Wiedergeburt und Erleuchtung des jungen Werther in Marrakesch - Wolfgang Schorat - E-Book

Wiedergeburt und Erleuchtung des jungen Werther in Marrakesch E-Book

Wolfgang Schorat

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Beschreibung

Werther landet 1981 per UFO auf dem Platz Djemaa el Fna , direkt neben dem Cafe Argana, in dem am 28. April 2011 Unerleuchtete eine Bombe zündeten mit vielen Toten. Magnolia, Hanane,Wolf Zebra sind mit der Wiedergeburt Werthers in Marrakesch eng verbandelt.

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1.5.2011

Vor einigen Tagen ging die Bombe in Marrakesch auf dem Platz Djemaa el Fna im Cafe hoch. Schade und sehr schade,das diese durchgeknallten auch Marrakesch wegbomben wollen. So Senil kann Glaube sein. So verrückt ist deren verrückter Glaube an Gott das Göttliche. Als ob das Göttliche ein Bombenleger ist. Als ob Gott Bomben legt. Als ob Gott ein Mörder ist. Nein. Als ob Gott zum Töten aufruft. Nein. Bombenleger sind bloß evolutionsmäßig stehen gebliebene Gläubige die nicht Denken können und logische Schlussfolgerungen erreichen können.. Die Dummen Blöden SauBlöden Mörder wollen Menschen zeigen wo es lang gehen soll. Was für ein durchgeknallter moslemischer Hohn,der im 14. Jahrhundert lebenden unentwickelten Gläubigen. Aber so ist Entwicklung nun mal auf der Erde. Da gibt es Saurier und da gibt es Erwachte und Meister. Aber die Gläubigen durchgeknallten Bombenleger Erdweit, das sind bloß Unterblöde Superblöde Mörder. Im Wahn ihres Stinktierglaubens. Verzeihung Stinktier.Deswegen will ich diesen Schrieb sofort veröffentlichen. Denn ich habe sehr oft in Marrakesch gelebt mit Freunden in der Altstadt und in dem explodierten Cafe meine erste Suppe in Marrakesch gegessen so um 1973.

Für die Liebe die kein Fanatismus ist. Fanatismus entsteht durch Mangel an Liebe. Religion ohne Liebe ist Fanatismus.

W. Schorat

Wiedergeburt und Erleuchtung des jungen Werthers in Marrakesch.

Was ich von der Vergangenheit des reichen Werthers in der atomaren Erinnerung habe, wurde mir mit dem Leistungsprinzip kollektiviert und ich, Wolf Zebra, stelle es euch hier vor und präkognivierte schon damals, als das alles im Bewusstsein des Unbewussten war - das ihr mir‘s danken werdet. Ihr werdet seinen leuchtenden, etwas energiespendenden sparenden, Massengeist und durchlöcherten Charakter mit Bewunderung und Plastikliebe, seinem Sendesaale (historisch: Schick-Saal), eure Tränen, die den Schwefelgeruch haben, nicht versagen.

Und du gute Seele voller entzückter Rätsel, die du schon immer den tiefen Höhenkoller fühlst wie er, löffle Trost aus seiner wiedergeborenen Erleuchtung und lass das Büchlein so fein, deine Freundin und Freund sein, wenn du aus der Soheit des Da-Seins in dieser 12%igen Nirosta-Atmosphäre der Offen-kunft zur Zukunft keinen zeitlich besseren finden kannst.

Hauptdarsteller (einige wenigstens):

Hanane Mohamed, der Schnellmenschler (ehemals Schnellvögler), lustig.

Aztl Werther, ehemals blind, süchtig, als leidender Verliebter kreatiert, doch in Wirklichkeit Kopfkrank, weil er nicht genügend Unterscheidungs-Fähigkeit und Ober- scheidungsfähig und Kellner-Scheidungs - Fähigkeit besaß, sondern vom Goethe verdichtet, anstatt erleichtert wurde.

