater ein Verhältnis gehabt, als sie noch mit einem anderen Mann verheiratet gewesen ist. Marcs Eltern haben nie zusammengelebt und sind auch nur kurz zusammen gewesen. Zur Schwangerschaft sei es ungewollt gekommen. Marc hat nach seiner Geburt fast ein Jahr bei seiner Mutter gelebt, die sich damals zunächst von ihrem Ehemann getrennt hatte, dann aber doch zu ihm zurückgekehrt ist. Auch weil der Ehemann der Mutter das zur Bedingung gemacht habe, sei Marc zu seinem Vater gekommen. Der Vater habe der Mutter dies nie verziehen.

Seit Marc im Grundschulalter war, meldete sich die Mutter meist nur noch zu Weihnachten und an seinem Geburtstag. Marcs Vater lernte ebenfalls eine neue Frau kennen, mit der er und Marc etwa acht Jahre zusammenlebten und mit der Marc sich gut verstand. Sie zog jedoch aus, als Marc elf Jahre alt war. Das Verhältnis zwischen Marc und seinem Vater hat sich seitdem deutlich verschlechtert. Auch Marcs Vater ist es lange Zeit psychisch nicht gut gegangen, bis heute fühlt er sich zeitweise selbst leer und erschöpft.

Marc fühlt sich von seinem Vater abgelehnt. Er habe sich schon immer wenig um ihn gekümmert und ihn gewähren lassen. Marc musste schon früh sehr selbstständig sein. Wenn es ihm schlecht ging, hat er versucht, allein klarzukommen. Sein Vater hat immer gedacht, Marc schaffe das. Die Familie hat Schulden und wenig Geld, Marcs Vater fühlt sich durch seine Arbeit und eigene Stimmungsprobleme belastet. Er macht Marc manchmal Vorwürfe und lässt ihn spüren, dass er nur wegen ihm so viel arbeiten muss. Der Vater denkt, dass Marc ihm vorwirft, dass er ohne Mutter aufwächst. Marc und sein Vater geraten über alltägliche Dinge schnell in Streit, oft gehen sie sich dann aus dem Weg.

In der Schule – er besucht die zehnte Klasse einer Gesamtschule – engagiert sich Marc sehr und erzielt gute Leistungen, auch wenn ihm das seit einiger Zeit immer schwererfällt. Wegen seiner Bauchschmerzen sowie der zunehmenden Traurigkeit und Antriebslosigkeit hatte er zuletzt einige Fehltage. Als vor zwei Monaten wieder einmal ein Streit zwischen Marc und seinem Vater eskaliert ist, wollte der Vater Marc vor die Tür setzen. Marc hat damals für zwei Wochen bei einem Freund gewohnt. Dort ist er vor Traurigkeit und Erschöpfung zusammengebrochen. Auch mit Unterstützung der Eltern seines Freundes haben Marc und sein Vater sich dann um therapeutische Hilfe gekümmert.

Laura, 15 JahreFür andere da sein

Die 15-jährige Laura wirkt sehr vernünftig, nachdenklich und etwas älter, als sie ist. Sie kommt mit ihrer Mutter zur Beratung. Laura erzählt, sie zweifle an ihrer Person und sehe ihre Schwächen zu sehr. Sie fühle sich „traurig und unzufrieden“ und möchte an manchen Tagen „nicht mehr leben“. Anderen Menschen gegenüber erlebt sie sich oft als unzureichend und minderwertig. Sie berichtet, dass sie nur selten das sagt, was sie möchte, und sich zu wenig traut, für ihre Ziele einzustehen. Gerade im Umgang mit Freunden habe sie Angst, etwas Falsches zu sagen und sich zu blamieren. Laura ist es schwergefallen, die Trennung ihrer Eltern zu bewältigen, danach sei ihr „Selbstbewusstsein geschrumpft“. Laura sagt, sie sei nicht sehr gesprächig und „fresse“ viel in sich hinein. Sie könne abends schlecht einschlafen und grüble viel über das, was sie am Tag nicht geschafft habe.

Laura sei ein pflegeleichtes Kind gewesen. Mit zweieinhalb Jahren ist sie in den Kindergarten gekommen, wo sie unauffällig und gut integriert gewesen ist. Nach vier Jahren Grundschule wechselte Laura in eine Gesamtschule, wo sie jetzt die neunte Klasse besucht und eine sehr gute Schülerin ist. Lauras Eltern haben sich vor fünf Jahren getrennt. Lauras sechs- und achtjährige Brüder wohnen zusammen mit ihr und der Mutter. Ihren Vater besucht Laura ein- bis zweimal im Monat mit ihren Brüdern. Die Eltern versuchen sich in der Erziehung ihrer Kinder weiter abzusprechen, geraten dabei aber schnell in Diskussionen.

Die Mutter mutet Laura viel Verantwortung für ihre beiden Brüder zu. Ein Bruder hat große Probleme in der Schule und muss gerade die erste Klasse wiederholen. Er kann sich schlecht konzentrieren, ist vorlaut und schnell trotzig. Auch zu Hause ist die Mutter in seiner Erziehung besonders gefordert. Seit der Trennung der Eltern ist Laura für ihre Mutter eine wichtige Ansprechpartnerin und Unterstützung. Sie hilft ihrer Mutter im Haushalt und hört sich ihre Probleme an. Lauras Vater ist seit zwei Jahren in psychotherapeutischer Behandlung, weil er sehr grüblerisch sei. Der Großvater und ein Cousin mütterlicherseits haben Suizid begangen. Laura hat sich in der fünften Klasse nach der Trennung ihrer Eltern von einigen Klassenkameradinnen gemobbt gefühlt. Anschließend ist sie noch lange eher für sich gewesen.

