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Jeder kann sich bewusst für ein glückliches Leben entscheiden
Wie oft haben wir das Gefühl, am wahren Leben vorbeizuleben? Gefangen zu sein in dem inneren Zwang, bestimmten Normen und Erwartungen entsprechen zu müssen? Der blinden Masse hinterherzurennen, statt das eigene Leben zu einem wundervollen Abenteuer zu machen?
Dieses mitreißende Buch ermutigt dazu, die ausgetretenen Pfade eines Lebens, mit dem man sich nicht wohlfühlt, zu verlassen. Der Psychologe und Bestsellerautor Robert Betz führt seine Leser auf den Weg des Herzens und zeigt, wie ein Leben voller Freude, Leichtigkeit, Erfolg und Erfüllung endlich Wirklichkeit wird.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 288
Das Buch
Jeden Morgen mit einem fröhlichen Lächeln aufwachen und mit voller Überzeugung sagen können: »Das Leben ist schön und ich bin dabei!« – das muss keine Utopie sein! Alles, was uns unglücklich macht, fällt von uns ab, wenn wir erkennen, dass wir wirklich die Wahl haben: Leichtigkeit statt Schwere und Anstrengung, Selbstverwirklichung statt Anpassung und Aufopferung.
»Jeder Mensch kann sich ganz bewusst für ein glückliches Leben entscheiden«, sagt der Diplompsychologe Robert Betz. Und er zeigt, wie jeder sein Leben in die eigenen Hände nehmen und ihm eine völlig neue Richtung geben kann – jetzt! Wer jetzt beginnt, sich endlich mit seiner Vergangenheit auszusöhnen und sich selbst wieder zu lieben, schafft die Basis für die große Wende. Dieser Weg des Herzens gilt (noch) nicht als normal, aber immer mehr Menschen begreifen: Glück und ein erfülltes Leben sind nur über das Herz und die Liebe möglich.
Der Autor
Der Diplom-Psychologe Robert Betz zählt zu den erfolgreichsten Lebenslehrern, Autoren und Seminarleitern im deutschsprachigen Raum. Seine lebensnahen, lebendig gestalteten und humorvollen Vorträge, zu denen in den vergangenen zehn Jahren über 150.000 Besucher kamen, begeistern mehr und mehr Menschen quer durch alle Bevölkerungs- und Altersgruppen. Seine Bücher, darunter Top-Bestseller wie Willst du normal sein oder glücklich?, Wahre Liebe lässt frei! oder Raus aus den alten Schuhen! standen bisher insgesamt über 430 Wochen auf der SPIEGEL-Beststeller-Liste.
www.robert-betz.com
ROBERT BETZ
Willst duNORMAL seinoderGLÜCKLICH?
Aufbruch in einneues Leben und Lieben
WILHELM HEYNE VERLAGMÜNCHEN
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Originalausgabe 05/2011
Copyright © 2011 by Wilhelm Heyne Verlag, München,in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH,Neumarkter Straße 28, 81673 München
Redaktion: Cornelia Meier-Scupin
Umschlaggestaltung: Guter Punkt, München
Autorenfoto: © Brigitte Sporrer, München
Herstellung: Helga Schörnig
Gesetzt aus der 11/14 Punkt Sabonbei Schaber Datentechnik, Austria
ISBN 978-3-641-05717-6V006
www.heyne.de
Für Elias, den Propheten
Inhalt
Vorwort
Einführung
Teil I
Wie der Normalmensch sich unglücklich macht
Der normale Mensch schläft und glaubt zu leben
Wie ein Hund in seinem Zwinger
Die Vertreibung aus dem Paradies der Unschuld
Hör auf, das Opfer zu spielen!
Was stimmt nicht (mehr) in deinem Leben?
Der Abschied vom Kampf des Lebens
Die Angst – das Lebenselixier des Normalmenschen
Ohne deine Vergangenheit bist du sofort frei
Das tut man nicht!
Du solltest dich schämen!
Der Reklamierer und der Trotzkopf
Der ganz normale Mann
Die ganz normale Frau
Teil II
Transformiere dein Leben!
Bring endlich Ordnung in dein Leben!
Du bist die wichtigste Person in deinem Leben
Gesundheit ist keine Glückssache und Krankheit kein Schicksal
Liebe deine Gefühle – sie sind deine Kinder
Die größten Türen in deine Freiheit
Nutze deine »Arsch-Engel« für den Frieden in dir
Vergib dir selbst und werde zum Friedensbringer
Warum machst du das, was du tust?
Lebe männlich und weiblich und finde dein Maß
Kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten
Mütter, Väter, lasst eure Kinder endlich los!
Teil III
Auf geht’s, in ein neues Leben und Lieben
»Das ist doch alles nicht mehr normal!«
Du bist jetzt hier, um glücklich zu sein
Liebe dich selbst und du bist frei!