Wolf Zebra, konfuser Träumer, der eine Vision hatte und sie wieder vergaß, aber trotzdem noch an Menschen glaubt, obwohl er selbst ehemals ein Atlanter war - und die waren alle Starkstromverbindungen zu den noch unvermischten Göttern, die jetzt wegen zu viel Vögeln und Genusses von Cannabis und anderen Pflanzenextrakten in flüssiger Form und Machtmissbrauch in Wissenschaftler mutiert wurden. Oder für die anderen: zu Wissenschaftler geändert wurden.

Magnolia, die Personifikation der Wünsche, nie existierend, aber immer schlummernd, als ursprüngliche kosmische Ur-Substanz schlummert sie in jeder Fantasie und sie wird real zum Anfassen sobald in der Wunsch-Fantasie die richtige atomare Konstellation der Magnetfelder - auf denen die heißesten Vergissmeinnicht und Sumpfdottern leuchten - vorgestellt werden.

Altstadt von Marrakesch, 3. Mai 1981

In der durchsichtigen seidenen Jellawa gekleidet saß Wolf Zebra auf dem Dach des Hauses Bab Doukalla Nr. 156 und hörte dem sowohl heiteren und ewig erleuchteten Tönen der Vögel zu, die jetzt kurz vor Sonnenaufgang ein extra lautes Sonnen- und Wach begrüßen konzerteten.

Wolf Zebra saß im Vergissmeinnicht Sitz der Sonne zugewandt, die nun das Licht und die Wärme für zwei Dirham pro Zentnerwatt fast kostenlos weiterleitete.

Ach, wie bin ich froh dass ich weg bin, dass ich weg bin von der traurigen architektonischen Horrorstadt, die eine Atmosphäre des Millionendorfs Berlin/West - und die andere Atmosphäre Grauheit, Zerfall, die plumpe Groß-schnäuzigkeit aber vor allem elektrische Illusionsaufrechterhaltung durch Werbung und Hundekacke en mass auf den Straßen vermittelt.

Ein Kuh-Reiher flog allmählich mit gemütlichen Flügelschlägen an Wolf Zebra vorbei. Einige Esel beklagten sich. Die Sonne war jetzt voll blendend. Und während er im Vergissmeinnicht-Schneidersitz sich vom Sonnenlicht sein Frühstücksnektar nahm flog eine Schwalbe auf ihn zu, ließ etwas Kot fallen, kreiste ein Weile über ihm und landete dann sachte auf Zebras Schulter, - der sich nicht erschreckte sondern ihr so tief zuhörte, dass daraus ein Hochfreguenzlauschen wurde und er ihr Gezwitscher zu interpretieren glaubte: mit Frauenmenschen sich vertragen, mit Männermenschen sich vertragen und mehr Kredit als Geld, so kommt Mann und Frau auch durch die Welt.

Das zwitscherte die Rauchschwalbe ganz fröhlich vor sich hin und die Sonne nährte die Sommersprossen auf den Gesichtern der beiden.

Mit Vielen kannst du Schlemmern, mit Wenigen kannst du zusammenleben.

Das Wenig Vieles sei,

Das schafft nur die Lust herbei.

Du hast Recht, nickte Zebra sonderbar wollend im Zwitschertakt der Schwalbe, die weiter zwitscherte, jodelte ...

Will sie sich nicht bequemen, so müsst ihr eben nehmen.

Will einer nicht vom Ort, so jagt ihn eben fort.

Lasst alle nur missgönnen

Was sie nicht nehmen können.

Und seid im Herzen froh, das ist das A und O.

So fahret fort zu dichten,

Euch nach der Welt zu richten.

Bedenkt im Wohl und Weh, dies gold‘ne ABC ...