Die Mutter erzählt, dass Laura schon immer eher ruhig und ernst, außerdem vernünftig und verantwortungsbewusst gewesen sei. Im vergangenen Jahr sei sie zunehmend trauriger geworden und habe sich immer mehr zurückgezogen.

Jonas, 10 JahreBloß nicht zeigen, wie traurig ich bin

Jonas wird von seinen Eltern als sehr begabt beschrieben. In der Grundschule hatte er ein Jahr übersprungen; auch jetzt auf dem Gymnasium arbeitet er gewissenhaft, ordentlich und ausdauernd. Seit mehreren Monaten wirke er aber immer verschlossener und bedrückt und weine oft. Die Lehrerin berichtet, dass Jonas Kritik und selbst kleinere Misserfolge nicht mehr so gut vertrage und manchmal schnell Tränen in den Augen habe.

Die Familie hat in der letzten Zeit viel durchmachen müssen. Jonas’ Vater hat vor zwei Jahren einen schweren Herzinfarkt erlitten und hat in Lebensgefahr geschwebt. Er war viele Wochen im Krankenhaus und anschließend in einer Reha-Klinik. Auch heute hat er immer noch gesundheitliche Probleme, ist wenig belastbar und berufsunfähig. Aufgrund einer nur geringen Rente des Vaters ist die Familie in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Die Mutter muss Vollzeit als Krankenpflegerin arbeiten, der Vater kann ihr bei der Bewältigung des Haushaltes und bei der Versorgung von Jonas und seiner zwei Jahre jüngeren Schwester nur wenig helfen. Vor zehn Monaten ist die Großmutter mütterlicherseits verstorben.

Im Gespräch ist Jonas freundlich und höflich. Er kann sich sprachlich gut ausdrücken. Jonas beantwortet alle Fragen, doch ihm ist anzumerken, wie angespannt und traurig er ist. Als seine Eltern erzählen, wie sehr er seine verstorbene Oma gemocht hat, beginnt er zu weinen. Die Eltern berichten, Jonas sei bereits als Kleinkind eher zurückhaltend, ruhig und nachdenklich gewesen. Er sei aber bei Gleichaltrigen immer beliebt gewesen und habe einige Hobbys.

Die Eltern erzählen, dass ihnen erst vor Kurzem richtig bewusst geworden sei, wie sehr Jonas durch die gesundheitlichen Probleme seines Vaters, die Sorgen seiner Mutter und den Tod seiner Großmutter belastet ist. Jonas’ Sorgen und seine Traurigkeit wären ihnen nicht aufgefallen. Sie hätten wohl auch nicht immer genug auf die Kinder geachtet und seien mit ihren eigenen Sorgen beschäftigt gewesen. Jonas habe sich angestrengt, seinen Eltern nicht noch zusätzlich zur Last zu fallen, und versucht, seinen Kummer mit sich auszumachen. Nur nachts sei Jonas wieder oft zu seinen Eltern ins Bett gekommen, morgens habe er häufiger über Bauchweh geklagt. Auch gegessen habe er immer weniger. Als er in den vergangenen Wochen nicht einmal mehr zum Fußballtraining gehen wollte und abends einige Male lange geweint habe, haben sich seine Eltern entschieden, sich um Hilfe zu kümmern.

Timo, 14 JahreIch traue mich nicht

Der etwas übergewichtige, jünger wirkende 14-jährige Timo besucht die achte Klasse einer Gesamtschule. Morgens vor der Schule klagt er immer häufiger über Übelkeit und Schwindel. Er möchte nicht in den Unterricht. Ihm ist es sichtlich peinlich zu erzählen, dass er Angst hat, von der Lehrerin aufgerufen zu werden. Er werde dann schnell rot und bekomme oft keinen Ton heraus. Wenn die anderen lachen, schäme er sich sehr. Timo erzählt auch, dass es zwei seiner Mitschüler auf ihn abgesehen hätten. Sie beschimpften ihn als „Speckbaby“ und hätten schon einige Male seine Sachen versteckt. Die anderen Jungs in der Klasse sähen alle schon älter aus als er, er hasse es, der Kleinste zu sein.

Timo hat einen Klassenkameraden, mit dem er sich zumindest in der Schule ganz gut versteht. Nachmittags trifft er sich ab und zu mit seinem zwei Jahre jüngeren Cousin und dessen Freund. Oft spielt er am Computer, sieht fern oder surft im Internet. Richtige, enge Freunde hat er nicht.

Timo war nach Auskunft seiner Eltern immer schon ein sehr anhängliches Kind. Der Übergang in den Kindergarten mit vier Jahren war schwierig, die Mutter musste in den ersten Monaten oft mit ihm im Kindergarten bleiben, da Timo sonst geweint hat. In der Grundschule hatte Timo Freunde, ist im Unterricht aber meist ruhig und abwartend gewesen. Seine Eltern berichten, dass Timo auch sonst immer sehr vorsichtig gewesen sei. Allein zu Hause zu bleiben, in einem Geschäft den Verkäufer etwas zu fragen oder neue Kinder kennenzulernen, ist ihm schon immer sehr schwergefallen. Zu Hause bei seinen Eltern habe er sich schon immer am wohlsten gefühlt. Die Eltern hätten Timo immer viel abnehmen müssen. Von einer Klassenfahrt in der vierten Klasse musste der Vater ihn vorzeitig abholen, da Timo zu viel Heimweh hatte.