Anleitung für den Weg in ein neues, glückliches Leben
Vom Unsinn der »Wünscheritis« und des Zielesetzens
Befreie dich vom Stress deiner Tage
Der Weg zum neuen Mann
Der Weg zur neuen Frau
Lebe dein Leben als Original anstatt als Kopie
Nachwort
Über mich
Vorträge und Meditationen von Robert Betz auf CD
Veranstaltungen, Ausbildungen und Online-Angebote
Bücher von Robert Betz
Vorwort
Dieses Buch schreibe ich für all die Menschen, die eine Sehnsucht in sich verspüren nach einer anderen Qualität von Leben hier in ihrem Körper, nach einem Leben in Freude, Frieden, Freiheit und Fülle, kurzum, nach einem glücklichen Leben. Manche halten diesen Anspruch für zu hoch gegriffen. Das ist verständlich, wenn man sieht, wie viel Leid eine große Zahl von Menschen erfahren musste oder immer noch erträgt und sich daran gewöhnt hat. Ich bin jedoch vollkommen davon überzeugt, dass Freude zum natürlichen Erbe des Menschen gehört.
Jeder Leser dieses Buches wird erkennen, warum er in seinem Leben dort steht, wo er gerade steht, und auf welche Weise seine Mangelzustände, sein Leiden, sein Gefühl der Unfreiheit und Begrenzung entstanden sind. Es ist ein Buch, mit dem du, liebe Leserin, lieber Leser, dein Leben und seine Qualität grundlegend verändern, das heißt transformieren kannst, so wie es in diesen Jahren immer mehr Hörer meiner Vorträge und Meditationen und Teilnehmer an meinen Seminaren erfolgreich und nachhaltig tun.
Wir befinden uns inmitten eines großen Umbruchs in dieser Welt, einer Zeitenwende, in der wir Menschen uns wieder der Kräfte bewusst werden, die in uns schlummern, die wir bisher nur zu einem winzigen Bruchteil genutzt haben, weil wir sie vergessen hatten und für »normal« hielten, was wir in unserem eigenen Leben wie in dem unserer Mitmenschen vorfanden. Was heute jedoch als »normal« gilt, wird morgen als äußerst verrückt angesehen werden.
Ich lade dich ein, das Leben eines »Normalmenschen« jetzt hinter dir zu lassen und dich aufzumachen zum Leben eines bewussten, erwachten und glücklichen Menschen. Dieses Buch sowie die empfohlenen Meditationen werden dir segensreiche Wegweiser und Begleiter sein.
Robert Betz
Einführung
Vorab eine Warnung an den Leser: Wenn du dieses Buch wirklich liest – und nicht nur »querliest« oder hineinschnupperst, wie du es möglicherweise gerade tust –, dann sei darauf gefasst, dass es »Nebenwirkungen« haben wird. Du darfst und solltest damit rechnen, dass du morgen nicht mehr der Mensch bist, der du heute bist oder zu sein glaubst. Rechne damit, dass du morgen anders »tickst«, anders denkst, fühlst und handelst und dich und die Welt mit völlig neuen Augen betrachtest. Vielleicht wirst du schon in einigen Monaten, spätestens aber in einem Jahr über dein bisheriges Leben lachen und den Kopf schütteln vor Verwunderung darüber, was sich alles in dir und in deinem Leben verändert hat und wie du früher durch dein Leben gegangen bist.
Und eine der »Nebenwirkungen«, vor denen ich dich jetzt schon warne, lautet: Erwarte nicht, dass deine Mitmenschen das dann toll finden, was du machst und wer du dann bist. Im Gegenteil: Manche in deinem Umfeld werden dich kritisieren, dich »doof« finden und dir den Rücken zukehren, weil du nicht mehr das alte Spiel mitspielst, das Menschen jetzt ein paar Tausend Jahre lang gespielt haben und das jetzt zu Ende geht. Sie werden dich nicht verstehen und dafür verurteilen, dass du dich auf einmal weigerst, mit ihnen gemeinsam zu jammern und zu leiden, die Mitmenschen zu verurteilen und ihnen die Schuld für den eigenen Frust in die Schuhe zu schieben.
Wer schon lange unglücklich ist, wer nie gefühlt und erlebt hat, was es bedeutet, ein freier, selbstbestimmter Mensch zu sein und jeden Tag interessant und aufregend zu finden und von Jahr zu Jahr ein schöneres, erfüllteres Leben zu leben, dem macht es Angst, wenn andere aufhören, »normal« zu sein. Denn du wirst, wenn du dieses Buch leben wirst, ihr gesamtes Welt- und Menschenbild auf den Kopf stellen, egal, wo du heute in deinem Leben stehst, ob du krank bist oder Schulden hast, ob du eine unglückliche Beziehung führst oder keine Lust auf die Arbeit hast, die du tust.
Lies dieses Buch nicht nur, sondern kaue, verdaue und verstoffwechsle es in deinem Alltag. Das Lesen von Büchern allein verändert noch keine Lebensläufe. Ich biete dir hier mehr als ermutigende und motivierende Worte. Ich zeige dir lebensnah und verständlich, wie du dich aus deinem alten, schweren Mantel herausschälen, aus deinen alten Schuhen aussteigen und dein bisheriges, altes Leben in Liebe verabschieden kannst. Dafür musst du nicht »hart« an dir arbeiten, sondern darfst weich werden, vor allem in deinem Herzen, und dich öffnen in deinem Geist für die Wahrheit, die in deinem Herzen schon immer gespeichert ist. Du hast alles Wissen in dir, aber dein kritischer, zweifelnder Kopf glaubt das vermutlich noch nicht. Das ist in Ordnung, aber das wird sich im Laufe des Lesens ändern.