Adieu Wolf Zebra, wach‘ nicht auf, denn du wirst aufgewacht, rief die Schwalbe noch, schon wieder auf dem Höhenflug mit den anderen zigtausend Schwalben und Mauerseglern über Marrakesch ihre Lebensfreude ausstrahlen, die sich noch in der Atmosphäre weitertragen lässt bis sie alles das was träge ist und beschwerlich und unnötig ist, durchflutet und leichteren Sinnes macht. Insbesondere die Bleigehirne der Waffen -Wissenschaftler der Erdmenschen, darüber noch die Sumpfmentalitäten der Kriegsgläubigen, eingeschlossen der religiösen wahrhaft ungöttlichen Fanatiker die sich im Besitz der Wahrheit glauben und auch die welche sich als Führer der Menschen vorkommen, sie aber immer wieder in Machtkämpfe und Kriege verwickeln weil die alle immer noch nicht im Herzen froh sind und soooon Mist, der soeben erwähnt wurde, brauchen, - die Süchtigen, die Abhängigen die auf euch immer noch reiten.

Zebra erwachte wieder, sah vor sich die geometrischen Dachformen, die geometrische Sonnenform und die Naturform der schneebedeckten Atlasberge, - jene die den Namen in Verbindung mit der Atlantiswa(h)rheit bekamen und nun eine starke befreiende Schau für das empfängliche Wesen in Wolf Zebra waren ...

Dieser Zebra, er war hierhergekommen um Hosen und Lederjacken einzukaufen, um Taschen und eine einzige Lederhose als Muster mitzubringen, aus der sich ein für ihn fantastisches Geschäft, ein Fantalacokamorgana-Geschäft er hoffen konnte, - es aber gar nicht tun wollte sondern lieber nüchtern als Möglichkeit sah ...

10.000 Lederhosen wollte der G-Händler in D-Dorf haben und Zebra muss Lederhosen unter 100 Mark das Stück finden, am besten für 2 Mark das Stück, damit er sie für 70 Mark das Stück an den G-Händler, der sofort so ein Angebot nehmen würde, verkaufen konnte. Da waren dann X-10.000-500.000 DM Oberflächenprofit drin und dann schnell weg auf eine Insel und weiterträumen, bloß weg vom Geldmachen ...

Wolf Zebra atmete tief und ruhig. Mehrere Stimmen waren jetzt zu hören. Berbersprache. Hähne krähten. Ein sachter Wind wehte durch den seidenen Jellawa. Er konzentrierte sich zu einer Art Windröhre die sich langsam, wie Ein - und Ausatmen, nach vorne und hinten bewegte und nun über den schlummernden Pimmel, den gebräunten, in Niveaöl gelabten, bewegte und ihm seine morgendliche Windmassage gab.

Eingeölt wie er war, war er ein Anblick für die Männer und Frauen welche wussten, dass nun alle Wasserleitungen ihr Wasser in der entgegengesetzten Richtung fließen ließen,

zurück zur ewigen Quelle, das Symbol der Erektion, die voll und von der Windrohrhose gekräuselt in der Sonnenflut leuchtete ...

Und der Zebra schaute sich das alles an, denn er wusste dass alles getan wurde. Und so förderte er jenes Wissen, auch innerlich im Gespräch mit der erfrischenden Quelle, zumal ja auch Frühling ist. Aber doch kurz vor der aufsteigenden Eruption der Fülle der Natur, die über das Sichtbare und Stoffliche weit, weit hinaus reicht, ebbte der Quell zurück und anstatt sich nach außen zu versprühen labte sich alles auf‘s Feinste im Innern, - und das noch vor‘m Frühstück ...

Welch ein Tag ... , weg von Berlin, sinnierte Zebra, auf dem sich nun schokoladenbraune Sommersprossen vergrößerten, im Zeitlupentempo, bis er eine riesige Sommersprossenhaut hatte ...

Inzwischen während Zebra seinem morgendlichen Sonnenbad Huldigung gab und das Bad diese Huldigung hungrig annahm - denn es brauchte keine Bestätigung, empfand er nicht das Anwesen der anderen Hauptdarstellerin - Magnoliadenn, sie auch in Seide gekleidet, selbst geschneidert, origineller, größerer Augenfänger und später in Benutzung bei den Etablierten ModeKaisern und Innen, die damit dann die Sahne schlugen. Sie hatte nun diese Bewunderung von Niemand der Keiner war, so war er Jemand. Und dieser Jemand war kein Neider sondern ein Freund. Und sie, Magnolia, war in dem Raum des Hauses das als besonderes Zimmer galt.

Sie schaute aus dem Fenster.

Dieses Zimmer auf Terrassenhöhe mit einem feinen Garten der aber, obwohl er fein war, schon all zu oft als miserabler gesehen wurde, gemäß der Verfassung der Schauenden, die ihn entweder in einen euphorischen Gemütsverfassung voller blühender aber auch verwesender, ja sogar toter Schönheit sahen, obwohl es ja gar keinen Tod gab und an diesen Tagen dann sogar das verlorene Paradies, das in ihnen verloren war, denn sie hatten sich schon all zu oft der Spur ihres überraumzeitlichen Wesens voller Trotz geweigert zu folgen. Und da kam das Dilemma schneller, ja Sie sahen das Paradies da, weil im Garten dann ein jeder Betrachter nur den Garten und SICH, sich allein sah. Und das war eben dieses unebene Paradies das aus der euphorischen Gemütsverfassung, die wie gezeigt - vernichtende Tatsachen schafft, - einen Jeden letztendlich schafft ...

Und dieses Zimmer in dem Magnolia saß war das Arbeitszimmer eines Menschen der einen Schreibtisch, Sessel, Bücherschränke voller Bücher, aber wo es vor allem Schlichtheit und Schönheit zu sehen gab ...

Einige Besucher hatten gemeint das Kargheit vor Allem den stärkeren Eindruck hinterließ ...

Aber jene hatten schon keine Wahrnehmung mehr für die Feinheit des Wenigen, die Leichtigkeit des Schlichten und der ästhetischen - was das auch immer bedeutet Ruhe ...

Magnolia saß hier in dieser, was sie als glückliche Kammer wusste, alleine ... Sie betrat sie selten. Sie betrat sie nicht von oben, von der Seite - und hatte auch nichts anderes treten wollen. Deswegen betrat sie dieses Zimmer oft wochenlang nicht. Wenn sie aber ins Zimmer schwebte, dann war sie frei von der Sorglosigkeit und dem Nicht-Andrang des All- Tags. Und sie fühlte sich ruhend und gleichgewichtig - in ein das Dasein - verwoben, das die Chaotik und Überschwänglichkeit zu wahren kosmischen Welttagen machte .Worin ihr Hirn in dieser schönen schlichten Ruhe und die Aktivitäten sich ihr erst richtig bewusst wurden. Ja, sie merkte erst dann das sie wahre Fluten von gesammelten Gesprächen, Gedanken, Tönen, Ideen, Vorstellungen, Be- und Verneinungen, Reizen und Verstopfungen, Fluchen und Bewunderungen und sich selber, sie, ja sie, die sie ein philosophierender Mensch war, - als Erkenntnisquell mit zu schaffen hatte. Und dann, dann wollte sie des Öfteren schnell wieder in die Gesellschaftsfähigkeit der Aktionen zurück. Aber nein, das tat sie dann doch nicht. Sie blieb dann da in der Ruhe mit welcher sie, der philosophierend Mensch, - so war‘s - auch nicht mehr viel mit anfangen konnte. Nur der Instinkt - die Wurzel in ihr - führte sie hierher zurück ...

Magnolia saß in der Mitte vor dem Fenster auf einem Kissen. Alle Körperteile waren gelöst von den Operationen, von welchen noch einige Stahlbänder, Silbernägel und Goldnieten - also keine Gewinne - übrig waren ... Sie lagen genau betrachtet auf dem Boden herum und das war für Magnolia eine besondere Befreiung. Die Organbefreiung. Auch keine Möse mehr. Sie lag da nach Luft schnappend und ein feuchtes Lied jauchzend, das aber nicht gehört wurde ...