Lies dieses Buch mit Herz und Hirn. Nimm dir immer mal wieder ein paar Sekunden, um innezuhalten und zu spüren, was einzelne Sätze in dir auslösen und bewegen. Worte und Sätze sind Energien, die über die Augen in unsere feinstofflichen Körper fließen und nicht nur unser Denken aktivieren, sondern auch Gefühle und sogar körperliche Empfindungen auslösen. Achte also darauf, was dein Herz berührt und was in deinem Körper ein wohliges Gefühl auslöst. Alle wahren Gedanken bereiten unserem Körper ein Gefühl der Entspannung, der Ausdehnung, der Leichtigkeit und des Öffnens. Unwahre Gedanken lassen unsere Muskeln kontrahieren, unseren Körper eng, starr und hart werden und uns Unwohlsein erleben. Nimm also deinen Körper beim Lesen mit an Bord.
Bücher können Lebensläufe verändern, lässt ein Mensch sich auf die Energien der Sätze ein und auf das, was hinter den Sätzen aufscheint. Dieses Buch ist mit viel Liebe geschrieben. Wenn du dein Herz öffnest für dich, wirst du diese Liebe spüren und empfangen. Es kann Wunder in deinem Leben bewirken, wenn du es zulässt. Genieße also das Lesen, mach es dir dabei so gemütlich wie möglich und mach jedes Kapitel für dich zu einem Lebensgenuss und geh in die Bereitschaft zu empfangen.
Dieses Buch ist mein Geschenk an dich. Ob du dieses Geschenk annimmst, liegt an dir. Ich weiß jetzt schon, dass viele Tausend Menschen seine Impulse aufnehmen und ihr Leben grundlegend ändern werden. Mögest du zu ihnen gehören und morgen mit einem fröhlichen Lächeln aufwachen und sagen können: »Das Leben ist schön – und ich bin dabei!«
Teil I
Wie der Normalmensch sich unglücklich macht
Der normale Mensch schläft und glaubt zu leben
Ich weiß nicht, wie dein Leben bisher verlaufen ist und mit welchem Gefühl du am Morgen aufwachst. Aber ich vermute, dass du noch nicht zu denen gehörst, die vom Leben über alle Maße begeistert sind und es für eine spannende, aufregende und ehrfurchtgebietende Angelegenheit halten. Wie wäre es, wenn du morgens aufwachen würdest mit Gedanken wie: »Herrlich – ich darf schon wieder einen Tag in diesem Körper auf der Erde leben! Welche Geschenke erwarten mich heute? Welche Begegnungen, Berührungen, Erfahrungen, Entdeckungen werde ich heute erleben dürfen? Danke, danke, danke, für diesen neuen Tag! Ich danke dem, der mich erschuf. Ich danke denen, die mich zeugten und aufzogen. Ich danke allen, die mich in diesem Leben begleiten, berühren, inspirieren und anstupsen. Und ich danke mir selbst für den aufregenden Weg, den ich auch heute wieder gehen und fortsetzen darf durch dieses Abenteuer ›Menschenleben‹.«
Vermutlich sieht dein normaler Tagesanfang etwas anders aus. Und so ähnlich, wie du deine Tage beginnst, so verlaufen sie auch. Wir schlafen nicht nur nachts. Auch wenn wir morgens mit unserem Körper erwachen, schlafen wir im Geist weiter, weil wir nicht merken, was hier wirklich geschieht und was wir tun.
Etwas Einzigartiges beginnt an jedem Morgen. Das Leben ruft dir zu: »Ich bin der neue Tag und ich schenke mich dir an diesem neuen Morgen. Ich bin ein unbeschriebenes Blatt und bin gespannt auf die Geschichte, die du auf mir schreibst oder auf das Bild, das du auf mir malst. Ich bin dein Instrument und ich sehne mich nach der Melodie, die du auf mir spielst. Ich bin die Stimme, die ich dir schenke, und ich freue mich auf das Lied, das du auf mir singst. Ich rufe dir freudig zu: ›Mach etwas aus mir! Mach etwas Schönes aus mir! Mach das Schönste aus mir, wozu du fähig bist! Aber lass mich nicht unbewusst, ungelebt und ungeliebt verstreichen. Denn ich bin nur heute, morgen bin ich nicht mehr. Lebe mich jetzt!‹«
Für diesen Ruf des Lebens an uns haben wir unsere Ohren, unsere Sinne verschlossen. Aber die Tage rufen beständig weiter und wir lassen sie schlafend verstreichen, um unser kleines normales Leben zu leben, das den Namen »Leben« nicht verdient. Warum leben wir so viele kleinkarierte, angstvolle Leben mit so viel Druck, Anstrengung und Sorgen, mit so wenig Begeisterung, Genuss und Liebe? Aus einem einfachen Grund: Weil wir es nicht besser wussten und wissen und weil diejenigen, die vor uns da waren, es uns so vorlebten. Generation um Generation wurde die Marschmusik der Normalität geblasen und der Mensch wacht am Morgen auf und denkt: »Ich habe keine Wahl! Ich muss heute wieder aufstehen. Ich muss arbeiten, ich muss mich anstrengen, ich muss es schaffen. Ich darf mich nicht gehen lassen. Ich muss mich zusammenreißen« usw.