Hinter ihr, der Möse und Magnolia, lag die Falttür aus Elfenbein. 100% stand auf ihrem Rücken. Viele Elfen hatten ihre zarten Beine für diese Philosophenmenschen absägen lassen müssen - ja müssen. Auch wenn sie mit drei Goldsägen abgesägt wurden, - weil dann keine Narkose angewendet werden musste, fiel den Elfen das Gehen danach nicht so leicht und deswegen haben die Elfen heutzutage auch schon die feinsten Flügel. ..

Die Tür war sogar sorgsam geschlossen. Und jetzt konnte diese nebelzarte eingravierte Landschaft, welches stimmt, das Land schafft, die eine Meisterin im Elfenbeingravieren - deren es nur 30% gibt - und diese Tür mit voller Wonne des künstlerischen Ich - bin - einzig auf die Knochen graviert hatte, auch als echter Nebel oder seichte Benebelung gesehen werden ... und Magnolia, als sie sich orgasmisch an den zarten Farben gelabt hatte - und das gleiche passierte auch immer mit dem Künstler, dass diese Farben, diese Knochentür eben wenn sie genau betrachtet wurde. Obwohl sie ja eine nebelzarte Landschaft sein sollte, doch mehr die Erinnerung des vergangenen Übels zurückrief, nämlich das Absägen der Beine der Elfen. Und das war Wahrheit die sich da andauernd von selbst produzierte, - die über Schönheit und Kunst weit leuchtete. Und deshalb so eindringlich auf die Gemüter der Betrachter wirkte weil Wahrheit eben das zeigt was war, die vergangene Gegenwart der Zukunft gegenwärtig als Wahrheit und ganz natürlich noch viel, viel mehr. „

Gewissheit und schöpferische Flauten für diejenigen die sich der Intuition hingaben und sie als einzig Schöpferisches anhimmelten. Glücklicherweise waren diejenigen die mehr schön als war - wahrnahmen bei der Betrachtung, der offenen, so vernebelt, dass sich ihnen im Hauch ihres eigenen Magischen, das Bild vor ihnen auflöste und wie eine Melodie entschwand. Und sie dann doch tatsächlich voran schritten und gegen die Tür knallten das die Knochen der Elfen, die benebelten Betrachter wieder aufwachten und sie melodisch fluchend dann zurück wichen, wobei sie schon des Öfteren über ihre eigenen zukünftigen Gebeine, die sie doch auch zum Tür anfertigen benutzen konnten, stolperten ...

Wenn ich doch nur das Labile der Vorvergangenheit nicht als gedankliche Unfähigkeit sie so interpretiert zu haben, sondern als Gegebenheit. Das bei meiner Arbeiterschuftfamilie, die zwar einen Mercedes und drei Mopeds, eine Wochenendhaus in Norwegen und drei Imbiss Zelte auf dem Marktplatz hat, nicht wüsste. Das macht mir zu schaffen, denn keiner mag unsere Familie - noch nicht mal als Notkost. Uns wird vorgehalten keine umfangreiche Bildung, nicht genug Geld und Geist, aber vor allem keine Stütze als Vollblut Arbeiter-Vorfahren zu haben, denn unsere Familienangehörigen entstammen aus der Zeit der Patina des Goldenen Zeitalters. Viele Jahrhunderte jung. Mit schlanker zarter Statue in Geist und Fähigkeit erhaben und doch im Windhauch zitternd, den Sinnen spürbar. Alle Zähigkeiten der Welt haben sie in ihrem Stammbaum der Familie.

Magnolia wusste selbst noch nicht das sie Fantasie war weil sie ja war. Sie rührte sich nicht, sie wollte ja auch kein Pulverkuchenteig aus sich machen.

Mit einem Ausdruck innerer Erwartung und seelischer Spannung auf der Geist wie ein Pfeil geschossen werden könnte, schaute sie krumm wieder aus dem Fenster in den Garten, belebt mit Rotkehlchen und Eichhörnchen, Igeln und Regenwürmern mit Frühlingsastern auf denen sich Schmetterlinge in den noch vorhandenen Tautropfen sonnten und dann en gros materialisiert wurden.

Da waren auch alte Zigarettenkippen, einige Bierdosenringe im Gras, aber verdeckt.

Ein Strahl der aufgehenden Sonne fiel seitlich durch das nicht anwesende Gitter, floss durch etwas Papier, fast so wie Wasser durch Papier fließt und ließ ein Schattenmuster der Buchstaben, die auf dem Papier waren, auf dem rosanem Marmorboden aus ehemaligem Rohöl aufleuchten, aufleuchten, aufleuchten - glänzend so ein Aufleuchten.

Ohne das Magnolia den Blick von ihren Augen mit der rechten Hand hätte nehmen wollen war der Lichtleuchtstrahl langsam über die Platte gewandert. Er hatte sich deswegen noch Lammfellpantoffeln angezogen und hielt nun vor dem Körper dieser Magnolia, die doch nur ein Molekularfantasiegebilde war mit ihren Vergissmeinnicht und anderen Gewächsen, nur weil diese Frau eine welke Hand hatte, die im Takt des Herzens leise pochte ...

Schmal und feingliedrig konnte sie als ein Merkmal der Arbeiterrasse gelten ... Die feinen Adern - oder waren es Venen in denen der Geist mit Witz hauste ... Witz war ein Trinkkumpane von Geist - und beide hatten die gleiche Wohnung.

Die Haut dieser Magnolia glänzte und lächelte mit seidigem Schimmer, von welcher viele behaupten würden, das sei der Ansatz zur Neigung zu einem ästhetisch gerichteten Wohlleben. Doch diese Bräunungszentren waren heutzutage die Brutstätten für allerlei gut bezahlter Massagen und Blasereien. Ja, da wurde sogar des Öfteren durch Zungenschnalzen so manche Möse vom Austrocknen gerettet sowie mancher Pimmel engumschlungen ... Und das war doch nun wirklich ------ entsetzlich --- das war Gang und Gebe in Marrakesch ...

Im Garten plätscherte unter anderem auch noch Wasser in einen Steintrog. Aber sonst war ringsum tiefe Stille -gebannt vom Zauber des Unbewegten ... gibt es sowas - - - Unbewegtes ...

Da glitt Magnolias Blick vom Felsen auf den Boden, dem moosigen, und hätte sich beinahe den Blick-Knöchel verstaucht. Eine blaue Schlange schlängelte sich mit alkoholischer Grazie, fast wie eine Nudel, auf das Steinbecken zu ... Magnolia erfreute sich an der anspruchslosen Musterung der Schlange, die aber doch wohl ausgesprochen werden darf... Sie hatte Sympathie für diese stille Wohngenossin, die auf dem Boden unterm Haus ihr Haus hatte, den riesigen Marocratten nachstellte und Frösche von vorne verschlang, dabei das Leben das ihr doch nicht gehörte weil‘s dem Leben gehörte, ohne Gebell und Geschrei und Gegacker, welches auch angenehm ist, durchlebte ...

Es schien so im Licht als hätte sie der Ablenkung durch die Schlange bedurft, um sich aus ihrer nun wohl entspannten Verfangenheit lösen zu können.

Sie ließ nochmals den Blick mit etwas mehr Geschwindigkeit - aber wie lange noch mit diesen Energiepreiserhöhungen - durch den Garten spazieren als wäre sie die Göttin persönlich. Und vom Garten wehte eine warme Kühle mit Feuchtigkeit als Urquell herein ...