Und so marschieren Männer wie Frauen morgens in ihr merkwürdiges Leben mit ihren vielen Müssens, Solltens und Brauchens und strengen sich an, die Erwartungen der anderen zu erfüllen und zu befriedigen, in der Hoffnung auf ein wenig Anerkennung im Kreis der Normalen. Mit diesem Wahnsinn der Normalität geht es jetzt zu Ende – ihr letztes Stündchen hat jetzt geschlagen.
Es ist eine Zeit des Aufweckens und Aufwachens angebrochen. Der neue Morgen eines anderen Lebens dämmert und lädt uns ein, wirklich zu erwachen und uns die Augen zu reiben, damit wir klar sehen und durchblicken. In dieser unserer Generation geschieht etwas noch nie Dagewesenes. Menschen scheren scharenweise aus der Tradition des »Normalmenschen« aus und entscheiden sich für ein völlig anderes Leben. Sie geben »Sicherheiten« auf, an die andere sich angstvoll klammern. Das wertet der Verstandesmensch als »naiv« und »realitätsfern«. Denn er glaubt nur das, was er sieht, anfassen und messen kann. Darum begreift auch die Wissenschaft bis heute nichts von dem, was das Leben im Kern ausmacht, was uns atmen, fühlen, lieben oder leiden lässt. Aber auch der kühlste Kopfmensch wird jetzt angestoßen und aufgefordert, seine bisherigen Glaubenssätze zu hinterfragen und zu erkennen, dass auch in ihm ein glühendes Herz schlägt, das sich danach sehnt, zu lieben und vor Freude zu singen. Solange er nicht bereit ist, dieses von ihm verschlossene, vor langer Zeit verletzte und zurückgewiesene Herz zu öffnen, solange wird er sich den Kopf an den Steinen stoßen, auf die er in seinem Leben trifft und mit denen er selbst seinen harten Weg gepflastert hat. Wenn seine Schmerzen groß genug sind und er begreift, dass er mit seinem Denken keinen Ausweg findet aus seinem Irrgarten, wird auch ihm sich eine Tür öffnen mit der Aufschrift »Willkommen im Leben!«
Wie ein Hund in seinem Zwinger
Der normale Mensch weiß nicht, was er tut, denn er weiß nicht, wer er ist. Ist dir klar, was du dir selbst all die Jahre deines Lebens angetan hast? Wie du es geschafft hast, dein Leben zu einem harten, schweren, anstrengenden Weg zu machen? Wie sehr du dich abgewertet und »hinuntergedacht« hast in das Bewusstsein eines kleinen, unvollkommenen Menschleins, das sich anstrengen muss, um über die Runden zu kommen und die Anforderungen des Lebens zu bewältigen?
Am Anfang deines Lebens hat man dir erzählt, dass du nicht gut seist und dass du dich zu bessern hast; dass du nicht liebenswert seist und dass du viel tun müsstest, um ein wenig Liebe von anderen zu bekommen. Du hast gelernt, Liebe gäbe es nur gegen Leistung, Wohlverhalten und Anpassung. Und weil du abhängig warst von den Großen, hast du versucht alles zu tun, was sie dir sagten. Und du hast ihnen geglaubt, was sie dir über dich gesagt haben. Wie bei Millionen Normalmenschen ist dein Denken über deine Person geprägt von Kritik und Abwertung. Sätze wie: »Ich bin nicht in Ordnung.« »Ich bin nicht liebenswert.« »Ich bin nichts wert.« – sie gehören zu den tief verinnerlichten Grundgedanken des Menschen über sich selbst. Die anderen, deine Eltern oder Großeltern, deine Lehrer konnten damals nicht anders. Sie haben selbst über Jahre – wie in einem langen Prozess der Gehirnwäsche – gelernt, Schlechtes über sich zu denken. Wenn man einem Kind erzählt, es sei dumm, wird es dumm. Wenn man ihm erzählt, es sei zu nichts nutze, wird es sich nur schwer als ein wertvolles Mitglied der Gemeinschaft betrachten und die in ihm liegenden Schätze entdecken.
Was wir aber über uns denken, wie wir uns sehen, ist die Grundlage für alles, was uns im Leben begegnet. Unsere Gedanken über uns selbst bestimmen unser Schicksal. Was du denkst über dich, lässt dich so werden, und entsprechend behandeln dich die anderen. Auf der Stirn der meisten Menschen kann man lesen: »Ich bin nicht liebenswert. Ich bin zu dumm, zu schlecht, zu wenig erfolgreich, zu hässlich.« Bei vielen steht »Hau mir eine rein!« und im Kleingedruckten darunter »Ich tue es nämlich selbst auch, jeden Tag!«
Der normale Mensch schlägt sich selbst jeden Tag. Aber im Unterschied zu den Asketen früherer Zeiten, die sich mit dornigen Zweigen blutig geißelten (einige davon gibt es heute noch), tut er im Geiste und unbewusst das Gleiche. All unsere Wunden fügen wir uns selbst zu, auch wenn es nach außen scheinbar anders aussieht. Vielleicht glaubst du noch, so blöd könne doch keiner sein. Es ist aber nicht »blöd«, sondern unbewusst. Unbewusstheit, genauer die Unbewusstheit im Denken, Sprechen und Handeln ist die erste Ursache für unser mühseliges Leben mit den vielen Verletzungen und Enttäuschungen, die uns vermeintlich die anderen oder das Leben zufügen.