Der Saharawind hatte sich durch die Atlastäler geblasen. Während das so war setzte sich Magnolia an den Schreibtisch, nahm Blattpapier, Kuli und fing mit loser Hand an zu schreiben ... Draußen wurde Allah der Große von den Minarettrufern gepriesen. Die Worte schallten weit durch den Lautsprecher unterstützt damit ja auch Jeder und Jedes die Gesinnung der Offenbarung Mohameds, der auch ein Schnellvögler gewesen ist, zügellos und ohne Gebisskette im Maul sich seiner Wonnenleidenschaften hingebend und durch die Sage den Samen von dreißig Männermenschen gehabt haben soll ... Jaja, in Verbindung mit der Sage ist schon so mancher ver30facht worden ... Magnolia, die süße Eule schrieb nun also mit tiefen sinnlichem Blick so wie Magnolias immer schreiben. Da aus dem Urgrundsumpf. Und sie unterzeichnete sogar die ganze Sache.

Sie hatte heute einen glücklichen Tag. Sie hatte ihn in weißer Seide eingewickelt - den Tag - Ihren Körper.

Sie las:

Selbst ein so himmlisches Paar fand nach der Verbindung sich ungleich, Psyche ward älter und klug, Amor ist immer noch Kind.

Wie erlöst atmete sie dann auf... Unmittelbar war‘s so als ob sinnliche Lebensluft heran wehte - da vom Süden ... Menschennähe ...

Sie blickte nochmals auf die geschriebenen Zeilen und verstand kein Wort davon. Die Sinnlichkeit umgarnte nun ihre Psyche. Das fröhliche Gezwitscher der Berberfrauen, der Duft von heiligem Pfefferminztee, das Süße des Haschisssssssssh ...

Die Sonne war viel höher zu sehen. Draußen wurde alles mehr von einer tätigen Unruhe erfasst. Einiges wurde von unten, anderes wiederum von vorne oder oben erfasst. Aber in der Stadt wurden jetzt die Türen geöffnet und das Leben drängte sich wieder in die Gassen und auf den Platz und Plätze des Platzes ...

Kinder schrien auf dem Weg zur Schule, Mopeds klapperten und qualmten, Esel dröhnten von vorne und hinten, ein Stimmgewirr ertönte ...

Die jungen heißen Mädchen mit ihren wachen doch gleichgültigen Augen hinter denen der Blick zum Sprung ins Abenteuer lag. Junge Männer mit Kindern. Abschiede. Sehnsüchte und die täglichen Ritualgespräche die nur traditionsgemäß geplappert wurden und die Oberfläche für das Öffentlichkeitswesen zur Schau stellten ...

Diese und mehr sah Magnolia im Geiste der auch langsam genug davon hatte - so wie sie‘s schon oft in Wirklichkeit gesehen hatte ... Ihr noch junges Herz fing heftig an zu pochen. Ein durchsichtiger Gedanke war in ihr mit Seidenfaden und Spitzhacke zum Hirn heraufgeklettert:

Septalie, die Freundin - die auch Latte heißt.

Ein gemeinsames Essen im Teehaus in der Nähe von Marrakesch, dem einzigen nur für erhabene Frauen und solche die‘s noch werden wollen.

Sie legte den Kuli zur Seite und überlegte noch ein Weilchen nur der Show wegen - jetzt für den Leser ...

Dann entschied sie sich entschlossen. Rasch stand sie und schlenderte mit prallem Busen, der auch wackelte und vollen Hüften, welche auch vibrierten, voller Freude aus dem Herzen in das Zimmer mit dem Telefon ...

Das Zimmer hatte keine Fenster und war völlig weiß mit weißem Phone. Das Zimmer hatte auch keine Türen, dafür aber einen Spiegel durch den sie gehen konnte und der sie dann unsichtbar machte - sie aber wieder sichtbar wurde wenn sie heraustrat ...