Der Normalmensch erschafft sich selbst ein Leben voller Leid, Schmerz, Krankheit und Mangel, weil ihm niemand gesagt hat, wie das Leben und wie er selbst »ticken«. Das kannst du in diesem und in vielen anderen Büchern erfahren. Aber der Mensch schläft so tief beziehungsweise hat sich so sehr an seine Unfreiheit gewöhnt, dass er jedem den Vogel zeigt, der ihm zu erklären versucht, dass die Tür in die Freiheit schon lange offen steht. Dabei gleicht er einem Vogel, der viele Jahre im Käfig gelebt hat, jeden Tag ein paar Krumen gereicht bekam und über dieses karge Dasein und seine Käfigwärter oft klagte, das Käfigleben jedoch als »normal« empfand. Dass die Käfigtür seit langer Zeit nur angelehnt, aber nicht verschlossen ist, das hat er nicht bemerkt und das will er auch von niemandem hören. Genauso verhält es sich mit uns Menschen.
Der Normalmensch lebt wie ein Hund in seinem Zwinger, bekommt jeden Tag mehr oder weniger Futter, Auslauf ab und zu am Wochenende oder wenn er in den Urlaub fährt. Man braucht noch nicht einmal nach ihm zu pfeifen, damit er bald wieder in die gewohnte Gitterwelt seines kleinen Käfiglebens zurückkehrt und tut, was andere ihm sagen. Denn er will halt so sein wie alle anderen und nur ja nicht auffallen. Von einem Leben in Freiheit träumt er zwar ab und zu mal, wenn er ins Kino geht oder einen Roman liest, aber dass er selbst der Held in seinem eigenen Lebensroman sein könnte, dieser Gedanke macht ihm Angst.
Es ist die Angst, die den Menschen ohnmächtig in seinen eingefahrenen Gleisen auf der Spur hält. Der Normalmensch spurt und bemüht sich, so gut es geht, das zu tun, was man von ihm erwartet: arbeiten, Versicherungen abschließen, Kredite bedienen, konsumieren, Pflichten erfüllen und nie unangenehm auffallen. Er bemerkt zwar, dass ihn das nicht glücklich macht, glaubt jedoch, keine Wahl zu haben. Er versucht, seiner selbst erzeugten inneren Leere und Langeweile zu entfliehen, lenkt sich durch vielerlei äußere Tätigkeiten ab oder flüchtet in Süchte, verdrängt aufsteigende Gefühle wie Angst, Wut oder Trauer und stirbt vordergründig an einem kranken Körper.
In Wahrheit stirbt der Mensch an seinem gebrochenen Herzen, das nichts als lieben wollte und das er früh in seiner Kindheit verschloss und gegen dessen Stimme er im Leben immer handelte. Der Verrat am eigenen Herzen ist die wirkliche Todesursache des normalen Menschen, der nie den Mut fand, sein eigenes Leben zu leben und sich der Liebe und dem Lieben zu öffnen. Bist du bereit, diese Art von Leben zu beenden und aufzuhören, mit deinem Herzen Kompromisse zu schließen oder seine Stimme völlig zu ignorieren?
Die Vertreibung aus dem Paradies der Unschuld
Wir Menschen werden in ein Leben von Abhängigkeit und Unfreiheit hineingeboren. Denn das kleine Kind hat tatsächlich keine Wahlfreiheit. Es muss sich denen anpassen, die die Macht über es besitzen. Zu Beginn unseres Lebens brauchen wir tatsächlich die Zuwendung und Aufmerksamkeit, die Bestätigung und Liebe eines anderen Menschen. Dieser andere Mensch – unser Gegenüber – ist selbst in seinem Leben nicht satt geworden an Liebe und musste lernen, dass er den Nährstoff »Aufmerksamkeit, Anerkennung, Liebe« angeblich nur bekommt, wenn er bestimmte Bedingungen erfüllt, und auch dann nur in kleinsten Rationen. Wir werden also von Erwachsenen erzogen, die in ihrem Innern selbst noch kleine, verletzte und nach Liebe hungernde Kinder sind, mit sich und ihrem Leben nicht glücklich. Deshalb können sie auch uns nicht glücklich machen, sondern nur zeigen, wie man sich unglücklich macht. Erziehung ist bis heute weitgehend eine Anleitung zum Unglücklichsein, auch wenn Eltern das Beste für ihr Kind wollen. Diese schmerzhafte Erfahrung der Kindheit, für Liebe die Erwartungen und Bedingungen anderer erfüllen zu müssen, hat jeder von uns gemacht. Es war unsere »Vertreibung aus dem Paradies«. Und es war zugleich ein Weg hinaus aus dem Bewusstsein unserer Einzigartigkeit. Es war die Dressur hin zur Norm, die Erziehung zum »Normalmenschen«, wie wir sie heute immer noch unseren Kindern verpassen. Wir maßen uns an zu wissen, was für sie richtig ist. Wir halten sie schon früh zur Leistung an und wollen stolz auf sie ein. Wir wollen, dass sie früh laufen können und selbstständig sind, und zwingen sie schon bald, still zu sitzen und das zu tun, was wir von ihnen erwarten. Wir lassen sie nicht so lange spielen, wie sie wollen. Wir nehmen uns kaum die Zeit, um mit ihnen zu spielen und an ihrer Welt teilzuhaben, mit einem offenen Ohr für ihre Gedanken, Ängste, Träume und Hoffnungen.
So blieben auch wir selbst hungrig nach Liebe, wuchsen in große Körper hinein und glaubten, nun erwachsen zu sein. In unserem Innenleben jedoch blieb jenes Kind lebendig, das sich danach sehnt, in einer Welt der Geborgenheit und Liebe zu leben, zu lachen, zu spielen und sich des Lebens zu freuen. Dieses Kind lebt in jedem von uns und meldet sich täglich zu Wort, wenn es uns nicht gut geht. Wenn jemand Ärger oder Wut, Trauer oder Angst, Minderwertigkeit oder Ohnmacht in uns auslöst, ist es das Kind in uns, das diese Gefühle fühlt. Es ist nicht der erwachsene Mensch selbst, sondern das Kind in uns, das uns daran erinnert, dass es sein Paradies, die Welt der Liebe und des Liebens verloren hat. Dort will es wieder hin. Dort will auch unser Herz hin, denn es weiß: Ich komme aus der Liebe, ich bin aus der Liebe geboren und nur diese Liebe meines Herzens ist es, die mich zu einem glücklichen Menschen machen kann.
Diese Rückkehr ins Paradies steht jetzt in diesen Jahren auf dem Programm unseres Lebens. Sie hat bereits in vielen Menschen begonnen, die begriffen haben: Niemand holt uns aus dem selbst erbauten Gefängnis, dem Käfig der Normalität, der Anpassung, der Selbstverurteilung heraus, außer wir selbst. Menschen begreifen heute immer mehr, dass alles Leid und aller Mangel, die sie empfinden, von ihnen selbst erschaffen wurden. Darum können auch nur wir allein uns daraus befreien – und die Tür zur Freiheit steht offen! Die Freiheit ruft uns zu: »Komm, trau dich, du hast nichts zu verlieren, sondern nur zu gewinnen.« Hör auf, dir einzureden, du hättest keine Wahl, und lass es dir nicht länger von anderen einreden. Du hast die Wahl, und das Leben und die Liebe selbst fordern dich jetzt massiv auf, dich neu zu entscheiden für ein Leben, das diesen Namen verdient: für ein Leben der Freude und der Erfüllung, für ein Leben in Leichtigkeit und Fülle, in Frieden und in Freiheit.
Wer in diesen Jahren weiter versucht, das alte Spiel der Anpassung zu spielen, eine Ehe oder eine Partnerschaft ohne die Liebe zu leben, einer Arbeit ohne Freude nachzugehen und zu tun, was andere von ihm erwarten, dieser Mensch wird jetzt aufgeweckt – und das oft schmerzhaft. Unser Herz – die Liebe selbst – macht jetzt in uns mobil und erinnert uns daran, dass wir alle hier auf diese Erde kamen mit einer Absicht, nämlich die Liebe auf die Erde zu bringen. Die Liebe ist unser Erbe, unsere Heimat, und dorthin geht es nun – in dieser Zeit der großen Veränderung – wieder zurück. Mehr und mehr Menschen werden angestupst und aufgeweckt, um sich an den Sinn und Kern des Mensch-Seins zu erinnern: an das Glücklichsein im Lieben. Niemand vermag dieser in uns selbst verankerten Wahrheit zu entfliehen, nur schmerzhafte Umwege kann er machen. Bist du bereit, diese Umwege jetzt zu beenden und zum Wesentlichen, zum Kern deines Menschseins zu gelangen?
Hör auf, das Opfer zu spielen!
Der Normalmensch glaubt, er sei das Opfer anderer Menschen oder eines ungerechten Lebens. Solange er dies glaubt, wird er weiter die Erfahrungen eines Opfers machen – wütend, leidend und verurteilend. Er merkt nicht, dass er selbst derjenige ist, der sich alles Leid zufügt. Auch wenn es vordergründig anders erscheinen mag, wir leiden nur an uns selbst und an unseren eigenen Schöpfungen. Wir urteilen und beschweren uns über unsere harte Kindheit, über unsere lieblosen Mitmenschen, die ungerechte Welt der Wirtschaft, die unfähigen Politiker, die untreuen Partner, die undankbaren Kinder, die mobbenden Kollegen und vieles andere mehr. Für das »Opfer« sind die anderen die Ursache des eigenen Leidens. Das ist ein Irrtum. Wir selbst entscheiden uns jeden Tag aufs Neue unbewusst für das Leiden und den Schmerz. Bewusst tut das niemand, aber unbewusst tut es fast jeder.
Mit jeder Verurteilung eines anderen machen wir uns zu dessen Opfer. Wer mit den Eltern seiner Kindheit noch immer nicht im Frieden ist, sagt sich: »Weil ich diese Kindheit hatte, geht es mir heute schlecht.« Ist das wahr? Nein! Es gibt genügend Menschen, die eine fürchterliche Kindheit gehabt haben und heute glückliche Erwachsene sind. Wer mit seinem Expartner leidvolle Erfahrungen gemacht hat, sagt sich: »Wenn er nicht so gewesen wäre, ginge es mir heute besser.« Ist das wahr? Nein! Es sind einzig und allein unsere Gedanken über diese Zeit und unsere seit Jahren abgelehnten Gefühle, unter denen wir leiden und die dazu führen, dass wir wieder und wieder enttäuschende, schmerzvolle Erfahrungen machen. Wir verlängern unsere unglückliche Kindheit zu einem unglücklichen Leben. Und unsere unglücklichen Partnerschaften verzeihen wir uns und dem Expartner nicht und wiederholen diese Erfahrungen wieder und wieder, bis wir schließlich aufwachen und erkennen, was wir da mit uns machen.