Bevor sie jedoch den Hörer abnahm zauderte sie noch magnolisch. Sie dachte grüblerisch das wenn Septalie, nenne ich sie doch lieber Lotte, nicht frei ist, dann wirkt die Enttäuschung darüber wie ein Schatten am Ende dieses gerade angefangenen glücklichen Tages. Und Schatten wirken doch so, dass aus ihnen fürchterliche Monsterfantasien schlüpfen die eine Person mit Masken, wie ich sie trage, ziemlich leicht ängstlich machen kann. Sollte ich nicht doch lieber auf mich selbst gestellt bleiben ... Apropos, auf sich selbst gestellt, das kann schmerzvoll sein weil dann immer das doppelte Gewicht auf einem lastet, und das bei der sich bildenden Hitze in Nordafrika ...

Aber ob Magnolia das erkannte ist eine völlig andere Sache. Aber Sie nahm dann doch entschlossen den Hörer ab und wählte die Nummer. Es meldete sich - - Lotte persönlichein typischer Berbername, nicht wahr. Freundlich, freudig überrascht hörte sie sich an ... Eben hätte sie die ehrenwerte Magnolia, die Freundin, anrufen wollen und sie ins Teehaus einladen wollen, damit sie samt Teehaus nach Madrid gesendet werden können - oder so..

Magnolia fühlte einen Schwindel, keine Lüge der Freude, keine Lügenfreude angesichts solcher Übereinstimmung. Sie lachte und umarmte die Freundin im Geiste - schon wieder im Geiste ...

Die gleiche Absicht habe sie auch gehabt als sie zum Hörer griff. Nun brauchte sie nur noch zu sagen:

Aber Lotte unterbrach sie fröhlich wie ein alter Kläpper wiehernd, lass uns unseren kleinen Freund dazu einladen, oder ... Jaja, sang Magnolia voller Lust ins Telefon ... Latte mit ihrer süßen Stimme, mit ihrer komischen Neugier --- mit ihrem lustigen Profil, überjauchzte sie die andere ...

Beide lächelten das aufgeklärte Lächeln aufgeklärter Antinekrophulister ... Beide..umarmten sich noch einmal und priesen das Glück ihrer Übereinstimmung ...

Bis später ...

Inzwischen war Wolf Zebra vom Dach geklettert. Er hatte sich rasiert da unten in der Bruchbude, wo auf dem Fußboden und an den Wänden riesige Mengen riesiger Ameisen, schwarzer, umher suchten, um ihr Ameisenglück, das göttliche, zu finden und manchmal auch konnten, indem sie so manch einem anderen Lebewesen den Kopf abzwickten ...

Zebra glaubte an außerirdische Wesen die in der riesigen Riesigkeit des Universums irgendwo ihre intergalaktischen und interdimensionalen Reisen vollbringen und irgendwann doch auch mal hier auf Besuch kommen ... Aber ob sie jemals von ihm gesichtet werden, er wünschte es sich sehr ... Spinnereien hatten für ihn die feinsten Verbindungen zur Wahrheit, auch wenn all zu oft Eonengroße Fantastereien entstanden und der Witz der Sache sich in den Vordergrund drängte um das nüchterne Klare in ihm abzuwürgen. Denn er war überzeugt, da ja Alles existierte und ist, was auch immer Alles sei, eingeschlossen Träume, spinnen, fantasieren, so hat auch alles seine wahre Quelle und muss somit auch existieren ... Sein ...

Aber zu allererst müssen die geheimnisvollen Bewegungen im Innenleben voll erkannt werden. Denn da laufen Sachen in ihm ab deren er sich niemals bewusst gewollt hätte zu sehen, zu hören, ja, sich dessen klar darüber zu werden. Deutungen, Astralreisen, Hellsicht, Ahnungen und das war ein ziemlich buntes belebtes Göttertorkeln da in ihm ...

Nur musste er vorsichtig sein nicht gleich alles zerdenken und zu bestimmen - lieber zeigen lassen und öffnen ...