Wer sich weiter be-schwert, der erzeugt Schwere in seinem Körper und in seinem Leben und trägt schwer daran. Millionen »normaler« Menschen tragen die Rucksäcke einer Vergangenheit auf ihren Schultern, die sie sich nie verziehen haben. Wir leiden vor allem an der unfriedlichen Vergangenheit, die wir in uns aufrechterhalten, und an der eigenen Verurteilung. Nirgends sonst als in uns selbst existiert der Krieg, den wir im Außen wiederfinden, in unseren Familien, Unternehmen, Organisationen und Ländern. Es ist ein Krieg gegen uns selbst.
Das Opfer sagt: »Ich war es nicht. Die anderen und das Leben haben mich schlecht behandelt. Sie sind schlecht.« Das Opfer befindet sich innerlich immer in einem Reklamationszustand und meint, das Leben und die anderen schuldeten ihm noch etwas, eine Wiedergutmachung. Prüfe und horche in dich, in welcher Situation du in diesem Ton der Beschwerde, der Anklage, der Reklamation denkst und sprichst und von deinen Mitmenschen etwas verlangst, was du dir selbst nicht gibst: die Liebe.
Der Normalmensch gibt schon am Morgen beim Aufstehen seine Macht ab, aus dem Leben etwas Wunderbares zu machen: Er verzichtet auf seine Fähigkeit zu erschaffen und zu gestalten. Da er sich dieser Schöpfermacht, die ihm vom Leben verliehen wurde, nicht bewusst ist, denkt, spricht und handelt er jeden Tag auf die gleiche lieblose Weise. Er verurteilt nicht nur die Welt, das Leben und die anderen, sondern bricht jeden Tag den Stab über sich selbst auf die Weise, wie man mit ihm als Kind umgegangen ist oder noch härter. Anstatt sich selbst alle Liebe zu schenken, weigert er sich beharrlich, sich zu lieben. Er denkt: »An mir ist nicht viel Liebenswertes. Ich bin nicht gut, ich bin ein Verlierer. Ich bin eine arme Sau. Ich bin nicht klug, attraktiv, erfolgreich, spirituell … genug.« Er denkt sich hinunter und verstärkt dadurch jeden Tag das Gefühl der Kleinheit, Scham, Schuld und Unzulänglichkeit, und das macht ihn zugleich wütend, traurig, depressiv und ängstlich. Wenn du glaubst, dies sei übertrieben, dann hör dir manchmal bewusst zu, wie du innerlich mit dir selbst sprichst, und schau dir an, wie du mit dir selbst im Alltag umgehst, besonders in den Momenten, in denen es dir nicht gut geht oder dir etwas nicht so gelingt, wie du es gern hättest. Nimm ein einfaches Beispiel, das du mit Sicherheit schon erlebt hast. Du hast einen wichtigen Termin und findest deinen Schlüssel nicht. Was geschieht jetzt in dir und wie gehst du in diesem Augenblick mit dir um? Die meisten Menschen beginnen sofort, sich zu ärgern und sich ihre Unordnung oder Vergesslichkeit oder Gedankenlosigkeit vorzuwerfen. In ihren Gedanken beschimpfen sie sich und geraten in Panik. Oder sagst du in solch einem Augenblick: »Trinken wir jetzt erst mal in Ruhe ein Tässchen Tee. Dann wird mir schon einfallen, wo der Schlüssel liegt«? Und das ist nur ein Beispiel für viele kleine Begebenheiten im Alltag, in denen wir uns selbst heruntermachen.
Wer frei und glücklich sein will, der entscheidet sich, mit diesem »Opferspiel« aufzuhören und sein Leben in die Hand zu nehmen. Seit du dein Elternhaus verlassen hast, bist du frei, zu denken, zu sprechen und zu tun, was du willst. Aber du glaubst das (noch) nicht. Horche immer öfter darauf, was es in dir denkt über dich selbst, über dein Frau-Sein oder Mann-Sein, über deine bisherige Lebensleistung, dein Verhalten, deine Eigenschaften. Wenn du diese Gedanken aufschreibst, wird dir bald klar werden, warum du genau die Erfahrungen machen musstest, die du gemacht hast.
Geh radikal an die Bestandsaufnahme aller Gedanken, die du über dich selbst denkst, und entdecke, wie tief deine Verurteilungen, deine Abwertung und Kritik dir selbst gegenüber in dir stecken. Diese Gedanken sind die Saat, die du seit Jahrzehnten in die Welt ausstreust. Wunderst du dich da noch, dass aus dieser Saat keine schönen Früchte, keine harmonischen Beziehungen, kein erfülltes und glückliches Leben hervorgehen, sondern vor allem dornige Sträucher, Disteln und kantige Steine, über die du dauernd stolperst? Jeder unserer Gedanken ist wie ein Bumerang, den wir in die Welt werfen und der zu uns zurückkommt. Ist es ein Gedanke der Verurteilung, verwirklicht er sich in deinem Leben, in deinem Körper, in deinen Beziehungen und an deinem Arbeitsplatz. Denn das ganze Universum und auch jeder Mensch hört und spürt, was du denkst, und reagiert entsprechend darauf. Solange du dich selbst nicht liebst, sagst du damit den anderen: »Bitte liebt mich nicht, ich tue es auch nicht. Ich denke nämlich, dass ich keine Liebe verdient habe.« Wer sich selbst nicht aufrichtig und ehrlich begegnet und auf die Wahrheit seines Herzens horcht, den behandeln auch andere nicht ehrlich. Wer sich selbst nicht respektiert, der erhält auch keine Achtung und keinen Respekt von anderen. Seine Kinder, sein Partner, seine Kollegen werden den nicht respektieren können, der sich selbst Würdigung, Respekt, Achtung und Liebe vorenthält. Die Welt kommt dir so entgegen, wie du dich selbst in deinem Innern behandelst. Bist du jetzt endlich bereit, die lieblose Beziehung zu dir selbst zu beenden?
Was stimmt nicht (mehr) in deinem Leben?
Viele Menschen spüren seit Langem, dass einiges nicht mehr stimmt in ihrem Leben. Eine innere Stimme ruft ihnen beständig zu: »Wach auf! Das stimmt doch nicht, was du da tust und lebst.« Was fühlt sich in deinem Leben nicht mehr stimmig an? Deine Partnerschaft oder Ehe, dein Singledasein oder dein Leben als Alleinerziehende(r), deine Arbeit, dein Freundeskreis, dein Umgang mit deinem Körper, deine Wohnung, dein Wohnort, die Beziehung zu deinen Eltern? Bist du mit der Art, wie du durch die Tage deines Lebens gehst, im Frieden? Macht es dich glücklich, so wie du lebst, wie du mit dir und mit anderen umgehst?
Für viele Menschen läuft es nicht rund in ihrem Leben, aber sie stellen sich nicht den Ursachen. Es scheint ihnen einfacher und bequemer zu sein, alles beim Alten zu lassen, anstatt sich diesen Kernfragen zu stellen und sie auch zu beantworten. Schiebe diese Aufgabe nicht weiter vor dir her, so wie die Bearbeitung deiner Steuerunterlagen, die oft erst nach ein, zwei Mahnungen hastig zusammengestellt werden. Du hast jetzt die Wahl und du triffst sie in jedem Fall. Deine Entscheidung kann lauten: »Ich lasse die Dinge laufen, denn ich glaube nicht wirklich, dass ich mein Leben selbst lenken, gestalten und verändern kann.« Auch das ist eine Entscheidung und sie wird dich in eine (weitere) schmerzvolle Sackgasse führen, egal ob du den Schmerz in deinem Körper oder in der Psyche zu spüren bekommst, egal ob sich die Sackgasse zuerst in deiner Partnerschaft, deinem Beruf oder an deinem physischen Körper zeigt.
Es ist nicht möglich, sich um eine Entscheidung zu drücken. Du kannst dich nicht nicht entscheiden. Du wirst dich immer entscheiden zwischen Unbewusstheit oder Bewusstheit, zwischen dem Bewusstsein eines Opfers, scheinbar geschlagen von der Härte des Lebens, oder dem eines Schöpfers und Gestalters seiner Lebenswirklichkeit; zwischen dem angstvollen Vermeiden, ehrlich hinzuschauen und Kurskorrekturen vorzunehmen, oder dem mutigen Anschauen dessen, was ist; zwischen der Entscheidung, ein normaler oder ein glücklicher Mensch sein zu wollen. Immer triffst du eine Entscheidung. Du hast nicht die Wahlfreiheit, dich nicht zu entscheiden, denn du bist und bleibst ein täglich erschaffendes Wesen und wirst es immer sein. Aber du hast die Freiheit, dich jederzeit neu zu entscheiden.
In jedem Fall wirst du in einigen Jahren oder Jahrzehnten mit absoluter Sicherheit dieses Leben in deinem Körper beenden und – vielleicht zu deiner großen Überraschung – alles andere als tot sein. Du wirst entweder vor dem Sterben deines physischen Körpers, auf jeden Fall aber danach mit sehr klarem Geist auf dieses dein Leben zurückblicken – und dich dann nicht mehr belügen können. Kristallklar wirst du wie in einem Protokoll nachlesen und sehen können, wie du es gemacht hast an jedem einzelnen Tag. In welchem Maße du deinem Verstand oder deinem Herzen gefolgt bist, wie oft dir das Leben Signale geschickt hat, doch endlich aufzuwachen und zu begreifen, was dein Herz hier leben wollte, und wie oft du diese Signale ignoriert hast. Dann ist kein Selbstbetrug mehr möglich, denn das geistige Wesen, der »Spirit«, der du bist, kann nicht sterben. Aber dein Leben im Körper wird zu diesem Zeitpunkt beendet sein. Jetzt ist es das noch nicht. Nutze also deine Zeit, es lohnt sich! Carpe diem – Pflücke den Tag!